Weihnachtsferien, Anreise Chicago

Nach einer mässig langen, auch mässig erholsamen Nacht wachte ich mit dem Wecker im etwas warmen Hotelzimmer auf. Da ich keinen englischen Strom-Adapter dabei hatte, war ich mit dem MacBook etwas vorsichtig, gedachte ich es doch auch im Flugzeug zu gebrauchen. iPad und iPhone liessen sich jedoch teilweise am 110V Stecker für Rasierapparate im Badezimmer laden.

Aus dem Hotelzimmer blickte ich gleich auf Teile des Flughafens Heathrow und den pastellblauen Morgenhimmel.

Morgenhimmel über London Heathrow
 

Um halb Zehn verliess ich das Zimmer und holte nach dem Checkout des Hotels gleich am Automat ein Ticket für den Bus zum Flughafen. Der «Hoppa»-Bus 54 stand gerade bereit zur Abhahrt und fuhr mit ein paar Abstechern zu anderen Flughafenhotels direkt zum Terminal 5. Die Fahrt kostete 4 Pfund und dauerte rund 15 Minuten. Zum Busnamen habe ich getwittert: «Jetzt weiss ich weshalb der Shuttle-Bus "Hoppa" heisst! Hoppa schon wieder eine Schwelle :( #fahrkomfort».

Schön, dass ich mit dem Swisscom Liberty M 30 MB Daten in EU frei habe, so konnte ich die Wartezeit ohne teures WLAN direkt auf dem iPhone nutzen.

Da ich die Bordkarte bereits hatte und auch kein Gepäck mehr (durchgecheckt) konnte ich direkt zur Sicherheitskontrolle gehen. Die waren etwas pingelig drauf und nahmen praktisch jeden Rucksack mit Fotozubehör auseinander. Auch ich versemmelte eine halbe Stunde dort. Aber das reichte noch gut um danach mit den letzten drei Pfund im Portemonnaie einen Espresso und eine Cola zu holen. Eine knappe Stunde vor Abflug wurde dann das Gate angezeigt und ich fuhr mit dem Terminal-Shuttlezug hin. Unsere Boing 747-400 (Ersatz für die eigentlich geplante Boing 777) stand schon am Gate und kurze Zeit später begann das Pre-Boarding. Nachher etwas unkontrolliert das reguläre Boarding. 

Ich war positiv überrascht von meinem Platz 28B am Notausgang. 2m Beinfreiheit und Einzelsitz gab mir viel Komfort. Wir starteten mit rund 35 Minuten Verspätung und ich freute mich langsam auf das Mittagessen, weil ich mir das Frühstück gespart hatte.

Platz 28B im Jumbo der British Airways

Der Flug ging mit zwei Filmen und dem Studium von ein paar Stellenbewerbungen schnell vorbei und schon schwebten wir durch graue Wolken und Regen nach Chicago O'Hare. Die Einreise zog sich dann etwas in die Länge, weil eine grössere Schlange Südamerikaner mit schlechten Papieren vor mir waren. Jeder Zweite musste wieder zurück um noch etwas auszufüllen. Dann bekam ich einen schnellen Einreisebeamten, der sogar ein wenig Humor hatte. Danach Koffer schnappen und mit der Bahn zum Terminal 2, wo sich die Station der CTA befindet. 2.25$ (irgendwann ab 2013 dann 5$) in den Automaten werfen, «Vend» drücken und schon hat man ein Billett für die rund 45 minütige Fahrt in die Stadt. Unser Holiday Inn & Suites Downtown lag grad ein paar Meter neben der Haltestelle «Clinton».

Ich checkte ein und die Frau am Empfang buchte gleich provisorisch das Zimmer für Stephan, welcher sich zu diesem Zeitpunkt wohl schon am Flughafen Buffalo befand und auf die Reise nach Chicago wartete.

Etwa zwei Stunden später traf dann Stephan beim Hotel ein und wir gingen gemeinsam zu Fuss bei kühlen Temperaturen und mässigem Wind ins nahe gelegene Restaurant «Publican», welches uns Matthew Leib über einen gemeinsamen Twitter-Bekannten (Bob Plankers) empfohlen hatte. Das Restaurant war recht laut, mit einem interessanten Interieur. Menus werden teilweise in der Pfanne angeboten, so dass man gut Sachen teilen kann. Neben Fisch hat das Publican vor allem (teilweise exotische) Schweinefleisch-Spezialitäten. Ich entschied mich für ein stark marmoriertes Rippenstück mit Gemüse. Dazu gab es gutes lokales Bier (Zombie Dust, Three Floyds Brewing Company, Munster, Indiana). Stephan hatte einen riesen Teller mit drei verschiedenen geräuchten/getrockneten Schinken, der sehr zart und aromatisch war. Zum Dessert gönnte ich mir gleich noch einen Käseteller mit Nüssen, Konfitüre und Früchten zu einem St Feuillien Tripple. Es ist selten, dass man in den USA Käse als Dessert bekommt, aber das Publican kann ich wirklich empfehlen. Sehr lecker :-)

Danach machten wir uns wiederum zu Fuss auf den Heimweg und verdienten uns so ein paar Kalorien wieder ab. Und dann hiess es nur noch ab ins Bett.

Urs Samstag 22 Dezember 2012 - 06:10 am | | default
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