Yukon 2019, Tangle Lakes - Denali N.P.

11. September 2019 - Lesezeit: 6 Minuten

Der Denali Highway führt von Paxson nach Cantwell und hat eine Gesamtlänge von 218 Kilometern.

Am Vorabend hatten wir ja schon die ersten rund 40 Kilometer bis zu den Tangle Lakes absolviert. Der erste Abschnitt ist seit längerem geteert. Ich stellte dann aber fest, dass der Anteil weiter gewachsen war. Früher (2015 mit Heinz), war bereits bei den Tangle Lakes fertig mit Teer und die Schotterpiste begann.

Ich war nicht ganz unglücklich, denn der Zustand der Strasse ist meist etwas schwankend. So kamen wir anfänglich recht zügig vom Fleck. Das Wetter hatte aufgeklart und bescherte uns recht warm und Sonnenschein.

Leider war uns auch diesmal keine Bibersichtung vergönnt. Nur die Burgen zeigten sich bei einigen Seen.

See mit Biberburg, aber kein Biber

Wie erwartet säumten unzählige Motorhomes, Anhänger und Quads die Strassen, während deren Besitzer in Tarnkleidern daneben sassen und mit teurem Equipment in die Gegend linsten. Die Flinte teilweise auf dem Stativ oder sonst umgehängt. Es ist definitiv Jagdsaison und in den meisten Fällen handelt es sich Leute, die für den Eigengebrauch («Subsistance Hunting») jagen. Pro Haushalt ist ein Caribou erlaubt. Von den Elchen darf man nur die älteren Böcke schiessen. 

Die bessere Ausstattung der Strasse und die Jagd erklärten auch die immer häufiger anzutreffenden Blockhütten, teilweise mit recht ansehnlicher Ausstattung.

Obwohl die Sonne schien, waren die Berggipfel der Alaska Range meist in den Wolken verborgen. Aber auch so konnten wir mit der Aussicht zufrieden sein.

Spieglein, Spieglein auf dem See, leider keine Alaska Range zu sehen

Die Schotterpiste wurde dann teilweise recht ruppig. Wir fuhren manchmal auf dem Steinbett, das Kies bzw. der Schotter war weggeschwemmt oder vom Verkehr verdrängt worden. So zeigte der Tacho teilweise nur gerade knapp 20 Kilometer pro Stunde an und wir waren aufgrund des eher späten Starts langsam ein wenig hinter dem Zeitplan.

Unterwegs auf der Schotterpiste des Denali Highway

Trotzdem liessen wir das kleine Café rund 80 Kilometer vor dem Ende des Denali Highway nicht links liegen. Wir parkten den Wagen vor der stattlichen Sammlung von Geweihen und besuchten das urchige Gebäude. Die Wände und die Decke sind voller Banknoten mit Widmungen der verschiedenen Gäste der letzten Jahre und Jahrzehnte. Man findet hier durchaus auch Zehnernoten, neben allen US $.😉

Rund 80 Kilometer vor Cantwell findet man ein kleines Café und Lodge entlang des Highway

Frisch gestärkt mit einer Zimtschnecke und etwas warmen Kaffee ging es weiter. Mitgenommen haben wir Geschichten der jungen Männer, welche hier hinter dem Tresen die Leute bedienen und froh sind, ein wenig Austausch mit der Welt zu haben. Wer hätte gedacht, dass die hier sogar Xhaka oder Shaquiri kennen! 😂

Nochmals rumpelten wir so schnell es halt ging über die Piste, welche sich nun langsam nach Cantwell herunter senkte. Dort bogen wir auf den asphaltierten George Parks Highway ein. 

Ich drängte ein wenig auf schnelle Weiterfahrt und so liessen wir die Tankstelle unbesucht. Meine Reisebegleitung bemerkte meinen steten Blick auf die Uhr und sah mich fragend an. Das Visitor-Center des Denali Nationalparks schliesst um 18 Uhr und so drückten wir ein wenig auf die Tube.

Endlich erreichten wir unser Tagesziel und liessen uns im Visitor-Center erklären, dass Camping-Plätze und Bustickets für den Denali Nationalpark von der Partnerorganisation weiter unten vertrieben würden. Also hetzten wir dorthin und kamen eine knappe halbe Stunde vor Ladenschluss dort an.

Ich hatte aufgrund der unsicheren Wetterprognose davon abgesehen, im Voraus zu reservieren. Wir erhielten leider nur noch einen Stellplatz im Riley Creek Campground. Der Savage River Campground war über die nächsten paar Tage ausgebucht. Aber wir konnten uns ein Busticket für den nächsten Tag für die «Kantishna Experience-Tour» um 6:05 Uhr ergattern.

Der Stellplatz im Riley Creek Campground, den wir nach kurzer Suche auswählten, war eher suboptimal, weil ziemlich schräg. Wir wärmten uns ein kleines Nachtessen und besprachen die Packliste für den nächsten Tag (Sandwiches, Getränke, Kleider etc.). Dann huschten wir in die Schlafsäcke, denn der Wecker war auf 04:45 Uhr gestellt.😬

Über

Limmattaler Aargauer seit 1996 in Bern lebend. Sich häufig fürchterlich über Nichtigkeiten aufregender Mensch. Glaube manchmal trotzdem noch an das Gute. In der IT arbeitender Bähnler, der hier völlig private Meinungen von sich gibt.