Der Tag begrüsste uns mit viel Sonne. Frühstück im Hotel gab es nur als japanisches Buffet, was uns zu viel war. Wir landeten im Bahnhof, wo wir einen Filterkaffee und eine Apfeltasche orderten.
Wir machten uns dann per Pedes auf in die Stadt zur Erkundung. Erst landeten wir beim Uhrenturm von Sapporo. Das Holzgebäude wurde im Jahr 1870 erbaut und enthält ein Museum. Da es recht viele Leute hatte und dazu kostenpflichtig, liessen wir es mal sein.
Wir irrten kurz ein wenig herum, bis wir dann den Sapporo Fernsehturm erreichten. In der Achse zum Turm gibt es eine grosszügige Serie von Parkanlagen mit Bäumen, Blumenbeeten, Toilettenanlagen und Sitzgelegenheiten.
Wir zogen uns für umgerechnet rund einen Franken ein kleines Alu-Fläschchen kalten Kaffees aus einem der vielen Automaten und setzen uns ein wenig an die Sonne und schauten den Leuten zu.
Lustig schienen uns die Transporte von Kleinkindern, das waren wohl KiTas oder Hütepersonen.
Während wir auf der Bank sassen, näherte sich plötzlich ein Mann – wohl in den Siebzigern – mit einem kleinen Büchlein und frage, woher wir kämen. Er möchte gerne seine Sprachkenntnisse etwas trainieren, woher wir kämen. Wir liessen ihn ein wenig raten und gaben auf die Versuche in den Ländern um uns herum immer Antwort in der dortigen Sprache. Schliesslich landete er in Deutschland und wir sprachen dann ein wenig Deutsch mit ihm. Er war in allen Sprachen recht gut, ohne schlimmen Akzent, den man hier manchmal hört.
Für ihn war es eine Freude und uns machte es Spass.
Nachher suchten wir die Tramlinie, um damit zur Talstation der Bahn auf den Mount Moiwa zu fahren.
Die Trams sind kunterbunt, einige neu, andere sicher 50 Jahre alt. Die Strecke führt in einem Geviert durch die Innenstadt und die Höchstgeschwindigkeit ist vielleicht mal knapp 35 Km/h, meistens aber nicht mehr als 25 Km/h. Bezahlt wird beim Aussteigen mit der Suica-Card, welche ich auf dem iPhone habe. Dazu muss man nur das Handy auf den Leser halten, kein entsperren, keine Tastendrücke. Das gilt leider nur für das iPhone. Japanische Androide können das zwar auch, aber die anderen Smartphones kennen diesen lokalen NFC-Dialekt nicht. Hene musste sich also eine physische Suica-Card kaufen und kann sie nur mit Bargeld am Automat laden. Am iPhone kann man einfach aus dem Wallet die Karte aufrufen und Guthaben ab einer Kreditkarte übertragen.
Nebenbei bedankt sich der Tramchauffeur bei jedem einzelnen Fahrgast beim Aussteigen mit einem «Arigatou gozaimasu». 🙇♂️
Wir stiegen die paar Meter von der Tramstation zur Talstation der Luftseil-/Standseilbahn hoch und kauften uns dort ein Ticket für umgerechnet rund 13 Franken auf den Mount Moiwa hoch und wieder runter. Die untere Sektion ist eine Luftsteilbahn, während die obere Sektion als Standseilbahn geführt wird.
Von oben auf 531m über Meer hat man eine schöne Aussicht über die Stadt inklusive den Vororten.
Nach der Rückkehr in die Stadt wanderten wir noch weiter umher und gingen und dann kurz zurück ins Hotel, um uns ein wenig wärmer anzuziehen. Danach ging es zurück durch den Bahnhof zur U-Bahn. Beim ersten Eingang bemerkten wir, dass wir in der falschen Linie landen würden und wollten wieder zurück. Die Tore zu den Bahnen sind in der Regel nur bei längerer Nichtbenutzung verschlossen, sonst bleiben sie offen und man hält die Suica-Card bzw. das Handy einfach an den Leser. Bei der Bahn (JR) kann man auch den Japan Railpass durchschieben. Nun erfuhren wir, dass man aber nicht einfach wieder nach ein paar Sekunden aus dem Sektor raus kann. Die Leser piepsten rot und nach wenigen Sekunden stand ein Uniformierter bei uns. Woher auch immer der gerannt kam. Wir erklärten ihm, dass wir in den falschen Eingang gekommen seien und er öffnete dann mit einem Schlüsselchen die Verschalung des Tores und drückte einen Reset-Knopf.
Die U-Bahn führte uns dann in das Zentrum bei der Station Susukino, wo sich zwei grosse Strassen kreuzen. In den umliegenden Gebäuden gibt es Arkaden mit Einkaufsgelegenheiten, Restaurants und Pachinko-Hallen.
Wir endeten in einem eher teuren Steakhouse, wo wir uns Hokkaidō Wagyū (fein gemasertes Rindfleisch) aus drei verschiedenen Regionen auf einer heissen Eisenpfanne servieren liessen. Als Beilage gab es nur Gemüse, aber das reichte.
Mir taten langsam die Füsse weh nach den über siebzehntausend Schritten und ich freue mich auf's Hotelzimmer.
Über den Folgetag, den wir auch noch in Sapporo einschoben, schreibe ich dann Morgen. Schliesslich geht es dann… ah, haha, Ihr erfahrt es dann… 😇