#ToTheNorth23, Ride The Wind Ranch - Banff - Jasper

2. Oktober 2023 Lesezeit: 16 Minuten

Abschied von der Ride The Wind Ranch

Wir Drei hatten am Freitag Abend mit Kathy und Marty ein feines Abendessen als Geburtstagsessen von Kathy im Grillers Steakhouse in Rocky Mountain House nachgeholt. Danach fuhren wir noch einmal zur Ranch, wo wir uns nachher bei einem Kartenspiel mit viel Schalk und guten Unterhaltungen im Ranchhouse trafen.

Danach ging es noch ein letztes Mal in unsere Cabins um zu Schlafen. Die absolute Ruhe und die schönen Cabins hätten das eigentlich fördern sollen, aber wir hatten ev. zu wenig Bewegung oder zu viele gehaltvolle Diskussionen. Auf jeden Fall schliefen wir alle nicht so gut, ev. kann man ja auch dem Vollmond die Schuld geben.

Am grauen Samstagmorgen hiess es dann Packen, was wir nicht an die Rissis übergeben konnten zu Entsorgen und Adieu zu sagen.

Blick über das Gelände der Ranch, grüne Wiesen, Zäune und weit im Hintergrund unter grauem Himmel der Wald mit leichtem Nebel

Letzteres fällt unterschiedlich schwer, je nachdem, wie gut einem die Ranch gefällt. Auf jeden Fall sind Kathy und Marty sehr tolle Gastgeber, feine Menschen mit viel Bodenhaftung und Humor. Ein Besuch kann wärmstens empfohlen werden.

Das «Moose-Cabin» bestehend aus zwei Wohneinheiten in gebeiztem Holz mit Veranda

Ride The Wind Ranch – Banff

Wir nahmen die Route via Nordegg und den Icefield Parkway nach Banff. Der ist zwar länger und kostet «Eintritt» in den Nationalpark, aber die Strecke ist landschaftlich reizvoller.

In Nordegg machten wir eine erste Kaffeepause und ich erhielt einen erstaunlich guten Espresso im Miner's Café.

Natürlich mussten wir am Abraham Lake eine kurze Pause einlegen, um Fotos dieses riesigen Stausees zu schiessen. Mir hatte es der von herbstgoldenen Pappeln bestandene Highway mit dem Ausläufer des Mount Stelfox unter blauem Himmel angetan.

Highway mit herbstfarbenen Bäumen/Sträuchern, dahinter ein Berg unter blauem Himmel mit weiss darüber dräuenden Wolken

Kurz bevor der David Thompson Highway in den Icefield Parkway mündet, gibt es eine Mautstation. Hier bezahlten wir die 10.50 $ pro Tag/Person. Obwohl die Bedienstete zweimal nach der Anzahl Personen fragte und auch uns alle sah, kostete es nur 21 Dollar. Seniorenrabatt? Kinderrabatt? Egal… 😂

Auf dem Icefield Parkway hatte es auch solcherlei Verhältnisse. Der Himmel war mehrheitlich grau, es gab ein wenig leichten Schneefall und die Fichten waren schneebedeckt. Am Peyto Lake machten wir Halt und stiegen den viel begangenen, asphaltierten und teilweise etwas rutschigen Weg zur Aussichtsplattform hoch.

Rosette und ich kamen ziemlich ins Atmen, als wir dann die Höhenangaben prüften, wussten wir weshalb. Der Aussichtspunkt liegt auf über 2100 Meter über Meer und die Luft war entsprechend etwas ungewohnt dünn. Aber die Aussicht lohnte sich trotz vielen Touristen aus allen Ländern und etwas grauem Himmel. Die Farbe des Sees ist wirklich aussergewöhnlich.

