Yukon 2019, Denali - Fairbanks - Quartz Lake

15. September 2019 - Lesezeit: 10 Minuten

Bye, Bye, Denali Nationalpark, es war wieder einmal sehr schön mit Dir!

Schild beim Eingang zum Denali Nationalpark

Wir fuhren nordwärts in Richtung Fairbanks bis nach Nenana. Dort gibt es eine grosse Strassen- und Eisenbahnbrücke über den Nenana River und auch ein kleines Museum.

Leider war das Museum schon geschlossen (End of Season) und beim Rundgang durchs Dorf beklagte sich ein Mann, welcher am Gärtnern war, dass es den ganzen Sommer keine Moskitos gehabt hätte, und nun frässen sie einem. Tatsächlich waren wir innert Kürze von einem Schwarm umzingelt und flüchteten schnell ins Rivertime Café, wo wir uns mitten unter Einheimischen etwas beobachtet vorkamen. Wir tranken nur etwas und gingen bald wieder. Der Erdbeer-Milchshake war gut, nicht so süss, wie sonst hier alles ist.

Nenana, Brücke über den Nenana River

Die Strecke hoch nach Fairbanks ist sonst ziemlich unspektakulär. Einzig der Blick zurück würde bei schönem Wetter nochmals den Blick auf den Mount Denali offenlegen. Würde, war aber das korrekte Wort. Wir sahen nur Wolken über dem weiten Land.

Fairbanks

In Fairbanks fuhren wir als Erstes die «University of Alaska» an. Dort angegliedert ist das «Museum of the North», welches sehr interessante Ausstellungen zeigt. Im oberen Stockwerk finden sich vielfältige Malereien und Kunstgegenstände, auch einheimischer Künstler und Künstlerinnen.

Das in etwa skurrilste Ausstellungsstück ist dieses «Outhouse» (Plumpsklo) als begeh-, äh, besitzbares Sammelsurium unzähliger kleiner Alltagsgegenstände.

Ausstellungsstück «Outhouse» im Museum Of The North, Fairbanks

Im Untergeschoss hat es dann ein Abbild der unterschiedlichen Regionen und deren Bewohner. Dazu Artefakte wie Gesteine, aber auch Gegenstände des Alltags wie Bekleidungen, Werkzeuge etc. Sehr interessant und lohnenswert. Wir wurden dann durch den Gong erinnert, dass es schon bald fünf Uhr sei und das Museum schliessen täte. Wir konnten uns gerade noch ein wenig im Shop umsehen und ein paar Gegenstände kaufen.

Kühne Architektur des Museum Of The North in Fairbanks

Dann fuhren wir noch in den Supermarkt, um mal wieder die Regale etwas aufzufüllen. Etwas Fleisch, ein wenig Gemüse und Wasser. Interessant, solche Einkäufe haben im 2015 mit Heinz deutlich weniger lang gedauert, als mit meiner aktuellen Reisebegleitung. Irgendwann komm ich  noch drauf, weshalb. 😇

North Pole

Wir tuckerten dann durch den Feierabendverkehr in Richtung Northpole, wo wir planten, auf dem Riverside Campground am Cheena River zu nächtigen. Wieder mal ein «Private Campground», wo wir Waschen und Duschen konnten. Wir bekamen einen grossen Stellplatz mit allen Anschlüssen zum Einheitspreis. Die Wäsche gelang mittelprächtig, da wir in einer der drei Maschinen offenbar noch ein Zettelchen irgendwo drin hatten. Die Fussel gingen zwar einigermassen raus. Ich hatte eine Rolle Quarter beim Empfang eingetauscht. Da jede Maschine und auch der Tumbler jedoch 2 Taler kosteten, mussten wir beim Trocknen etwas zusammenlegen. Die heikleren Teile wollten wir nicht rösten, dafür blieben sie etwas feucht und wir hängen dann das halbe Motorhome mit den Kleidern voll.  👍🏻

Leider liegt der Riverside Campground in North Pole inmitten von verschiedenen Flugfeldern der US Armee und die hatten wohl gerade eine kleinere Übung im Gange. Auf jeden Fall knatterten bis beinahe 1 Uhr Nachts Helikopter herum.

