#ToTheNorth23, Heimkehr und Wrap-Up

7. Oktober 2023 Lesezeit: 16 Minuten

Heimkehr

Wir trafen uns um 8:30 Uhr zum letzten Frühstück im Hotel, danach ging es auf's Zimmer, um fertig zu packen.

Ich chattete noch kurz mit Alamo, da ich die Endabrechnung des Mietwagen per E-Mail nicht erhalten hatte. War ja kein Wunder, wenn man bei der Anmiete die E-Mailadresse von Hand auf ein Papierformular eintragen muss, dass sich da ein Tippfehler eingeschlichen hatte. Immerhin war der Chat äusserst effizient und ich hatte nach fünf Minuten bereits die E-Mail erhalten. Danach wollte ich nochmals kurz hinlegen, merkte aber, dass wir ja bereits um 9:45 Uhr in der Lobby abgemacht hatten. Ich war dann der Erste beim Checkout, Adi und Rosette kamen kurze Zeit hinterher.

Um 10 Uhr fuhr der Airport-Shuttle, welcher jeweils stündlich verkehrt, mit uns und rund fünf anderen Hotelgästen und viel Gepäck los. Der Chauffeur weiss Abends auch, was er jeden Tag an schwerem Gepäck gehoben hat. 😬

Beim Check-In landeten wir nach kurzen Weg-Diskussionen im nationalen Teil des Flughafens, wo ich mit Rosette auch 2019 war. Die Wartezeit war kurz und bald waren wir in einer völlig überfüllten Lounge. Wir merkten dann, dass es auch eine internationale Lounge mit umliegenden Duty-Free Shops gab und gingen dorthin.

In der internationalen Lounge war die Platzsituation deutlich entspannter und man konnte sich sogar bedienen lassen. Während Rosette bald einmal shoppen ging, liessen Adi und ich uns bei gutem Wein und feinen Speisen bewirten.

Teller mit einem aufgeschnittenen Steak, Gemüse und Rösti

Nachdem Rosette zurückgekommen war, ging Adi auch noch ein paar Geschenke für seine Töchter einkaufen. Wir machten uns etwas später auf zum Gate, wo wir nach kurzer Wartezeit in unser Flugzeug mit Flugnummer AC 882 von Air Canada einsteigen konnten.

Ich hatte Rosette und Adi einen Fensterplatz gebucht, mich selbst an den Gang. Der Sitzkomfort ist gut, in der Liegeposition hat man genügend Platz um ausgestreckt liegen zu können. Den Platz würde ich nicht noch einmal wählen. Air Canada stellt auf die Konsole bei den vordersten Mittelplätzen jeweils die Kistchen mit Snacks für unterwegs und dann rascheln nächtens da die Leute immer damit herum. Zudem ist die Kombüse (Galley) vorne dran und die Crew lärmt da manchmal recht herum. Da häufig der Vorhang nicht ganz zu war, blendete mich auch ein wenig ein Licht von da vorne.

Ein Glas Schaumwein vor dem Display, welches die Platznummer und ein Bild von Zürich anzeigt

Schon bald nach dem rechtzeitigen Start wurde das Nachtessen serviert. Ich trat meinen Salat an Rosette ab, welche Crevetten (sowie so ziemlich alles aus dem Meer) verabscheut. Mit dem Essen aus der Lounge und der doppelten Vorspeise hatte ich schon mehr als genug. Ich bestellte als Hauptgang den Risotto mit Pilzen. Es war ok, allerdings ist Adi oder mein Risotto deutlich besser, der wird aber auch frisch gemacht. 🤷🏼‍♂️

Vorspeise des Nachtessens, Salat, ein Brötchen und ein Teller mit Crevetten auf Ananas

Nach dem Hauptgang ass ich noch etwas Käse und trank den Wein sowie ein kleines Glas Portwein, danach war ich natürlich deutlich «überfressen». Somit kreide ich den eher schlechten Schlaf eher meinem vollen Magen, als der Platzwahl zu.

Irgendwann gab ich auf und schaute mir im Bordprogramm einen sehr speziellen kanadischen Film an. «Ever Deadly» zeigt die Sängerin Tanya Tagaq», eine Inuit, in einem Konzert mit vielen Rückblicken und Einblendungen aus ihrem Leben. Das passte gerade zum Flug über ᓄᓇᕗᑦ (Nunavut) und meinem aktuellen eBook «Terror» von Dan Simmons, welcher über die Geschichte der Expedition durch die Nordwestpassage fabuliert.

Darstellung der Flugroute und Position, zeigt die Nordhalbkugel inkl. des Pols und Grönlands

Wie Adi meinte, sei es eigentlich fast üblich, dass das Frühstück über dem Nordatlantik genau dann serviert würde, wenn es im Flugzeug zu Turbulenzen käme. Ich bekam dann meinen Espresso nach zehn Minuten doch serviert.

Wir landeten sehr pünktlich in Zürich und hatten unser Gepäck kurz nach unserer Ankunft in der Gepäckhalle auch komplett aufs Band gestellt. Draussen wurden Adi und Rosette von befreundeten Personen begrüsst und dann mit dem Auto nach Hause gebracht. Ich wollte erst noch ein Brot beim Flughafenbeck kaufen, sah dann aber, dass ich den Zug um 9:08 noch erwischen würde und verabschiedete mich von meinen Reisebegleitenden.

Als ich kurz vor 11 Uhr zu Hause ankam, konnte ich im Milchkasten den kurz vorher von Eve hineingestellten Sauerteig im Empfang nehmen. Sie hatte ihn die sieben Wochen gehütet und gepflegt. Merci! 🥰

Am Nachmittag hiess es Wäsche waschen, einkaufen und gegen Abend bei der Nachbarin die von ihr aufbewahrte Post abholen. Während ich diese Zeilen schreibe, backe ich mein erstes Sauerteigbrot nach den Ferien. Allerdings ohne Roggenmehl und mit Ruch- anstelle Vollkornmehl. Man merkt, ich bin noch nicht ganz bei der Sache. 😂

Fazit

Sieben Wochen Ferien, wovon etwas mehr als fünf gemeinsam im Motorhome sind als Single ziemlich gewagt. Allerdings kannte ich die mitreisenden Rosette und Adi ja aus gemeinsamen Ferien. Es ging eigentlich sehr gut, wir teilten uns die Aufgaben gut und alle waren zufrieden. Gegen Ende von langen Ferien gibt es ja immer Längen und Momente, wo einem die Marotten der anderen eher auf's Gemüt schlagen.

Wir sind auf dieser Reise:

  • Rund 16'600 Kilometer geflogen
  • 10'614 Kilometer gefahren (davon 8'361 mit dem Motorhome)

Wir haben für rund 2'500 Franken Benzin gekauft. Pro Person für rund 30 Franken pro Tag Essen und Trinken (viel Bier, sorry Rosette) ausgegeben und natürlich ein Vielfaches davon für Transport (Flug, Motorhome, Mietwagen) und Unterkunft (Hotels, Ranch). Wie viele Gigabytes die Tausenden von Fotos und Videos auf Kamera und Handy belegen, lässt sich nicht abschätzen. 😂

Höhepunkte waren sicher die vielen schönen Aufenthalte auf den verschiedenen öffentlichen Campgrounds an den tollen Seen und der Besuch bei den Rissis auf der «Ride The Wind Ranch», aber auch Abende mit Spielen und das Grillieren am Campingfeuer. Wir werden noch lange davon zehren können.

Wrap-Up

Zur einfacheren Auffindbarkeit eine Liste der Reiseberichte.

Datum URL Beschreibung
17. Aug. 2023 #ToTheNorth23, Reisevorbereitungen und Anreise zum Flughafen 5 Min. Lesezeit
Über die Vorbereitung und Anreise
18. Aug. 2023 #ToTheNorth23, Auf nach Vancouver 11 Min. Lesezeit
Flug nach Vancouver
20. Aug. 2023 #ToTheNorth23, Vancouver nach Saanichton, Vancouver Island 13 Min. Lesezeit
Anmiete Motorhome, Fahrt zum ersten Campground auf Vancouver Island
22. Aug. 2023 #ToTheNorth23, von Süd nach Nord auf Vancouver Island  9 Min. Lesezeit
Fahrt nach Port Hardy auf Vancouver Island
24. Aug. 2023 #ToTheNorth23, Inside Passage und Fahrt zum Lake Seeley   15 Min. Lesezeit
Fahrt mit Fähre und vielen Tieren
27. Aug. 2023 #ToTheNorth23, Seeley Lake - Hyder, AK 13 Min. Lesezeit
Kurzer Abstecher nach Alaska und einem Grizzly
28. Aug. 2023 #ToTheNorth23, Hyder - Kinaskan Lake - Teslin Lake 16 Min. Lesezeit
Fahrt in den Yukon, Baden im See
31. Aug. 2023 #ToTheNorth23, Teslin Lake - Five Mile Lake 16 Min. Lesezeit
Seen und ein kurzer Abstecher in die Zivilisation mit Wäsche in Whitehorse
3. Sept. 2023 #ToTheNorth23, Five Mile Lake - Dawson City 15 Min. Lesezeit
Seen und die Goldgräberstadt
5. Sept. 2023 #ToTheNorth23, Dawson City - Top of The World Highway - Grizzly Lake Campground 18 Min. Lesezeit
Kalte Nächte und Fahrt über den Top of the World Highway
7. Sept. 2023 #ToTheNorth23, Grizzly Lake - Lake Louise, AK - Talkeetna 12 Min. Lesezeit
Auf dem Glenn Highway in Alaska
10. Sept. 2023 #ToTheNorth23, Talkeetna - Denali N.P. - Fairbanks 18 Min. Lesezeit
In den Denali Nationalpark und an den nördlichsten Punkt der Reise
15. Sept. 2023 #ToTheNorth23, North Pole Alaska and back to Canada 20 lange Min. Lesezeit
Schöne Tage am Kluane Lake und Rückkehr von Alaska in den Yukon
19. Sept. 2023 #ToTheNorth23, Adieu Yukon 23 Min. Lesezeit
Südwärts nach British Columbia mit vielen Tieren entlang des Highways
20. Sept. 2023 #ToTheNorth23, ein «nicht so wirklich Willkommen» in British Columbia 10 Min. Lesezeit
Nicht so tolles Wetter und geschlossene öffentliche Campgrounds bei viel Verkehr
20. Sept. 2023 #ToTheNorth23, into the smoke 16 Min. Lesezeit
Auswirkungen der Waldbrände, Seen
23. Sept. 2023 #ToTheNorth23, Ole's Lake - Pierre Greys Lakes 15 Min. Lesezeit
Biber, tolle Seen und auch mal ein Regentag
26. Sept. 2023 #ToTheNorth23, Pierre Greys Lakes - Ride The Wind Ranch 11 Min. Lesezeit
Etappenziel erreicht
29. Sept. 2023 #ToTheNorth23, Tage auf der Ride The Wind Ranch 13 Min. Lesezeit
Abgabe Motorhome, schöne Tage bei den Rissis
2. Okt. 2023 #ToTheNorth23, Ride The Wind Ranch - Banff - Jasper 16 Min. Lesezeit
Unterwegs mit dem PW, wunderschöne Seen in den Rockies
5. Okt. 2023 #ToTheNorth23, Jasper - Kamloops - Vancouver 22 Min. Lesezeit
Abschluss der Reise

