EoYUSA2022, Ankunft des Empire Builder und ein Tag Seattle

1. Dezember 2022 Lesezeit: 20 Minuten

Letzte Nacht im Zug

Ich schlief, trotz schlingerndem Zug recht gut. Wach wurde ich schon vor dem Wecker. Die Landschaft draussen war noch in Grautönen. Wir fuhren durch enge Schluchten und durch die Wälder.

Ich war etwas durcheinander, waren wir jetzt schon in der Pacific Time Zone oder noch in Montana? Ah, da ist ja noch Idaho. Warum auch immer ich das in meinem Kopf weiter zur Mitte hin verorten wollte?

Mein Abteil (Roomette) im Amtrak «Empire Builder». Meine Füsse zeigen in Fahrrichtung nach vorne. Links sieht man das Fenster. Ich bin unter dem Leintuch und mit einem Microfaser-ähnlichen, warmen Decke zugedeckt. Zur Rechten sieht man Hemd und Hose aufgehängt.

Ich wusste, dass der Speisewagen eigentlich eher früh Schluss machen wollte. Nach Plan sollten wir ja auch vor dem Mittagessen in Seattle ankommen. Aber das war ja mit bereits vorhandenen Verspätung, auch unter Reserven gegen Schluss der Reise, nicht mehr aufholbar.

Winterlandschaft in der Nähe von Sandpoint, Idaho. Der Himmel ist am Horizont schwefelgelb. Im Vordergrund viel Schnee und ein paar Büsche und Bäume

Ich machte mich frisch und hörte dann gerade, dass der Speisewagen schon zum letzten Service aufrief. Wir passierten gerade Sandpoint und überquerten den Lake Pend Oreille. 

Der Zug fährt über die Eisenbahnbrücke am Lake Pend Oreille. Man sieht die Brücke mit der andren Spur im Vordergrund, dahinter den See und am Horizont die Landschaft und Berge am Ufer

Ich beeilte mich und zog mich rasch an. Im Speisewagen war ich mal wieder alleine an einem Tisch. Ich wählte den «Signature Amtrak French Toast». In meiner Erinnerung war der früher eher mit Puderzucker. Nun kam er mit Erdbeeren und einer unnötigen und viel zu grossen Portion Schlagrahm. 

Ein Teller mit French Toast, garniert mit Erdbeeren und sehr, sehr viel Schlagrahm. Links daneben, vier Scheiben kross gebratenen Speck

Das erinnert mich nun grad an meine erste Reise mit meinen Eltern in die USA im Jahr 1993, als wir am ersten Morgen in Salt Lake City Frühstück assen und ich eine Belgian Waffle mit Erdbeeren bestellte. Die war doch mit zwei Zentimeter Schlagrahm bedeckt und meine Mutter fragte mich, ob man denn hier Erdbeertorte zum Frühstück ässe.

Der Zug kann dann irgendwann mit fast sieben Stunden Verspätung in Spokane, Washington State an. Dort wird Wasser und Diesel aufgefüllt. Die Aussentemperatur war bei -11°C. Da das Wetter hier aber sonnig war, wagte ich mich nach draussen.

Die vorderen Doppelstockwagen des Empire Builder am schneebedeckten Perron in Spokane. Ein Angestellter mit gelber Warnweste schleppt einen Wasserschlauch zu den Wagen, um sie zu betanken

Ich ging auch ein wenig auf und ab, um den Körper in Bewegung zu bringen. Denn es war nicht nur kalt, sondern es ging auch noch ein wenig Wind und so fror ich trotz dicker Jacke etwas. Natürlich nutzte ich die Zeit auch, um mit dem Bahnpersonal ein wenig zu fachsimpeln.

Zwei Bilder, nebeneinander montiert. Links die alte Burlington Northern Lok und eine neuere Amtrak-Maschine. Rechts Bild, die zwei neueren, eigentlich seit Chicago zum Zug gehörenden Maschinen von Amtrak

Der «Empire Builder» wird in Spokane getrennt. Die letzten zwei oder drei Wagen bleiben und fahren danach weiter nach Portland. Der vordere Zugteil fährt nach Seattle, ohne den Aussichtswagen. 

Die automatische, schneebedeckte Kupplung zwischen den Doppelstockwagen. Die Luft- und Stromleitungen sind bereits von Hand getrennt

Man nutzte die geplante Aufenthaltszeit nicht ganz und fuhr trotzdem mit über sechs Stunden Verspätung aus Spokane auf die letzte Etappe. Da der Zug eigentlich um 11:29 Uhr in Seattle ankommen sollte, hatte ich nicht damit gerechnet, dass der Speisewagen über Mittag offen hätte. Aber zu meinem leichten Erstaunen, hatte man Erbarmen mit uns und servierte nochmals einen Lunch.

Ich bekam dieses Mal wieder eine Tischpartnerin. Die ältere Frau war ebenfalls aus einer Farmerfamilie. Ihr Mann, dessen Grossvater aus Deutschland einwanderte, hatte rund 50 Milchkühe. Wir unterhielten uns also zuerst ein wenig über das Vieh. Ich zeigte ihr auch Bilder von den mir eher bekannten grauen, kleineren Kühen in den Alpen der Zentralschweiz. Sie hatten natürlich eher Swiss Red, also die grösseren vom Schweizer Fleckvieh abstammenden Kühe.

Aber über die Wirtschaft und das Leben kamen wir auch auf Politik zu sprechen. Sonst ja ein heikles Thema, wie ich selbst anmerkte. Aber sie war offen. Sie wähle natürlich die Republikaner, auch wenn sie mit der ollen Nummer 45 nicht viel anfangen kann. Ich versuchte sachte, ein wenig Gegengewicht zu geben. Aber sie meinte, sie verstünde nicht, was all diese Leute, die jetzt in die USA kämen, denn hier wollten. Früher hätten die Leute ja die amerikanische Kultur aufnehmen wollen, aber heutzutage blieben die unter sich. So habe es im Stadtbüro, wo sie ihre Pension anmeldete, ausschliesslich Menschen aus arabischen Staaten (Religionsbezug gelöscht 😬) und die würden jetzt über ihre Pension entscheiden.

Sie denke (wie viele andere Menschen hier), dass immer mehr Geld nach Washington fliesse, dort in den Taschen der Politikern verschwände und nichts ausser schikanösen Vorschriften zurückkämen. Auch verstünde sie nicht, wieso man so viel nach Übersee sende und man dort dann die USA trotzdem hassen täte. 

Ich erzählte ihr dann über die Flüchtlingssituation in Europa und dass es halt besser wäre, den Menschen dort, wo sie herkämen, ein gutes Leben zu ermöglichen. Denn freiwillig flüchte ja niemand von seinem zu Hause ins Ungewisse.