Der türkisfarbene, spiegelglatte See liegt von Fichten bestanden am Fuss einer mächtigen Bergwand. Der Himmel ist eisgrau

Da wir schon etwas spät waren, fuhren wir in Lake Louise durch und bogen dort auf die Bow Valley Road ab, die sich durch das Tal schlängelt. So konnten wir den Verkehr auf der Autobahn etwas meiden. Tiere sahen wir aber trotzdem keine. Zu spät für die Wölfe, Elche, Hirsche und Giraffen, oder was man auch immer da sonst sehen kann. 😉😇

Unser Etappenziel Banff bzw. die Bow View Lodge wurde bald erreicht und die Zimmer bezogen. Da Banff ein sauteures Pflaster ist, wir unser Hotel auch sehr knapp gesucht hatten und auch nicht mehr viel rundherum verfügbar war, teilten Adi und ich uns ein Zimmer. 

Wir wählten Melissa's Steakhouse für unser Nachtessen und erhielten einen Tisch mit einer kleinen Wartezeit, die wir an der Bar bei Nachos und einem Apéro verbrachten. 

Adi und ich wählten ein Prime Rib, Rosette ein Bisonfilet. Neben der etwas langsamen Bedienung war es ein sehr gelungenes Dinner. Damit konnten wir ein weiteres Item auf unserer Bucketliste abhaken… 🤤

Nachtessen mit einem rosafarbenen Prime Rib, einem Schälchen Reis und Gemüse

Die paar Bierchen und wohl auch mein Schnarchen bzw. die ungewohnte Nähe der beiden Doppelbetten im kleinen Zimmer hatte eher negative Auswirkungen auf unsere Schlafqualität, vor allem auf die von Adi. Er schlief trotz den Ohropax sehr schlecht und auch ich konnte mich am nächsten Tag nicht als ausgeruht bezeichnen.

Banff – Jasper

Das Frühstück gab es in einem kleinen Café an der Hauptstrasse. Die Bedienung sah aus, als ginge sie noch zur Schule, was gut möglich ist. Der Barista war auch nicht viel älter, ging seinen Job aber mit einer grossen Ruhe an. Die Qualität der «Lattes» bzw. meines doppelten Espresso war dann aber tadellos.

Nachher checkten wir im Hotel aus und beluden unseren Karren wieder. Wir haben so gepackt, dass wir einen Teil des Gepäcks im Wagen lassen können. Ich für meinen Teil nur den kleinen Bordkoffer, der recht leicht ist. Ok, dafür muss ich meinen Fotorucksack, der sauschwer ist, jeweils mit aufs Zimmer nehmen. 🤷🏼‍♂️

Die Strecke führte uns bei leichtem Nebel zuerst auf den Aussichtspunkt auf dem Mount Norquay, wo wir unterwegs ein paar weibliche Dickhornschafe mit Jungen, welche sich am Strassenrand an der Böschung zu schaffen machten. Wir wussten nicht genau, ob sie da Salz leckten oder Wurzeln hervorzupften.

Dickhorn-Schafe suchen Nahrung oder Salz an einem steilen Hang neben der Strasse

Beim Wenden bemerkten wir dann plötzlich, dass wir einen Schaden an der Windschutzscheibe haben. Vermutlich ist das schon vor zwei Tagen passiert, als wir einen Stein auf die Frontscheibe kassierten. Wir vernahmen zwar einen Aufprall, sahen aber keinen Schaden. Jetzt bei Tageslicht und genauem Hinsehen, war ein kleiner 2mm grosser Glasschaden ganz unten auf der Fahrerseite sichtbar. Der Schaden hatte sich aber in Form eines Risses beidseitig je ein paar Zentimeter ausgebreitet. 😏
Wir denken, dass wir damit bis zum Ende der Reise mit dem Mietwagen durchkommen. 😬

In Lake Louise machten wir einen kurzen Abstecher zum See hinauf. Wir wussten zwar, dass es seit unserem letzten Besuch im 2019 noch mehr Touristen und noch weniger Parkplätze gibt. Aber nun muss im Dorf bzw. im Gebiet der Ski-Arena parkiert werden und man kommt nur noch mit Shuttle-Bussen zum See hoch. Das haben wir uns geschenkt.

Das Wetter klarte auf und die Sonne schien vom blauen Himmel, also hiess es natürlich, anhalten – fotografieren – weiterfahren. Repeat…

Der Bow Lake lockte als erstes bei der Vorbeifahrt.

