USA 2012, Montag, 3.9.

Nach einer (bei mir) eher lärmigen Nacht (Lastwagen, Töffs, Kühlschrank) stand ein Frühstück im Motel an. Die Auswahl war sehr gut (Flocken, Bagel, Tost, Fruchtsaft, Creamcheese etc.), sogar ein Waffeleisen glühte vor sich hin. Am Nachbartisch hört jemand unsere Sprache und flugs waren wir in eine interessante Diskussion über die USA und das Ausbluten der Mittelschicht vertieft. Unser Nachbar war sehr offen, sonst führe ich nie politische Diskussionen in den USA.

Danach hatten wir gerade genug Zeit, um den Dampfzug um 09:30 Uhr ab dem Bahnhof zu besichtigen.

Dampfzug bereit zur Abfahrt am Bahnhof von East Ely, Nevada
Dampfzug in East Ely, Nevada, beim Zurücksetzen aus dem Bahnhof

Beim Shoppen im Bahnhof erzählten uns die beiden sehr charmanten Ladys, dass wir den Zug auch nachjagen können, er führe erst ostwärts und dann nach der Weiche wieder westwärts am Dorfrand vorbei hoch zur Kupfermine. Also sattelten wir den Chevy und überholten den Zug, um ihm beim Dorfausgang abzupassen.

Dampfzug der Nevada Northern Railway bei der Ausfahrt aus dem Städtchen Ely
Blick in den Führerstand des vorbeifahrenden Dampfzugs der Nevada Northern Railway

Dann ging es los auf die nächste, grössere Etappe nach Moab, Utah. Die Fahrt führte uns über Delta, wo wir uns noch kurz mit Getränken im örtlichen Supermarkt eindeckten. Die Sandwiches sind nicht ohne, in Amerika ist halt alles ein wenig grösser (links die bei uns übliche Grösse ;-) ).

Sandwichs im lokalen Supermarkt in Delta, Nevada

Dann ging es auf die I-70, welche erstaunlich wenig Verkehr führte. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt, aber entweder lag es am Labor Day Weekend oder dieser Interstate ist nicht so beliebt bei den LKWs. Wir genehmigten uns unsere selbstgebastelten Sandwichs an einer der schönen Raststätten unterwegs.

Umgebung der Raststätte auf der I-70 in Utah

Als wir auf dem I-70 langsam der Abzweigung nach Moab näherkamen, began Stephan Bauklötze zu staunen. Das sind die Momente, wo ich merke, dass ich langsam an die vielen Naturwunder (zu) gewöhnt bin. 

Aussicht über die Landschaft Utahs

Dann bogen wir in die Zielgarade ein, den Highway Utah 191 nach Moab. Nach kurzer Zeit überholte uns ein sehr rasantes Auto mit gelben Nummernschild (Adi weiss noch, wie wir 1993 lamentierten über diese ungehobelten Autofahrer) und ich erzählte die Geschichte Stephan während der weiteren Fahrt. Nach ca 20 Minuten sahen wir dann weit voraus die Lichtorgel rot-weiss-blau und dann fuhren wir genau an dem Fahrer vorbei, der uns da so scharf überholt hatte. Er präsentierte gerade seine Papiere einem Utah Police Officer, ausgleichende Gerechtigkeit ;-) 

Und dann waren wir auch schon bei unserem Etappenziel im Holiday Inn Express in Moab. Nachtessen gab es im Denny's und dann genehmigten wir uns noch draussen im Garten ein kühles Bier und beobachteten die Fledermäuse bei der Insektenjagd. Wie schön das Leben ist und wie genugtuend, gleichzeitig mit den Frühaufstehern zu Hause ein wenig zu twittern.

Urs Mittwoch 05 September 2012 - 07:10 am | | default
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