3. Etappe

Chicago

Nach der letzten Übernachtung im «Hilton and Towers» wollten wir beim Checkout noch eine Differenz bei der Hotelbar berichtigen. Leider spielte mein Kollege am Morgen mit der Fernsteuerung des TV herum und checkte uns irrtümlich bereits aus. Also liessen wir die Rechnung wie sie war und liessen uns ein Taxi für die Fahrt zum Bahnhof kommen.
Hiermit und zur Ehrenrettung sämtlicher Taxifahrer bekennen wir, dass sich der Fahrer um einen Block verfuhr, es bemerkte und uns dies mitteilte. Noch grösser war aber unsere Verwunderung, dass er dann die Taxi-Uhr abstellte und uns somit nur den normalen Fahrpreis berechnete.

Zugsfahrt Chicago - Grand Junction

So verliessen wir Chicago mit dem «California Zephyr» in Richtung Denver, wo unser Kollege Christoph zusteigen sollte. Unser Sleeperette-Abteil bestand tagsüber aus zwei gegenüberliegenden, bequemen Sesseln. Diese Sessel werden abends zu einer Liege zusammengeschoben. Oben wird für die zweite Person eine Liege heruntergeklappt. Dies und auch alle weiteren Informationen über den Ablauf der Reise erklärte uns der Schaffner Joe in einer Durchsage per Lautsprecher. Die ganze Ansage endete wie folgt (O-Ton):
«... and just remember, Joe is my name and service is my game! »

Die Fahrt war Anfangs eher langweilig. Die weiten Ebenen bieten nicht viel Abwechslung. Dafür hatte es einen «Dome-Car», einen Aussichtswagen mit Glaskuppeln wo sich viele nette Bekanntschaften mit anderen Reisenden machen lassen.
Am nächsten Morgen trafen wir in Denver ein. Der Zug wurde rangiert und wir konnten aussteigen und unseren Kollegen Christoph begrüssen.
Nach diesem kurzen Aufenthalt ging es weiter durch die Rocky Mountains. Eine grandiose Landschaft, die sich bei der Fahrt mit dem Zug doppelt geniessen lässt. Am späteren Nachmittag trafen wir in Grand Junction, Colorado ein.

Grand Junction

Grand Junction ist ein grösserer Unterwegsbahnhof auf der Ost-West - Route. Die Stadt selber ist recht gross und hat als Besonderheit eine autofreie Fussgängerzone. Für die USA eine echte Seltenheit. Wir fuhren gleich mit dem Taxi zum Flughafen um unseren Mietwagen - einen Kleinwagen der Marke Chevrolet Geo - in Empfang zu nehmen.

Tips zur Zugsfahrt und Grand Junction

Die meisten Wagen sind doppelstöckig. Die Durchgänge sind auf dem oberen Stockwerk. Unten befinden sich Behindertenabteile, Duschen, WCs und Gepäckablagen.
Das Higlight der Zugsfahrt war neben den Rocky Montains sicher das Dessert nach dem Dinner, der «Apple Pie a la mode», ein warmer Apfelkuchen mit einem sensationell guten Vanille-Eis.
Damals noch Raucher, litt ich darunter, dass im ganzen Zug mit 14 Wagen nur im Untergeschoss des «Dome-Car» an vier Tischen das Rauchen erlaubt war. Allerdings ergibt sich dort in dieser verschworenen Gemeinschaft so manches interessante Gespräch.
Das Sleeperette-Abteil ist für zwei Personen gedacht. Das Gepäck hat bei dieser Belegung aber keinen Platz im Abteil.
Die Coaches (Sitzplatz-Wagen) haben recht bequeme Sessel, welche auch gut zum Schlafen verstellt werden können. Allerdings sollte man sich dort warm anziehen, die Klima-Anlage ist meist (zu) kühl eingestellt.

Letzte Revision: 1.10.2006, 21:15 CEST