USZeit 2018, going home

Wie versprochen, nun noch einen Abschlussbericht, nachdem der letzte Bericht sich eher von technischen und planerischen Sachen handelte.

Sonntag (Abend)

Wie bereits geschrieben, hatte ich Lust auf Sushi und überlegte kurz, ob ich meinen eigenen Wagen oder ev. ein Taxi / Uber nehmen sollte. Meine Recherche nach guten Sushi-Restaurants brachte mich auf das «Sushi Ota», welches  eigentlich recht nah des Hotels war. Preise und Dauer bis Ankunft von Uber schienen mir dann nicht so vorteilhaft (Sonntag-Abend?) und ich nahm den eigenen Wagen.

Ich bedauerte es kurz, als ich das Restaurant im ersten Anlauf verfehlte. Google Maps hätte mir wohl gezeigt, dass es in einem hinteren Teil von ein paar Läden/Restaurants war. Ich parkierte dann auf einem 2-Stunden-Parkplatz vor dem Restaurant, hinter dem Gebäude hätte es auch noch mehr Parkplätze gehabt, welche keine Einschränkungen hatten.

Als ich ins Restaurant linste, schien es sehr voll. Ich hatte natürlich nicht reserviert und spekuliert, am Tresen hätte es sicher ein wenig Platz. Tatsächlich bat man mich um einen Moment und nach rund fünf Minuten durfte ich zwischen einer US-Familie mit zwei Kindern und drei japanischen Geschäftsleuten Platz nehmen.

Ich habe mich nicht getraut, Bilder vom Essen zu machen, da es mir nicht angebracht erschien. Die Familie und ich hatten einen «eigenen» Sushi-Koch. Die Geschäftsleute und zwei japanische Frauen daneben, hatten ebenfalls einen eigenen Koch. Diese bereiteten unsere Sushi zu, ausser gewisse Sachen (Tempura, Suppen etc.), welche weiter hinten in der Küche erzeugt wurden.

Die Geschäftsleute assen ein Menu und spendierten sich selbst, aber auch den Köchen mehr als eine Runde Bier bzw. Sake. Natürlich verstand ich kein Wort, da nur japanisch gesprochen wurde. Die Familie schien sich im Angebot auch sehr gut auszukennen. Und vermutlich war deren Rechnung am Schluss auch nicht nur rund 65 $ wie bei mir. 

Ich trank nur Grüntee (Auto!) und hatte sehr gute Sushi, welche sehr frisch waren. Der Anteil Reis war dabei durchaus sehr klein, der Anteil Fisch um so grösser. Der O-Toro (Thunfisch, Bauch) war zwar mit 15$ für zwei Stück Sashimi sehr teuer, aber das ist ja auch sehr begehrt. Kriegt man hier mE fast nicht. Maguro (Ngiri, roter Thun) und Ebi (Ngiri, Crevette) war auch sehr gut. Die Maki mit fritierten Crevetten (Crunchy Tempura Roll) und mit pikantem Yellowteil schmeckten ebenfalls vorzüglich.

Nach der Heimkehr widmete ich mich noch dem aus Julian mitgenommenen Apfelkuchen-Dessert! :-)

Montag

Das Wetter blieb den ganzen Tag verhangen und relativ kühl. Ich begann mal meine Buchhaltung aufzuarbeiten, versuchte mit der Autovermietung (Avis) Kontakt aufzunehmen, da der Reifen noch mehr Druck verloren hatte. Via Twitter dauerte das übrigens rund 22 Stunden, also vergesst es!

Da ich erst spät aus dem Zimmer ging, reichte es nicht mehr für ein Frühstück. Also bestellte ich halt im «Firefly», dem Restaurant im Hotel, ein «Flat Bread». Das war dann eine Mischung aus einer Pizza und einem Flammkuchen. Knusprig, nicht zu käsig und dank dem Balsamico mit etwas Pfiff. Die Menge Rucola war für mich grad noch ok.

Ein Flat Bread, eine Art Pizza oder Flammkuchen auf dem Holzbrett

Vom Hotelzimmer aus, machte ich dann einen Anruf auf die lokale Nummer von Avis, welcher im Hotel kostenlos ist. Er dauerte rund 20 Minuten. Der Mann dort konnte mir aber auch nicht wirklich helfen. Er meinte, es bleibe mir nur, den Wagen in San Diego einzutauschen. Das wäre wohl ein Vorgang gewesen, der recht lange gedauert und viel Bürokratie gebracht hätte. Ich betankte dann den Camaro nochmals bei einer lokalen Arco-Tankstelle und füllte dort in zwei Anläufen auch genügend Luft ein. Das sollte bis zur Rückgabe reichen.