Lesen muss man ja nicht, Bilder anschauen (Klick auf erstes Bild, danach Galerie, ideal auf PC/Laptop mit grossem Bildschirm) reicht auch. 😂

Gesamthaft sind das mehr als 5 Stunden Lesematerial, unglaublich. Vor allem wenn ich für das Erstellen der Seiten und die Bearbeitung der Bilder eher ein mehrfaches davon benötigte. Immerhin, ich schreibe die Seiten ja auch für mich, wenn ich mal etwas nachlesen möchte. 😇

Danke Adi und Rosette für das Korrekturlesen und für die vielen Fotos und Videos, welche Ihr beigetragen habt. Es waren viele tolle Erlebnisse und schöne Wochen.

P.S.: Fotos (und Berichte) könnt Ihr auch gut mit Google suchen.
Einfach mit der URL: https://www.google.com/search?q=site%3Aurs-mueller.ch+%23ToTheNorth23
zusätzlich noch einen weiteren Suchbegriff eingeben, wie zB "Five Mile Lakes" und dann auf «Bilder» klicken.


#ToTheNorth23, North Pole Alaska and back to Canada

15. September 2023 Lesezeit: 20 Minuten

North Pole – Quartz Lake

Mit frisch gewaschener Wäsche, doppelt heiss geduscht und mit einem Frühstück verpflegt, verliessen wir den KOA Campground Fairbanks/North Pole. Die Nacht war dieses Mal, nicht wie 2019, ungestört von irgendwelchen Helikopter-Manövern der US Air Force.

Ich fuhr das Motorhome durch die Stadt bzw. die Umfahrungsautobahn zurück in den Nordwesten, wo das «Museum Of The North» auf dem Campus der Alaska University war.

Wir versuchten, einen Blick auf den Denali zu erhaschen, aber er verbarg sich in den Wolken. Wir verbrachten rund zwei Stunden im Museum, welches wirklich schön und interessant kuratierte Gegenstände und Geschichten aus Alaska und von den Ureinwohnern präsentiert. Endlich sahen wir wieder einmal einen Grizzly, leider ausgestopft. 😂

Ein ausgestopfter, ausgestellter Grizzlybär im Museum of the North in Fairbanks

Nach dem kulturellen Teil gingen wir zu einem weiteren kulturellen Highlight. Wir fuhren noch einmal südlich an der Stadt vorbei nach North Pole und dort fuhren wir beim Santa Claus House vor.

In Nordamerika ist «North Pole, AK» in etwa das Wiehnacht-Tobel der Schweiz oder Rovaniemi. Hier lebt der fette «Cola Santa» und die Kinder schreiben ihm ihre Wünsche, welche selten mal in Erfüllung gehen. 😈

Das «Santa Claus House» hat ganzjährig Jingle Bells und White Christmas im Angebot. Unzählige T-Shirts, Jacken, Christbaumkugeln in allen Formen und Grössen, bis es einem das Blut aus den Ohren läuft.

Möpse gehen immer 😜 ein Christbaumschmuck als goldener Mops mit Santa Claus Mütze 

Natürlich «zeukleten» wir ein wenig den lieben Herrn Frühling zu Hause, der solche Souvenir-Touristen-Fallen besonders gerne mag. 😜 

Danach ging es auf dem Richardson Highway in Richtung Delta Junction. Unterwegs gab es noch einen Stop am Tanana River. Der hatte vor ein paar Wochen noch gefährlich Hochwasser, da es in Alaska Mitte August ziemlich geregnet hatte und es natürlich viel zu warm war, somit alles als Regen abfloss.

Blick über den Tanana River vom Highway bei Salcha aus

Der Quartz Lake liegt rund 4 Kilometer ab dem Highway auf einer zwar asphaltierten, aber teilweise doch recht beschädigten Fahrbahn.

Als wir ankamen, waren nur wenige Camper aber einige Tagestouristen hier, vor allem Fischer oder Personen, welche eines der inzwischen doch etlichen Ferienhäuschen am See haben.

Wir tranken ein Bier auf einem Bänkchen nahe dem See und sahen einem Fischer zu, wie er innerhalb von weniger als fünfzehn Minuten 10 Fische aus dem See zog. Scheint also einfach hier. Natürlich hatte es an einem See Mücken, aber hier waren sie doch sehr scharf auf unser Blut. So dass sogar ich, der wenig Probleme mit den Viechern hat, noch ein paar Tage an den vielen Stichen am Kopf und an den Füssen zu kämpfen hatte.

Der Quartz Lake nahe Delta Junction unter grauem Himmel

Wir flohen vor den Mücken und dem einsetzenden Nieselregen ins Motorhome und bereiteten das Nachtessen zu. Wir kochen meist abwechselnd, da eigentlich alle Drei gerne kochen. Ich halte mich eher etwas zurück, da ich selbst auch mit meinen Essgewohnheiten etwas aus dem Rahmen falle (so von wegen Schärfe etc.).

Quartz Lake – Deadman Lake

In der Nacht wurde es nicht so kalt, da es etwas regnete. Auch am Morgen und auf der Fahrt nach Tok regnete es. Nicht enorm stark, aber doch genügend, dass unsere Frontscheibe mal wieder richtig von den Mückenleichen bereinigt wurde. 😅

Die Strasse war abschnittweise doch recht übel defekt, so dass man als FahrerIn immer aufmerksam auf die kleinen roten Fähnchen am Strassenrand achten muss. Viele Dips und leicht diagonal zur Fahrrichtung eingesunkene Strassenteile machen die Fahrt manchmal etwas mühsam. In einem Motorhome fliegt einem dann bei nächsten Halt mal eine offene Dose Sourcream oder ein Glas entgegen. Ganz zu schweigen vom Zustand der Kleiderkästen, wo alle Klamotten noch am Bügel, aber am Boden liegen.

In Tok machten wir einen späten Mittagshalt und versorgten unser Motorhome mit Benzin, sowie entsorgten Brauchwasser. Danach ging es wie üblich noch in den General Store, um die drei bis vier Artikel einzukaufen. Ihr wisst, wir kommen nie unter 150 Dollar aus dem Laden. Leider gab es diesmal keine grossen Wasserbehälter, so kauften wir halt zwei eingeschweisste Pakete mit je 15 x 1 Liter. Wir benutzen das Wasser aus dem Tank nur als Brauchwasser. D.h. zum Kochen oder Waschen/Zähneputzen. Trinkwasser nehmen wir lieber so.

Natürlich musste danach noch einmal ein Besuch beim «Fast Eddy's» sein. Schliesslich sind Burger hier die Pflicht.

Drei Teller mit Burger und Pommes

Frisch gestärkt überfressen, fuhren wir weiter in Richtung Grenze bis zum Deadman Lake. Auch dieser Campground liegt nicht gleich neben der Strasse, sondern rund 2 Kilometer Schotters/Dreck-Strasse abseits. Er ist «gratis» und man kann dafür dem Campground Host freiwillig ein paar Taler in die Zahlstation einlegen.

Der Campground war schon ordentlich voll. Wir bekamen aber einen der wenigen Stellplätze, der mehr oder weniger am See liegt.

Deadman Lake unter eher grauem Himmel. Im Vordergrund Gräser und Sträucher.

Adi und Rosette gingen nach dem Nachtessen noch einmal zum Steg hinunter, um zu schauen, ob es dort immer noch Biber hätte. Rosette hatte ja 2019 einen gesehen. Er war immer noch da, aber nicht gut zu fotografieren.

Dafür war die Stimmung wunderschön mit den Seerosenblättern und dem violett/blauem Himmel.

Deadman Lake am späten Abend, spiegelnd mit vielen Seerosenblättern gespickt

Deadman Lake –  Kluane Lake

Die Zeit in Alaska neigte sich dem Ende zu. Wir fuhren nach dem Frühstück zum Alaska Highway hoch und durften dann dort wegen einer der vielen Baustellen auf einen Pilot Car warten.