Wir wendeten uns dann dem Gesundheitswesen zu. Sie erzählte mir, dass sie diese Opioid-Krise nicht verstünde. Sie bekäme auch ein Medikament aus dieser Gruppe, nähme es aber nur, wenn sie starke Schmerzen hätte. Die neuen Vorschriften zur Bekämpfung der Sucht führe nun dazu, dass sie nur einen Vorrat für zwei Wochen in der Apotheke bekäme. Bei den Wegen, welche die Leute hier zurücklegen müssen, eine berechtigte Sorge. Ich erzählte ihr zum Ausgleich über den Umgang mit Heroinsucht in der Schweiz, was sie sehr interessant fand. Sie findet es zwar merkwürdig, dass Hanf hier legalisiert wird, bekommt aber auch ein leichtes Präparat verschrieben. 🤷🏼‍♂️

Mein Lunch, ein Angus-Burger mit Pommes Chips, daneben noch ein Teller mit Stew, eher ein Chili. Neben meinem Teller steht ein Glas Ginger Ale mit viel zu viel Eis. Die Frau vis-à-vis isst ebenfalls das Stew mit Reis

Wir verliessen dann den Speisewagen, da der Kellner (aus dem Tibet stammend, wusste, dass es in der Schweiz viele Exil-Tibeter  und -Tibeterinnen hat) und seine Chefin den Laden dichtmachen wollten.

Ein Kurvenbild aus dem Fenster. Man sieht die vier Loks und den Speisewagen in einer sehr scharfen Linkskurve

Ich sehnte langsam das Ende der Reise herbei. Es wurde schnell dunkel, während wir weiter westwärts zuckelten. Endlich erreichten wir die Pazifik-Küste im Dunkel und Regen. Von Everett ging es dann der Küste entlang nach Seattle. Vorbei an vielen hell erleuchteten, stattlichen Häusern mit schönen Inneneinrichtungen. Man wohnt hier offenbar gut.

Kurz nach 18 Uhr trafen wir dann mit einer totalen Verspätung von 6 Stunden und 39 Minuten in der King Street Station von Seattle ein. Ein für mich neuer Rekord. Well done, Amtrak! 😜

Angesichts des schitteren Wetters, ein Sturm sandte seine ersten, kräftigen Schauer über die Stadt, beschloss ich ein Taxi zu nehmen.

Der Fahrer stellte sich als Kameruner heraus und wollte mit mir über Embolo und sein Siegestor für eine seiner beiden Heimaten sprechen. Zum Glück habe ich das ganze ja ein wenig über Nachrichten und Schlagzeilen mitbekommen. Einig waren wir uns, dass die FIFA ein korrupter Drecksladen sei und dass wir deren Präsident am liebsten rauswerfen würden.

Das Check-In im Hotel war schnell hinter mir und schon fuhr ich mit dem schnellen Lift hoch in den 32. Stock zu meinem Zimmer. 

Das Hotelzimmer im 32. Stock des Crown Plaza im Finanzdistrikt in Seattle. Man sieht einen sehr grossen Raum mit einem King-size Bett. Auffallend ist das riesige Fenster zur Stadt hin

Das Versprechen der Reservierung: «King Bed Premium Space Needle View» traf voll zu. Wobei man die Space Needle im Lichtermeer schon etwas suchen musste. 

Blick aus dem Fenster auf das nächtliche Seattle. Man sieht die vielen Lichter der umgebenden Hochhäuser vor dem Nachthimmel

Ich ging dann noch ins Hotelrestaurant auf ein gegrilltes Sandwich mit tollen Pommes und einem etwas merkwürdigen Bier, welches ich dann nicht bezahlen musste.

Und endlich konnte ich in mein grosses, breites Bett sinken und ohne Schütteln und Rütteln schlafen. 👍

Mittwoch in Seattle

Der Wecker war nur zur Bestätigung, ich vorher schon in einen leichten Schlaf gewechselt. Ich kriege ja eher genügend Zeit, da ich früh in die Heia gehe.

Der Himmel war grau, der Sturm trieb immer noch neue Regenwolken vom Meer herein. Ich hielt Ausschau nach der Space Needle und konnte sie mit dem iPhone ganz gut heranzoomen.

Morgendlicher Blick aus dem Fenster. Die Space Needle wurde herangezoomt. Sie ist hinter den Hochhäusern des Finanzdistrikts mit ihren schlanken Säulen und dem markanten, UFO-förmigen Aussichtsdeck sichtbar

Nach einer sehr, sehr langen, heissen Dusche trödelte ich im Zimmer herum. Ich räumte ein wenig das Gepäck um und widmete mich meiner Timeline auf Twitter und Mastodon.

Kurz nach Mittag wagte ich mich dann doch noch heraus und suchte den Weg zur Tramhaltestelle. Sehr einfach, nur die Strasse runter und schon steht man an der Rolltreppe der doch etwas verborgenen, unterirdischen Tramhaltestelle «University Street». Google wollte mich noch durch eine versiffte Querstrasse einen Umweg von rund 400 Metern lotsen, keine Ahnung, was das Ding rechnet. 

Am Automaten wollte natürlich meine «Revolut»-Kreditkarte wieder nicht. Das Ding ist echt nutzlos hier in den USA. Nur gerade bei der Post und der T-Mobile wurde die Karte akzeptiert, überall sonst hiess es Karte unbekannt. Also bezahlte ich die sechs Dollar für das Tagesticket zum Flughafen mit einer der drei anderen Karten, die ich dabei habe.

Die unterirdische Haltestelle University Street. Sie war ursprünglich für Busse konzipiert und wirkt nun mit den zwei Tramgleisen eher überdimensioniert. Es nähert sich gerade ein Tram der Linie 1. Auf dem Perron warten wenige Reisende.

Die Fahrt zum Flughafen dauert rund 40 Minuten, danach geht man noch rund 10-15 Minuten zu Fuss durch die Parkgarage und die Fussgängerbrücke bis zu den Schaltern. Draussen herrschte Schneetreiben bei kräftigem Wind.

Ich wollte nur mal schauen, wie die Anreise funktioniert, Abflug ist ja erst am Donnerstag. Und so konnte ich ein wenig in der Wärme des Trams die Stadt anschauen.

Der Check-In - Schalter von American Airlines im Seattle Tacoma Flughafen. Mit Christbaum und Adventskränzen.

Auf dem Rückweg stieg ich eine Station vor dem Baseballstadion aus. Auf dem Hinweg hatte ich da nämlich eine Filiale von Denny's erspäht.

Und so sass ich nach zehn Minuten Marsch durch die graue Vorstadt in einem «Boot» und liess die Bedienung gar nicht gross zu Wort kommen.

Eine Tasse Kaffee von Denny's in Grossaufnahme, daneben ein Schälchen mit Kaffeerahm. Dahinter, unscharf, das typische weinrote Kunstleder der Sitzbänke.

Zur heissen Tasse erstaunlich trinkbaren Kaffees brachte sie ziemlich rasch ein «Moons over My Hammy™». Erst nach diesem Traditionsgericht fühle ich mich so richtig angekommen in den USA. 😂🥰

Ein Teller auf einer Seite mit Rösti, daneben die zwei Hälften des goldbraun gebratenen Toasts mit einer Füllung aus Schinken, Rührei und Schmelzkäse. Daneben eine Tasse Kaffee und ein Glas Grapefruit-Saft.

Da ich mich etwas unpässlich fühlte, fuhr ich danach umgehend ins Hotel zurück, wo ich nun seit mehreren Stunden an diesem Artikel schrieb und die Bilder dazu bearbeitete.

