EoY 2014-Ferien, New York, Amtrak Crescent

Am Abend traf dann Stephan ein. Auch er hatte einen schnellen Flug und eine noch schnellere Einreise. Nachdem er das Zimmer bezogen hatte, gingen wir auf einen kleinen Abendspaziergang. Die Lichter in New York sind wie üblich leicht übetrieben, aber auch schön anzusehen.

Weihnachtsbeleuchtung an den Bäumen bei der W 50th Street / Ecke 6. Avenue

Wir genehmigten uns noch einen kleinen Burger bei T.G.I.F. und kehrten danach ins Hotel zurück.

Ich ging recht früh (bzw. spät für meine Ursprungszeitzone) schlafen und wachte nur einmal gegen 3 Uhr kurz auf. Danach konnte ich wieder gut einschlafen und wurde vom Wecker kurz vor sieben Uhr morgens geweckt.

Das Wellington hat seine besten Tage gezählt. Im schlief im Zimmer zum Hof, da nach vorne gegen die 7th Avenue doch eher viel Verkehr (inkl. den obligaten Feuerwehrhörnern) herrschte. Das Zimmer gegen den Hof war eher überheizt, das nach vorne zur 7th Av. eher kalt. Regulieren lässt sich das ganze natürlich nicht. Zudem leben wohl Geister in der Heizung, da waren ständig kurlige Geräusche. Egal, geschlafen habe ich relativ gut.

Am Vorabend klappte es leider mit Remo nicht, er hatte kurz nach der Arbeit noch ein Hochzeitsfest. Aber er schlug vor, dass er am Dienstag-Morgen zu uns nach Midtown komme und wir gemeinsam frühstücken könnten.

Also sandte ich ihm via Twitter eine DM und tatsächlich trafen wir ihn ein wenig später. Das Frühstück nahmen wir in einem Restaurant gleich neben dem Hotel ein. Die Bedienung war ein Ausbund an Höflichkeit und die Tische mit den Bänken liessen nicht mehr viel Platz. Aber das Frühstück war deftig und hielt vor. Remo machte sich dann mal wieder vom Acker, da er bereits um 10:00 Uhr Schichtbeginn im JFK hatte. Dazu brauchte er etwas mehr als eine Stunde mit der Linie E und dem Airtrain.

Stephan und ich machten anschliessend einen kleinen Verdauungsspaziergang, den er auf seinem Blog auch schön bebildert hat.

Das Rockefeller Plaza mit dem berühmten Eisfeld und dem riesigen Christbaum

Kurz nach dem Timesquare tat ich noch etwas für mein Karma… Einem Mann der mich kreuzte, fiel im Gedränge das iPhone aus der Tasche. Ich überlegte 5/10tel Sekunden und las es auf. Aber ich konnte den Mann nicht genau identifizieren, da es sehr schnell ging. Es hätten zwei Männer gewesen sein können, beide ähnlich gekleidet. Eine andere Person rief dem Einen nach, ich dem anderen, der nach links abbog. Genau der war es dann. Ihm fiel ein Stein vom Herzen und er bedankte sich mit einem Händedruck und einem «Bless you».

am Timesquare in New York

Gegen 11 Uhr kehrten wir zum Hotel zurück und packten unsere Siebensachen. Kurz vor 12:00 Uhr checkten wir dann aus und nahmen die Subway E für die paar Stationen bis zur Penn Station. Die Anlage dort ist mit U-Bahn, LIRR und Amtrak auf verschiedenen Ebenen und den vielen Shops schon recht verwirrend und auch nicht unbdingt gut angeschrieben.

Stephan kannte die Umgebung und die Penn von einem früheren Aufenthalt und so führte er mich kurz ums halbe Gebäude und zurück. Wir organisierten uns noch ein wenig Zwischenverpflegung und warteten dann in der Amtrak-Wartezone auf unseren Zug.

Kurz vor 14:00 Uhr wurde der «Crescent» dann auf Gleis 10W angesagt. Einen kurzen Weg bis zur Rolltreppe, runter, am Bar- und am Speisewagen vorbei und schon waren wir beim Wagen 1910, wo die Schlafwagenabteile A und B für uns reserviert waren.

Schlafwagenabteil A in Amtraks Crescent

Die Abteile hatten sogar eine Verbindungstüre, welche wir natürlich umgehend öffnen liessen.

Abteile A + B mit offener Verbindungstüre

Die Fahrt führte uns nach Jersey und weiter südwärts. Der Abschnitt bis Washington D.C. ist elektrifiziert und gut ausgebaut. Der Zug fährt im Schnitt rund 60-65 Meilen pro Stunde (rund 110 km/h), wobei die neuen Loks von Amtrak deutlich mehr anbieten würden. 

Siemens ACS-64 Elektrolok von Amtrak in Washington D.C.

Danach gab es noch ein eher spätes Abendessen (keine Ansage, wir gingen dann einfach mal) im Speisewagen. Ich weiss, ich bin ein «Jammeri», aber ich vermisse wirklich die guten, alten Tage, als noch ein Küchenchef den Laden schmiss und frische Ware auf den Tisch kam. Heute ist das Menu über alle Züge praktisch gleich, aufgewärmt und kommt erst noch in Hartplastiktellern. Aber es ist geniessbar… und das Sierra Nevada Ale zusammen mit dem kleinen Kübelchen Häagen Dasz Glacé trösteten etwas darüber hinweg.

Die Abteile im Schlafwagen verfügen in Schlafstellung über ein recht breites (für mich 10cm zu kurzes) Bett und es liess sich recht gut liegen. Allerdings war die Regulierung der Temperatur etwas mühselig. Zwischendurch drehte die Heizung auf, obwohl der Thermostat eingestellt war.

Natürlich rüttelt und schüttelt es zwischendurch recht ordentlich, ist ja schliesslich nicht die SBB! :-) Die Toilette im Abteil ist auch praktisch, da man dann nicht noch durch den Gang laufen muss.

Der Wecker klingelte mich um halb sieben aus dem Halbschlaf. Ich machte mich frisch liess danach den Schaffner das Abteil wieder in Tagstellung bringen.

Sonnenaufgang in der Nähe von Gainesville

Stephan tauchte dann auch auf, allerdings etwas «verchrügelet». Er hatte nicht so gut geschlafen.

Nun stehen wir mit einer halbstündigen Verspätung (die wir mit gekürztem Aufenthalt wohl fast ganz wieder aufholen) in Atlanta. Der Bahnhof ist extrem mickrig, nur ein paar Gleise. Aber Stephan ist froh, dass er kurz seinem Laster frönen kann.

Gegen Abend werden wir dann in «The Big Easy» (New Orleans) eintreffen.

Urs Mittwoch 17 Dezember 2014 - 1:27 pm | | default
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zwei Kommentare

Bussi
Bussi, - 19-12-’14 11:57
Ursli Himself
Ursli Himself, (URL) - 19-12-’14 15:59
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