#ToTheNorth23, Auf nach Vancouver

18. August 2023 - Lesezeit: 11 Minuten

Abflug

Als wir von der Lounge nach unten gingen, hatte das Boarding bereits gestartet. Also reihten wir uns ein und waren kurze Zeit später in der Air Canada 883. Ich hatte für Rosette 1A, für Adi 2A und für mich den Gang daneben gebucht.

An Rosettes Platz waren zwei Techniker von SwissPort damit beschäftigt, Reparaturen durchzuführen. Es sah so aus, als ob es nur der Monitor / das Entertainment Center sei. Ich meinte scherzeshalber, sie müssen nun halt hinten in der Eco sitzen.

Aber nach kurzer Zeit war die Reparatur beendet und auch sie konnte Platz nehmen. Kollege Thomas sandte mir noch über die Nachrichten Details zum Prozess der Abfertigung. Er hört zu Hause den Funk mit. 😉

Die Crew servierte einen Welcome Drink, mit welchem wir dann anstiessen, Santé!

Selfie, rechts von mir Kollege Adi, der gerade sein Glas erhebt

Als wir endlich um 10:15 Uhr vom Gate zurückstiessen, ging es dann schnell. Ein wenig Taxi und die Startbahn war frei um einzubiegen und gleich abzuheben.

Als wir die erste Runde Getränke und Knabberzeugs bekamen, kaufte ich mir gleich noch ein WLAN-Paket für den ganzen Flug. Das kostete 27.75 CAN$ (rund 19 Franken) und war noch recht performant und auch verfügbar.

Ein Glas Ginger Ale und ein Glas Weisswein, dazu ein Schälchen gemischte Nüsse

Das Essen war reichhaltig, mit Vorspeise und Hauptgang. Leider war das Rindsfilet durchgegart, was dem guten Stück Fleisch keine Zierde war. Danach gab es noch Früchte oder Käse. Da ich schon recht satt war, ging ich auf die leichtere Tour. Dazu noch einen Port und nach dem Essen war ich weg. Auf halber Höhe Island bis fast zur Hudson Bay schlief ich mehrheitlich total wohl rund 3-4 Stunden, während Adi und Rosette die Aussicht genossen und sich das Medienangebot zu Gemüte führten.

Rund zwei Stunden vor der Landung gab es den zweiten Durchgang Verpflegung. Das war fein und auch nicht zu viel.

Schälchen Fruchtsalat, ein Teller mit einem angebissenen Brötchen und Trockenfleisch, sowie Feta Würfelchen mit etwas Salatdekoration

Und schon begann das grosse Aufräumen in der Kabine, denn wir näherten uns langsam dem Ziel.
Die Berge haben noch etwas Eis und Schnee.

Blick aus dem Flugzeugfenster auf Seen, Berge und den Horizont

Während mir Thomas von zu Hause per Kurznachrichten schon wieder die Kommunikation mit der Flugsicherung für den Landeanflug durchgab, konnten wir unter uns bereits die Stadt mit dem Stanley-Park und dem Hafen sehen.

Blick aus dem Flugzeugfenster auf Downtown Vancouver und den Stanley Park, sowie den Hafen von Vancouver

Endlich schwebten wir sanft auf Runway 26L hinein und berührten um 11:30 Uhr Lokalzeit den Boden. Mich dünkte, wir seien leicht schräg hereingekommen, mindestens hatte ich dann beim Bremsen so ein Gefühl. Thomas bestätigte mir, dass es sehr windig mit Böen bis 26 Knoten gewesen sei.

Ankunft

Am Gate D67 angekommen, gingen auch schon bald die Türen auf und wir durften kanadische Luft schnuppern. Noch einmal unserem Transportgerät der letzten 10.5 Stunden zu winken.

Unser Flugzeug, eine Boing 787 der Air Canada am Dock

Vom Gate bis zur Ankunftshalle war ein recht weiter weg. Das tut ja eigentlich auch ganz gut, nach so einem langen Flug. Die Halle mit der Immigration war mir noch in Erinnerung von unserem letzten Besuch im 1999. Er sah aber weniger belegt (Juhui!) und mit mehr Automaten bestückt aus. Unzählige Einweiser sagen Dir, wo es durchgeht und so standen wir kurze Zeit später als «Family» an einem Automaten. 😂

Wir hatten ja zu Hause schon das ArriveCAN-Formlar online ausgefüllt und so bestand die Einreise aus dem Einscannes des Passes pro Person, Foto selbst erstellen pro Person und danach noch ein paar Klicks am Bildschirm mit Bestätigungen, dass man alle Angaben auch ordnungsgemäss ausgefüllt hätte. Der Automat spuckte danach einen langen Zettel mit furchtbar lausigen Fotos und vielen Angaben aus.