Der Room-Service war ab dem Trinkgeld offenbar dankbar und hinterliess mir das Stofftierchen aus Handtüchern. Ich bin nur nicht ganz sicher, ob das ein Hund oder ein Schwein ist. ;-)

Aus Handtüchern gefaltetes Dankeschön des Zimmerservices

Ich gönnte mir dann am Abend im Firefly noch ein nettes Stückchen Rindsfilet mit Kartoffelstock und grünen Bohnen. Das Firefly hat eher europäische Portionengrössen und richtet das Essen sehr schön an. Das Dessert (Schoko-Törtchen mit Pistazienglacé und Fruchtdekoration) war ebenfalls sehr gut.

Dessert (Schoko-Törtchen mit Pistazien-Glacé)

Danach packte ich meinen Koffer. Ich schaffte es tatsächlich, die sieben Dosen und acht Flaschen Bier in den kleinen Koffer zu packen. Als Füllmaterial dienten vier Styropor-Geflechte und viele T-Shirts oder Socken ;-)

Dienstag/Mittwoch

Ich hatte mich am Vorabend in der Reception nochmals zur Sicherheit wegen der Checkout-Zeit erkundigt. Mir wurde zur grossen Freude mitgeteilt, dass ich bis 13 Uhr im Zimmer bleiben könne!

Das war eine tolle Nachricht, da mein Flug um 19:50 ab Los Angeles International Airport (LAX) gehen würde und ich bis 18 Uhr Zeit hatte, den Mietwagen zurückzugeben.

Also schlief ich bis knapp neun Uhr, bzw. döste ab sieben Uhr noch so lange. Danach war ich noch ein wenig auf Twitter, am Compi und duschte ausgiebig. Ein letzter Kontrollblick, das Necéssaire in den Koffer gepackt und dann schnurrten die Reissverschlüsse. Ich stellte den Koffer auf und fand ihn ungeheuer schwer. Nun kam der Rucksack dran. Oh, in der Ecke stand ja noch ein Papiersack mit den Biergläsern… ich packte das kleine Probierglas auch noch in den Koffer und die grösseren, dünnwandigen Gläser zur Kamera in den Rucksack. Den bisher als Transportmittel dienenden Karton hinterliess ich mit einer Schokolade und zwei Dollar Trinkgeld der Zimmerfrau zur Entsorgung.

Transportkarton, leer

Dann belud ich den Wagen und checkte aus. Kurz vor 13 Uhr verliess ich das Hotel. Obwohl es mich gereizt hätte, den dahinterstehenden Lastwagen zu klauen, nahm ich dann doch den Camaro ;-)

Mein Mietwagen, dahinter ein Lastwagen eines Bierlieferanten

Ich fuhr dann erst auf dem I-5 bis Dana Point, wo ich die Autobahn verliess und auf dem Highway One weiterfuhr. So verlief die Fahrt etwas gemütlicher, aber man kommt schnell in die ersten Vororte und der Verkehr wird dabei zähflüssig. Aber ich hatte ja Zeit und fuhr beinahe bis zum Flughafen auf dem Einer.

Kurz vor dem Ziel musste ich doch noch für rund zwei Meilen auf den 105/405, um die geplante Tankstelle anzufahren. Ich füllte den Tank mit knapp 20 Dollar randvoll auf und fuhr anschliessend zur Rückgabe bei Avis. Dort erklärte ich dem Mitarbeiter lang und breit, dass man den Reifen ersetzen sollte und dass die Anzeige falsch sei. Er war ziemlich erstaunt und glaubte es mir erst nicht. Ich hoffe für den nächsten Mieter, dass sie das flicken.

Cockpit des Chevrolet Camaro mit der Anzeige von Reifendruck und Meilenstand

Ich hatte auf diesem Trip also 2'050 Meilen gefahren. Das sind knapp 3'300 Kilometer. Daneben nehmen sich meine wohl knapp 50 Kilometer, welche ich sonst mit Mobility in der Schweiz fahren, winzig aus.

Der Transfer zum Flughafen ging sehr rasch. Dort hatte ich nach fünf Minuten meinen Koffer los, er wog «nur» 22 Kilo, also weniger, als ich erwartete. Die Security war extrem unmotiviert und unfreundlich. Danach konnte ich zu den Gates 40-43, wo auch die Lounge von American Airlines ist.

Ich kenne die Lounge von früheren Reisen, aber diesmal hatte ich mir mit den vielen Meilen meines American Advantage Programm sogar einen First-Class-Flug geleistet. Also durfte ich in die Flagship Lounge, wo es zusätzlich ein eigenes, kleines Restaurant gibt.

Einladungkarte für die Erstklass-Lounge von American Airlines

Man war sehr aufmerksam und ich genoss die erste Mahlzeit meines Tages, ein kleines vegetarisches Gericht mit einem Glas Weisswein.