Der spiegelglatte Bow Lake bei der Vorbeifahrt aus dem Autofenster

Natürlich fuhren wir zur Lodge hinunter, obwohl es oben an der Strasse hiess, dass sie geschlossen und die Parkplätze voll seien. Wir konnten unseren Wagen am Strassenrand abstellen und ein wenig dem See entlang spazieren. Es hatte Hochzeiten mit wilden jungen Männern, welche sich in Badehosen in den See stürzten, aber vor allem eine grandiose Stimmung, obwohl wir gegen die Sonne fotografieren mussten.

Blick nach Osten über den See und auf die dahinter liegenden, schneebedeckten Berge. Im Vordergrund ein Baumstumpf.

Nicht im Bild, der Bow Gletscher bzw. das was er noch ist. In meiner Erinnerung zurück bis 1994, beim ersten Besuch, war da mehr. Auch mehr bzw. dicker mit Schnee bedeckte Berggipfel.

Natürlich mussten wir bei diesem «Hammer-Wetter» (Wortwahl für Marty und Kathy) noch einmal zum Peyto Lake. Es war an diesem Morgen deutlich kühler und der Weg teilweise leicht rutschig. Aber wir meisterten ihn ohne Sturz.

Türkisfarben liegt der See unter der Aussichtsplattform, gesäumt von Fichten und dahinter einem steilen Berg

Bei den Waterfowl Lakes fiel mir bei der Fahrt gleich der etwas weiter hinten liegende und doch mächtig mit seinen schneebedeckten Flanken präsentierende Howse Peak auf.

Der mächtige Berggipfel ragt über dem Wald, der Herbstfarben zeigt

An den darunter liegenden Waterfowl Lakes hielten wir an und fotografierten die Gegend noch einmal in Ruhe. Im nachfolgenden Panorama sieht man die «White Pyramid» (3'219 Meter über Meer) deutlich grösser, als den «Howse Peak», welcher links davon steht und 76 Meter höher und somit der höchste Berg der Kette ist.

Panorama über den Waterfowl Lake mit dahinterliegenden Bergen

Beim Athabasca-Gletscher des Columbia Icefields hielten wir kurz an und machten ebenfalls ein paar Bilder. Der Ort ist aber derart mit Touristen überlaufen und der Gletscher hat sich so stark zurückgezogen, dass man (mit unseren Erinnerungen) halt eher enttäuscht, still und traurig weiterfährt.

Die Fahrt zog sich dann ziemlich dahin und eigentlich wollten wir ja noch von Jasper an den Maligne Lake hoch. Also noch schnell an die Athabasca-Falls, wo ich aber im Auto sitzen blieb. Ein Wasserfall, ein Wasserfall, irgendwo hinter vielen Hunderten von Touristen. Äxgüsi, aber manchmal wird es einem zu viel. Und ja, wir tragen ja auch dazu bei.

In Jasper angekommen, bezogen wir schnell unsere Zimmer in der Marmot Lodge und fuhren dann die Dreiviertelstunde zum Maligne Lake hoch. Unterwegs sahen wir ein paar Leute anhalten, um eine Elchkuh mit Kalb zu bestaunen oder die Landschaft zu fotografieren. Aber es zog uns zuerst zum See.

Der Maligne Lake ist ja für seine Farbe bekannt. Leider war es etwa windig gegen Abend und so war die Oberfläche gewellt. Es hatte nicht mehr sehr viele Touristen, nur gerade ein Boot kam von der Fahrt zum Spirit Island zurück. Die wohl meist fotografierte Insel in den Rockies. 🤷🏼‍♂️

Der Maligne Lake mit dem bekannten Bootshaus und einem kleinen Hafen voller Schiffe unter blauem Himmel

Es wurde dann schnell kühl und der Himmel zog langsam zu. Also fuhren wir wieder zurück in Richtung Jasper. An der selben Stelle, an der wir bereits auf dem Hinweg parkierte Autos und Leute am Strassenrand gesehen hatten, standen erneut Wagen. Einige Menschen fotografierten einen weit unten in der Ebene sehenden Elch oder einen Weisskopf-Seeadler auf seinem Horst. Eine Gruppe Dickhorn-Schafe leckte an einem Auto, das mitten auf der Strasse stand. Und sie kamen auch zu uns. 😂

Es war dann schon dunkel, als wir endlich in Jasper waren. Adi meinte, er sei bald zu müde, um etwas zu Essen, aber wir landeten doch noch im «Cassios Italian Restaurant», eine Empfehlung für Pasta al Dente und wirklich einen Besuch wert.

