Yukon 2019, Quartz Lake - Deadman Lake

16. September 2019 - Lesezeit: 7 Minuten

Quartz Lake

Die kühlen Temperaturen treiben mich jeweils am Morgen aus dem Schlafsack in Richtung Toilette. Das war die Chance, um die friedliche Stimmung am Quartz Lake einzufangen.

Morgenstimmung über dem Quartz Lake bei Delta Junction

Ich möchte ja nicht wissen, wie es hier zur Hochsaison zugeht, vor allem auch hinsichtlich Moskitos. Die Viecher gibt es zwar im September auch noch, aber in deutlich geringerer Zahl.

Zum Frühstück gab es mal wieder Blueberry-Pancakes. Aunt Jemima sei dank, braucht es da nur frisches Wasser und ein paar halb zerquetschte Blaubeeren. 😇 

Und dazu natürlich den hiesigen Birken-Sirup, hier die Version «Mid Season» (P.S.: die «Late Season» schmeckt noch besser, habe ich später rausgefunden).

Frühstück, Pancakes mit Blueberries und Yukon Birch Syrup

Dann holperten wir die Stichstrasse zurück zum Alaska Highway und begrüssten noch «Smokey The Bear», welcher vor der hohen Feuergefahr warnt. In Zentralalaska war es diesen Sommer nicht nur sehr heiss, sondern auch sehr trocken.

Smokey der Bär warnt vor der hohen Feuergefahr

Kurz vor Delta Junction sieht man kurz die Trans-Alaska-Pipeline, auch Aleyska-Pipeline genannt, welche hier überirdisch über den Tanana River geführt wird. Ich hatte vor Jahren (1994 genau gesagt), eine Führung in einer der Pumpstationen machen können. Das Bauwerk ist eine Meisterleistung der Ingenieurskunst. Über das Ergebnis, die Ölförderung in der Arktis, kann man durchaus geteilter Meinung sein.

Tanana River / Delta Junction

Die Trans-Alaska-Pipeline bei der Überquerung des Tanana River bei Delta Junction

Bei Delta Junction fuhren wir nochmals kurz gegen Süden und konnten hier die frisch verschneite Alaska Range von Ferne bewundern. Allerdings ging ein sehr starker Wind und der brachte die trockenen Flusstäler enorm zum Stieben.

Die Alaska-Range im Hintergrund, rechts sieht man den Staub, den der Wind aufwirbelte 

Tok

Und schon ging es weiter in Richtung Tok, wo wir kurz tankten und das hier verfügbare 4G-Netz kurz für Anrufe oder fürs Bloggen benutzten. Auf der Ausfahrt aus dem Städtchen, naja, eher Kaff, gab es kurz einen Stau. Eine der vielen Baustellen mit einem Pilot Car erwartete uns mit ein wenig Wartezeit.

Wir waren kurz über den Hund am Steuer erstaunt, bis wir bemerkten, dass der Besitzer ja vorne im Umzugswagen (U-Haul) steckte und seine Hunde offenbar im gezogenen Wagen mitfahren liess. 😂

Hund am Steuer

Deadman Lake

Die Zeit war dann schon etwas fortgeschritten und wir suchten uns einen Campground. Der Erste, Lakeview Campground, war recht nahe am Highway, zudem sehr klein und die meisten Plätze waren belegt. Also fuhren wir weiter zum «Deadman Lake Campground», der lag ein paar Kilometer abseits des Highway und war wunderschön.

Panorama am Deadman Lake

Es hatte zwar ein paar Moskitos und ich wollte partout nicht mit dem Kanu paddeln gehen. Wir machten dann einen kurzen Spaziergang durch den Campground und den kleinen Trail mit Erklärungen über die Natur und Pflanzen. Zudem trafen wir unterwegs auf den Campground Host. Das sind hier freiwillige Personen, welche den Campground den Sommer über etwas «hüten», schauen, dass es auf den Plumpsklos WC-Papier hat und Holz zur Verfügung stellen. Dazu war der Platz sogar kostenlos, man durfte jedoch einen freiwilligen Obolus hinterlassen. Was wir selbstverständlich taten.

Dafür gab es für meine Reisebegleitung eine coole Begegnung am Steg unten bei Sonnenuntergang. Sowohl der Biber als auch der Mensch erschraken sich ein wenig. 😍

Wir genossen zum Nachtessen ein Rindsragout mit Kartoffelstock und damit die Gelegenheit, endlich mal die Flasche Merlot zu köpfen, die wir in Whitehorse für einen unverschämten Preis erstanden hatten.

Über

Limmattaler Aargauer seit 1996 in Bern lebend. Sich häufig fürchterlich über Nichtigkeiten aufregender Mensch. Glaube manchmal trotzdem noch an das Gute. In der IT arbeitender Bähnler, der hier völlig private Meinungen von sich gibt.