Auch dieses Mal zweimal, aber ich habe nun herausgefunden, wo es jeweils klemmt. Kommt davon, wenn man am Quellcode herumfummeln muss, um die Javascript-Bildergallerie zu füttern und irgendwo ein «>» oder «<» zu viel reintut. 🤦🏼‍♂️

Warum ich mir das überhaupt antue? Wegen den wenigen, geneigten Lesern? 🤔

Nicht (nur), nein, ich nutze es halt auch gerne, um in Erinnerungen zu stöbern, anderen Menschen tipps zu geben. Denn, wenn die Artikel mal von Google indexiert wurden, sind sie recht einfach abrufbar. Einfach in der Google Suchbox eingeben: «site:urs-mueller.ch [Suchbegriff(e)]»

So, das wars mal wieder. Am Donnerstag geht es in den Süden, nach Los Angeles, dort ist das Wetter zwar auch eher grau, aber es ist doch rund 15 Grad wärmer.

Hebed's guet und bis schpöter.


EoYUSA2022, Unterwegs mit dem Empire Builder

29. November 2022 Lesezeit: 10 Minuten

Tagesbeginn

Die Nacht endete so gegen 6 Uhr, als es langsam etwas heller wurde draussen. Wir fuhren teilweise parallel zu einer gut befahrenen Strasse. Da ich nicht so richtig glaubte, dass die Uhrzeit auf dem Handy stimmte, guckte ich im Internet nach. Nein, alles ok, wir waren immer noch in der selben Zeitzone, wie Chicago.

Mit einem etwas merkwürdigen Traum im Hinterkopf kam ich langsam in die Gänge. Ins Untergeschoss, sich frisch machen. Dann in der doch etwas engen Roomette anziehen.

James war etwas knurrig, als ich ihn zum Betten machen bestellte. Er hätte sonstwas noch zu tun und ob es ok sei, wenn er danach käme. Kein Stress, mir lief ja nichts davon.

Bei Tagesbeginn, bzw. als es langsam heller wurde. Bei Grand Forks, North Dakota, schneebedeckte Wiese, dahinter recken Bäume ihre dürren Äste in den grauen, kalten Winterhimmel.

Der Zug fuhr durch die Landschaft, welche grösstenteils flach und unspektakulär ist.

Blick vom Zug die Strasse in Rugby, North Dakota hinunter. Graue und sandsteinbraune Gebäude, ein paar Fahrzeuge warten vor der geschlossenen Barriere

Später ging ich dann zum Frühstück. Was, keine Bilder? Nun, ich hatte die Gelegenheit, mich zu einem Josh zu setzen. Ein älterer (noch älter als ich) Mann, der auf dem Heimweg vom Besuch seiner Töchter und Enkel in Wisconsin war. Er war Farmer mit Nebenamt Versicherungsvertreter, wobei er letzteres aufgegeben habe. Aber er habe noch ein paar Tiere auf der Farm. Das Farmhaus hätte sein Grossvater gebaut, damals war es so gross, wie jetzt seine Küche. Ich habe mich nicht getraut zu fragen, ob er denn jemand habe, der ihm als Farmer nachfolge.  😬

Es stellte sich dann heraus, dass er noch so rund 200 Mutterkühe habe. Ah, ein kleiner Betrieb! 😜

Wir redeten über alles mögliche, bis ich dann auch aufgegessen hatte und dann liessen wir die Speisewagen-Crew den Dining Car aufräumen. 

Mittag

Wir hatten während der Nacht schon rund 30 Minuten Verspätung eingefahren, bis wir dann kurz vor Minot, North Dakota stehen blieben. Irgend etwas wurde am Zug gemacht, es gab Rangiermanöver von vorne, welche die Wagen etwas zusammenstiessen. Erst nach rund 40 Minuten fuhren wir in den Bahnhof ein.

Das Bahnhofsgebäude in Minot, North Dakota. Der mittlere Teil hat einen Spitzgiebel. Das Gebäude ist aus Backsteinen. Darüber ein blauer Himmel mit Schäfchenwolken.

Eine Gelegenheit, mal die Jacke anzuziehen und sich draussen ein wenig umzusehen.

Blick von meinem Wagen zurück zum Zugschluss. Man sieht die fünf Doppelstockwagen und Leute auf dem Bahnsteig

Wir standen eine Ewigkeit herum, auch andere Fahrgäste waren draussen. Darunter Josh, der mir sagte, das sie irgendwelche Probleme mit den Loks hätten. Tatsächlich waren nicht nur die üblichen zwei Amtrak-Loks vorgespannt, sondern noch eine weitere, neuere Lok und ein älterer Typ von Burlington Northern. Irgendwann schalteten sie noch die gesamte Energieversorgung des Zuges ab, was dann Heizung und Klima, aber auch den Speisewagen betraf.

Das vordere Zugsteil mit vier Lokomotiven unterschiedlicher Bauart, dahinter der Gepäckwagen. Ganz vorne steht die Signalbrücke mit den beiden Ausfahrsignalen.

Irgendwann wurde es mir zu kalt und zugig, draussen war es etwa minus vier Grad Celsius und so ging ich wieder in mein Abteil. Als es dann auch wieder Strom gab, ging ich zum Speisewagen.

Der war auf einer Hälfte schon ordentlich belegt und so wies man mich zur anderen. Dort bekam ich wieder einen einzelnen Tisch und studierte die Karte. Es wurde dann ein «Monte Cristo grilled Sandwich», welches lauwarm serviert wurde. Offenbar hatte die Küche noch nicht wirklich genug Energie. Während das Essen serviert wurde, begann sich auch diese Hälfte des Speisewagens zu füllen und so setzte man mir noch Corleen an den Tisch. Sie war eine ältere Ärztin, eigentlich auch schon pensioniert, aber immer noch aktiv in der Beratung und Qualitätssicherung. 

Zum Glück habe ich ja auch so gewisse Grundkenntnisse und es wurde eine interessante Diskussion über das Gesundheitswesen. Da am Nachbartisch auch ältere, pensionierte Mediziner sassen, die sich in die Diskussion einbrachten, da sie offenbar die Orte von der Corleen sprach, kannten, war es entspannt und ich kam dazu, mein Essen nicht gerade eiskalt werden zu lassen.

Ein gegrilltes Sandwich mit Pommes Chips im Kartonteller. Dahinter ein Becher und eine Dose Bier

Es dauerte und dauerte, bis wir es fast nicht mehr glaubten, zwischendurch viel wieder der Strom aus. Schlussendlich gab die Lok zwei kurze Signale und der Zug setzte sich mit etwas mehr als 4 Stunden Verspätung wieder in Bewegung.

Wir fuhren dann durch Schneeschauer oder Flugschnee der Sonne entgegen.

In Stanley, North Dakota, der halbe Bahnsteig ist sichtbar, dahinter die Kurzzeitparkplätze. Der Himmel ist beinahe gelblich, Schneeschauer trüben das Bild

Die Landschaft hier ist winterlich karg, das Gras eingetrocknet und gelb. Hin und wieder steht ein Getreidesilo mit Gleisanschluss an der Strecke. Dann kamen auch Ölpumpen in Blickweite und in der Ferne sah man durch die Schneeschauer, wie Gas abgefackelt wird.

Ockerfarbene Landschaft, kahl und karg. Wenig vertrocknetes Gras. Weit hinten sieht man das Leuchten des abgefackelten Naturgas

Und als ob wir nicht schon genug Verspätung hätten, blieb der Zug in der Nähe von Culbertson wieder stehen. Offenbar war vor uns auf der Strecke ein Schienenbruch, der erst von Burlington Northern, der Güterzugsgesellschaft, der die Gleise gehören, repariert werden musste.