Eigentlich sollte ich pennen, aber da ich den Beitrag schon begonnen habe, schreibe ich ihn auch zu Ende, auch wenn es bald 1 Uhr 30 ist.

Bis demnächst… Das Ziel naht sehr bald. 

Karte der beschriebenen Route

Link auf Google Maps.

Kartenausschnitt auf Google Maps


#ToTheNorth23, Ole's Lake - Pierre Greys Lakes

23. September 2023 Lesezeit: 15 Minuten

Ole's Lake

Habe ich es schon geschrieben? Wohl nicht genügend. Der Provincial Campground am Ole's Lake ist wirklich ein kleines Bijou. Klar hat es an jedem Campground einen Idioten, welcher stundenlang den Generator laufen lässt. Aber wer sich da wohl eine Woche oder mehr aufhält, um die Freizeit zu geniessen, oder eher um jeden Tag auf die Jagd zu gehen, braucht halt zwischendurch etwas Energie.

Aber sonst, jeder Stellplatz ist individuell mit ein paar Gadgets dekoriert, in den Bäumen hängen alte Gitarren und der Kinderspielplatz ist mit Dreirad und allem möglichen ausgerüstet.

Die Sites sind sehr gross, oder mindestens war es unsere. Mit einem Camping-Holztisch und Bank, einem Grill und direktem Zugang zum See. Die Toiletten waren nahe, wenn auch etwas weniger gepflegt, als auch schon. Egal, dort hält man sich ja nur kurze Zeit auf.

Als ich am Nachmittag nach einem Rundgang zurück kam, sass Rosette draussen in der Sonne und schlief im Campingstuhl. Adi lag drinnen auf dem Bett und schnarchte leise. 😂
Keine Fotos (hier!), wir sind ja gut erzogen. 😇

Am Abend grillierten wir uns drei wirklich nette Steaks, welche wir zusammen mit Salat und Baked Potatoes draussen am Camping-Tisch assen. Eine Flasche Rotwein rundet jeweils so ein Mahl sehr gut ab.

Blaue Stunde am Ole's Lake, Fichten im Gegenlicht und die Sonne steht tief über dem stillen Wasser

Die Mücken waren da noch nicht so penetrant, wie ein paar Stunden später, als wir zur Eindämmerung nochmals die Biberburg besuchten. Der kleine (?) Biber kam gerade mit einem Tagesvorrat Zweige daher geschwommen und nagte einen Zweig vor unseren Augen sauber. Mit Rosettes 150-600mm Zoom und dem Stativ kommt das Foto superschön und scharf.

Ein Biber nagt die Rinde eines Pappelzweigs ab. Die Hälfte hat er schon sauber abgedrechselt. © by Rosette

Und weil der Biber so schön «chaflete», habe ich das Video, welches Rosette gemacht hat, auch noch auf YouTube geladen.
Happy beaver chaflete, Sound on! 😂

Auf dem Weg zurück zu unserem Motorhome hoppelte auch noch ein Kaninchen auf dem Weg herum.

Ein Kaninchen sitzt im Gras und mümmelt an ein paar Halmen
Dass der Sonnenuntergang sehr schön war, bleibt dem Betrachter oder der Betrachterin nicht verborgen.

