Ich habe ja noch ein Wrap Up versprochen. Eh, dann halt.
Nun irgendwo nach Asien (Südkorea/Taiwan) hätte es mich schon gezogen, da ich noch nie dort war. Die Flüge bzw. Kosten (Business aus Gründen) waren aber nicht nach meiner Vorstellung. In der aktuellen Weltlage mit Krankheiten und irren Despoten, habe ich keine Lust irgendwo in einer Umsteigeverbindung tagelang hängen zu bleiben. Also musste es ein Direktflug sein. Da mir Bekannte/Freunde schon von Montreal geschwärmt hatten, wurde es zur Wahl, ohne grossen Enthusiasmus, da es relativ spät im Jahr sein würde. Die Wettertabellen waren mir bekannt. Zudem wurde es dann noch eine Woche später, als erst geplant.
Ich habe 117'656 meiner Flugmeilen als Prämie eingelöst und trotzdem etwa 20% des Preises eines SBB Generalabonnements in erster Klasse bezahlt. Gebühren und v.a. die Kosten für die Reservation der Einzelplätze.
Ich bin gem. Unterlagen der Autovermietung 2'624 Kilometer mit dem Mietwagen gefahren (und habe erst gegen Ende herausgefunden, wo der Knopf für den Pannenblinker war). 😬
Ich habe mE rund drei mal getankt, wohl gegen 100L total. Ich war drei mal mehr und einmal knapp 10'000 Schritte pro Tag gegangen, das Apfeltelefon meint, im Monatsschnitt etwa 3 Kilometer pro Tag. Ich habe in 13 verschiedenen Hotels geschlafen, rund 460 Fotos gemacht und mehrheitlich grauen Himmel gesehen. Aber auch ein paar sehr nette Leute getroffen, mich in französisch, englisch oder deutsch unterhalten. Ich habe häufig sehr gut gegessen, auch wenn es Majo im Burger hatte. 😂
Und ich war für eine Alleinreise sehr spontan unterwegs, habe mich erst unterwegs entschieden, wohin es gehen soll und die Hotels teilweise erst einen oder zwei Tage vorher gebucht.
Würde ich wieder Swiss buchen? Nur, wenn es keine Alternativen gibt. Die ehemalige Schweizer Fluggesellschaft lebt schon von Direktverbindungen und einem, meines Erachtens nicht mehr immer gerechtfertigten Ruf. Und das Milchschöggeli allein, ist den Preis halt so nicht wert.
Was habe ich ausser Erinnerungen mitgenommen? Natürlich ein paar sehr feine, lokale Biere, die ich gelegentlich mit Freunden teilen kann.
Hier die einzelnen Trips bzw. Blogbeiträge als Tabelle in chronologischer Folge für einfache Klicks:
| Titel / Link | Kurzbeschreibung |
|---|---|
| Muss ich wirklich in die Ferien? | Ausgangslage, wie ich auf Montréal kam und das Auto buchte. |
| Reise nach Montréal | Die Hinreise |
| Wo kriege ich hier meinen Wagen? | Wie ich die Vermietstation suchte und nach Sherbrooke fuhr |
| Drei Flüsse | Weiterreise nach Trois-Rivières |
| Kilometer fressen und dann ruhen | Lange Fahrt nach Chicoutimi/Saguenay in ein Hotel, von dem ich mehr erwartete |
| Vom See an die See | Zurück an den Sankt-Lorenz-Strom nach Tadoussac |
| Links oder Rechts? | Wie ich eigentlich in Saint-Siméon auf die andere Seite des Stroms wollte, dann aber nach Osten fuhr |
| Auf die andere Seite | Von Baie-Comeau mit der Fähre rüber |
| Vom Meer über den Berg zum Meer | Von Sainte-Anne nach Carleton und die kleine Wanderung im National Parc Gaspésie |
| It NOT never rains in Québec | Regnerische Fahrt nach Le Bic ins sensationelle «Mange-Grenouille» |
| Ab ins Schloss | Fahrt nach Québec Cité und Aufenthalt im Chateau Frontenac |
| In die Bundesstadt | Die lange Autofahrt ins kalt/windige Ottawa |
| Fin du voyage | Rückkehr nach Montréal |
| Going / coming home | Heimkehr nach Bern |
Sangen jeweils Cindy & Bert, als die meisten hier Mitlesenden wohl noch nicht geboren oder erst in der Schule waren.
