Review auf die Amazon re:Invent 2013

Zwar ist die Messe noch nicht ganz vorbei, der Freitag steht noch vor der Türe. Aber viel ändern wird sich morgen nichts. Es gibt noch drei Vorträge und dann kurz nach dem Mittag zische ich ab mit dem Wagen nach Tehachapi.

Was gibt es nun zu berichten? Darf ich mit den bisher besuchten drei VMworlds vergleichen? Wohl nicht ganz. VMware's VMworld ist deutlich älter und erfahrener. Die re:Invent ist erst die zweite Messe, welche Amazon ausrichtet und ich empfinde sie im grossen Ganzen gesehen als recht gelungen.

Von A-Z:

  • Anmeldung
    Als ich am Dienstag tagsüber eintrudelte, war die Stimmung entspannt. Es gab genügend Stellen und es wurde gut eingewiesen. Am Schalter gab man Name/Vorname in den Computer ein und zeigte den Leuten eine ID. Vielleicht wäre es schwieriger gewesen, wenn ich Henry Miller hiesse oder Michael Wong. Danach erhielt ich einen Badge mit 3D Barcode. Dieser gilt als Eintritt für die allgemeinen Sessions oder zum Essen.
  • Anwendung
    Amazon stellte eine App für iOS (und auch Android) bereit. Sie ist etwas spröde und lief nicht gerade performant (im Vergleich zur VMworld WebApp). Teilweise musste man mehrfach mit dem Finger üben, bis die Befehle angenommen wurden. Sonst zeigte sich mir die gebuchten Tracks und ein paar News an. Mehr brauchte ich nicht.
  • Ausrüstung
    An der VMworld wird man jeweils beim Anmelden mit einem Rucksack, T-Shirt, Wasserflasche und Info-/Schreibmaterial ausgerüstet. An der re:Invent gab es ein Hoodie, zudem natürlich nicht mehr in meiner Grösse. 
  • Aussteller
    Natürlich gab es auch einen Saal, wo die verschiedenen Partner und Aussteller ihre Stände hatten. Ich besuchte diesen nur an der Welcome Party und dann ist er natürlich völlig überlaufen und an den Ständen herrscht mehr ein Gedränge als dass man an Informationen kommt. Das Öko-System rund um die AWS ist auch nicht so gross, wie zB an der VMworld. Dort hat es logischerweise auch immer Stände von Hardware-Herstellern, so was braucht es bei der re:Invent natürlich nicht! 
  • Bewegung
    Dadurch, dass ich rund 15 Minuten vom Flamingo bis zum Venetian habe und auch zwischen den Sessions immer wieder der Saal oder das Stockwerk gewechselt wird, habe ich etwa gleich viele Schritte wie zu Hause gemacht (meint Moves). 
  • Essen
    Das Frühstück habe ich bisher immer verpasst, weil es nur bis 08:30 Uhr ausgegeben wird.
    Mittagessen gibt es im grossen Saal im Untergeschoss, wo rund 5-6000 Leute reinpassen (!). Die Massen werden jeweils in Abschnitte à 50 Leute dirigiert, wo man sich an einem langen Tisch bedienen konnte. Das Essen war eigentlich anständig. Es gab eine gute Salat- und Gemüseauswahl, Fleisch (Rind und Geflügel) sowie Beilagen (Pasta, Brot, Reis) und auch kleine Desserts. Auf den Tischen gab es Wasser und Eistee (ohne Teegeschmack…) sowie alle paar Tische auch noch einen Stand mit Softdrinks. 
  • Feedbacks
    Nach dem Einscannen des 3D-Code beim Eingang hatte man in der App sofort die Möglichkeit, Feedback zu den Breakout-Sessions zu geben. Der war auch recht kurz und einfach abzugeben. Ein Kommentarfeld stand zur Verfügung. 
  • Give-Aways 
    Darf natürlich nicht fehlen… Nach 5 Feedbacks bekam ich eine Mail, dass ich ein Give-Aways gewonnen hätte. Es stellte sich aber als billige AWS - Kappe heraus. Die liess ich gerne liegen. Ein ziemlicher Downer. Ein 5$ Gutschein für die AWS-Nutzung wäre mehr gewesen.
  • Grösse
    Ich habe keine Zahlen gesehen, aber ziemlich sicher sind es deutlich weniger als an einer VMworld. Aber immer noch genug, dass es zwischendurch mal einen Stau am Ende der Rolltreppe gibt. 
  • Hands-On Lab
    So etwas wie die Hands-On Labs bei der VMworld suchte man leider auch vergeblich. Dort konnte man alle Produkte mal kostenlos ausprobieren und Szenarien durchspielen.
  • Keynotes
    Am Mittwoch und Donnerstag gab es Keynotes um 09:00 Uhr. Sie waren ein guter Mix der Amazon-Leute mit Kunden, welche ihre auf der AWS aufbauenden Lösungen beschreiben konnten.
  • Klima
    Gut, das ist nicht Amazons Schuld, aber die Hallen der Location in Las Vegas sind natürlich alle tiefgekühlt und zugig. Eine Jacke und möglichst ein leichter Schal für Empfindliche sind angebracht. 
  • Location
    Das Hotel Venetian in Las Vegas mit dem angehängten Sands Expo Center sind gut gelegen am Strip. Platz hat es genug, die Räume sind teilweise sehr hoch. Die Leute von der Organisation sind Profis, überall wird man eingewiesen oder kann fragen. Das Equipment (Sound, Video, Mikros) ist hochwertig und wird professionell bedient.  Wermutstropfen sind das fehlende Tageslicht, das Klima (s.o.) und dass man nur durch das etwas verrauchte Casino hineinspazieren muss.  
  • Party
    Die re:Invent Party findet am Donnerstag statt (die App hatte mal einen Tilt und zeigte kurz den Mittwoch an). Ich bin zu müde, um hinzugehen. Daher kein Vergleich mit der VMworld, die Location in San Francisco wäre aber auch auch sehr unfair (dort in den Gärten des Moscone Center). 
  • Preis
    Die re:Invent hat 1'299.00 US Dollar gekostet. Leicht teurer als die VMworld. Zudem kürzer, da der Dienstag ganz den Partner bzw. den Zertifikationen oder Hackathons reserviert ist (welche natürlich zus. kosten). 
  • Qualität
    Die einzelnen Breakout-Sessions waren angemessen informativ. Ich habe mich auf Entry-Level-Vorträge (100 und 200) beschränkt, da ich Angst hatte, in Entwickler-Sessions zu geraten, denen ich nicht folgen könnte. Wie auch an der VMware, sollte man bei Sessions, welche von Herstellern (zB Intel, NetApp) geführt werden, eher vorsichtig sein, da dort teilweise Marketing durchscheint. Was mir fehlte, waren Sessions, die von Firmen geführt wurden, die die AWS konkret für Anwendungen einsetzen und was sie daraus gelernt haben. Die gab es zwar in der Keynote, aber dort auf recht allgemeinem Niveau. 
  • Sessions (Breakout)
    Hier wird man beim Eintritt gescann, ob man sich angemeldet hat. Die Session-Belegung war eher mittel, so dass man sich relativ gut platzieren konnte. An den VMworld-Sessions war es idR so stark belegt, dass wirkliche alle Sitze besetzt waren. Die Sessel sind dabei eher eng bestuhlt, was bei der durchschnittlichen Hintern- und Schulterbreite recht mühsam ist.
  • Shop
    Habe ich keinen gefunden. An der VMworld gab es jeweils einen kleinen Company-Store, welcher Bücher, T-Shirts und allerlei Computer-Plunder verkaufte. 
  • Specials
    An der VMworld gab es jeweils immer ein Morning-Special mit irgendwelchen Trend- und Zukunftsthemen. So ein Highlight gibt es an der re:Invent leider nicht. 
  • Zwischenverpflegung
    Am Nachmittag (ca 15 Uhr) wurde jeweils ein Snack gereicht. Das waren Popcorn, Cookies, Brownies, aber auch Früchte. Dazu gab es ganztägig Softdrinks, Kaffee/Tee und und überall Wasserstationen.