Ole's Lake bei Sonnenuntergang. Die Oberfläche ist spiegelglatt. Das Sonnenlicht manifestiert sich in einem orangen tiefen Schein am Horizont. Die Bäume wirken wie Scherenschnitte

Unser Feuer brannte noch ein wenig und mit ein paar Scheiten gab es genügend Glut und Hitze, um ein paar Marshmallows zu grillieren. Ich passte nicht auf und verbrannte mir ein wenig die Schnauze am Grill-Stick. 😣 

Ole's Lake – Grand Prairie

Die Nacht war frisch, aber nicht kalt und am Morgen war der See immer noch spiegelglatt.

Morgens am Ole's Lake, spiegelglatte Oberfläche mit Bäumen unter blauem Himmel mit ein paar Schleierwolken

Wir hatten uns erst überlegt, ob wir gleich zwei Tage hier bleiben, aber unser Vorrat an frischer Wäsche ging dem Ende entgegen. So brachen wir unsere Zelte ab und fuhren nach Grand Prairie.

Es gab zwei Optionen, zurück nach Fort Saint John oder ostwärts via Dunvegan. Aber im Osten war mehr Rauch von den Waldbränden zu erwarten. Wir entschlossen uns dann, es südwärts direkt auf Nebenstrassen zu probieren. Allerdings war die Strasse nicht auf allen Etappen asphaltiert, sondern es hatte auch ein paar Kilometer Schotter. Allerdings recht gut ausgebaut, da hier unglaublich viele, recht schwere Trucks unterwegs waren. Man merkt, dass in der Gegend massiv Erdöl gefördert wird.

Brücke über den Peace River, rundherum farbige Herbstwälder

Wir näherten uns Grand Prairie vom Süden her auf einer Umfahrungsstrasse. Unser Ziel war der «Happy Trails Campground», ein sehr grosser Campground mit Cabins. Er wird wohl mehrheitlich von Dauergästen mit grossen Trailern bewohnt. Man sieht in Alberta viele grosse Trailerparks. Wir vermuten weniger wegen Menschen in prekären Lebensumständen, als für die vielen Arbeiter auf den Ölfeldern bzw. in der Dienstleistung rundherum.

Wir erhielten den Stellplatz 112, einen «Pull trough mit full hookup». Die Plätze unmittelbar nebenan waren leer. Aber spielende Kinder und bellende Hunde, sowie der im Hintergrund rauschende Verkehr auf der Autobahn liessen einem die Natur schon ein wenig vermissen.

Drei Waschgänge und drei warme Duschen später, fühlten wir uns auch wieder zivilisierter. Dass der Campground eher für Dauergäste mit grossen Trailern oder Campern eingerichtet ist, liess sich auch daran erkennen, dass es für die ganze Anlage mit beinahe 200 Stellplätzen nur gerade zwei WC und zwei Duschen vorhanden waren. Die Nachfrage war aber nicht gross.

Ich ging nach dem Nachtessen (mal wieder Reste vertilgen) noch etwas in der Anlage spazieren und war ab dem riesigen Halbmond verwundert, der aber nicht auf das iPhone wollte. Dafür gab es ein tolles Bild von der blauen Stunde.

Silhouetten von Wohnmobilen und Cabins. Am Horizont noch die letzten Strahlen der untergehenden Sonne

Den Tag über war es so warm, dass wir mal wieder T-Shirts bzw. Polo-Shirts montierten, der Abend war auch noch angenehm. Aber gegen Morgen früh wurde es noch einmal empfindlich kalt, so dass ich mit dem Kurzarm-Pyjama um den Oberkörper etwas fror.

Grand Prairie – Pierre Greys Lakes

Am Abend vorher hatten wir uns die möglichen Ziele für den Freitag notiert. Zudem haben wir unsere Situation für den ersten Teil nach der Reise mit dem Motorhome geklärt. 🤫

Morgen am Happy Trail Campground. Leere Stellplätze mit Holzwänden, dahinter die Pappeln im Herbstkleid unter blauem Himmel

Wir hatten ungefähre Menupläne für die letzten Tage im Motorhome erstellt und mussten folglich noch nach Downtown Grand Prairie, wo uns ein «Save On Foods» mit dem notwendigsten versorgte. Wir hielten uns recht gut an die «Poschti-Liste», hatten aber mit ein wenig Bier doch wieder über 200 kanadische Dollar mehr auf dem Kreditkartenkonto.