Als ich am Sonntagmorgen aufwachte, war es draussen war grau, aber Schnee sah man noch keinen. Ich machte mir einen Kaffee (ja, auch hier im Railwayparc Hotel gab es eine kleine Nespresso-Maschine) und packte dann den kleinen Koffer soweit mal heimreisefertig. Irgendwann nach 9 Uhr schneite es dann mal ein paar wenige Flöckchen, welche aber nicht liegenblieben.
Ca um 11 Uhr sah es dann so aus draussen, blieb aber zum Glück immer noch nicht liegen und es hörte dann auch rechtzeitig zum Auschecken auf. Ich musste nur ein paar Pulverschneeflocken vom Wagen blasen.
Ich lud meine Koffer, Rucksack und Tasche ein und fuhr direkt zur Autovermietung. Ich hatte den Wagen sicherheitshalber bis am Dienstag gemietet, aber mir schon früh vorgenommen, ihn etwas früher zurückzugeben. Die angekündigten Schneefälle liessen das als gute Idee erscheinen.
Als ich in Ottawa das erste Mal in den Lift im AC Hotel einstieg, drückte ich ohne genau Hinzuschauen auf die Zahl am Bedien-Tableau. Da ging natürlich nix, es sind die Knöpfe nebenan, die man Drücken muss.
Am Abend war ich noch mehr verwirrt. Viele Lifte haben ja einen Spiegel an der Rückwand, um etwas mehr Platz vorzutäuschen und Leuten, die sich klaustrophobisch fühlen, zu helfen. Hier ging die Türe auf und als ich in den Lift trat, sah ich auf der anderen Seite auch eine Person gleichzeitig eintreten. Aber hey, das war ja gar nicht mein Spiegelbild, sondern ein Hotelangestellter, der durch die mit «R» - Seite eintrat. 😯

Da ich eine kurze Etappe vor mir hatte und erst um 12:00 Uhr auschecken musste, schlief und trödelte ich lange.
Ich hatte den Wecker auf knapp sieben Uhr eingestellt, weil ich ja früh los wollte. Ich wurde kurz vor dem Wecker wach und machte mich dann langsam reisefertig. Das war nicht mehr viel, da ich am Abend schon ein paar Dinge vorbereitet hatte.
Ich warf einen Blick auf die Abrechnung auf dem TV, ging dann aber normal «auschecken». Ich bin nicht so Fan von TV-Checkout, seit mein ältester Reisekollege und Freund damals 1992 im Hilton and Towers in Chicago am Fernseher rumgespielt hatte und wir dann auf 20 USD Rechnungen sitzen geblieben sind. Damals war das noch etwas mehr.
Mir wurde eine Stunde mehr Schlaf geschenkt, da der grösste Teil von Kanada von der Sommerzeit auf die Standardzeit zurückstellt. Ok, diese Stunde muss ich ja dann bei der Einreise in die Schweiz zurückgeben. Oder so…
Auf jeden Fall schlief ich etwas länger und ging dann im Comfort Inn zum Frühstück. Das Angebot ist ja überall gleich, Waffeleisen, wo man sich selber Waffeln brutzeln kann, Toast und Bagels, Ei, Speck, Würste, Frühstücksflocken und so weiter.
Danach konnte ich das Auto durch die Schiebetür der Fensterfront direkt beladen. Ich trennte mich von meinem ausgetragenen und ausfransenden Hoodie von Firestone Walker. Er blieb im Schrank zurück.
Wie im letzten Beitrag angekündigt, war das Ziel des Tages Quebec. Ich verliess die Autobahn 20 aber schnell wieder, da ich viel zu früh am Ziel sein würde und fuhr ein wenig über das Land, bzw. dem Meer entlang. Viel war da auch nicht los, es war kalt und windig.
In der Nacht fuhren zum Glück nicht so viele LKWs vorbei und mussten bremsen oder ich habe einfach gut geschlafen. Nach dem gestrigen Nachtessen war ich definitiv noch nicht hungrig und so gab es nur Kaffee aus der Maschine. Die erste Kapsel war eher wäh, die Zweite war trinkbar.
Der Blick nach draussen bestätigte die gestrige Wetterprognose.