Und so addierte sich die Verspätung bereits auf etwas mehr als sechs Stunden auf. 😬

Im Speisewagen ass ich spät und wieder alleine. Die Empanada mit Erdbeeren (auf der Karte stand Himbeeren) und dazu ein anständiges Steak, das sogar medium war, auf einem Bett aus Kartoffelstock und mit den obligaten Bohnen.

Den Dessert im Verhältnis zur Kalorienmenge separat. Ein Mousse au Chocolat mit etwa drölfzillionen Kalorien. Ich brachte nicht mal alles runter! 😬

Das Nachtessen in drei aneinandergehängten Bildern. Wie im Text oberhalb beschrieben

Und schon wieder hiess es bettfertig machen, denn ich war müde… vom nichts tun. Und mich über das Blog ärgern, weil es mich zwang, einen Artikel von Grund auf neu zu schreiben. Alles nur, weil ich ungeduldig war und eine Fehlermeldung überhäufte.


EoYUSA2022, Chicago und die Abreise mit dem Empire Builder

29. November 2022 Lesezeit: 10 Minuten

Sonntag in Chicago

Ich wachte nach etwas wirren Träumen auf und stellte fest, dass es dieses Mal keine Sonne draussen gab. Somit auch keine Lust, extra noch vor Abreise kurz an den See zu gehen oder ähnliches.

Also trödelte ich im Zimmer herum, legte meine Siebensachen heraus, machte mich frisch und nahm das Thera-Band aus dem Gepäck. Wenn ich es ja schon mal nicht vergesse, schadet es ja auch nicht, es zu benutzen. Meine gelegentlichen Rücken-/Schulter-, sowie Ellenbogenschmerzen reduzieren sich so nämlich schon spürbar.

Ich fand auch noch Zeit, mein Blog upzudaten bzw. den Entwurf der Seite zu bearbeiten. Ich beschloss, mein Gepäck dieses mal so zwischen Koffer und Rucksack aufzuteilen, dass ich ersteren im Regelfall nicht benötigen würde. Das macht es im Zug etwas einfacher. Führte jedoch zu einem unhandlicheren und schwereren Rucksack. Immerhin entsorgte ich auch schon die ersten Kleidungsstücke, wie ich das häufiger auf langen Reisen tue, um dann mehr Platz für Mitbringsel auf der Rückreise zu haben.

10:45 Uhr ging ich also bepackt aus der Türe und checkte draussen in der Hilton App bereits elektronisch aus, was einem den Gang zur Reception erspart. In der Lobby drunten war das WLAN dann schon gesperrt, also funktioniert der Prozess. 😉

Das Hotelrestaurant servierte tatsächlich noch Frühstück und so benutzte ich die Gelegenheit für ein paar Pancakes und Kaffee.

Auf einem weissen Teller liegen zwei grosse Pfannkuchen, bestreut mit Puderzucker und garniert mit vier Stückchen Banane. Rechts dahinter steht eine Tasse Kaffee und ein Glas Grapefruit-Saft. Links hinter dem Teller steht das obligate Porzellankännchen mit Sirup

Nach dem Frühstück bestaunte ich noch einmal die reich verzierte und hohe Decke in der Empfangshalle des Hotels. Und den darin aufgestellten, monströsen Christbaum mit unzähligen Kugeln und Lichtern.

Die grosse Eingangshalle des Palmer House Hilton, sicher rund 8-10 Meter hoch. Die Decke ist sehr reichhaltig und farbig mit Malereien ausgeschmückt. Runde Bögen über den Durchgängen. Darunter der sicher fünf Meter hohe, sehr reichhaltig verzierte Christbaum voller farbiger Kugeln und Lichter

Da der Nieselregen aufgehört hatte und ich immer noch massig Zeit bis zur Abfahrt des Zuges hatte, beschloss ich, mir den steilen Abstieg zu der U-Bahnstation (und die 5$ für das Ticket) zu sparen und zu Fuss zur Union Station zu gehen.

Der Eingang des Hotels zur Monroe Street. Viel Glas und Marmor, goldene Schriftzüge. Dazu ein riesiger Adventskranz mit Schleife und vielen farbigen Christbaumkugeln

Nach einer kurzen Verwirrung fand ich recht schnell den Weg zur Union Station. Die Strecke ist recht kurz, rund eine Viertelstunde plus ein wenig Wartezeiten an den Lichtsignalen. Ich holte recht schnell meine Wollmütze aus der Jackentasche, denn es blies der übliche Wind und es war auch kühler als am Vortag.

Weitwinkel Panoramafoto über die Brücke Adams Street Chicago River. Hochhäuser ragen in den grauen Himmel. Die Strasse ist noch nass vom Nieselregeln der Nacht.

Ich fand den Weg zur im Zugang zur grossen Halle gelegenen Metropolitan Lounge der Amtrak dank Recherche am Vorabend sehr schnell und checkte dort beim Angestellten ein.

Das Angebot ist aber relativ bescheiden, man kann sich an Softdrinks bedienen und es stehen Snacks, wie zB Chips und ähnliches herum. Die Bar war leider noch nicht offen, wobei ich mir ja nicht schon kurz nach 12 Uhr schon ein Bier hinter die Binde giessen wollte.

Ich fläzte mich in einen der bequemen Sessel und versuchte die allgegenwärtigen Bildschirme zu ignorieren, wobei hier noch interessantes Zeugs über College Football lief.

Danach wandte ich mich meinem Blog zu und finalisierte meine Seiten. Nach und nach wurden die Züge in den Westen ausgerufen. Der «Texas Eagle» (leider ohne mich), der «California Zephyr» und auch der «Southwest Chief». Und dann kam auch rund 20 Minuten vor Abfahrt die Ansage des «Empire Builder». Ich hatte aufgepasst und die Ansage aufgenommen. Wie der Kollege Ronny meinte: «Arbeitete der vorher als Auktionator». Leider weiss ich nicht, wie ich hier am einfachsten mp3-Files einbette. Aber vielleicht später.

Dann hiess es im Gänsemarsch die Gänge hinunter und dann links weg zum Gleis 30 gehen. Der «Empire Builder» fährt in die andere Richtung weg, wie die übrigen Züge gen Westen bzw. Südwesten, da er zuerst dem See entlang nach oben in Richtung Norden fährt.

Ich dachte, ich sei genügend schlau, um gleich beim erstbesten Schaffner zu fragen und guckte auf die Wagenbezeichnung. Nach dem dritten Wagen mit komischer Anschrift fragte ich dann aber doch. Oha, die Anschriften am Wagen sind offenbar nicht gültig, also doch zwei Wagen zurück und dann dort meinen Schaffner James begrüssen.

Ich schleppte mein Gepäck die enge Treppe hoch und hievte den Koffer auf die seitliche Ablage, wo er nun hoffentlich gut bis Ende der Reise liegen darf.

Das Roomette Nummer 9 im Wagen 730, es liegt zwar auf der Achse aber im Obergeschoss. Man sieht die beiden Fauteuils links und rechts. Auf einem steht bereits mein Reiserucksack. Weisse Kissen zieren die blauen Polster.

Ziemlich genau um die richtige Uhrzeit fuhr der Empire Builder los und verliess die Stadt in Richtung Norden. Die grauen Vorstädte liess er bald liegen und zog mit bis zu 130 Kilometern pro Stunde los.

Schon bald nach Abfahrt zirkulierte die Speisewagen-Chefin und frage nach Reservationen. Ich dachte nicht gross nach und zog die 18:45 Uhr Karte. Da es aber schon bald recht dunkel und ich etwas müde wurde, bereute ich es schon ein wenig.