Stoppschild mit Wegweiser «Alaska Highway» und «Deadman Lake»

Nach rund 10 Minuten fuhr ein Pilot Car mit einem kleinen Trupp Autos im Schlepp in die Gegenrichtung und kam dann wiederum fünf Minuten später mit einem grösseren Tross in unsere Richtung. Wir schlossen uns an und liessen uns durch die Baustelle mit den riesigen Kippladern und Baggern lotsen.

Das Wetter war eigentlich recht gut und so kamen wir trotz lausiger Strasse gut voran bis zur Grenze Alaska / Kanada. Hier kommt ja erst die Grenzstation der Amis (in Gegenrichtung) und dann kommt rund 20 bis 25 Kilometer eigentlich gar nichts bis Beaver Creek.

Die eigentliche Grenze verläuft irgendwo im Nirgendwo mit einer rund 20 Meter breiten Schneise, welche sich schnurgerade durch die Landschaft zieht. Dort setzten wir uns auf das Grenz-Bänkli, wo ich in der Mitte «auf» der Grenze, Rosette zu meiner Rechten in Alaska und Adi zu meiner Linken im Yukon sass. 😂

ByeBye Alaska/USA 🇺🇸

Willkommensschild am Strassenrand nach Alaska

Welcome Back Yukon Territories/Canada 🇨🇦🍁

Willkommensschild am Strassenrand zum Yukon, «Yukon Larger Than Life»

Die Strecke führte uns dann in Richtung des wunderschönen, wilden Kluane Lake. Wir tankten noch einmal voll in «Destruction Bay» und kauften ein paar Souvenirs und schon bald bogen wir auf den uns bekannten «Congdon Creek Campground» ein.

Campground Schild «Congdon Creek Yukon»

Der Campground wurde seit unserem letzten Besuch im 2019 um einen Loop mit rund 25 Stellplätzen und um einen Spielplatz für die Kinder erweitert.

Wir fanden einen netten Stellplatz zum See hin und begannen sofort, Holz zu holen und zu spalten. Dazu braucht es natürlich ein Bier und ein paar Chips, also für mich, den Zuschauer und Helfer. 😜

Auf dem grünen Holz-Campingtisch liegt eine Packung Chips und daneben steht eine grüne Büchse Bier und ein gefülltes Pint-Glas mit schöner Krone

Gegen Abend brieten wir uns einmal mehr ein paar nette Steaks, wobei Adi ein Steak unbeabsichtigt ein wenig in der Asche wendete. 😬

Ein Grill, schön gefüllt mit brennendem Holz und Glut. Darauf liegen drei Steaks und in Alufolie Kartoffeln

Nachts wurde es noch einmal richtig kalt. Der Kluane Lake hatte Wellen fast wie ein Meer, wäre es nicht so kalt, würde man hier sicher viele Kite-Surfer sehen. Mit dem steten Rauschen des Windes in den Baumwipfeln und der Wellen schlief es sich etwas unruhig, da die Blase aufgrund der Geräusche und der Kälte doch ihren Tribut forderte. 🤷🏼‍♂️

Zweiter Tag Kluane

Nach dem Frühstück stellten wir unsere Camping-Stühle auf den Platz, damit niemand auf die Idee kommt, den Stellplatz zu klauen. Natürlich steht auf dem Reservationszettel am Stellplatz-Pfosten auch ein Datum, aber so ein Zettel ist schnell weg.

Wir fuhren danach zum Sheep Mountain runter, um unsere Zoom-Objektive zu testen. Naja, die Aufnahmen waren insgesamt nicht schlecht, aber die Schärfe leidet trotz oder wegen 600mm Tele, Stativ und Fernauslöser. Henu, es war ein Versuch wert.
Erschreckend an der dortigen Ausstellung ist die Veränderung, welche die Landschaft durchmacht. Der Kluane Lake verliert seit rund 7 Jahren Wasser, da sein mächtigster Gletscherzufluss seinen Weg geändert hat. Die Durchschnittstemperatur im Kluane Nationalpark hat sich in den letzten siebzig Jahren um 4.5°C erwärmt.

Meine Nikon mit einem 150-600mm Teleobjektiv auf einem Stativ

Danach fuhren wir ein Stück zurück zum Parkplatz, wo es einen kurzen Trail zum Soldier Summit gibt, auf welchem ein Teil der Geschichte des Alaska Highway und der lokalen Bewohner der Region erzählt wird.

Am Soldier's Summit, Fahnenstangen mit US- und Kanada-Flagge. Dahinter der Kluane Lake in tiefem Blau

Zurück im Campground hatte der Parkwächter frisches Holz gebracht, wobei es immer noch «Laubsägeli-Holz» (Fichtenholz) ist, wie Adi so schön sagt. Es gab noch einmal grosse Steaks, denn wir haben vielleicht nicht mehr so viele Gelegenheiten, zu grillieren.

Der Wind war aber zunehmend «giftig» und kühlte sehr schnell aus, so waren wir froh, im heizbaren Motorhome ein paar Spiele zu spielen und einen Gin Tonic zu geniessen.

Ich ging nach dem Nachtessen und während der Feuerwache noch einmal kurz an den See, um mich umzusehen.

Der tiefblaue Kluane Lake unter blauem Abendhimmel

Kluane Lake – Whitehorse

Nächtens hatte es kurz mal geregnet.
Ich hatte mir einen Wecker gestellt und startete die Heizung kurz nach 7:45 Uhr. Die Mitreisenden wollten nicht aus dem Bettchen, also zog ich mir kurz die Hose und den Faserpelz über das Pyjama und ging mal an die frische Luft.

Am See unten haute es mich beinahe auf die Schnauze, so stark blies der Wind. Der See hatte mehr weisse Gischt als blaue Töne. Und die Berge waren über Nacht weiss überzuckert worden. So schön… 🥰

Blick auf die verschneiten Hügel/Berge rund um den Congdon Creek Campground am Kluane Lake

Ich durfte mich beim Frühstück zurück lehnen und bewirten lassen. Aber man wird ja auch nicht alle Tage… ähm undzo. 😇

Leider hiess es danach, Abschied nehmen und den schönen Kluane Lake verlassen. Noch einmal, am unteren Ende, gab es einen kurzen Fotohalt und da auch ein paar Minuten ein Strichli 4G, sonst ist der Congdon Creek ein Funkloch und das ist gut so.

Blick über den Kluane Lake gegen das südliche Ende

Wir fuhren danach nach Haines Junction, in der Hoffnung, dort in der Village Bakery noch etwas leckeres zu ergattern. Aber die hatten schon Ende Saison gemacht. Also ging es weiter nach Whitehorse.

Wir landeten in Ermangelung von Alternativen im Hi Country RV Park, wo wir endlich mal wieder eine heisse Dusche und elektrischen Strom am Motorhome haben.

Zum Kaffee gab es dann einen Kuchen, den Rosette und Mithilfe von Adi aus vorhandenen Ingredienzen und ohne Einsatz des (nicht vorhandenen) Backofens gezaubert hatte. Er ist sehr fein und hat nur gaaaaaanz wenige Kalorien.

Geburtstagskuchen mit brennenden Kerzen

Zur Feier wurde ich auch noch zum Nachtessen eingeladen und genoss ein sehr gut gewürztes, leicht pikantes Curry. Merci meinen Mitreisenden, dass ich so gut versorgt werde. Vermutlich brauche ich neue Kleider, wenn ich wieder zu Hause bin. 😇

Nun geht es also definitiv in Richtung Süden und die Halbzeit der Ferien ist schon etwas überschritten. 🥲 
Andererseits werden die Nächte nun wohl etwas weniger frisch.

Man liest sich, ev. in etwas grösseren Abständen, abhängig von der Erreichbarkeit und der sich doch langsam etwas einstellenden Blog-Fäule.

🍁🇨🇦

Karte der beschriebenen Route

Link auf Google Maps

Kartenausschnitt der befahrenen Route auf Google Maps


#ToTheNorth23, Talkeetna - Denali N.P. - Fairbanks

10. September 2023 Lesezeit: 18 Minuten

Talkeetna – Denali N.P.

Die Nacht im Talkeetna Camper Park war, naja.

Es regnete zwischendurch, wurde kühl und entgegen meiner Prognose, dass auf der Strecke Anchorage – Fairbanks wohl keine oder nur selten Güterzüge führen, tutete es Nachts kurz nach 1:30 Uhr zweimal lang, einmal kurz und danach gleich hinter dem Motorhome laut und danach ratterte und rüttelte ein mittellanger Güterzug während ein paar Minuten gleich hinter meinem Kopf durch. Also mindestens empfand ich es so. 😂

Ich schlafe eh recht leicht, wache häufiger auf, habe aber meist kein Problem, schnell wieder einzuschlafen. Die Situation mit zwei anderen Erwachsenen Personen im gleichen Camper ist eh anders, als zu Hause, wo ich mein Schlafzimmer und meine Wohnung für mich alleine habe. Meist wacht man aus dem Halbschlaf auf, wenn sich jemand im Camper dreht und dann bewundert man kurz die Geräusche, welche männiglich von sich gibt. 😜

Nach dem Frühstück fuhren wir kurz durch das Dörfchen und guckten all den (hauptsächlich Kreuzfahrt-/Bus-)Touristen zu, welche in den vielen Shops nach Souvenirs suchten.

