Irgendwie ist die Zeit ins Land gegangen und ich kam gar nicht mehr dazu, den Rest der Reise zu verbloggen. 😳
Ich versuche nun, mein Erinnerungsvermögen zu testen, die Geschichte vom letzten Beitrag aufzunehmen und den Bericht zu unseren Ferien in Japan zu vollenden.
Wir hatten im Hotelpreis das Frühstück inbegriffen und konnten so frisch gestärkt in den Mittwoch starten. Wir hatten kein grosses Programm und wollten uns deshalb mal zu Fuss aufmachen. Das Wetter hatte doch merklich abgekühlt und war auf erwartetem November-Niveau, vorher war es ja viel zu warm.
Nur gerade einen knappen Kilometer vom Hotel entfernt kamen wir an einer Tempelanlage vorbei und gingen ziemlich unvorbereitet hinein.
Nachdem wir uns ein wenig umgesehen hatten, bemerkten wir eine Treppe, wo immer wieder Leute hinaufgingen und oben bei einer Kassenstelle bezahlten. Neugierig, machten wir uns auf, das zu erkunden.
Ich dachte, wir hätten alle Feiertage gecheckt vor Abreise und nur den japanischen Sporttag Anfang Ferien gesehen. Aber offenbar der 3. November jeden Jahres der landesweite, japanische Kulturtag «Bunka no Hi» mit vielen Ausstellungen und Umzügen.
Hier noch das Video vom ersten Tag, als wir beinahe in der Stadt stecken blieben. Unbedingt Sound on! 😂
Viele Japaner nutzen dieses Jahr die Gelegenheit und so war Hakone eigentlich ziemlich überlaufen. Also nicht nur von ungehobelten Western und drängelnden Chinesen, sondern eben auch von höflichen Japanern und Japanerinnen.
Wir hatten am Vortag einen Zweitagespass für das Touristikgebiet gekauft. Hene mochte sich noch den Aufenthalt und die Reise über den Owakudani vor Jahren erinnern, also machten wir uns am Montag auf.
Wir gönnten uns auf Empfehlung von Kollege Stephan im ANA Crowne noch das Frühstücksbuffet, bevor wir unsere Koffer einmal mehr schlossen.
Unser Shinkansen nach Nagoya war in einer Serie von drei Zügen, welche in rund 6 Minuten hintereinander einfuhren. Diesmal standen wir richtig und nutzen die Rückseite der ersten Sitze für unsere Taschen/Koffer. Ich habe erst beim Rausgehen bemerkt, dass die Plätze eigentlich reserviert für die Sitzreihe 1 gewesen wäre. 😬
Die Fahrt nach Nagoya dauerte ein wenig über eine Stunde und ist eher flach, also mit ein wenig Aussicht. Aber das Wetter war sowieso eher mau.
In Hiroshima durften wir bis 12 Uhr im Hotel bleiben. Das war tipptopp, da unser Shinkansen nach Kōbe erst um halb zwei Uhr fuhr. So hatten wir Zeit, einen Kaffee und etwas Gebäck im Bahnhof zu uns zu nehmen.
Am Bahnhof war gerade ein wenig etwas los, diverse Schulklassen sassen oder standen in Gruppen da und durften schliesslich mit ihren Führer:Innen (ev. die Lehrpersonen) die Treppe hinunter zum Busbahnhof. Grosses Gewusel mit Taxis, Bussen die zur Abfahrt bereitstanden oder abfuhren. Irgendwann blieb auch noch ein Kind übrig, das dann von einem Busfahrer zu einer Begleitperson geführt wurde. Ich erkannte mich in meinen jungen Jahren wieder. 😬🤷🏼♂️
Gegen 11:45 Uhr checkten wir in der Hotellobby an einem Automaten aus und ich blieb dann in den dortigen Fauteuils mit dem Gepäck von Hene sitzen, derweil er noch ein wenig um die Häuser zog. Ich schrieb meinen Blog-Beitrag fertig. Bildern bearbeiten, hochladen und als Bildergallerie einfügen, das dauert immer ein wenig. Manchmal auch in wenig länger.
Nach dem Einchecken im Hotel konnten wir im 21. Stock einen kostenlosen Willkommensdrink geniessen. Von dort oben konnte man gut dem Treiben auf den Gleisanlagen des Bahnhofs zuschauen. Während oben die Shinkansen ein- und ausführen, fuhren im Parterre die Regionalzüge deren Gleise sogar einen Niveauübergang mit der Strasse kreuzten. Das mitten in einer Millionenstadt, für uns faszinierend.
Nach der Rückkehr im Hotel hiess es als erstes Schuhe ausziehen und in einem der hunderten Fächer einschliessen. Danach durften wir unter fachkundiger Beratung einer Receptionistin an einem der Automaten einchecken. Komischerweise reichte dieses Mal mein Pass, Hene musste ihn nicht hervornehmen.
Wir gingen nach dem Einchecken ein paar Schritte spazieren und landeten im Omicho Market. Eine Passage, in welcher am Vormittag Fische und Meeresfrüchte verkauft und auch zum Essen angeboten werden. Am Abend hatte es praktisch nur noch leere Stände mit Eis, aber auch wenige Restaurants hatten offen. Im «Ōmi-chō kaisendonburi-ka hira», ein sehr schmales Lokal, das von Aussen fast nicht auffiel, sah man uns die Karte studieren. Man teilte uns mit, dass es eine englische Karte gäbe und dass sie nicht mehr lange offen hätten. Wir wurden durch den schmalen Gang mit der Bar und Küche geführt und stellten fest, dass es im hinteren Bereich Tische und offenbar sogar noch welche im Obergeschoss gab.
Wir bestellten mit der Karte und etlichen Handzeichen Bier und einen Sashimi-Teller mit zweierlei Thunfisch auf Reis (hier nicht sichtbar). Dazu bekam man automatisch eine Miso-Suppe und ein Ingwer mit Wasabi.