Als es dann Zeit war, machte ich mich auf, der Speisewagen ist gleich ein Wagen nebenan. Ich war erstaunt, wie wenig los war. Die Tische waren nur für zwei Personen gedeckt. Keine Ahnung, ob das noch eine Massnahme aus dem offiziellen Ende der Pandemie ist oder ob es einfach weniger Gäste in diesem Zug hat. So wurde ich an einen leeren Tisch gesetzt, was nicht unbedingt meiner Vorstellung entsprach. Wollte ich doch gerne Leute kennenlernen und sie volllabern. 😂

Der leere, weiss gedeckte Tisch im Speisewagen. Die Speisekarte liegt bereit. Zur Linken sieht man Blumen in einer Vase.

Die bestellten Speisen kamen auf optisch gut als Porzellan getarnten Plastiktellern, immerhin war das Besteck aus Blech. Da ich so viel Hunger hatte, hatte ich sogar schon eine der drei Crevetten in die Sauce gestippt, bevor ich sie fotografierte. Der Hauptgang war dann eine Pouletbrust auf Risotto mit weissen und grünen Gartenbohnen, gefolgt vom Dessert, einem viel zu süssen Lemon-Cake.

Man merkt, ich bin schon etwas nostalgisch und trauere der guten Zeit hinterher, als man noch richtiges Porzellan hatte, eine gedruckte Speisekarte mit mehreren Seiten und als die Köche im Untergeschoss noch zu Dritt Kartoffeln pellten und Steaks brieten. Heute kommt alles aus dem Steamer, die Karte ist einheitlich und klein über das ganze Land.

Ich machte mich dann auf zum Schlafwagen zurück, wo mir James die Nachtstellung im Abteil herrichtete. Schon bald legte ich mich in das Bett und versuchte, eine optimale Position zu finden. Zuerst musste ich aber die Temperatur ein wenig zurückstellen, denn es war zu warm im Abteil. Danach fiel ich in einen einigermassen akzeptablen Schlaf, einmal schlief ich sogar mindestens vier Stunden durch. Der Gang zur Toilette ist etwas mühsam, da die auf der oberen Etage defekt ist und man jeweils die enge Treppe nach unten nehmen muss, wo es drei weitere Toiletten und eine Dusche hat.


EoYUSA2022, erster Tag Chicago

27. November 2022 Lesezeit: 9 Minuten

Ich schlief etwas unruhig, ein neues Bett mit tausend Kissen, eine etwas laute Lüftung/Klimaanlage.

Der Wecker ging so gegen Viertel vor Sieben, denn ich war ja schon vor 22 Uhr ins Bett. Ich hörte mit einem halben Ohr die Nachrichten im SRF 3 und kämpfte etwas gegen die Kopfschmerzen. Ist es Migräne? Soll ich Schmerzmittel nehmen? Oder ist es einfach die Anstrengung der Anreise mit der Zeitverschiebung und dem langen Schlaf? Da ich noch vor hatte, ein Bier zu trinken, nahm ich mal keine Medis.

Als die Sonne durch den Spalt in den Vorhängen meine Füsse kitzelte, beschloss ich, aufzustehen.

Blick aus dem Hotelzimmer auf das gegenüberliegende Hochhaus, in welchem sich die Morgensonne spiegelt

Nun war Frühstück angesagt. Ich fuhr mit dem Lift nach unten, aber im Hotelrestaurant gab es lange Wartezeiten. Ich fuhr nochmals hoch und nahm die Ware und Jacke mit. Dann ging ich zur Selbstbedienung im Café, aber dort wartete man auch gleich lange. Also liess ich mich beim Empfang des Hotelrestaurants eintragen und sollte rund 25 Minuten warten. Ich denke, es dauerte aber höchstens eine Viertelstunde und schon durfte ich an einem bequemen Vierertisch Platz nehmen.

Ein reichhaltiges US-Frühstück mit Rührei und Kartoffeln, dazu Früchte und dahinter Kaffee und Toastbrot mit Konfitüre

Nach dem Frühstück wollte ich die U-Bahn für vier Stationen bis nach Clinton zur Poststelle an der Harrison Street nehmen.

Aber erst sah ich gleich um die Ecke einen T-Mobile Shop und wollte da eine E-SIM holen. Normalerweise kann man das mit einer App selber tun, aber man benötigt dazu eine Kreditkarte aus den USA oder Deutschland (und ein paar weiteren Staaten, aber nicht aus der CH). Zudem hatte es das letzte Mal trotz Hilfe von Kollege Christian nicht geklappt, weil der Aktivierungscode zu schnell in den Hintergrund ging und nie mehr nach vorne kam.

Im Laden drin hatte es zwei eher gelangweilte Menschen. Meine Frage fanden sie interessant und die junge Frau überliess ihrem Kollegen den Vortritt. Und… er scheiterte grandios. Trotzdem ich das Handy auf englisch umstellte, klappte es einfach nicht. Sein QR-Code wurde einfach nicht akzeptiert. Er brauchte 15 Minuten und schlussendlich die Hilfe einer weiteren Kollegin, die dazu stiess, bis ich endlich für 40 Taler eine US-Telefonnummer und 10 GB Daten inkl. Tethering hatte.

Danach nahm ich die U-Bahn, um mal wieder fünf Dollar aufzuwerfen und fuhr nach Clinton, um ein Päckchen für Remo aufzugeben. Von der Haltestelle war es noch ein paar hundert Meter zu Fuss, bis ich das grosse Gebäude sah.

Drinnen hiess es nochmals die Füsse durch die langen Gänge und über die hohen Rolltreppen zu schleppen. Das Gebäude ist ziemlich bombastisch.

Der lange Gang im Gebäude des United States Postal Services in Chicago

Endlich bei den Schaltern angekommen, bemerkte ich, dass man da auch noch Termine für einen US-Pass beantragt und doch etliche Leute warteten. Es hatte wegen Samstag nach Thanksgiving nur wenige Angestellte da. 

Ich suchte mir eine passende Box und Etiketten und packte die Ware ein. Als Absender gab ich meine bekannte Adresse in Pismo Beach ein. Haha, das Inn gehört ja gemäss Walmart mir!

Ich musste dann rund 10 Minuten warten, weil die Kundinnen vor mir offensichtlich ihre aktuelle Produktion auf die Post schleppten und so rund 50 Päckli aufgaben. Danach kam ich dran und… bingo, nach dem Einscannen der Box und der Etiketten (à 0.99$) stürzte die Kasse ab. Die Angestellte probierte ein paar Minuten lang und gab dann auf. Sie wechselte mit mir rüber zur nächsten Kasse und konnte dann die Adresse von Remo eingeben und die anderen Buchungen transferieren. Danach wollte sie die Etiketten drucken und mein böser Einfluss wirkte wieder. Paper Jam, anstelle Etiketten kamen klebende Reste, welche sich nicht abreissen liessen. Die Angestellte benötigte Support ihrer Kollegin um das streikende Mistdings wieder in Betrieb zu nehmen. Ich tröstete sie mit meinem Verständnis und der Erklärung, dass ich schon bei T-Mobile schlechten Einfluss hatte. Das liess sie ein wenig lachen.

Wieder draussen blinzelte ich in die Sonne am blauen Himmel. Es war eigentlich recht angenehm (für hiesige Verhältnisse), aber der obligate Wind («The windy City») blies böig.