Kleines vegetarisches Gericht in der Flagship Lounge von American Airlines

Der sehr höfliche Kellner fand dann, dass die Dessert sehr klein und fein seien. Also bestellte ich das Pannacotta mit Granatapfel-Kernen. Mit etwas Glück blieben meine Zähne nicht im dicken Florentiner-Guetzli stecken ;-)

Pannacotta mit Florentiner

Kurz vor 19 Uhr begann bereits das Boarding und ich konnte an meinen Platz mit der Nummer 1A. Der Sitzplatz war ähnlich wie in der Business-Class. Einfach nicht diagonal, sondern gerade. Somit waren insgesamt wohl knapp 20-30 cm mehr Breite verfügbar. Die dicken Armlehnen lassen sich versenken. Die vielen Kissen und die Liegematte stopfte ich erst mal in die Kofferablage.

Sitzplatz 1A in der ersten Klasse der Boing 777 von American Airlines

Wir waren vorzeitig fertig und verliessen das Gate bereits um 19:35 Uhr. Der Start fand dann rund fünfzehn Minuten später statt.

Während ich mir einen Film anschaute, wurde das mehrgängige Essen serviert. Als ich den Film fertig hatte, machte ich mir meinen Sitz zum Schlafen bereit. Die Flight Attendant war dann überrascht, aber ich hatte mich nicht dafür, extra zu läuten.

Ich schlief nicht so toll, da mein Magen ein wenig «rumpelsurig» war. Nach ein paarmal Wälzen war ich dann irgendwann doch ziemlich weg. Die Flight Attendant rief sicher dreimal meinen Namen, bis ich wach wurde ;-)

Das Frühstück wählte ich nach amerikanischer Art. Also Rührei mit Kartoffeln und Speck. Dazu gab es noch Früchte. Ich trank wie üblich bei der Rückreise keinen Kaffee, sondern Tee. Der tut meinem Magen besser.

Und dann waren wir auch schon in London, wo ich drei Stunden für das Umsteigen hatte. Nach der – wie üblich mühseligen, unfreundlichen und langsamen – Security, verbrachte ich die Zeit in der Lounge, wo ich mich frisch machen konnte und kurz einen halben Herzanfall hatte, da ich meinen Fingerring auf der Ablage des WC liegen gelassen hatte. Er war aber noch da. Der Weiterflug nach Zürich fand mit British statt und war problemlos.

Nach der Landung hatte ich nur knapp eine Viertelstunde, bis ich durch die Einreise und zur Gepäckabholung konnte und meinen «Schatz» in Empfang nehmen konnte. Es tropfte nirgends! ;-)

Mein Koffer in Zürich Flughafen

Im Zug begegnete ich überraschend meinem quasi-Nachbarn Hans-Jürg, welcher als Zugbegleiter Dienst hatte. Wir wechselten noch ein paar Worte, bevor ich in Bern auf die Parkterrasse konnte. Dort wartete zuvorkommenderweise Stefan E. mit dem Wagen als mein Taxi-/Gepäckservice. Er hatte mir meine Kaffeemaschine aus dem Service geholt. Cornelia hatte mir das bestellte Brot eingepackt und sogar noch etwas Gesundes, zwei Äpfel, dazugetan :-) 

Vor der Haustüre erfuhr ich dann auch noch, dass in der Tragtasche die zwei Espresso-Tassen aus der gemeinsamen Bestellung waren. Stefan half mir, alles in den Lift zu packen. Merci vielmals für diesen tollen Empfangsservice. Die zwei Büchsen Bier sind da nur eine provisorische Entschädigung!

Ich leerte den Briefkasten und hüpfte dann schnell in die Dusche. Um 23 Uhr – eher etwas spät – hiess es Lichterlöschen, danach ich schlief recht schnell ein.

Zurück zu Hause

Ich wachte am Donnerstag kurz vor dem Wecker um halb acht Uhr auf. Das Butterbrot und danach das mit Konfitüre schmeckte wie ein Festessen und dazu der Espresso aus der frisch revidierten Maschine! :-)

Wieder zu Hause… mit schönen Erlebnissen bzw. Erinnerungen und einem kleinen Souvenir!

Meine «Bier-Ernte» aus den USA, erster Teil ;-)

(das ist ja nur ein Teil, Th. R. bringt mir noch zwei Flaschen und ein paar Dosen mit).

Jetzt habe ich noch ein paar Tage frei, Kollegen/Kolleginnen treffen und dann nächsten Montag mal schauen, wie dieses «Arbeiten» schon wieder geht!

Urs Freitag 28 September 2018 - 12:25 pm | | default
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