Für die Annäherung ans Ziel hielten wir uns an den «Bighorn Highway». Wir dachten erst, das sei eine Nebenstrasse. Aber weit gefehlt, auf dem ersten Drittel war er äusserst stark mit Trucks befahren und teilweise in grosszügigem Umbau.

Das erste Ziel war der Sulphur Gates Campground. Das ist offenbar ein Campground mehrheitlich für Leute mit Pferden, welche die Umgebung so erkunden. Die Stellplätze waren im offenen Gelände und es roch auch nach Pferden. So besichtigten wir nur den Zusammenfluss des Sulphur und des Smokey River unter stahlblauem Himmel mit wunderschönen Herbstfarben und fuhren danach weiter.

Panorama am Sulphur Gates, dem Zusammenfluss des Smokey River und des Sulphur River mit wunderschönen Herbstfarben und blauem Himmel

Nur rund fünfundvierzig Minuten später bogen wir in die Schotterpiste zu den Pierre Grey Lakes Campgrounds ein. Es handelt sich hier um vier Campgrounds, welche unmittelbar nebeneinander an separaten kleinen Seen liegen. Zwei davon waren schon geschlossen (Saison), wir fanden aber einen tollen Stellplatz am «Joachim Campground» am «Moberly Lake».

Der tiefblaue, baumbestandene See mit leichtem Wellengang unter blauem Himmel

Während Adi und Rosette einen kleinen Spaziergang zu den anderen Campgrounds machten, holte ich mein Laptop aus dem Camper und schrieb die paar Zeilen unter offenem Himmel am Camping-Tisch.

Ein Holz-Campingtisch mit Laptop, Chips und Wasserflasche

Vom Spaziergang brachten Rosette und Adi nur ein Photo, kein erlegtes Ptarmigan! 😂

Ein Ptarmigan, wie man dem Schneehuhn hier sagt. Es ist noch im braunen Sommerkleid. Es zeigt sein Hinterteil mit den gestellten Federn und blickt leicht zurück

Also brieten wir uns die heute in Grand Prairie gekauften Burger auf dem Grillfeuer, anstelle von Burger-Brötchen hatten wir sehr knusprige, feine Ciabatta-Brötchen und Maiskolben vom Grill.

Nach dem Nachtessen wollten wir noch an den Desjarlais Lake runter, um ein paar schöne Fotos beim Sonnenuntergang zu schiessen. Nach einem Schwatz mit einem der etlichen Fischer, die erfolglos Köder badeten, gingen wir auf den Uferweg. Adi und Rosette bedeuteten mir nach kurzer Zeit, still zu sein. Praktisch vor ihren Füssen kauerte ein recht grosser Biber im Unterholz. Er schien uns erst nicht bemerkt zu haben, stieg eine kleine Anhöhe hoch und knabberte an den Büschen. Er sammelte ein paar Stecken ein und kam dann herunter. Da Biber sehr schlecht sehen und er uns wohl nicht gehört und gerochen hat, erschrak er erst, als er fast auf unserer Höhe war und rannte dann schnell ins Wasser. Seine Äste liess er liegen.

Auf dem Rückweg wurde die Szenerie mal wieder prächtig und es gab Scherenschnitt-Sonnenuntergangs-Aussichten.

Sonnenuntergangszenerie am spiegelglatten See

Je nach Wetter bleiben wir nun noch einen Tag oder fahren Morgen weiter in Richtung Osten, dem Etappenziel Calgary entgegen.

Stay tuned… 😉🇨🇦🍁

Karte der beschriebenen Route

Link auf Google Maps

Kartenausschnitt auf Google Maps


Über

Limmattaler Aargauer seit 1996 in Bern lebend. Sich häufig fürchterlich über Nichtigkeiten aufregender Mensch. Glaube manchmal trotzdem noch an das Gute. In der IT arbeitender Bähnler, der hier völlig private Meinungen von sich gibt.