U.S. Westcoast 2016, Tage in Pismo Beach

Die ganze Reise war ja ein wenig Wahnsinn… ich bin ja im Frühling von meinen Ferien in Asien zurückgekommen und habe realisiert, dass ich das letzte Mal Ende 2014 in Pismo war. Und jetzt nochmals ein Jahr oder länger warten? Das «Heimweh» wurde zu gross, also habe ich so lange gesucht, bis ich einen finanzierbaren Weg hingekriegt habe.

Und so war ich nun vom Montag-Abend bis Freitag-Morgen in meinem geliebten Pismo Beach.

Panorama über die Bucht von Pismo Beach vom Kon Tiki Inn aus aufgenommen

Der Dienstag startete mit einer Überraschung. Nach dem Frühstück bemerkte ich draussen grosse Aufregung. In der Bucht von Pismo schwammen rund 5-6 Buckelwale auf Futtersuche. Was die Wale übrig liessen, liess grosse Vogelschwärme eifrig sich daran laben. Es war ein tolles Spektakel und ich war natürlich ohne Stativ und mit nur einem 18-200mm Objektiv sehr schlecht ausgerüstet. Also habe ich nur relativ unscharfe Bilder. Die Wale kommen ja immer wieder an anderen Orten hoch. Nur einer sprang etwa dreimal fast an der selben Stelle aus dem Wasser. Danach machte ich mich daran, den Blog à jour zu führen. 

Buckelwal, so gut es mein Objektiv zuliess

Den Rest des Tages verbrachte ich mit einem kurzen Schwumm im Pool und ich genoss die warme Nachmittagssonne, die den Sitzplatz so schön beschien. Auf den Sonnenuntergang hin, besuchte ich den «Ventana Grill», wo ich via OpenTable einen Platz gebucht hatte. Das Restaurant war «pumpenvoll» und ich konnte den Sonnenuntergang von einem Fensterplatz aus bewundern. Zum Einstieg gab es… eine «New England Clam Chowder», what else :-)

New England Clam Chowder (Suppe mit Muscheln)

Die Teigwaren mit Meeresfrüchten hatten etwas zu viel Käse für meinen Geschmack, aber es gab lokales Bier, also ein 805 von Firestone Walker. Zum Dessert gönnte ich mir einen Tequila, etwas das ich sonst nicht trinke. Es war ein einjähriger (Añejo Patron) und eine ziemliche Portion. Ob es an dem lag, dass ich eher schlecht schlief und Albträume hatte?

Leider nicht mein Wagen. Roter Oldtimer.

Am Mittwoch las ich erst mal die vielen Tweets, SMS und FB-Einträge bevor ich mir mein übliches Hotelfrühstück gönnte. Die Aussicht vom Rasen draussen auf die Bucht und das Pier war fantastisch.

Morgendlicher Blick auf das Pier von Pismo Beach vom Kon Tiki Inn aus

Ich lümmelte etwas im Zimmer herum und entschloss mich dann, nach Paso Robles zu fahren um dort den Laden der Brauerei «Firestone Walker» zu besuchen. Die Autofahrt auf der 101 dauert rund 35 Minuten. Dort wurde es etwas tricky. An die Brauerei angegliedert ist der sogenannte Tap-Room. Dort kann Bier verkostet und getrunken werden. Zudem hat es auch ein Restaurant mit Souvenier-Shop. Allerdings wollte ich ja zum Verkaufsladen.

LED-Schilder im Souvenir-Laden von Firestone Walker

Der war dann zweihundert Meter weiter südlich in einem anderen Gebäude. Der Shop bietet viele T-Shirts, Gläser, Krüge und weitere Devotionalien. Aber vor allem bietet er einen begehbaren Kühlraum mit allen Biersorten, die im Angebot sind. Drinnen hält man es allerdings nicht lange aus, da er auf rund 5° C gekühlt ist.