Blick vom Postgebäude aus auf die Baustellen rundherum, dahinter der riesige Büroturm der BMO-Bank vor blauem Himmel

Danach spazierte ich ein Stück in die Gegenrichtung zur Chicagoer Union Station.

Die Chicagoer Union Station von einem kleinen Park in der Nähe aus durch die Bäume gesehen

Ich sah mich in Voraussicht auf den morgigen Tag etwas in der Station um. Wo war schon wieder die  Lounge. Und wie kommt man am einfachsten in die Station hinein.

In der grossen Halle bestaunte ich den monströsen Weihnachtsbaum, nicht weil der pompös gross ist. Nein, so etwas habe ich hier schon mehrmals gesehen. Aber die Dekoration mit den Schildern der verschiedenen, meistens schon vergangenen Bahngesellschaften war interessant.

Der grosse, sehr reichhaltig dekorierte Weihnachtsbaum in der grossen Halle der Union Station

Da mir danach die Füsse etwas weh taten (verflixte neue Schuhe, gestern war das doch ganz gut gegangen), fuhr ich dann umgehend mit der U-Bahn zurück zum Hotel.

Ich schrieb an meinem Blog und hatte erst gar keinen Hunger. Aber als ich mich damit auseinandersetzte, knurrte der Magen doch ein wenig. Also machte ich mich auf den Weg zu dem Pub, in welchem ich vor rund 11 Monaten nach der ausgestandenen COVID-19-Erkrankung und -Quarantäne das erste Mal wieder auswärts ass. Das «Elephants & Castle» war deutlich belebter als damals. Aber ich bekam recht schnell ein lokales Bier, das ich dank Thomas Lieferung vor Monaten schon kannte und dazu einen leckeren Burger.

Ein Teller mit einer ordentlichen Portion Pommes und einem grossen Burger. Dahinter ein Glas Bier

So gegen 21 Uhr fielen mir fast die Augen zu vor lauter Müdigkeit und ich beschloss, es mal gut sein zu lassen und am Kissen zu horchen.


EoYUSA2022, schon wieder in die USA, wie langweilig?

27. November 2022 Lesezeit: 9 Minuten

Zeit, mal wieder das Blog zu Befüllen? Es hat ja genügend lange geschlafen.

Ich hatte schlicht im Frühling zwei Wochen Ferien im Zeitbewirtschaftungstool eingeplant, aber nicht ins Outlook übertragen und somit «vergessen». Zum Glück hat sich mein Centerleiter bemerkbar gemacht und so kam ich halt neben der Woche im August und zwei Wochen im September noch zu zwei Wochen Ferien gegen Jahresende.

Ich schob es hinaus und hinaus, begann dann zu gucken, ob ich ev. nach Malta oder sonst wohin fahren könnte. Der Norden Deutschland, den wir auf der letzten REBE-Reise besuchten, gefällt mir zwar auch, aber Ende November ist es dort schon etwas grau und kühl.

Also nahm ich mir vor, meinen Amtrak-Gutschein von den missglückten Ferien Ende 2021 einzusetzen. Ich schob auch diese Buchung so lange vor mir her, bis der Texas Eagle ausgebucht war. Aber es gibt ja auch noch andere Züge. 😉

Anreise

Ich hatte noch zwei lange Tage PI-Planning vor mir und schaffte es dann doch noch, am Donnerstag-Abend fast alles einzupacken. Checkliste sei Dank, etwas strukturiert.

Am Freitag-Morgen fuhr ich früher als geplant zum Bahnhof Bern, da ich dem Kollegen Remo noch ein kleines Päckli mit Goodies besorgen wollte.

Mein Gepäck an der Tramhaltestelle in Bern

Die SBB brachte mich pünktlich zum Flughafen. Ich war in Rekordzeit zum Schalter und von dort bis vor die Lounge. Bei der Sicherheitskontrolle blieb ich dann etwas hängen. Ich hatte am Morgen früh in (un)weiser Voraussicht der trockenen Luft und eher zu hohen Temperatur meine Waden mit einer guten Hautcreme eingesalbt. Diese enthielt jedoch Glycerin, was beim Bombenspür-Gerät anschlägt. Also bekam ich noch eine persönliche Ganzkörperabtastung geschenkt. Dass dann auch noch auf dem Handy ein Alarm des Notfallstabs im Büro losging, trug auch nicht zur Beruhigung bei.

Aber nach einem schnellen Check der Einreisedokus schaffte ich es grad umgehend auf den Shuttle ins E-Terminal, wo ich in der First-Class Lounge die Zeit bis zum Abflug geniessen durfte. Ja, schon wieder First. Und nein, ich hatte nur Business gebucht, aber ich habe da so einen Kollegen 😉

Alleine wegen der sehr tollen Eggs Benedict würde man sich das ja nicht leisten.

Eggs Benedict

Flug Zürich – Chicago

Der Flug von Zürich startete mehr oder weniger rechtzeitig. Die Begrüssung an Bord ist immer erstklassig und persönlich. Ich war zwar hundemüde, aber startete trotzdem mit etwas Champagner und Snacks.

Platz 1A im Airbus der Swiss

Ich weiss nicht, ob ich jetzt noch mehr Fotos vom tollen Menu bringen soll, oder ob ich dann wieder als verfressen gelte. 🤷🏼‍♂️

Ich gucke mir während des Fluges zwei Filme an, wobei ich zu Beginn ziemlich mit dem Headset bzw. dem defekten Stecker kämpfte. Dazwischen liess ich mir das Bett machen und übersprang so rund drei Stunden mit etwas unruhigem Schlaf. Die zwei Typen da vorne rechts setzen sich zusammen und schwatzten den ganzen Flug über miteinander.

Vier Bilder, ein Flugzeug, daneben das Amuse Bouche, unten die zwei Hauptgänge mit Fisch

Zwei Stunden vor der Landing verwöhnte mich die Crew auch noch mit ein wenig gesundem Essen. 😇

Dessertteller mit Ananas-Stückchen und Kiwi-Scheibchen, garniert mit drei Blueberries

Angekommen in Chicago

Und schon schwenkte der LX 008 über die grossen Seen in Richtung Chicago ein, wo wir etwas ruppig aber gut und sicher in den Sonnenuntergang landeten.

Die Runway des O'Hare, dahinter sieht man die Flughafengebäude im Licht des Sonnenuntergangs

Die Einreise war verblüffend schnell. Ich hatte zwar erst Bedenken, da in meiner Schlange zwei Familien mit mehreren Kindern waren, aber der Officer bekam die trotzdem schnell durch. Bei mir war er sehr genau. Er wollte wissen, welchen Beruf ich hätte und schlussendlich noch, wie viel Geld ich dabei hätte. Da ich ihm erst nur den Bargeldbetrag nannte, zog er die Augenbrauen hoch. Ich ergänzte die Kreditkarte und Floor-Limite dort und dann liess er mich gnädig einreisen. Ohne Fingerabdruck und ohne Kamerabild. Die vom letzten Jahr sind wohl noch gültig.

Ich musste mich dann erst ein wenig orientieren, wie ich zur cta Blue Line komme, die den Flughafen mit der Innenstadt verbindet. Offenbar war ich noch nie in diesem Terminal angekommen. Ich musste den Flughafen-Zug ins Terminal 2 nehmen und dann dort ins Untergeschoss. Danach kam es mir wieder bekannt vor. 