Die Keynotes sind zurzeit über die Homepage verfügbar und liegen auf Youtube.

Gehe ich nochmals an eine re:Invent? Wohl eher nicht, das Preis-/Leistungsverhältnis dünkt mich insgesamt noch etwas unausgewogen.

Habe ich etwas mitgenommen? Sicher ja, es ist schon eine imposante Geschichte, die Amazon da aufgebaut hat und man sieht auch gut, wie Startups in der Internet-Branche erst mit einer AWS überhaupt so schnell und einfach ins Geschäft kommen konnten. Verschiedene Angebote (Storage-Gateway, Glacier als Archiv, VPC, AWS Direct Connect) muss ich privat wie auch geschäftlich nochmals überprüfen/überdenken und ich bin sicher, dass es genügend Chancen mit der AWS gibt.

Bildergalerie:

Typischer Saal für Breakout-Sessions
Das Equipment in den Sessions
Ein Ausschnitt des gigantischen Esssaals
Nach dem Mittagessen, vor der Türe das Wynn-Hotel
Ein Screenshot der App
Ein Cap, das lausige Give-Away
Urs Freitag 15 November 2013 - 03:16 am | | default
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zwei Kommentare

Fime
Fime, - 15-11-’13 08:47
Ursli Himself
Ursli Himself, (URL) - 15-11-’13 17:14
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