Danach gingen wir noch ein paar Schritte und kehrten dann ins Hotel zurück.
Unser Zimmer war «nur» im fünften Stock, das Hotel hat insgesamt 13 Geschosse (Erdgeschoss aka 1. Geschoss eingerechnet). Im 13. Geschoss ist der Onsen.
Wir schliefen recht lange aus, da das Wetter einen durchzogenen Tag versprach. Nach dem Aufstehen öffnete Hene das Fenster und wir hörten Lautsprecherdurchsagen und anfeuernde Leute. Der Kanazawa Marathon 2024 führte direkt unter unserem Fenster durch.
Wir machten uns Kaffee im Zimmer und gingen danach eher leicht angezogen raus, da die Temperatur irgendwo zwischen 19 und 22° C pendelte. Ein paar Schritte neben dem Hotel hatte es ein Café der Kette Doutor, welche auch Kaffee für die verschiedenen Automaten zubereitet. Da gab es einen feinen Espresso / Latte, sowie warmen Käsetoast für uns.
Danach gingen wir noch einmal durch den Omicho Market. Dieses mal war Hochbetrieb.
Wir schlenderten dann weiter in Richtung Higashi Chaya, dem alten Quartier mit den Teehäusern. Unterwegs mussten wir dann ein wenig hin und her, weil ja der Marathon war und die Strassen teilweise gesperrt.
Die Herumlauferei gab etwas Durst und da der Marathon inzwischen beendet war, konnten wir auch die Strasse einfach passieren. Da gab es gleich auf der anderen Strassenseite eine Bar «Oriental Brewing», welche eigene Biere im Angebot hatten. Ein Zeichen, das Mann unmöglich ignorieren darf. 😉
Da man ja gehalten ist, auch ein paar Häppchen zum Bier zu bestellen, haben wir uns aufgrund des Abendessens einen Tag vorher ein wenig in die Lotuswurzel verliebt. Frittiert sind sie natürlich auch köstlich. Noch etwas knackig und erinnern ein wenig an Kartoffeln.
Auf dem Heimweg begann es ein wenig zu tröpfeln, aber wir kamen noch einigermassen trocken ins Hotel.
Angesichts des eher schlechten Wetters war uns ein Gang in den Onsen im 13. Stock doch lieber. Ich passte mehr schlecht als recht in die Badekleider und diese Socken, welche den grossen Zeh separat lassen, fand ich mehr als merkwürdig.
Für die Badetücher und eigenen Dinge gab es ein kleines Körbchen, das wir mitnehmen konnten. Denn in den Lift und hoch. Oben teilen sich die Frauen links auf und die Männer rechts. Im Vorraum kann man sich ausziehen und das Körbchen in ein abschliessbares Fach legen. Nach dem Eingang in den eigentlichen Onsen hatte es rechts die Duschen mit den kleinen Schemelchen, wo man sich kräftig einseift oder sich sogar rasieren kann. Danach hatte es zwei heisse Pools (der wärmere mit 45° C) und auch einen eiskalten, um sich wieder abzukühlen. Den grossen Waschlappen (heisst bei uns der «Waschi-Waschi») legt man sich gefaltet auf den Kopf, um sich damit das Gesicht bei Gelegenheit abzutrocknen. Es hätte auch noch eine Saune gehabt, aber wir hatten genügend Hitze konsumiert.
Gegen Abend zogen wir nochmals los, um uns ein Nachtessen zu organisieren. Entlang einem kleinen Bach, den wir am Vorabend schon entlang gegangen waren, gab es viele kleine Restaurants. Das Kanazawa Ammonite wirkte sympathisch, aber auch sehr klein. Während wir die Karte ein wenig anschauten, kam sofort eine Bedienung raus und zeigte uns die englische Karte. Die Menüs wirkten sehr klein und einfach. Also gingen wir rein.
Wir erhielten einen kleineren Tisch im hinteren Teil des Lokals. Damit es nicht aussieht, als würden wir uns durch ganz Japan essen (war wir natürlich tun), hier nur der erste Gang.
Wir teilten uns dann noch ein Tellerchen Okonomiyaki, ein dünnes Stück Schweineschnitzel und zum Schlusss zu Gin bzw. Sake noch ein paar knusprige kleine Gyōza. Das Lokal ist wirklich der Hit, wir waren aber nicht die einzigen Westler hier.
Auf dem Heimweg schauten wir nochmals in der Ladenpassage rein und guckten uns nach Geschenken um. Aber ein Sonnenschirm wäre jetzt nicht gerade optimal einzupacken.
In der Nacht regnete es und auch am Morgen sah es nicht besser aus. Wir wollten erst zu Fuss zum Bahnhof gehen, aber nach ein paar hundert Metern verliess und die Lust mit viel Gepäck im Regen und wir charterten ein Taxi, welches von einem älteren Mann (also noch älter als wir) gefahren wurde. Er half tatkräftig beim Einladen der Koffer, dass er mir fast leid tat. Er sah aus, als wäre er mehr als deutlich über dem Pensionsalter.
Die Fahrt nach Hiroshima ging über mehrere Etappen. Zuerst mit dem Shinkansen nach Tsurugi, dann weiter mit einem Express-Zug nach Shin-Osaka und dort nach einer kurzen Mittagspause weiter in einem sehr, sehr vollen Shinkansen nach Hiroshima. Im letzten Abschnitt sassen wir nicht mal im selben Wagen.
Das Hotel in Hiroshima war gleich ein paar Meter aus dem Bahnhof und wieder rein.
Hier beende ich diesen Beitrag, der mal wieder viel zu lange geworden ist. Aber es geht noch weiter… 👍