Denali Brewpub in Talkeetna

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es nur ein kurzer Jump zum Denali sei, aber die Fahrt zog sich nach dem Frühstück dahin. Wir trafen «erst» um Viertel vor Vier beim Eingang zum Park ein und fuhren zur Campground Registration. «Alexander», der junge Angestellte dort erklärte mir alle dreitausend Optionen und Bedingungen, welche die Fahrt in den Park beinhalten. Wir löhnten noch einmal 45 Taler für drei Personen für den Eintritt in den Nationalpark und bestiegen wieder unseren Göppel. Die Distanz zum Teklanika River Campground ist 45 Kilometer. Aufgrund der Geschwindigkeitsbeschränkung und des Strassenzustands ist die Fahrt mit eineinviertel Stunden veranschlagt. Da die fahrende Person sehr auf mögliche Sichtungen von Tieren fixiert war und das Licht auch noch recht gut war, dauerte es ein wenig länger. Aber wie man sieht, lohnt es sich… ein «Ptarmigan», wie man dem Schneehuhn hier sagt. 🥰

Ein Ptarmigan, wie dem Schneehuhn hier sagt. Es trägt bereits weisses Wintergefieder am Bauch, der Rest ist noch braun gefleckt

Teklanika River Campground, Denali N.P.

Erster Abend

Der Campground liegt ein paar Meter abseits der Strasse, wo auch die Haltestelle für die Shuttle Busse ist. Er hat zwei Loops, welche eher spärlich besetzt waren. Wir hatten links und rechts einen freien Platz und somit recht viel Privatsphäre. Ein paar Camper lassen während der erlaubten Zeit immer irgendwo einen Generator laufen, aber es störte nicht stark.

Wir bedauerten ein wenig die Zelt-Camper, denn es war ordentlich kühl und Regen war in den Tagen und Wochen immer wieder zu erwarten.

Da es schon recht spät war und alle ein wenig «mudrig» (erkältet), machten wir uns direkt ans Kochen. Das Gemeinschaftswerk bestand aus einem Rindsragout an einer feinen Sauce mit Kartoffelstock und etwas Gemüse, dazu und darin, eine Flasche Rotwein. Den Salat, der schon gerüstet war, taten wir wieder in den Kühlschrank, es war etwas zuviel.

Ein Teller mit Rindsragout und einer «gesunden» Portion Kartoffelstock mit Saucen-Seelein.

Da wir inzwischen alle leicht erkältet (und teilweise schon wieder auf dem Weg der Besserung sind), habe ich noch ein wenig Früchte zu einem Fruchtsalat gerüstet. Die Chocolat-Chips-Cookies könnt Ihr Euch einfach wegdenken. 😇😜

Eine Schüssel Fruchtsalat

Zweiter Tag

Die Nacht war nicht so erholsam. Einerseits finden im Denali Nationalpark Bauarbeiten rund um die Bergrutschstelle nahe des Polychrome Passes statt. Der Staat baut dort nun eine permanente Lösung in Form einer Brücke. Die Bauarbeiten dürften noch bis ins 2026 andauern. So rund ab 23 Uhr, nach der Einstellung des regulären Bus- und Zubringerverkehrs, fahren in Konvois Muldenkipper und anderes schweres Gerät die Strassen auf und ab. Der Geräuschpegel ist zwar im Verhältnis zur sonstigen Stille eher hoch, aber als urbane SchweizerInnen doch auszuhalten. 🤷🏼‍♂️

Adi, der bisher noch keine grossen Symptome hatte, überstand die Nacht definitiv in eine Erkältung hinein. Er hatte miserabel geschlafen, was ich auch ein wenig spürte, denn er weckte mich ein paarmal mit einem Pfeifen von meinem Schnarchen. Jetzt hat es uns also alle erwischt. 😬
Wir versuchten zwar auszuschlafen, aber irgendwann hiess es Heizung Marsch. Die Gasheizung des Motorhome erwärmt mittels Umluft in recht kurzer Zeit die Kabine und dann lässt es sich etwas einfacher aus dem Schlafsack kriechen.

Das Frühstück mit Blueberry-Pancakes (und Ahorn-Sirup) machte uns wieder munter. Der neu gekaufte lösliche Kaffee wird wohl gleich wieder entsorgt. Irgend so eine amerikanische Marke, welche ein schwarzes Getränkt erzeugt, das bitter ist, aber sonst nichts. 🤢

Danach machten wir uns fertig für einen kleinen Spaziergang entlang der Strasse, in der Hoffnung, ein paar Tiere zu sehen.

Eine breite Kiesstrasse macht eine sanfte Rechtskurve. Entlang der Bäume stehen Pappeln mit gelbem Laub. Dahinter sind die schneebedeckten Spitzen von ein paar Bergen oder Hügeln zu sehen.

Die rund 8 Kilometer zur Brücke über den Teklanika River runter und zurück war nett, in der Sonne sogar plötzlich sehr warm.  Die Farben der arktischen Tundra mit dem schönen Rot, sowie der gelb-golden leuchtenden und im geringsten Wind schon flirrenden Blätter der amerikanischen Pappeln waren toll. Leider zeigte sich ausser einem Squirrel und ein paar krächzenden Raben keine Tiere.

An der Teklanika River Brücke, Blick auf die Flussebene und die dahinterliegenden Berge

Auf dem Rückweg warteten wir am Teklanika Rest-Stop, bis alle Busse mit den Touristen abgefahren waren. Danach war es schön ruhig und wir sassen noch ein wenig an der Sonne. Ich sprach mit einem gerade heran gefahrenen Park-Ranger ein wenig über die Saison, das Wetter und das mittlere Management, das sich allerhand lustige Ideen ausdenkt, um sich zu verewigen. Wie zum Beispiel den kurzen Abschnitt zwischen dem Sanctuary River Campground und der Savage River Check Station, wo es einen kurzen Abschnitt hat, auf welchem man nicht zwischen ..:00 und ..:10 Uhr fahren darf, um die Schafe zu schützen, welche die Strasse dort angeblich queren. Klar, schliesslich weiss jedes Kind, dass Schafe Schweizer Uhren tragen und sich auch an die Verkehrsregeln halten, gell Heinz! 🤣

Holztafel, welche die Sperrzeit für den Verkehr angibt.

Ich fragte den Ranger, ob wir denn zu spät für die Tiere seien, obwohl wir hier in der Vergangenheit zur selben Zeit schon deutlich mehr gesehen haben. Er meinte, es läge sicher am Wetter, aber auch am enormen Busverkehr, den sie das letzte und auch dieses Jahr hätten. Ob es stimmt, wer weiss?

Nach der Rückkehr in den Campground nutzten Rosette und Adi die Zeit für einen kurzen Nap, um sich vom Schlafmanko der vorherigen Nacht ein wenig zu erholen.

Ich setzte mich im Camping-Stuhl nach draussen und las ein wenig in meinem e-Reader. Die Sonne wärmte eigentlich ganz schön, auch wenn es im Schatten noch kühl blieb. Irgendwann rutschte mir der e-Reader beinahe aus der Hand und ich hatte kurz kalte Finger. Also steckte ich alles in die Taschen meiner Faserpelzjacke und döste ein. 

Es steht zwar, dass der Campground von Bären besucht würde, aber ich glaube kaum, dass der mir Ursus Schnarchus zu nahe gekommen wäre! 😅

Ich wachte auf, als die Sonne kurz hinter den Wolken verschwand. Sofort wurde es empfindlich kühl. Der Stuhl hatte sich ein wenig unbequem versucht, mit meinem rechten Oberschenkel zu arrangieren. Ich massierte die Druckstelle und guckte in das Motorhome, wo sich Rosette und Adi gerade am Wasser kochen waren. Wir tranken Tee, um die Hände zu wärmen und spielten ein paar Runden «Uno».

Gegen Abend machten wir uns eine feine Sugo und genossen die Hartweizen-Spaghetti al dente, was man ja hier im Restaurant selten bekommt. Der Salat vom Vortag schmeckte noch gut. 

Nach dem Nachtessen gingen wir noch kurz zum Teklanika River hinunter. Man weiss ja nie.

Rosette und Urs beim kurzen Abendspaziergang zum Teklanika River

Ausser einer schönen Aussicht auf die eisig wirkende Landschaft mit den verschneiten Bergen und dem Rauschen des Flusses gab es jedoch nicht zu sehen. Ok, ein anderer Camper war da auch am Spazieren und ich liess meinen British-Detector mal wieder richtig raten. Ich witzelte kurz, dass wir jetzt noch ein paar Spässe über die Amis machen könnten und verabschiedete mich aber dann ohne. 😇

Am Ufer des Teklanika River beim Campground. Es ist schon Dämmerung, aber man sieht noch die verblichenen Farben der Gegend und die frisch verschneiten Berge unter silbergrauem Himmel

Wir beschlossen, am Samstag früher aus dem Schlafsäcken zu kommen, um ohne Frühstück zurück zum Parkeingang zu fahren. Dies in der Hoffnung, doch noch ein paar Tiere zu erspähen.

Also ging es recht früh in die Heia, gut verpackt wegen der erwarteten Kälte. Natürlich wieder mit Verkehr in der Nacht, den Aid und Rosette aber bereits nicht mehr mitbekamen.

Denali N.P. – Fairbank/North Pole

Die Nacht war dann gar nicht allzu kalt, denn die Wolkendecke hatte sich geschlossen und in der Nacht fiel sogar ein wenig Regen. Ich hatte den Wecker auf sieben Uhr gestellt, liess den zwei Mitbewohnern aber noch eine Viertelstunde, bis ich die Heizung anwarf. Schnell eine Morgentoilette und wenigstens einen Kaffee. Ist ein Menschenrecht, sagt jeweils Kollege Heinz!

Dann brachen wir das Experiment Denali Nationalpark innerlich ab und fuhren gemächlich zum Ausgang zurück. Natürlich hofften wir auf Tiere, aber unsere Erwartungen waren nach dem gestrigen Tag gering.

Auf einmal sah ich in der Ferne etwas aufblitzen, gleichzeitig sahen wir einen der Tourbusse  in Gegenrichtung etwas weiter vorne mit Warnblinkern am Strassenrand stehen. Eine kleine Herde Karibus zog gemächlich durch die Tundra und zupfte zwischendurch ein paar Blättchen aus.

