5. Etappe

Zugsfahrt Grand Junction - Oakland/San Francisco

Am Bahnhof von Grand Junction erwarteten wir gespannt die Weiterreise mit dem «California Zephyr» an die Westküste. Mehr oder weniger rechtzeitig (bei den AMTRAK nicht immer selbstverständlich) fuhr der von zwei Lokomotiven gezogene Zug mit den zweistöckigen Superliner-Wagen in den Bahnhof ein.
Bei unserem Wagen begrüsste uns der Schaffner und half uns unser Gepäck im Untergeschoss zu verstauen. Wir gingen nach oben und suchten unser Abteil, einen DeLuxe - Bedroom auf. Tagsüber besteht er aus einer breiten, bequemen Sitzbank (welche gut drei Personen Platz bietet) und einem separaten Sessel. Für die Nacht wird die Sitzbank in ein Doppelbett umgewandelt. Zusätzlich wird oberhalb der Sitzbank noch ein weiteres Bett herausgeklappt. Im Abteil befindet sich auch eine Dusche/WC.
Dabei handelt es sich um eine Kabine mit einer Toilette und einer wasserdichten Türe mit Duschvorhang. Multifunktional und praktisch! Der Schaffner meinte allerdings mit einem Schmunzeln, man sollte vorsichtig bei der Betätigung der Toilettenspülung sein und nicht irrtümlich den Knopf für die Dusche erwischen.
Wir lachten mit... anschliessend gingen Christoph und ich ein wenig nach hinten in den «Dome Car» um die Aussicht zu geniessen. Als wir einige Zeit später in unser Abteil zurückkehrten, sass Heinz mit griesgrämigem Gesicht und nassen Füssen dort. Trotz Warnung des Schaffners hatte er auf der Toilette sitzend, den falschen Knopf erwischt und wurde prompt abgeduscht...
Ansonsten genossen wir die grandiose Landschaft und das gemütliche Reisen im Zug. Hin- und wieder fuhr unser Zug auf ein Nebengleis um eine Güterzug die Vorfahrt zu geben. Dies ist in den USA fast die Regel, da die Gleise privaten Eisenbahngesellschaften gehören und diese ihre eigenen, besser rentierenden Züge bevorzugen.

Foto (39 KBytes) Einfahrt des «California Zephyr» in den Bahnhof von Reno, NV.

Kurz nach Reno durchquert der Zug noch die Bergkette der «Sierra Nevada» um dann endlich die fruchtbaren Landwirtschaftszonen Californiens hinter sich zu lassen und in den Grossraum Oakland / San Francisco einzutauchen.

San Francisco

Die Eisenbahnstrecke endet in Oakland. Nochmals herrschte grosse Aufregung, musste doch die ganze Menschenmenge aus dem Zug in die bereitstehenden Busse «umgeladen» werden. Die Busse brachten uns ohne Stau an der Mautstelle über die «San Francisco - Oakland Bay Bridge» nach Central San Francisco zum Busbahnhof. Noch eine kurze, heftige Taxifahrt zur Autovermietung und schon steckten wir selbst am Steuer unseres Mietwagens, eines Buick Century, im Verkehrsgetümmel dieser Metropole.
Nach einer kurzen Irrfahrt durch die «Streets of San Francisco» fanden wir uns vor dem «Hotel Holiday Inn» im Bussiness District gleich an der Market Street. Kurzentschlossen nahmen wir uns hier ein Zimmer.
Am nächsten Tag stand der «49-miles-drive» entlang den Sehenswürdigkeiten von San Francisco auf dem Programm.

Foto (38 KBytes) der Lombard-Street in Frisco

Am Nachmittag trieben wir uns beim Strand unter der «Golden Gate - Bridge» in den vielen Parks ein wenig herum.

Foto (11 KBytes) der Kollegen Heinz und Zumi.

Im Hotel stand auch unsere erste Erfahrung mit amerikanischen Waschmaschinen und Tumblern auf dem Programm. Eine Erfahrung reicher und viele Quarters ärmer war unsere Wäsche leidlich trocken, so dass wir gegen Abend noch an die «Fischerman's Wharf» runter gehen konnten.

Tips zur Zugfahrt

Plätze für Liege- und Schlafwagen frühzeitig bereits im Reisebüro reservieren.
Zugfahren braucht manchmal Geduld. Die AMTRAK haben häufig Probleme mit dem Einhalten des Fahrplanes.

Tips zu San Francisco

Die Gefängnis-Insel «Alcatraz Island» wo früher einige prominente Gefangene (wie zB «Al Capone») ihre Haftstrafe verbüssten, ist ein beliebtes Touristenziel. Frühzeitige Reservation, zB zwei Tage im voraus sind im Sommer durchaus angebracht.
Am Wochenende hat es ab gegen 20 Uhr chronisch zu wenige Taxis. Also auf grössere Wartezeiten gefasst sein oder telefonisch reservieren (lassen).
Die Cable-Cars fahren auch bei Grossandrang im gewohnten Fahrplan. Dh es kann schon mal Wartezeiten von über einer Stunde geben.
Der «49-miles-drive» ist zwar recht gut ausgeschildert (Tafeln mit einer Möwe und Pfeilen). Bei Baustellen kann man den Weg aber schnell verlieren. Eine gute Stadtkarte sollte man deshalb immer dabeihaben.
Das Wetter schlägt manchmal recht schnell um. Es schadet nie, einen Pullover dabeizuhaben.
Chinatown lässt sich am besten zu Fuss durchstreifen.

Letzte Revision: 1.10.2006, 21:04 CEST