Am Mittwoch fuhren wir zuerst einmal zum «Santa Claus House» in North Pole und sahen uns ein wenig an den verschiedenen Weihnachtsdekorationen, welche man hier das ganze Jahr über erstehen kann, satt. Ich wollte testen, ob es meine aktuelle Reisebegleitung länger als Heinz im 2015 aushält. Der floh ja nach knapp 10 Minuten fluchend aus dem Dauer-JingleBells-GlitterFlitter-Haus. 🤣

Weihnachtsbäume und Dekorationen im Santa Claus House in North Pole

Unser Tagesziel war unbestimmt. Wir wollten mal in Richtung Delta Junction und Tok fahren und schauen, wie weit wir kommen.

Am Tanana River bei Salcha zwischen Fairbanks und Delta Junction

Die Fahrt entlang des Tales des Tanana River war von gutem Wetter mit einigen Wolken begleitet. Einmal hatten wir an einem See eine nette Begegnung mit ein paar Enten, welche meine Schuhbändel für Würmer hielten und ständig daran zerrten. 🤣

Panoramafoto über dem Tal des Tanana River

Delta Junction, Quartz Lake

Bei Delta Junction war leider das Visitor Center schon geschlossen. Wir sahen uns mit einer grösseren Reisegruppe, welche mit einem grossen Car unterwegs war, die Ausstellung vor dem Gebäude an. Hier hat es ein «Pig» der «Alyeska-Pipeline», ein Gerät, welches zur Reinigung der Trans-Alaska-Pipeline benutzt wird. Und natürlich steht hier ein «Milepost», welcher das Ende des Alaska-Highway markiert.

Markierung des Ende des Alaska Highways in Delta Junction

Wir fuhren dann noch ein Stück gegen Süden, in der Hoffnung, irgendwo die «Delta Junction Bison» zu sehen. Aber da war nix. Und da die Zeit schon etwas fortgeschritten war, wollten wir auch nicht zwingend weiterfahren. Ein paar Kilometer retour gab es einen öffentlichen Campground am «Quartz Lake». Der lag allerdings auch ein paar Kilometer im Hinterland. Dafür war es dort extrem ruhig. Ausser uns waren nur ein paar Einheimische mit Booten unterwegs. Später kam noch ein Motorhome mit ein paar Chinesen hinzu.

Wir grillierten uns mal wieder ein paar schöne Steaks, dazu Maiskolben. Leider hat es in Alaska keine gratis Holzvorräte an den öffentlichen Campgrounds, aber die Umgebung gab zum Glück genügend Holz her.

Steaks und Maiskolben in Alufolie auf dem Grill am Quartz Lake

Nächtliche Überraschung, Nordlichter

Die Campground-Betreuerin in Fairbanks hatte uns gesagt, dass es Nachts mit etwas Glück Nordlichter zu bewundern gäbe. Und tatsächlich, kurz nach 2 Uhr Nachts war meine Reisebegleitung ganz aufgeregt und fragte, ob ich wach sei. Da ich einen leichten Schlaf habe, war ich tatsächlich wach und wir zogen uns etwas über und gingen in die kühle Nach hinaus.

Ich habe noch nie Nordlichter gesehen, nur Schilderungen von Kollegen gehört. Es war wirklich beeindruckend. Der beinahe-Vollmond war hinter den Baumwipfeln verborgen und über den ganzen Himmel zogen sich die sanft wabernden Bahnen mit fahlem gelblich-grünem Licht. Nach einer Viertelstunde waren wir dann wieder froh, in die warmen Schlafsäcke schlüpfen zu können.

Über

Limmattaler Aargauer seit 1996 in Bern lebend. Sich häufig fürchterlich über Nichtigkeiten aufregender Mensch. Glaube manchmal trotzdem noch an das Gute. In der IT arbeitender Bähnler, der hier völlig private Meinungen von sich gibt.