Rosette war die schnellste und hatte das grosse Objektiv drauf, um die Tiere heranzuzoomen.

Ein Karibu-Bulle mit imposantem Geweih steht in der arktischen Tundra im Denali Nationalpark 

Mit etwas freudigeren Gefühlen ging es gemächlich weiter und wir kreuzten viele weitere Tourbusse und Autos von Rangern, welche patrouillieren.

Die arktische Tundra wäre eigentlich sehr farbig, aber das Wetter machte wieder dicht und so blieb nur das etwas triste Abschiedsbild, Adieu Denali Nationalpark.

Szene unterwegs aus dem Park hinaus. Im Vordergrund ein paar Büsche, dahinter die rote Tundra und am Horizont leicht verhüllt unter grauem Himmel schneebedeckte Berge

Nach einem erfolglosen Besuch der Souvenir-Abteilung des Visitor-Center (wo es wenigstens gratis WLAN gab), fuhren wir nordwärts los bis nach Healy. Dort gab es gegen 13 Uhr im total überfüllten Rose's Cafe, wo die Hälfte der Gäste doppelt so lange Bärte wie ich trug, ein spätes Frühstück. Die Portionen waren «decent», wie man hier pflegt zu sagen und auch lecker. Rosette hatte zwei Rühreier und nur einen Pancake dazu. Aber der war so gross, dass sie ihn alleine nicht aufessen mochte. Mir hatte es die selbst gemachte Chili-Sauce zu den Eiern angetan, endlich mal ein wenig «Heizung». 🥵

Wir reservierten uns dort vor Ort einen Stellplatz am Chena-River KOA in Fairbanks/North Pole und machten nur einen kurzen Umweg über die Shopping-Meile, um uns die üblichen drei/vier Lebensmittel zu organisieren, die wir auf der Liste hatten.

Ihr kennt es… rund 140 Dollar später beluden wir unser Motorhome und fuhren zum Ziel.

Der Campground liegt etwas ausserhalb. Es gibt zwar eine Hauptstrasse, welche etwas Verkehr aufweist und in der Nähe eine Air Force Base. Aber im Gegensatz zu 2019 ist heute (mindestens bis jetzt um 23:30 Uhr) kein grosser Verkehr.

Wir schätzen den Campground, da wir wieder einmal drei Waschmaschinen füllten und prompt zu wenig Quarters hatten. Zum Glück war die Rezeption gerade noch offen als Adi Nachschub holte. Eine Maschine 16 Quarter (=4$), der Tumbler nochmals 2.75$.

Aber vor allem hat es Duschen ohne Zeitbeschränkung und mit genügend heissem Wasser. Ein Genuss, normalerweise. Meine war etwas gar arg hart mit Wasserdruck, dass es fast ein Peeling war. 😉

Das Wetter in Fairbanks spielte mit, es war den Tag über sonnig und fast ein wenig warm. So wird vermutlich auch die Nacht nicht ganz so kühl.

Blick vom Campground auf den Chena River

Heute gab es Reste-Essen, was sehr fein war. Langsam müssen wir einen Menuplan entwerfen, damit wir zum Schluss der Reise nicht zu viele Esswaren übrig haben.

Eigentlich wollte ich ursprünglich noch ein wenig über das Leben und die Ausrüstung des Motorhome schreiben, aber der Beitrag ist bereits viel zu lange geworden. Geniesst Euren Sonntag, man liest sich nun wohl wieder erst in ein paar Tagen.

👋🇺🇸

Karte der beschriebenen Route

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Ausschnitt von Google Maps


#ToTheNorth23, Grizzly Lake - Lake Louise, AK - Talkeetna

7. September 2023 Lesezeit: 12 Minuten

Grizzly Lake – Lake Louise

Die Nacht war ziemlich ätzend. Ich hustete ziemlich stark und schnarchte kräftig, so wie auch Adi (leicht weniger). Am Morgen ging ich aus dem Wagen und wollte zur Toilette. 

Der Anblick das Mount Sanford über dem morgendlichen Grizzy Lake liess dann kurz den schmerzenden Hals vergessen.

Blick über den fast spiegelglatten Grizzly Lake, dahinter Wald und am Horizont der gletscherbedeckte Mount Sanford

Noch vor dem Frühstück ging ich kurz Duschen. Der Campground verlangt keine Extragebühren, dafür war leider die Heizung in der Herren-Toilette/-Dusche kaputt, aber hey, wenigstens warmes Wasser.

Bei der Rückkehr musste ich noch ein wenig Werbung für unsere Wohnwagen-Vermietung machen. Ich hoffe, die zeigen sich dafür bei anderen Dingen kulant. 😜

Unser Motorhome von Canadream mit ausgefahrenem Slide-Out am Ufer des Grizzly Lake, dahinter der Mount Sanford

Nach dem Frühstück erklomm unser Motorhome den steilen Weg zur Strasse hoch zum Glenn Highway und wir fuhren in Richtung Südwesten los. Das Ende der Wrangell Mountains zeigte sich im Gegensatz zum Tag vorher gnädig und wir konnten die mächtigen Eisschilde dieser Gebirge bewundern. Ein Teil davon sind ja alte Vulkane.

Bei der Verzweigung des Glenn mit dem Richardson Highway hielten wir an, um die Aussicht nicht nur zu bewundern, sondern auch fotografisch festzuhalten.

Fotohalt am Strassenrand, Rosette und Urs gucken in Richtung der Berge

Das Wetter ist diesen August/September in Alaska nicht so gnädig, unsere Freunde hatten sich schon beschwert, dass es im Süden recht viel regnete. Wir hatten bisher eigentlich Glück, so auch hier. Der Wind scheuchte die Wolken davon und die Sicht auf die Wrangell Mountains und deren (immer noch) mächtigen Gletscher. Der Himmel war nicht ganz blau, aber die Sicht war trotzdem beeindruckend. Interessant ist auch die Perspektive. Teilweise wirken die kleinen Berge höher, als sie sind. So ist der Mount Sanford 4'941 Meter hoch, der daneben stehende, grösser wirkende Mount Drum ist «nur» 3'661 Meter hoch. 

Mount Sanford mit sanfter Kuppe unter weisslichem Himmel. Im Vordergrund Krüppelkiefern.

Mount Drum, vom Glen Highway aus gesehen.

Auf meinen Wunsch hin, fuhren wir auch noch ein ziemliches Stück des Richardson Highway hoch, da es dort einen Aussichtspunkt gibt, wo man zurück zu den Bergen schauen kann. Leider war es in meiner Erinnerung nur ein kurzer Abstecher, effektiv fuhren wir aber rund 50 Kilometer hoch und wieder runter. Leider war der Himmel in der Zwischenzeit noch milchiger geworden und die Kontraste sind ungenügend.

Der Mount Sanford vom Richardson Highway aus. Der Himmel ist milchig und die Kontraste sind ungenügend

Danach fuhren wir zurück zum Glen Highway und suchten einen «Porcupine Campground» fanden den aber nicht. Adi hatte vorher schon recherchiert, dass es da einen Lake Louise gäbe, der etwas abseits des Highway sei. 

Also fuhren wir die Stichstrasse hoch und waren recht erstaunt, dass sie geteert war. Aktuell sind viele, auch geteerte Strassen recht wellig und von Schlaglöchern geplagt. Mit einem PW würde man da drüberrattern, aber der Camper mit seinem Gewicht und den scheppernden Gläsern und dem Besteck, lässt einem etwas vorsichtiger fahren.

Der Campground war nur sehr wenig belegt. Der Preis für einen Stellplatz war mit 20 USD etwas teuerer, aber das WC war in Ordnung und der Stellplatz konnte mit etwa fünf Anläufen einigermassen unseren Ansprüchen an die Ebenheit genügen.

Als Gegenleistung für den Preis bekommt man eine ziemliche Armada von Mücken, wobei es die Kleinen sind, welche meiner Meinung nach nicht stechen. Aber ich wurde überstimmt und deshalb wurden alle totgeschlagen, die sich in den Camper verirrten. 😇

Abendstimmung am Lake Louise, ein Motorboot liegt am Ufer

Da ich immer noch einen rechten Reizhusten hatte, warf ich vor dem zu Bett gehen ein Bexin ein. Rosette schwor auf Neocitran und Adi auf ein zügiges Bier aus Alaska. Seinen Vorrat an «Appenzeller Alpenbitter», welcher unter unerklärlichem Schwund leidet, behütet er wie seinen Augapfel. Vermutlich kriegen wir den erst zu Hause wieder.

Lake Louise – Talkeetna Camper Park

Nachts regnete es ein paarmal, klarte aber gegen Morgen wieder auf.

Ich schlief einigermassen gut, hatte dafür nach dem Aufwachen ziemlich Kopfschmerzen. Auch dafür gibt es Chemie, welche mit der Zeit seine Wirkung zeigte.

Lake Louise am Morgen früh, blauer See, blauer Himmel mit etlichen Schäfchenwolken

Wir machten uns wieder reisefertig und beschlossen, am Donnerstag einen Stellplatz im Denali Nationalpark zu buchen. Die Wetterprognosen sind zwar durchzogen, aber wer nichts wagt…

Wir erhielten die Bestätigung für den «Teklanika Campground», wir wollen zwar nur zwei Nächte bleiben, müssen aber drei Nächte buchen. Auf die 35 Dollar kommt es jetzt auch nicht an.

Danach fuhren wir auf der Stichstrasse zurück und bei ziemlich regnerischem Wetter auf der teilweise arg gewundenen Strasse in Richtung Anchorage. Südlich der Strasse sähe man viele Gletscher, aber wir sahen hauptsächlich Wolken und Regen.

In Palmer fuhren wir ab um die üblichen drei fehlenden Dinge einzukaufen, was Bekannterweise ja in eine Rechnung von über 100 Talern zu Buche schlägt.

