Mediengeilheit angesichts des GermanWings - Absturz

Ja, ich bin gerade etwas sauer, weil ich mit Grippe und Fieber im Bett liege und es einfach nicht besser werden will. Also habe ich Zeit, meinen Ärger über die aktuelle Berichterstattung (Twitter, SRF, Blöd, Tilt, Der Bund etc.) angesichts des Absturzes von Germanwings Flug 9525 in Worte zu fassen.

Also, Tatsachen, zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrages (24.03.2015 20:30 UTC+1).

  • Der Airbus von Germanwings ist zu spät gestartet und nach kurzer Flugzeit und einem einigermassen normalen Sinkflug in die französischen Südalpen gestürzt.
  • Es gab keinen Notruf.
  • Rund 150 Leute sind ums Leben gekommen.

Also, was tun wir nun?

  • Schreiben wir als nicht Betroffene einen Tweet an die Welt mit dem Text:
    «Ich bitte um einen Moment stillen Gedenkens für die Opfer der Flugzeugkatastrophe. Alle Angehörigen mein aufrichtiges Beileid!»?
  • Schreiben wir als Premierminister eines grossen Landes jenseits des Ärmelkanals als erstes einen Tweet und bieten öffentlich Hilfe an, während es vielen Leuten in diesem Land auch nicht gut geht?
  • Suchen wir als Erstes eine empörende Verschwörungstheorie aus Pandoras Büchse?
  • Veröffentlichen wir Details über die Opfer einer Schulklasse aus einer norddeutschen Kleinstadt?
  • Knipsen oder filmen wir die trauernden Hinterbliebenen am Flughafen Düsseldorf oder Barcelona?
  • Holen wir uns einen «Experten» aus dem Nationalrat zum Interview, der auch nicht mehr zur Ursache sagen kann, wie jeder halbwegs mit Wikipedia Vertraute?
  • Suchen wir auf Twitter nach Leuten, welche einen Bezug zum Flug hatten und belästigen sie mit Interview-Anfragen?
  • Übernehmen wir ungeprüft obskure Bilder oder Videos aus dem Internet (Twitter oder andere Quellen)?
  • Lassen wir unverändert auf der Startseite der Zeitung den Werbeteaser mit den F…filmen des BAG zur HIV-Prävention laufen? 
  • Und zu guter Letzt, retweeten wir solchen Sch…ss auch noch?

Also, was tun wir wirklich?

  • Denken wir kurz an die Vergänglichkeit des Lebens. Es kann uns jederzeit erwischen. Auch bei etwas so Banalem wie dem Treppensteigen
  • Warten wir doch einfach ab, was die Ermittlungsbehörden herausfinden. Spekulationen und Werweissen bringt leider keines der Opfer zurück.
  • Und man unbedingt sofort eine Antwort zum Absturz haben muss, … so sage ich:
    «What Goes Up Must Come Down

Urs | Dienstag 24 März 2015 - 8:06 pm | | default | Zwei Kommentare
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Keine unnötige Panik, der Zug fährt erst um Punkt!

Jeden Morgen seit ein paar Jahren auf meinem Arbeitsweg das selbe Spektakel. Die Leute rennen wie die Verrückten zum Zug, obwohl die Abfahrtszeit noch gar nicht herangerückt ist.

Offenbar können viele Leute die Uhrzeit nicht richtig interpretieren… oder haben Angst, dass der Lokführer zu früh abfährt (was ja in extrem seltenen Fällen auch schon vorgekommen sei).

Ich mache es mir da gemütlicher. Der SBB - Fahrplan schlägt zum Umsteigen vom Bahnhofplatz (Tramhaltestellen) zum RBS-Bahnhof 6 Minuten vor. Wenn ich 5 Minuten habe, reicht es einigermassen gemütlich. Bei 4 Minuten muss ich die Beine unter die Arme nehmen. Und ich nütze die Sekunden, die mir auf dem Perron bleiben, um bis ganz nach vorne zu gehen. Diese Meter kann ich mir dann an meinem Zielbahnhof sparen. Aber natürlich steige ich spätestens wenn der Sekundenzeiger bei …50 ist, ein. Der Lokführer der RBS schliesst ja manchmal die Türen ein erstes Mal gerne etwas früher, damit er dann bei 00 abfahren kann. 

Beispiel bei Abfahrt um 15:45 Uhr:

Bahnhofsuhr, 15:44:30

Du stehst Anfang Perron? In den nächstens zwanzig Sekunden kannst Du noch weit nach vorne gehen!

Bahnhofsuhr, 15:44:50

Nun solltest Du aber langsam einsteigen.

Neben der Kenntnis der Uhr, hilft es natürlich auch, wenn man den Fahrplan in etwa kennt und die Signale deuten kann ;-) Ist das Ausfahrsignal noch rot oder läuft ein paar Meter weiter vorne noch einigermassen gemütlich der Lokführer, lohnt es sich auch nicht, zu rennen.

Urs | Montag 23 März 2015 - 3:28 pm | | default | Kein Kommentar
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