Herbstferien 2014, Yellowstone, Montag, Teil Drei

…Fortsetzung

Zur Übersicht, nochmals die Karte des südlichen Loop im Yellowstone.

Ausschnitt der Karte mit dem südlichen Loop des Yellowstone Nationalparks

Bei West Thumb zweigte ich zurück nach Norden zum Old Faithful ab. Unterwegs dorthin hatte es etliche Baustellen, welche nur langsam passiert werden konnten. Beim Old Faithful war ich dann etwas geschockt… ich wusste ja, dass das hier das «Grossereignis» ist, dachte aber, der Geyser sei etwas abseits in der Natur. Aber was soll man denn von so einem Nationalpark anderes erwarten. Ein riesengrosses Parkplatzfeld, viele grosse Touristenbusse, Shopping-Gelegenheiten, Hotels, Restaurants… ein Rummelplatz. Ich war ja so schlecht vorbereitet, dass ich nicht mal wusste, wie häufig der Geyser losgeht. Im Moment lag er noch ruhig (bzw. leise rauchend) da.

Zugangsweg zur Aussichtsplattform des Old Faithful im Yellowstone Nationalpark
 

Der Old Faithful im Ruhezustand

Eine Frau sagte mir dann, dass er etwa in einer Dreiviertelstunde abgehen solle, da war es etwa 15:30 Uhr. Also machte ich mich noch ein wenig auf einen Rundgang. Auch hier waren die Wege als Holzstege ausgelegt oder gekiest und abgegrenzt, damit ja niemand irgendwo reingerät.

Kleine, hiesse Quelle beim Old Faithful im Yellowstone Nationalpark
Das klare blaue Wasser in dieser Quelle lädt zum Bade, allerdings ist es vermutlich süttig heiss oder giftig

Von der Rückseite sah der Old Faithful auch eine halbe Stunde später noch ganz friedlich aus. Das weisse Gestein im rechten, mittleren Bildteil ist der Sockel, aus welchem der Geyser dann seine Fontäne schiesst.

Der Old Faithful von der Rückseite, noch ruhig

Ich erfuhr dann, dass der Old Faitfhul alle 90 Minuten +/- 10 Minuten abginge. Also war noch länger Warten angesagt. Ich ging noch ein wenig auf und ab, war dann aber zu faul, um noch weitere Geyserfelder anzuschauen und machte es mir auf dem Rand des Holzsteg auf der Rückseite des Old Faithful gemütlich. Von hier aus wollte ich den Ausbruch erwarten.

Ich schwatzte dann noch ausführlich mit einer älteren Dame, die mit ihrem Begleiter und einem Motorhome unterwegs war, über den Yellowstone, die USA und die Welt. Irgendwann so gegen 16:45 begann Pseudo-Ausbrüche, was heftiges Kamerageklicke auslöste.

Aber effektiv ging es dann um 16:55 Uhr los. Ich schoss unzählige Bilder, mit verschiedener ISO-Zahl und grösstenteils von Hand fokussiert, weil die Nikon D7100 sonst wohin scharf stellt. Die meisten Bilder sind für die Tonne, weil zu wenig aussagekräftig (viel weisser Dampf)… Zwischendurch drehte noch der Wind und wir wurden alle etwas beträufelt. Jänu, die hier sind etwa die Besten.

Erster Ausbruch des Old Faithful, im rechten Bildteil ist die Wasserdampfsäule
Und noch höher geht der Old Faithful
Fast bis in den Himmel hoch geht der Old Faithful

Nach rund fünf Minuten war Schluss, der Old Faithful ging wieder in die Ruhepause und ziemlich viel Wasser floss im rechts zu sehenden Bächlein zu Tale. Ein Mutiger streckte seine Finger rein. Auf meine Frage, wie warm, meinte er 30°. Ah, Celsius! Einen Europäer erwischt ;-)

Der Old Faithful, nach dem Ausbruch, wieder am beruhigen

Ich ging dann noch kurz in einen der vielen Souvenirläden, aber es hatte nichts überzeugendes. Keine schönen Postkarten, keine bestickte T-Shirts (bedruckte sind meist billig) und der Sampler Bier war mir zu viel, um es mitzuschleppen.

Bier-Sampler der Grand Teton Brewery

Mein Wagen stand dann ganz alleine, weit hinten im Parkfeld. Ich machte mich auf den Weg nach Hause, denn ich fühlte mich doch langsam müde. Dabei fuhr ich an weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei, die ich aber am nächsten Tag auf dem Weg von West Yellowstone nach Jackson ja noch besuchen konnte.

Kurz vor dem Ausgang aus dem Yellowstone Richtung Westen, war dann wieder ein Riesenstau. Ich staunte nicht schlecht, als ich vorne war. Da marschierte ein Bisonbulle ganz stur in der Mitte der Strasse und liess sich überhaupt nicht von den Autos beindrucken. Man konnte langsam vorbeifahren und mit der linken Hand und dem iPhone fotographieren.

Bison, unterwegs auf dem Mittelstreifen

Ich ass im Hotelrestaurant ein Bison-Stroganof, bei dem sich allen Köchen die Haare sträuben täten! Es war nicht schlecht, einfach viel zu viel von allem, vor allem von der Rahmsauce und auch zuviel vom Trüffelaroma.

Dann stieg ich noch einmal in meinen Spa, zog der Klimaanlage den Stecker und stellte den Wecker auf fünf Uhr für den Folgetag.

Urs Samstag 06 September 2014 - 05:55 am | | default
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