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Urs Müller
Buchserstrasse 4
CH-3006 Bern
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Es war schon gegen 17 Uhr als wir Grand Junction auf dem Interstate 70 in Richtung Westen verliessen. Da die Zeit schon etwas fortgeschritten war, beschlossen wir nach Konsultation des Standard - Kartenwerkes der USA, dem «Rand McNally», in Cisco, Utah zu übernachten.
Wir erfuhren später, dass sich Cisco unter Amerika-Reisenden einer gewissen Bekanntheit erfreut. Nur hat dort vermutlich noch nie jemand übernachtet, besteht es doch aus einer Ausweichstelle der Eisenbahn und einigen unbewohnten, baufälligen Häusern.
In der Hoffnung der nächste Ort sei bewohnt, beschlossen wir auf der Strasse Nummer 128 in Richtung Moab weiterzufahren. Mächtige, rote Felsen und bizarre Formationen rahmen auf dieser Strecke den Colorado River ein.
Foto (31 KBytes) Colorado River.
Die Sonne war schon einige Zeit untergegangen als wir endlich Moab, Utah erreichten. Wir waren doch sehr erleichtert, dass sich gleich am Stadtrand ein Motel befand. In Gedanken hatten wir uns schon damit abgefunden im Auto zu übernachten.
Moab stellte sich veritables Biker-Paradies mit vielen Deutschen und Schweizer Touristen heraus. Es ist ein idealer Ausgangspunkt für viele nahe gelegene Nationalparks.
Am nächsten Morgen besuchten wir den «Arches Nationalpark». Er liegt nur wenige Meilen oberhalb der Stadt Moab. Dieser Nationalpark bietet dem Besucher eine Vielzahl von natürlich entstandenen Steinbögen und anderen durch Erosion entstandenen Steinformationen. Der Grossteil des Parks ist mit Strassen erschlossen. Es sind aber auch grössere Wanderungen (drei bis vier Stunden) möglich.
Foto (40 KBytes) Steinbrücke im Arches - Nationalpark
Später fuhren wir noch ein Stück in den «Canyonlands Nationalpark» hinein, für eine ausgedehntere Tour fehlte uns leider die Zeit.
Die weitere Reise führte uns über Bluff, Utah durchs Monument Valley und nach Cortez, Colorado.
Empfehlenswert in Cortez ist die Übernachtung im Holiday Inn, wir entdeckten dort zum ersten Mal die Popcorns aus dem Mikrowellen-Ofen. Gehen Sie ins «Nero's» zum Nachtessen. Die Pasta sind vielleicht nicht gerade wie in Italien, aber das Ambiente und der Wein waren gut.
Die weitere Reise führte uns zum «Mesa Verde Nationalpark». Er liegt fast zwanzig Meilen hinter der Abzweigng vom Highway Nr 160 zwischen Cortez und Durango. In den Felsendörfern lebten früher die «Anazasi-Indianer». Diese sind so geheimnisvoll, weil sie eines Tages aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen einfach ihre Siedlungen (welche in gutem Zustand waren) verliessen und verschwanden.
Foto (56 KBytes) Felsendorf der Anazasi-Indios.
Die Strasse führt entlang des San Juan National Forest nach Durango. Durango ist im Winter ein vielbesuchter Skiort. Im Sommer ist nicht so viel los... Bis auf die «Durango - Silverton Narrow Gauge Railroad». Die Schmalspur-Eisenbahn führt von Durango in das fünfzig Meilen entfernte, ehemalige Minenstädtchen Silverton. Im Bahnhof in Durango befindet sich ein Museum/Andenkenladen mit vielen Souvenirs und Unterlagen über die als atemberaubend geschilderte Streckenführung. Der geneigte Leser ahnt es... wir selber haben diese Fahrt nicht mitgemacht.
Die Anfahrt war ein Stress. Nein nicht für uns, aber für unser Auto. Silverton liegt zwischen zwei Pässen, welche beide um die dreitausend Meter über Meer liegen.
Wer etwas erleben möchte fährt mit der Durango - Silverton Narrow Gauge Railroad von Durango hierher um sich das pittoreske Städtchen anzusehen und ein paar Souvenirs einzukaufen.
Silverton selber hat seine grosse Tage hinter sich. Zur Blütezeit tummelten sich um die zehntausend Goldgräber, Revolverhelden und der ganze Anhang hier. Heute leben ganzjährig noch um die hundertfünfzig Leute in Silverton. Im Sommer gibt es tagsüber mit dem Zug von Durango etwas Touristenrummel.
Am späteren Nachmittag findet das tägliche «Great Silverton Shooting» mit kostümierten Schauspielern und Schauspielerinnen statt. Kurze Zeit später verlässt der Dampfzug mit den Tagesgästen den Ort und Stille senkt sich über das Tal.
Foto (38 KBytes) Main - Street von Silverton.
Die Lady und der Gentlemen logieren im «Grand Imperial», der besten Adresse im Städtchen. Stellt man sich in den Zimmern an die Fenster, welche bis fast an den Boden hinunter reichen, sieht man hin und wieder auf den ungeteerten Querstrassen trockene Büsche über die Strasse rollen. So fehlt nur noch der Colt im Halfter und man wähnt sich mitten im Film High Noon.
Vor dem Dinner im Hause, empfiehlt es sich ein paar Schritte an der frischen Luft zu tun. Uns wurde ein Restaurant eine Querstrasse weiter oben für einen kleinen Umtrunk empfohlen. Tatsächlich erhielten wir dort wie beschrieben «the coldest Beer in the United States».
Am nächsten Tag quälten wir unseren Mietwagen über den «Red Mountain Pass» (11'008 ft.) zurück nach Grand Junction. Zu erwähnen ist das erste Städtchen nach Silverton, Ouray. Hier hat es warme Quellen. In Grand Junction gaben wir am Flughafen unser Mietauto zurück und fuhren mit einem Taxi zum Bahnhof, von wo die Reise mit dem Zug weitergehen sollte.
Letzte Revision: 1.10.2006, 20:55 CEST