Ich fuhr los, um zu Tanken und bei der Suche nach einem Café rumpelte ich über einen Randstein. Eigentlich wollten wir etwas kleines (Adi eher etwas grosses) Essen. Nur war die nett aussehende Bedienung im «Schtarpöcks» halt auch nur nett anzusehen, aber nicht wirklich speditiv beim Herstellen der «Double Mocha Caramel Wipped Cream» Getränke, welche die Damen vor uns bestellten. Da weder mir noch Adi diese Bude sympathisch ist, war es ein einfaches uns wieder vom Acker zu machen. 

Die Strasse nach Talkeetna hoch ist sehr gut unterhalten. Das einzige, was mir jeweils ein etwas mulmiges Gefühl macht, sind diese Lichtsignale, auf welche man mit 85 Kilometer pro Stunde zufährt und die irgendwann eine zum Glück recht lange Orange-Phase einläuten. Mit dem schweren Motorhome hat man einen deutlich längeren Bremsweg, ganz zu schweigen vom Zeugs, das herumfliegen würde, täte man wirklich in die Eisen steigen.

Der Campground in Talkeetna ist… naja, er liegt am Bahnhof! Und natürlich waren wir ziemlich genau auf die Ankunft des Zuges nach fünf Uhr Abends da, um Photos und Videos zu schiessen.

Lokomotiven und Teil des Denali Star Zuges am Bahnhof Talkeetna

Sonst ist er recht gut gefüllt, kommerziell, d.h. Stellplatz praktisch an Stellplatz. Er verfügt für den ganzen Platz nur drei WC/Duschen und war mit 45 Dollar einer der teuersten Plätze bisher. Dass das WLAN nicht das ganze Areal abdeckt, sei noch mal verziehen. In Alaska besteht eine durchaus gute Abdeckung mit 4/5G, wenn teilweise auch nur ein Strich. Auch entlang der Autobahnen.

Es regnete, seit wir hier waren recht heftig, klarte dann aber ein wenig auf. So dass Adi und Rosette nach dem feinen, von Adi zubereiteten Nachtessen (Geschnetzeltes mit Pilzrahmsauce und Spiralnudeln) noch einen Spaziergang machten, während ich den Abwasch machte.

Rosette kam erheitert zurück. Den Mount Denali hatten sie wie erwartet nicht gesehen. Aber auf dem Hinweg kam da kurz ein Schwarzbär aus dem Wald, um Adi guten Abend zu wünschen. 😂

Dann fahren wir also Morgen los in den Nationalpark, wo wir keinen Empfang haben werden. Wir melden uns dann wohl irgendwann gegen das Wochenende aus Fairbanks wieder. Dort steht dann mal wieder eine Runde Wäsche waschen an.

Hebet's guet Ihr «heissen» SchweizerInnen und andere Mitlesende! Wir haben gerade eben kurz die Heizung gestartet, um das Herumsitzen etwas angenehmer zu machen. Man liest sich… 🇺🇸

Karte der beschriebenen Route

Link auf Google Maps

Kartenausschnitt aus Google Maps


#ToTheNorth23, Dawson City - Top of The World Highway - Grizzly Lake Campground

5. September 2023 Lesezeit: 18 Minuten

Yukon River Campground

Die Nacht im Yukon River Campground stellte sich etwas schwieriger als gedacht heraus. Nicht, weil wir ev. mitten in der Nacht von Rosette wegen Nordlichtern geweckt worden wären, es gab leider keine (sichtbaren). Sondern weil es wirklich äffig kalt wurde.

Ich schlafe normalerweise in kurzem Pyjama und hatte bisher keine Probleme. Im Angesicht der angekündigten Kälte hatten wir die Fenster extra noch mit den mitgelieferten Stoff-Abdeckungen innen isoliert. Aber meine Füsse bekamen trotz gutem Schlafsack nicht warm. Neben einem leeren Magen sind kalte Füsse das zweite No-Go für Schlaf bei mir.

Nachdem ich es versucht hatte, auszuhalten und ich mehrmals wach wurde, weil die Blase drückte, nuschelte ich im Fächchen zur rechten ein paar Wandersocken heraus. Das half mir einzuschlafen. Trotzdem wurde ich gegen Morgen früh wach, weil der Körper ausgekühlt war. 

Wir haben drei Decken, von denen ich aber eine Rosette und zwei Adi abgegeben habe, da er jeweils im mittleren Teil nächtigt und keine gute Matratze hat.

Wir erlaubten uns dann, als alle wach waren, die Heizung einzuschalten. Diese erwärmt das Motorhome mit via Gas gespiesener Heissluft recht schnell.

Wir fuhren nach dem Frühstück los. Wie immer hatten wir irgend etwas im Motorhome vergessen abzustellen. Entweder brennt noch das Licht irgendwo, oder die Wasserpumpe ist nicht abgestellt oder irgend eines der Schrankfächer ist nicht verriegelt. Wir beschlossen, es wie die Piloten zu machen und eine Checkliste zu erstellen. 😂

Campground-Schild des Yukon River Campgrounds in Dawson City

Adi fuhr den Wagen. Wir wechseln uns jeweils immer tage- oder bei längeren Strecken etappenweise ab. Auch die Beifahrer-Position wird abgewechselt. Die dritte Person sitzt jeweils im Fauteuil quer zur Fahrrichtung. Adi und Rosette wird es eher schneller übel, wenn sie hinten sitzen, so dass ich mich gerne opfere. Mir macht das gar nichts aus und manchmal kann ich dann noch etwas dösen oder im Kindle lesen.

Top Of The World Highway

Der «Top Of The World Highway» warnt ein wenig vor dem Befahren. 😬🤷🏼‍♂️

Warnschild am «Top Of The World Highway», dass die Strasse nicht unterhalten sei

Gleich nach der dritten Kurve fuhren wir erst zu früh und danach im zweiten Anlauf auf dem richtigen Weg talseitig ab, um einen Ausguck-Punkt anzusteuern. Der Abstecher war es wert. Der Yukon, wie auch viele andere Flüsse, schleppt aktuell viele Sedimente an. Der Seitenarm ist der Klondike River, der etwas «sauberer» war.

Panorama über den Yukon River bei Dawson City unter strahlend blauem Himmel

Die Strecke zieht sich erst recht gerade und ansteigend nordwestlich von Dawson. So sah man nach kurzer Zeit die Bergkette der Ogilvie Mountains (entlang des Dempster Highways ganz hoch) frisch verschneit. Die höchsten Gipfel sind rund 1800 Meter über Meer. Ach, wären wir doch den Dempster hoch gefahren? Naja, die Reifenwechsel von 1996 stecken mir noch in den Knochen und die Strasse ist mehrheitlich lausig. 

Die frisch verschneite Bergkette der Ogilvie Mountains am Horizont unter blauem Himmel, dazwischen nur Hügel und Bäume

Rosette hat ihre DSLR hervorgeholt und konnte die Berge etwas näher heran zoomen.

Gezoomtes Bild der frisch verschneiten Berge

Die Strasse ist in teilweise guten, teilweise lausigem Zustand. Am schlimmsten sind die Etappen, wo noch ein Rest der Asphaltdecke da ist. Natürlich gibt es auch viel Schlaglöcher und Wellblech-Pisten. Wir fuhren etwas vorsichtig und liessen die Autos und die schnelleren Motorhome-Fahrenden passieren.

Ein Truck Camper überholt unser Motorhome

Die Strasse windet sich spektakulär über die höchsten Punkte der Hügel und steigt bis rund 1300 Meter über Meer an. Die Aussicht ist je nach Wetter unterschiedlich, aber wir haben vermutlich den besten Zeitpunkt erwischt mit mehrheitlich sonnigen Aussichten.

Die Schotterpiste des Top Of The World Highways windet sich die Hügel hoch

Poker Creek, Welcome To Alaska

Der Grenzübertritt war relativ unspektakulär. Wir hielten wie vorgeschrieben vor der Station an und wurden dann vom Grenzer nach vorne gewinkt. Er kassierte unsere Pässe, fragte nach Waffen, Pistolen, Messer, Samurai-Schwerten und lachte dann. Auch Drogen und Brennholz hatten wir keines dabei. Eine etwas grössere Menge konfiszierten Holzes lag vor der Ranger-Station, offenbar haben es nicht alle so mit Recherche.

Grenzstation Poker Creek mit unserem Wohnmobil vorne dran

Wir mussten uns in die Station begeben, wo unsere Pässe geprüft und die Fingerabdrücke registriert wurden. Die Beamten waren etwas formal, wie sie wohl müssen. Sie sind aber auch recht freundlich und haben auf Fragen gerne geantwortet. Es war aber auch ihr zweitletzter Tag, danach geht die Grenze für den Winter zu.

Wir fuhren weiter nach Chicken, wo uns eine kleine Enttäuschung erwartete. Der «The Goldpanner» war geschlossen, keine Souvenirs. 🙁

Ob das wegen dem langen Wochenende mit dem Labour-Day war, oder saisonal oder gar vollständig, war uns nicht klar. Egal.

The Goldpanner in Chicken, Alaska. Vorne dran übergrosse Skulpturen von Hühnern

West Fork Campground

Wir fuhren danach weiter bis zum «West Fork Campground». Der untere Teil mit den «Pull-Through» - Plätzen waren mehrheitlich belegt von Jägern, welche sich in Grüppchen entsprechend bekleidet am Campfire fläzten und uns argwöhnisch anschauten. Kein Problem mit der Jagd, bei uns allen. Aber die Kollegen führen eine Hightech-Ausrüstung mit raupengetriebenen Fahrzeugen und wohl eine ganze Waffensammlung mit. Henu, ihr Land, ihr Hobby.