Die Schleusen akzeptieren ApplePay, aber nicht mit der Revolut-App. Zum Glück habe ich auch meine anderen Kreditkarten auf dem Handy hinterlegt. Mit der Amex funktionierte es dann problemlos.

Da ich bereits online im Hotel eingecheckt hatte, konnte ich von der Haltestelle Monroe einmal um die falsche Ecke aber dann doch schnell zum «Palmer House Hilton» und dort direkt aufs Zimmer im 19. Stock. Die App entsperrt das Türschloss mit Bluetooth.

Dessertteller mit Ananas-Stückchen und Kiwi-Scheibchen, garniert mit drei Blueberries

Zur Sicherheit ging ich später doch noch in die Lobby, um mir eine reguläre Schlüsselkarte zu holen und die zwei Gratis-Wässerchen.

Danach ging ich noch kurz in einen 7-Eleven ein Mineralwasser mit Kohlensäure kaufen und machte wieder einmal den Fehler des Lebens. Ich kaufte ausnahmsweise einen Burger bei MacDoof. Das Restaurant war total versifft, die Kundschaft auch, im Zimmer merkte ich, dass der Burger pampig schmeckte, die Fritten waren untersalzen und ich hatte vor lauter Stress, schnell aus dem Laden zu kommen, meine Cola vergessen. Macht nix, ich habe eh lieber Mineralwasser.

Etwas früh, da hundemüde, versuchte ich im riesigen Bett ein wenig Schlaf zu finden, was dann auch gelang.


USAEoY2021, Tage in Pismo und viel Nervosität vor der Rückkehr

7. Januar 2022 Lesezeit: 17 Minuten

Tage in Pismo Beach

Am Sonntag-Abend wollte ich nicht mehr weit zum Nachtessen und ging in das gleich neben dem Kon Tiki Inn im 2021 wieder neu eröffneten Restaurant, das nun den Namen «Vista Steak and Seafood» trägt. Es ist damit wieder zur Klasse des «Steamers of Pismo» zurückgekehrt, allerdings auch mit ziemlich heftigen Preisen. Das Interieur ist sehr sparsam, aber hier geht es ja auch ums Essen (und bei späterem Sonnenuntergang um die Aussicht).

Die Baby Back Ribs, die ich als Special bestellte, warum viel zu viel. Ich hatte zwar Hunger, aber die «kleine» New England Clam Chowder sättigte schon toll, obwohl ich gar keine Oyster Cracker dazu genommen hatte. Ich hätte besser nur ein «half stack» bestellt.

Am Montag machte ich einen auf faul, fuhr ein wenig mit dem Wagen in der Gegend herum und guckte, ob es im «California Market» allenfalls Apple Fritters gäbe. Gab es leider nicht, dafür einen guten und dringend nötigen Espresso.

Da ich ja am Sonntag schon so viel gegessen hatte, kaufte mich mir später nochmals im Market ein paar Poulet-Flügeli mit verschiedenen Saucen und einen Salat. Die Flügeli waren teilweise recht spicy und es war gut, dass ich ein grosses Bier dazu gekauft hatte. Der Salat mit Birnen wäre eigentlich sehr fein gewesen, aber die gerösteten Nüsse hatten Zucker drauf und die Sauce war auch sehr süss. Vermutlich gut für die Verdauung, aber viel zu viele Kalorien.

Szene rund eine Stunde vor Sonnenuntergang am Strand von Pismo Beach

Ich war sehr nervös, wegen meinem COVID-19 Status. Eigentlich wollte ich den letzten Selbsttest am Montagabend verwenden, schob es dann auf den Dienstag-Morgen.

Der negative Antigen-Selbsttest für COVID-19

Mir viel ein Stein vom Herzen. Denn ich hatte fürchterlich Schiss, dass der noch länger angeben würde und ich nicht nach Hause reisen könne. Natürlich hatte ich mir vor der Reise aus Spass vorgestellt, was ich täte, wenn ich hier hängen bleiben würde. Und sicherheitshalber Headset und Büro-Laptop auch mit eingepackt. Aber TelCos in der Nacht, um dann am Tag zu schlafen, macht auch keinen Spass und die Ungewissheit zerrte schon lange an meinen Nerven.

Am Nachmittag machte ich dann in Badehosen und Strandlatschen einen Spaziergang zum Pier runter, guckte ein wenig nach schönen T-Shirts und kam dann wieder zurück ins Hotel, um einen kurzen Schwumm im (geheizten) Pool zu machen.

Mosaik beim Pismo Pier

Blick vom Pismo Beach Pier in Richtung Norden

Am späten Nachmittag traf dann Thomas von San Francisco her kommend im Hotel ein und so konnten wir gemeinsam den Sonnenuntergang geniessen. Thomas brachte mir noch Material, Selbsttests und FFP2-Masken, da ich nicht wusste, ob es ev. noch eine Verschärfung der Regeln gäbe.

Thomas vor dem Kon Tiki Inn kurz vor Sonnenuntergang

Der Sonnenuntergang ist immer (also wenn es nicht regnet, was es selten tut) ein Spektakel in Pismo. Schön, wenn die Sonne hinter einem weit hinten liegenden Wolkenbändchen zu tauchen beginnt und dann noch Leute am Strand spazieren.

Sonnenuntergang zu Beginn des Januars in Pismo Beach

Vor dem Nachtessen war ich dann total nervös. Ich war dem Link in der Swiss-Mail gefolgt, die auf einen Service im LAX zeigt, wo man Testen kann. Wenn man da einen «Timed Test» bestellt, also Ergebnis auf einen Tag, dann kann man gar nicht den Abflugtag wählen. Und irgendwo stand auch nur im Titel des Antigen-Tests «1H Antigen», was ich völlig überlesen hatte. Swiss lieferte mir auf Twitter auch noch veraltete Infos, dass man für einen Antigen-Test, der 24 Stunden vor Abflug gemacht werden muss, auch noch ein ärztliches Zeugnis brauche und schlussendlich hatte ich es auch noch fertig gebracht, dem Safari die «Mobilen Daten» abzuklemmen, so dass ich unterwegs keine Webseiten mehr aufrufen konnte.

Als wir zum Nachtessen ins «Vista Steaks and Seafood» wollten, war mir völlig übel, weil ich dachte, auf der Zielgeraden zu scheitern mit dem Heimflug. Aber Thomas gab sich redlich Mühe mich zu beruhigen und zeigte mir nochmals die Optionen.

So konnte ich nach dem ausgezeichneten Nachtessen einen Termin für den Test buchen und meine Panik verdampfte.

Am Mittwoch fuhren wir nach dem Frühstück nach Paso Robles zur Brauerei «Firestone Walker», besser zum dortigen Verkaufsgeschäft und sahen uns ein wenig nach Merchandise und Bier um. Ich muss da immer aufpassen, dass ich nicht zu gierig werde. Schlussendlich muss das ja auch in die Schweiz transportiert werden. Aber Thomas nahm mir die Hälfte der Ware ab. So konnten wir die kostbareren Stouts und Sauerbiere auch aufteilen, falls was mit dem Gepäck schief laufen würde. 😇

Schild beim Eingang zum Verkaufsgeschäft von Firestone Walker in Paso Robles

Danach fuhren wir nach Morro Bay und genossen noch einmal etwas Sonne und Strandfeeling. 

