Digitale Spuren (1)

Im Moment wird ja allenthalben über die Überwachung diskutiert und berichtet. Einer der Vorteile der NSA/Snowden-Affäre. Ob die «Aufregung» anhält, weiss ich nicht! Leider interessiert das viele Leute nur selektiv, zum Beispiel im Zusammenhang mit einer sowieso im Fokus stehenden grossen Firma.

Als Beispiel dient hier die UPC Cablecom, welche in diesem Sonntagszeitung-Artikel erwähnt wird. Die Firma steht ja als einer der grossen Provider mit in Vergangenheit teilweise schwachem Support unter medialer Beobachtung.

Was tut nun UPC Cablecom?

Sie haben kein Handy-Netz… hmm, so what? Aha, UPC Cablecom möchte der Konkurrenz die Stirne bieten können. Schliesslich geht es ja nicht nur um Internet und Fernsehen, sondern um das Schlagwort «Triple Play». Nur so kommt man in die Stube aller Schweizer (gäll Swisscom). Aber das dritte Standbein, Telefon, ist bei UPC Cablecom noch etwas schwach. Festnetz ist sowieso immer weniger bedeutend und ein eigenes Mobiltelefonnetz aufbauen, liegt nicht drin. Zudem fehlt so etwas wie PWLAN der Swisscom.

Ausweg? Wie kommt man zu einem die Schweiz (grösstenteils) überspannendes Netz, über das man dauerhaft Internet anbieten kann. Das gleichzeitig ev für IP-Telefonie für Mobiltelefone genutzt werden könnte?

Nun der Lösungsansatz von UPC Cablecom tönt noch interessant. Jeder Kundenanschluss (Cable-Router/Modem) mit WiFi wird partitioniert und stellt neben dem privaten Netz des Kunden noch einen Wifi-Accesspoint für vorbeikommende andere UPC Cablecom-Kunden dar.

Was kostet denn so etwas? Sind die Router schon bereit, muss nur eine entsprechende Konfiguration bereit gestellt werden. Zudem muss natürlich genügend Bandbreite gegenüber dem Kunden bereitgestellt werden. Hier machen es sich jedoch die meisten Provider sehr einfach, in dem sie «Best Effort» in die Verträge schreiben. Also darf ruhig mal ein Fremder ein paar MBit/s abzwacken.

Was natürlich auch bereitgestellt werden muss, ist eine Infrastruktur, welche das zentrale Login über alle diese einzelnen privaten WiFi Access-Points ermöglicht. Und selbstverständlich muss das alles irgendwo in Log-Dateien geschrieben werden. Es könnte ja mal ein Staatsanwalt eine Überwachung beantragen, ein Kunde eine Reklamation anbringen etc.

Soweit so gut. Das ist alles mehr oder weniger Fact. Aber jetzt kommt im digitalen Zeitalter und angesichts vieler Leaks eine «mögliche Fortsetzung».

«Big Data»

Irgend ein «innovativer» Mensch könnte sagen: «Schau, da haben wir nun einen riesigen Haufen von Log-Daten. Die Kosten uns Speicherplatz und Geld. Was könnten wir mit diesen Daten machen?» und nach etwas «Brain Storming» würden dann die üblichen (nicht mehr so innovativen) Ideen wie personalisierte Werbung, Verkauf der Daten an Dritte etc. auf Flip-Chart und in Mindmaps landen.

Siehe obigen verlinkten Artikel in der Sonntagszeitung.

Aber was dagegen tun?

Gute Frage… WiFi abschalten. Vielleicht grundsätzlich mal etwas offline (Flugmodus) sein? Gesetzliche Grundlagen dagegen schaffen (möglichst internationale). Damit leben?

Urs | Sonntag 26 Januar 2014 - 10:22 am | | default | Kein Kommentar
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