Im oberen Bereich hatte es einen netten Stellplatz gleich oberhalb eines kleinen Seeleins, zudem waren die WC-Anlagen wirklich top. Neu, sauber, mit genügend WC-Papier und sogar mit automatischen Desinfektionsmittel-Spendern ausgestattet. Sie rochen sogar noch gar nicht. Leider gab es kein Feuerholz.

Unser Motorhome am Stellplatz im Westfork Campground am Top Of The World Highway

Die Registration war ganz beim Eingang, so dass es sogar zu einem Spaziergang reichte. Die 12 Dollar wurden in das Registrationsformular eingeschoben und in der Kasse versenkt.

Nach dem Nachtessen (Kartoffelstock mit geschnetzeltem Rindfleisch und Gemüse!) wurde es den einen schon etwas zu kühl und die anderen machten noch ihre Physio-Übungen oder schossen noch ein tolles Bild.

Abendstimmung über dem Tümpel hinter dem Motorhome im West Fork Campground

Für die Nacht präparierte ich mich etwas besser. Zwar war es eigentlich noch recht angenehm, aber die Nacht kann lange sein. Also zog ich die Wandersocken gleich sofort an und auch ein langärmliges Pyjama-Oberteil. Den Fussteil des Schlafsacks steckte ich in einen warmen Hoodie. So war es mir erst beinahe zu warm. Aber gegen den frühen Morgen kühlte es noch einmal bis fast Null grad ab und nachdem der Körper beim Schlaf ausgekühlt war, wurde mir gegen Morgen etwas fröstlig. So waren alle froh, dass wir beim Aufstehen unsere Heizung laufen lassen konnten.

Nach dem Frühstück nutzen wir das erste Mal unsere Checkliste und lachten wie die Kinder… Kühlschrank gesichert, Check.

Ich übernahm das Steuer auf dem Abschnitt des Taylor Highway, wie der Top Of The World in Alaska heisst. Die Strasse ist kurz nach dem Campground mehrheitlich asphaltiert, was aber nichts nützt. Die Streckenführung und die vielen Schlaglöcher sowie Dips lassen einen angepassten Fahrstil anraten.

Kurz vor der Verzweigung zum Alaska Highway hatten wir wieder Netz, was die Fraktion «WhatsApp Status Bilder Update» und «Instagram» zum Handy greifen liess. Ich, gerne als Twitter-Junkie bezeichnet, war ja am Fahren.

Tok, Alaska

Tok oder auch das «Million Dollar Camp» aus den Zeiten der Gründung des AlCan ist eigentlich eine Wegkreuzung mit vielen, entlang der Strasse stehenden Häusern.

Wir fuhren erst zu einer Tanke, um uns nach der Möglichkeit der Tank-Entleerung zu erkundigen. Man verwies uns auf die Chevron-Tankstelle, welche wir umgehend ansteuerten. Der «Most» kostet hier rund CHF 1.20 der Liter und wir füllten dort ebenso unseren Frischwasser-Tank.

Anschliessend gingen wir zum «Three Bear» Supermarkt. Wir hatten eigentlich nur drei Sachen auf der Einkaufsliste, aber das Angebot war zu gut. Und so landeten eben auch Früchte, Apple Fritters (Grüsse gehen an…), ein Paket Riesen-Steaks (das Wetter könnte ja gnädig sein und ein Grillen ermöglichen) und aufgrund des eher überdurchschnittlichen Ahorn-Sirup-Verbrauchs von Adi auch noch eine mittlere Grösse des begehrten Begleiters zu den Pancake. 😇😂

Ein grosser Krug Kanadischen Ahornsirup

Im Visitor-Center gleich auf der anderen Strassenseite erkundigte ich mich als Erstes nach dem Wetter und der Ranger bestätigte unsere Infos, dass es nun im Süden von Alaska ev. ein paar Tage besseres Wetter hätte. Bisher hatten wir unglaubliches Glück, wir wurden tagsüber noch nie verregnet. Nur Nachts gab es wenige Male etwas Niederschlag.

Nach einem Besuch im Souvenir-Shop gleich nebenan, hatten wir uns mit einer weiteren Decke ausgestattet, so das sich den kommenden Nächte ohne Sorgen entgegen gucke.

Wunderschöne, farbige Blumendekoration am Souvenir Shop in Tok

Unser Sport-Guy, Adi, der einen deutlich geringeren Body-Mass-Index als ich hat, bekommt jeweils am Mittag ordentlich Hunger. Ich käme nach dem ausgedehnten Frühstück auch ohne aus bis zum Nachtessen.

Also fuhren wir zum «Fast Eddy» und liessen uns im auch um 13:40 Uhr noch pumpenvollen Restaurant bedienen. Ich gab mich mit einem Starter Chicken Wings zufrieden, während Adi genüsslich in seinen Chicken Burger biss. Foto mit ausdrücklicher Bewilligung. 😜

Von den Fries kostete ich auch, die waren wirklich sehr fein.

Adi beisst gerade in seinen Chicken Burger 

Danach bog ich in den Tok Cutoff ein und lenkte unser Gefährt gen Südwesten. Die Strasse ist anfänglich sehr gut und einfach zu fahren. Es hat aber auch Abschnitte, in welchen die Strasse etwas eingesunken ist und Schlaglöcher aufweist. Für einen PW kein Thema, aber unser tonnenschweres Gefährt kommt dann heftig ins Schwingen und die Geschirrschubladen lassen ein lautes Klirren vernehmen. Bisher hatten wir allerdings nur ein grosses Glas als Opfer des Fahrstils zu beklagen.

Wir wollten den Porcupine State Campground ansteuern, aber der war geschlossen. Auch weiter unten bei der Zufahrt zum Wrangell Nationalpark war der private Campground zwar noch beflaggt, aber die Lady im Haus wollte nichts von uns wissen.

Der Abstecher zum Mentasta Lake von rund 11 Kilometern war eine leichte Pleite. Der Zugang zum See selbst sah am Ende der Strasse nicht sehr einladend befahrbar aus und wir wollten keine Experimente wagen. Die Einwohner des Dorfes sind mehrheitlich Ureinwohner. Aber immerhin, wir hatten dort volle 4G, eine grosse Antenne war mitten im Dorf. Grundsätzlich sieht es so aus, als ob die Strecke entlang des Tok Cutoff gut mit Mobilnetz erschlossen ist. 

Friedhof in Mentasta Lake, farbige Grabhäuschen aus Holz bedecken die Gräber

Wir fuhren zurück und waren erst etwas besorgt, fanden dann aber weiter unten am Tok Cutoff den «Grizzly Lake Campground», der von einer netten alten Lady geführt wird. Ihr riesiger Pyrenäenberghund sei erst sechs Monate alt, was seine Verspieltheit erklärte. Da er nicht als Schutzhund erzogen wird, ist er sehr menschenfreundlich. Adi war trotzdem etwas unsicher, er ist seit seiner Kindheit eher negativ auf Hunde geprägt. Zu knackige Wädli, offenbar. 😬

Wir sind leicht angeschlagen, Rosette ging früh ins Bett. Ich huste auch gelegentlich, schreibe aber am Tisch im Motorhome den Blogbeitrag fertig, während Adi die Küche gemacht hat und wir gemeinsam noch an einem Bierchen nippen.

Mal schauen, wie die Nacht wird. Wir fahren Morgen weiter in Richtung Anchorage und gucken, was der Tag so bringt.

Man liest sich… Hebed Sorg und passt auf die Bären in der Einfahrt auf. 😜 

Karte der beschriebenen Route

Link auf Google Maps.

Kartenabschnitt der befahrenen Route auf Google Maps


#ToTheNorth23, Hyder - Kinaskan Lake - Teslin Lake

28. August 2023 Lesezeit: 16 Minuten

Bye, Bye Hyder

Ein, oder bei mir zwei mal Hyder reicht für ein Leben, also fuhren wir los nach Stewart rüber. In der Bäckerei kauften wir drei «Apple Fritters» und in den zwei Shops Bagels, sowie Philadelphia Cream Cheese. In der Bäckerei war gerade Dorfversammlung, mindestens fühlte es sich so an. Die Leute hier sind freundlich, aber auch ein wenig seltsam. Wird man wohl hier, so am Hinterteil der Welt. 😂😇

Am Vorabend hatten Adi und Rosette sogar eine Frau gesehen, welche ihr Kaninchen an der Leine spazieren führte! 🤪🙈

Stewart – Kinaskan Lake

Die Strecke hoch nach Medziadin Junction kannten wir ja schon, deshalb fuhren wir mehr oder direkt durch. In der Tanke an der Abzweigung füllten wir erneut Benzin für 150 Taler ein, bevor wir weiter fuhren. Leider sah nur der Fahrer Ursli unterwegs den kleinen, schwarzen Bären seine Nase links aus dem Strassengraben strecken. War aber so, ich schwör‘s! 😉

In Bell II, einem Heli-Skiing Ort, fuhren wir kurz raus für einen wirklich ausgezeichneten Kaffee (Espresso, Cappuccino und einen Americano). Ihr dürft raten, wer welchen nahm.

Ein Espresso mit einer schönen Crema in einem kleinen Glas

Wir steuerten danach das Zwischenziel den «Kinaskan Lake» an.

Unterwegs im Motorhome, Rosette am Steuer, Adi ist Beifahrer

Nach etwas suchen, fanden wir den Stellplatz Nr. 3., der uns passte. Die Parkwächterin fand uns umgehend und kassierte 30 Dollar für den Stellplatz und ein Paket Feuerholz. Wir kannten nix, packten unsere Badesachen und gingen im kalten See baden! 🥶😇😉

Die Aussicht war toll. Rosette und Adrian im Badezeugs fotografieren

Und damit Ihr mir das auch glaubt, hier ein Bild der Badenden.