Kühlraum des Firestone Walker Brauereiladen in Paso Robles

Ich probierte zwei neue Sorten, das «Wookey Jack Black Rye IPA» und das «Luponic Distortion» und beide Biere überzeugten mich. Ich recherchierte dann etwas über die Gesamtmenge Alkohol bei Zoll und im Fluggepäck und entschied mich, so zu selektionieren, dass ich unter 5 Kg kam. Bei den Sour-Bieren gab es eh eine Mengenbeschränkung im Shop. Pro Person / Tag nur eine Flasche pro Sorte!

Ich machte dann eine kleine Umwegfahrt und fuhr via Harmony - Morro Bay zurück, auf den eigentlich geplanten Abstecher nach Avila Beach verzichtete ich, da die Zeit doch schon etwas fortgeschritten war. Zudem wollte ich nochmals in den Pool.

Der Sonnenuntergang kurz nach 19 Uhr war toll und nach ein wenig Photobearbeitung war die Zeit davongerannt.

Blick auf das Pier von Pismo im Abendlicht
Sonnenuntergang über dem Pazifik vor Pismo Beach

Also verzichtete ich auf den Spaziergang und rief mir einen Uber. Der fuhr mich dann in vier Minuten für 6.50$ zum Ft. McLintock's, wo ich auf 20:30 Uhr einen Tisch reserviert hatte. Das Steakhouse war verblüffend leer. Auf Nachfrage beschied man mir, dass vor einer Stunde noch alles voll gewesen sei. Trotzdem, mich dünkt, die wirtschaftliche Situation der USA sieht man mindestens in Pismo schon daran, dass einige Restaurants ganz oder temporär geschlossen sind. Da es keinen Special gab, der mir zusagte, gönnte ich mir das Porterhouse und ein Glas Wein.

Geburtstagsessen im Ft. McLintocks, Porterhouse Steak und ein Glas Rotwein

Wenn man fragt, kriegt man auch klitzekleine Desserts und so genoss ich eine normal (d.h. für uns normal) grosse Kugel Vanilleglacé mit einem Häubchen Schokoladesauce. Um das ganze Essen einigermassen aufzuwiegen, nahm ich den Heimweg auf Schusters Rappen unter die Füsse und war rund 35 Minuten später wieder im Hotel.

Ob es das viele Fleisch und der Alkohol waren, die mich erneut so intensiv träumen liessen? Ich erinner mich sehr selten an meine Träume und meistens vergehen sie am selben Tag. Aber der ist mir sogar heute, am Samstag-Abend auf der Heimfahrt noch präsent. Ich erspare Euch jetzt die Psychoanalyse, aber es hatte mit der Eisenbahn zu tun ;-)

Am Donnerstagmorgen telefonierte ich dank Swisscom iO und dem guten Hotel WLAN eine Dreiviertelstunde gratis mit R. aus W. (wir wollen hier keine Namen nennen) ;-), während die gute Fee das Zimmer machte. Ich hinterlasse jeweils zwei Dollar, manchmal aber auch nur einen, dafür eine Tafel Schweizer Schoggi. Ich hoffe, das kommt bei den Bediensteten auch gut an.

Im Gespräch fiel mir dann ein, dass ich ja noch versprochen hatte, komisches Zeugs zu kaufen. Und so schnappte ich mir den Wagen und fuhr zum Five Cities Drive rüber um zu schauen, ob ich die Ware dort kriege. Den Käse aus der Sprühdose fand ich nach einiger Suche im lokalen Bio-Supermarkt. Die führen also auch Junk-Food ;-) Zudem entdeckte ich dort auch noch gleich frische Apple Turnovers, auch im Einzelverkauf. Leider keine Apple Fritters, lieber Andy!

Easy Cheese, für einen Freund gekauft 🙊

Die andere Ware war schwieriger zu ergattern, ich musste bis nach Arroyo Grande, wo mich auch prompt das Garmin in die Wüste schickte. Nach etwas herumfragen, kramte der Angestellte lange in den Schränken und konnte es dann auftreiben. 