Diesen Zettel zeigten wir dann einer Einreisebeamtin, welche nur kurz einen Blick darauf warf, die Zahl Leute prüfte und uns abzählte und durch winkte.

Etwas mehr Nervosität kam dann beim Gepäckband auf. Denn sowohl Adis, als auch meine Taschen und Koffer lagen alsbald auf dem Gepäckwägelchen, aber Rosettes grosser Koffer wollte und wollte nicht kommen. Das Unken half auch nicht, aber trotzdem kam er dann nach rund 10 Minuten aus dem Schlund der Gepäckanlage und plumpste auf das Band.

Den Zettel mit allen Angaben mussten wir danach beim Verlassen am Zoll noch einmal zeigen. Ich war etwas enttäuscht, dass kein Beagel, sondern eine andere Hunderasse unsere Koffer beschnupperte, aber erwartungsgemäss nichts fand.

Der Kontaktversuch mit den Imhofs, welche gerade einen Stoppover in Vancouver auf ihrem Weg nach Anchorage hatten, gelang nur halbwegs. Denn sie waren bereits eingecheckt im oberen Abflugbereich und hatten uns versucht zuzuwinken, aber wir hatten sie nicht entdeckt.

Wir reihten uns in die lange Schlange der Leute ein, welche ein Taxi wollten und mussten dann noch ein paar Minuten länger warten, bis auch eines verfügbar war, das so viel Gepäck mitnehmen konnte.

Vancouver

Der Taxichauffeur hatte einen mindestens doppelt so langen Bart wie ich und fragte uns als beim Losfahren als erstes, woher wir kämen. «Aaah, Switzerlaand, verry nice kountree, much better than Canada!»

Er telefonierte immer mal wieder mit irgendwelchen Personen und fuhr ständig die Spur wechselnd hinter anderen Autos und Bussen durch die Stadt. Wir brauchten rund 45 Minuten bis zu unserem Hotel, dem «Coast Coal Harbor» und bezahlten dafür mit Trinkgeld 47 kanadische Dollar.

Wir bezogen drei Zimmer um noch einmal ein wenig Privatsphäre zu geniessen, denn ab Samstag sind wir dann auf engerem Raum.

Aussicht aus meinem Hotelzimmer auf den Hafen von Vancouver mit dahinterliegendem Stanley Park und einer grossen Jacht

Nach einer kurzen Rast gingen wir an den Hafen ein wenig spazieren.  Männiglich gähnte ausgiebig, denn eigentlich war es ja zu Hause schon Mitternacht. Aber wir mussten uns noch paar Stunden durch halten.

In einer Bar gönnten wir uns ein alkoholische und nicht alkoholische Getränke, wobei ich meiner Biersammlung die Nummer 546, ein ausgezeichnetes «Dreamboat Hazy IPA» von der Parkside Brewery aus Moody, BC, hinzufügen konnte.

Wir machten dann noch etliche Schritte, bis wir in der Nähe einen Drugstore fanden, in welchem wir noch etwas Wasser für die Nacht kaufen konnten. Zurück beim Hotel reservierten wir uns ein frühes Nachtessen um halb sechs, gingen nochmals kurz auf's Zimmer und trafen uns dann im Prestons Restaurant and Lounge. Wir quetschen uns in die engen Sitze hinter dem grossen Tisch, was den Vorteil hatte, dass man nicht vor Müdigkeit umfallen konnte.

Wir starteten mit einem Flatbread mit pulled Beef, bevor es einen netten Welcome-Burger gab. 

Der Welcome-Burger im Hotelrestaurant mit Ketchup und Pommes 

Das Bier dazu gab uns die notwendige Bettschwere und wir machten auf den Samstag, um 9 Uhr zum Frühstück ab.

Ich wankte in mein Zimmer, duschte kurz, putzte die Zähne, bekam kurz Panik, weil ich meine Umhängetasche (mit Portemonnaie) nicht mehr fand, bis ich sie unter meiner Hose wieder entdeckte. Es war definitiv Zeit, sich in die Heia zu begeben.

Da ich den Vorhang nicht ganz zugezogen hatte, wurde ich mit dem Morgengrauen kurz vor sieben Uhr wach und schreibe nun diesen Beitrag, der wie üblich etwas zu lang geworden ist. Ich hoffe, Ihr mögt ihn trotzdem geniessen. Und sonst wenigstens auf die Bilder klicken und sie in der Galerie grossformatig anschauen.

Heute geht es dann gegen Mittag los, auf vier Rädern, oder eher sechs, denn die Hinterreifen sind sicher doppelt bereift. Stay tuned! 😜🇨🇦🍁

Über

Limmattaler Aargauer seit 1996 in Bern lebend. Sich häufig fürchterlich über Nichtigkeiten aufregender Mensch. Glaube manchmal trotzdem noch an das Gute. In der IT arbeitender Bähnler, der hier völlig private Meinungen von sich gibt.