Urs und Adi im Wasser, winkend

Der Einstieg war etwas «grob», also wegen dem Kies und auch weil doch etwas frisch. Wenn man mal drin war, stach die Kälte zwar ein wenig, war aber nach kurzer Zeit auszuhalten. Wir spannten unsere Wäscheleinen aus und machten uns an den Apéro und danach an das Grillieren. 🔥 😋🤤

Grillfeuer im stählernen Grill, hoch lodernd

Nach dem Essen gingen wir noch kurz an den See hinunter, um den schönen Sonnenuntergang zu bestaunen.

Sonnenuntergang am Kinaskan Lake, BC

Kinaskan Lake – Jade City

Nach einer weiteren, frischen Nacht fuhren wir weiter nach Norden. Eigentlich wollten wir bis zum Boya Lake Campground fahren.

Unterwegs, diesmal fuhr Adi, sahen wir einen Schwarzbären mitten auf der Strasse. Wir versuchten zu halten, aber der Bär war durch die Fahrzeuge hinter uns aufgeschreckt und rannte weg. Ich habe ein Video davon, aber das lässt sich leider hier nicht gut teilen.

Dafür hier ein weiteres Wildtier von British Columbia. Eine Biene, die eben von der Blüte gestartet war, zeigt uns ihr schickes Hinterteil. 😂

Eine Biene fliegt von den Blüten des Fireweed weg

An der Sawmill Point Recreation Site fuhren wir erst vorbei und wendeten dann. Die Site liegt am Dease Lake. Die Fahrt da runter gestattete sich doch etwas anspruchsvoll, die Strasse hatte gerade etwa Motorhome-Breite. Dass sie voller Dellen und Schlaglöcher war, versteht sich von selbst. Wir waren erst etwas kritisch, denn eine Begegnung mit einem anderen Fahrzeug wäre wirklich in ein aufwändiges Manöver mit Rückwärtsfahren ausgeartet. Rosette ging deshalb voraus und erkundete den Weg.

Sawmill Point am Dease Lake, Panorama über den See

Eigentlich wäre es sogar ein Campground gewesen, der allerdings gratis und unversorgt war. D.h. kein WC-Papier in den Plumpsklos und auch kein Feuerholz. Da wir aber eh noch früh waren, wollten wir zum Boya Lake weiterfahren.

Wir sprachen noch mit einem anderen Paar Camper, die sich als Österreicher herausstellten. Sie sagten uns, dass es weiter oben am Stewart-Cassier-Highway ein grosses Feuer gäbe. Und dass es in Jade City am Weg ein gratis WLAN gäbe. 

Wir fuhren also los und in Jade City, nach rund 75 Kilometern, war Ende Gelände. Die Strasse war ein paar Kilometer weiter oben wegen einem ziemlich grossen Feuer, das bereits im Juli mal ausgebrochen war und jetzt aufgrund der Winde wieder aufflammte, gesperrt.

Schild am Strassenrand «Road Closed due to fire» am Strassenrand in Jade City

Immerhin, im Souvenir-Shop gab es ein ziemlich gutes gratis WLAN. Wir hatten seit Stewart kein Netz mehr gehabt und vermutlich sollte es auch bis an den Alaska-Highway hoch keines mehr geben.

Wir beschlossen, nicht zum Boya Lake zu fahren, da er unmittelbar unterhalb des Feuers lag und vermutlich voller anderer, festsitzender Camper war. In Jade City hatte ein junger Mann den ganzen Sommer durch einen Campground aus dem Boden gestampft. Er war zwar noch leicht in Arbeit, aber die Toiletten war nigelnagel neu. Natürlich trotzdem Plumpsklos. Zudem wollte er uns unbedingt auf seine Lounge im Wald gleich neben unserem Stellplatz einladen. Dort hatte er einen selbst gezimmerten Whirlpool, der aber nicht geheizt und etwas trüb war. Zudem bequeme Sessel, einen Grill und verschiedene Öfen. Besonders stolz war er auf die vielen kleinen, solar betriebenen Lämpchen und Leuchtbänder mit LED.

Wir nutzten die Zeit um unsere Apps und Stati in den Social Media upzudaten. Ich selbst stellte einen Blog-Beitrag fertig.

Nach dem Nachtessen kam der Campground-Betreiber wieder und entschuldigte sich wortreich, er müsse seine Hündin zum Tierarzt bringen. Sie hätte einen Infekt nach einem Stachelschwein-Stachel, der sie am Hals getroffen hatte. Er meinte, er fahre jetzt nach Whitehorse, weil er dort einen Tierarzt kenne. Watson Lake wäre mE zwar näher, aber er fuhr dann mitten in der Nacht los auf seinem sechsstündigen Weg. Tierliebend sind die Leute hier, jeder hat mindestens einen Hund. 👍🏻

Zur blauen Stunde gingen wir noch einmal kurz ein paar Minuten WLAN schnuppern, bevor es in die Heia ging.

Zur blauen Stunde in Jade City, am Campground hat es farbige Lichter

Jade City – Teslin Lake

Am Morgen war die Strecke wieder befahrbar und so starteten wir nach dem Frühstück und fuhren ein Stück hoch. Dort mussten wir auf den Pilot-Car warten. Sollte zwischen 30 und 45 Minuten dauern.

In der Zwischenzeit schwatzte ich ein wenig mit den Verkehr-Reglern und dem Ehepaar im Motorhome vor uns. Natürlich erkannte ich am Dialekt von ihr die Engländer und so konnten wir ein wenig den Humor der Leute geniessen. Sie hatten ihren Camper für rund 55'000 Dollar gekauft und wollen ihn nach ihrer Reise wieder verkaufen. Das Schwierigste / Teuerste sei die Versicherung und auch das Überweisen des Geldes gewesen. 

Strassensperre wegen Feuer, zwei Personen regeln den Verkehr, vor uns ein Motorhome

Wir fuhren dann rund eine halbe Stunde hinter dem Motorhome und dem Pilot-Car hinterher durch immer dichteren Rauch und schlussendlich auch am Feuer, das neben der Strasse noch mottete vorbei. Der Rauch begleitete uns bis zum Alaska Highway hoch. 

Rauch und verbrannte Bäume links der Strasse

Auf dem Alaska Highway war die Strasse besser und auch die erlaubte Höchstgeschwindigkeit mit 100 Km/h angenehmer. Allerdings fuhren wir eher etwas langsamer, damit unser kleiner Schluckspecht nicht zu stark konsumiert.

Unterwegs auf dem Alaska-Highway, die Strasse führt hier gerade aus

Nach der doch langen Fahrt steuerten wir endlich Teslin an. Wir nutzen die Gelegenheit, dem Fahrzeug für 250 Dollar den Tank zu füllen, Frischwasser zu tanken und unsere Abwasser-Tanks zu leeren.

In Teslin hatte es beinahe 26°C und so erlaubten wir uns sogar zwischendurch mal kurz die Klimaanlage laufen zu lassen.

Danach gab es noch eine kurze Fahrt bis an den See, wo wir einen netten Stellplatz fanden. Zwar liess ein Nachbar rund zwei Stunden sein Generator laufen, aber danach gab er Ruhe. Ein Camper spazierte durch den Campground mit seiner Katze auf den Schultern, aber sonst war es ganz normal. 😂

Hier noch ein Beispielbild, wie unser Küchenschrank nach der Fahrt über die kaputten Zufahrten bei den Tankstellen jeweils aussieht. Das Geklimper der Gläser und des Bestecks begleitet eigentlich jede Fahrt.

Küchenschrank, alle Gläser sind umgefallen

Wir nutzten die Gelegenheit, der Hitze mit einem erneuten Bad zu entfliehen. Der Teslin Lake war ebenfalls recht kalt, aber nicht ganz so schlimm wie der Kinaskan Lake. Wir waren nicht alleine, weiter rechts stieg eine Frau ebenfalls ins Nass.

Panorama-Bild am Tessin Lake, blauer Himmel, blauer See, nur wenige Schleierwolken

So frisch abgekühlt ging es zum Apéro, wo wir Männer uns erneut ab einem der guten, kanadischen Microbrews erfreuten, welche wir gekauft hatten.

Adi spaltete Holz, während Rosette Salat vorbereitete. Wir Männer kümmerten uns um Kartoffeln (in Würfel geschnitten, leicht gesalzen und mit Olivenöl getränkt in Alufolie paketiert) und das Fleisch für den Grill.

Während ich mich dem Text und den Bildern hier widmete, grillierte Rosette noch Marshmallows und alle tauschten Bilder und genossen den Abend, der nun langsam kühler wird.

Während Rosette schon schläft und Adi im Badezimmer seine Zähne poliert (ich höre die Wasserpumpe gehen), sitzte ich noch draussen am Camping-Tisch. Mit leicht schmerzendem Rücken (hier fehlt eindeutig ein Stehpult) schreibe ich den Beitrag fertig. Es ist nun 22:41 Uhr und die Sonne ist seit rund einer Stunde unter den Horizont. Es ist noch nicht ganz dunkel, man hört ein wenig Verkehr von der Hauptstrasse und der Rauch der vielen Grillfeuer weht um die Nase. Vermutlich haben mich wieder drölfzig Mücken gestochen, aber ich reagiere nicht so stark darauf.

Hebet's guet, wir lesen uns! 👍🍁🇨🇦

Karte der beschriebenen Route

Nachträglich hinzugefügt, Link auf Google Maps.

Kartenausschnitt aus Google Maps


Über

Limmattaler Aargauer seit 1996 in Bern lebend. Sich häufig fürchterlich über Nichtigkeiten aufregender Mensch. Glaube manchmal trotzdem noch an das Gute. In der IT arbeitender Bähnler, der hier völlig private Meinungen von sich gibt.