Eistee «Very Berry Hibiscus» von Schtarpöcks ;-)

Nach der Rückfahrt ins Hotel wägte ich ab und entschied mich schlussendlich, doch an den Strand runter zu gehen und ein wenig zu spazieren. Die Schiene, ein Malleo Sprint von Ottobock, ist waschbar, sollte also damit klappen. Ich hörte mich in Gedanken schon am nächsten Tag über den Sand in der Schiene fluchen, aber es ging erstaunlich gut. Als ich dann in Pismo vorne war, kam mir in den Sinn, dass ich mein Portemonnaie und auch meine Kreditkarten im Hotel gelassen hatte… War also nix mit Shopping… :-(

Dickes Wädli im Malleo Sprint am Strand

Am Abend ging ich dann nochmals zu Fuss zum Pier runter, einfach der Strasse entlang, um dort bei Mo's ein halbes Rack Spare Ribs zu essen. Zum Ärmelhochkrempeln und Finger ablecken gut!

Spare Ribs bei Mo's in Pismo Beach

Nach der Heimkehr begann dann die grosse Pack-Orgie, wie kriegt man 14 Fläschchen Bier sicher im Koffer verstaut? Es war ein Krampf, alles in T-Shirts oder andere Wäschestücke eingewickelt, die Aussenstellen noch mit dem Verpackungskarton abgesichert. Die teuren Sour-Biere in den Trecking-Schuhen… ;-)

Sicherer Biertransport im Schuh

Und dann war schon die letzte Nacht fällig. Am Abend erhielt ich die Rechnung vom Hotel per Mail. Einchecken konnte ich nicht online, aber ich wollte ja sowieso früh genug los. Die Nacht war wie immer etwas unruhig wegen der Schiene und weil es heim geht.

Der Freitag ist kurz erzählt. Frühstück habe ich mir auf's Zimmer mitgenommen um jede Minute noch zu geniessen. Das Wetter war zum ersten Mal neblig, was ja sonst eigentlich die Regel ist am Pazifik. Die Sonne brannte sich erst gegen 10:30 durch, das war dann auch die Zeit zum Adieu sagen. Die Reception durfte sich auch ab zwei Tafeln Schokolade freuen und dann fuhr ich auf meiner bewährten Route gegen Los Angeles los.

Der Nebel reisst langsam auf, Abschied von Pismo Beach

Bei Oxnard hatte es das erste Mal etwas stockender Verkehr, die letzten 20 Meilen vor LAX waren dann eher mühsam. Wobei wir nie wirklich lange standen, meistens ging es nach zwei, drei Minuten weiter und ich kam so auf einen Durchschnitt von rund 30-35 Meilen pro Stunde. Da die Tankstellen auf der Ausfahrt 48 zum Airport Boulevard alle auf der anderen Seite waren, dachte ich mit 7/8 auf der Anzeige durchzukommen und fuhr direkt zu Avis und gab meinen Wagen ab. Leider kontrollierte ich den Zettel nicht, den mir der Bedienstete mit einem freundlichen «Have a nice day» in die Hände drückte, so merkte ich erst unterwegs, dass man mir 59 US $ zusätzlich belastet hatte… wofür auch immer, Taxes etc. Mal wieder eine nachträgliche Reklamation :-(

Am Flughafen selbst ging es dann zügig durch das Checkin und die Sicherheitskontrolle. Hier muss man immer noch die Schuhe ausziehen… mühsam. Aber den Gurt habe ich trotzig anbehalten. ;-)

Bis zur Abflugzeit genoss ich noch ein wenig die Aspire-Lounge, welche allerdings gerade umgebaut wird. Dafür gab es nur noch einen Gutschein für ein Gratis-Getränk. Immerhin wurde ein feines Ale von Anchor Steam und Chips mit frischem, würzigem Hummus. Musste mich zusammennehmen, um nicht zu viel davon zu essen :-)

Chips mit Hummus und ein Ale in der Aspire Lounge

Zum Rückflug gibt es später noch einen Beitrag.

Urs Sonntag 18 September 2016 - 2:43 pm | | default
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