Möwen am Strand vor den Wellen mit Gischt

Anschliessend tranken dort einen Espresso und assen etwas Süsses, anstelle Mittagessen. Etwas Hunger wollten wir ja für den Abend aufsparen. Gleich als wir aus dem Café kamen, konnten wir noch die Seeotter bestaunen, von welchen es mehrere Kolonien in Morro Bay hat. Eine Mutter hatte ihr Junges auf der Brust, was natürlich mit dem iPhone nicht wirklich herauskommt.

Seeotter-Familie in der Morro Bay, gleich beim Hafen

Zurück in Pismo im Hotel musste ich einfach noch einmal kurz die 110 Treppenstufen ans Meer hinunter und meine Füsse im kalten Pazifik eintunken. Ich spazierte barfuss bis fast zum Pier und zurück und saugte die Eindrücke noch einmal in mich auf. Wer weiss, wann ich wieder hierher zurückkomme.

Ich stehe im Pazifik in den auslaufenden Wellen und schaue gegen Norden

Noch einmal den Surfern und Surferinnen zuschauen, wie sie sich in die Wellen stürzen und daran denken, dass ich das halt verpasst hat, als ich noch jung war. Wie schön, dass mein Patenkind sein eigenes Bord bauen und darauf üben konnte. 👍🏻

Eine Surferin geht mit ihrem Brett den Wellen entgegen

Und dann einen letzten Sonnenuntergang geniessen, der das Hotel «Kon Tiki Inn» so schön rot golden erleuchtet.

Das Kon Tiki Inn im goldenen Licht vor dem Sonnenuntergang

Nach dem Sonnenuntergang fuhren wir traditionell, wie immer, ins Ft. McLintocks Saloon und Dining House. Das Restaurant war praktisch leer, was ein sehr ungewohntes Bild war. Ob es COVID-19 ist? Die ökonomische Situation? Oder so kurz nach den Feiertagen? Vielleicht eine Kombination. Auf jeden Fall genossen wir zu zweit ein 1'100g schweres Porterhouse Steak mit Beilagen und tranken ein Glas Wein dazu.

ein 1'100g schweres Porterhouse-Steak mit Kartoffeln, Bohnen und Knoblauch-Brot

Zurück im Hotelzimmer packte ich fast fertig und stellte zwei Wecker.

Time to say Goodby

Nach dem Frühstück sagte ich Thomas noch einmal besten Dank für seine Unterstützung und natürlich auch für seine Gutscheine bzw. Vielflieger-Meilen, die mir nicht nur einen erstklassigen Hinflug, sondern auch einen ebensolchen Heimflug ermöglichten. Ich hatte mir «nur» Business geleistet. 🥰

Ich schenkte dem Zimmerservice und der Reception noch Trinkgeld bzw. Schokoladen, welche auf grossen Anklang stiessen, danach fuhr ich kurz nach 10 Uhr los und in einem Rutsch in rund 4 Stunden bis nach LAX.

Ich fand nach ein wenig Suchen einen Parkplatz gleich beim Internationalen Terminal und suchte anschliessend das Testcenter. Wobei «Center» ein übertriebenes Wort ist. Es war ein offener Bereich mit einer kurzen Warteschlange und einer Person, welche die Daten erfasste, sowie einer gleich nebenan, die einem das Stäbchen in die Nase schob. Hintendran waren zwei Leute mit Auswertungen und Datenerfassung beschäftigt. Ich musste erst auf meinen Slot warten, da ich eine Dreiviertelstunde zu früh war.

Nach dem Test ging ich zurück zum Wagen und wartete dort sehr nervös eine Viertelstunde. Danach trudelte die Mail ein und ein riesengrosser Stein fiel mir vom Herzen. Negativ, offiziell. 😜

Ich versuchte dann, alle Dokumente für den «Pre Check» auf die Swiss Seite zu laden, aber offensichtlich mochte die Webseite gewisse PDF nicht, welche ich unter anderem mit dem iPhone erstellt hatte. Da ich kein Risiko eingehen wollte, ging ich halt mit meinem Gepäck schon um 15:30 Uhr zum Check-In. Dort konnte ich die Dokumente auf dem iPhone zeigen, das reichte offenbar schon, und danach war ich mein Gepäck auch schon los.

Bordkarte bzw. Ausweis für die Star Alliance Lounge in LAX

Ich blechte mal die 25 Dollar für das Parkhaus und überlegte mir, ob ich noch zum Propagator, einer weiteren Firestone Walker Site in Venice oder nach Dockweiler Beach für ein Foto fahren sollte. Dockweiler Beach gewann und verlor gleich wieder, da plötzlich vom Strand her starker Nebel aufkam. Ich machte kehrt und brachte den Wagen zu Avis zurück.

Mietwagen-Rückgabestation von Avis in Los Angeles LAX

Danach ging ich mich in der Lounge verwöhnen lassen.

Rückflug

Wir starteten mitten im fetten Nebel, was dann erst bei der Rückkehr von der ersten Schlaufe über dem Meer einen Blick über das Lichtermeer des Molochs Gross-Los Angeles erlaubte.

Ich hatte mir dann gleich ein Pyjama von Swiss aushändigen lassen und konnte so im lockeren Tenue den tollen Bordservice geniessen, bevor ich in einen etwas unruhigen Schlaf fiel. Zu viel gegessen, zu viel (feinen, zwanzigjährigen Tawny Port) getrunken und einen etwas «bumpy Ride» aufgrund des starken Jetstreams auf einer recht weit südlichen Route über Chicago und auch südlich an Grönland vorbei.

Der Kapitän kam zweimal vorbei und liess sich auf einen längeren Schwatz ein, erzählte ein wenig von seiner Karriere auf den verschiedenen Flugzeugtypen und sagte, er hätte selber starten müssen, weil es so viel Nebel hat (da darf der Co-Pilot offenbar nicht ran, wenn die Sichtweite unter 400 Metern ist) und während des Fluges hätten wir fast 100 Km/h Rückenwind gehabt.

Und schon wurde das Frühstück serviert und wir bogen via Paris und den Rhein von Norden in Richtung des schneebedeckten Flughafens Zürich ein.

Der Empfangsservice war toll, separater Ausgang am Flugzeug, dann die Treppe runter zu einem Mini-Bus, der die anderen fünf Passagiere (welche von Honolulu zurückkehrten) und mich dann zu einer separaten Passkontrolle brachte und mich dann zur Gepäckabholung. Ich musste zehn Minuten Geduld haben, aber dann hatte ich mein Gepäck und es tropfte auch kein Bier heraus! 😜

Noch schnell beim Flughafenbeck ein dunkles St. Gallerbrot einkaufen und um 16:45 war ich schon im Zug nach Bern, wo ich diesen Beitrag praktisch fertig tippte (angefangen natürlich schon in der Lounge in LAX).

Besten Dank noch einmal für die tolle Unterstützung auf allen Kanälen auf dieser doch etwas abenteuerlichen Reise. Das mit dem «Texas Eagle» muss nun halt noch einmal warten! Aller guten Dinge sind drei? 🤷🏼‍♂️

ein Herz, von Unbekannten in den Sand des Strandes von Pismo Beach gekratzt


Über

Limmattaler Aargauer seit 1996 in Bern lebend. Sich häufig fürchterlich über Nichtigkeiten aufregender Mensch. Glaube manchmal trotzdem noch an das Gute. In der IT arbeitender Bähnler, der hier völlig private Meinungen von sich gibt.