#CANEast25 - Reise nach Montréal

21. Oktober 2025 - Lesezeit: 5 Minuten

Ich entsorgte noch den Kaffeetrester auf dem Kompost und als ich dann mit den Koffern loswollte, begann es prompt zu regnen. Zum Glück war es nur ein leichtes Tröpfeln, denn mit zwei Koffern kann man ja nicht noch einen Schirm tragen. 🤷🏼‍♂️

Am Bahnhof noch ein kleiner Transfer zum Gleis 2 und der IC 8 kam schon sehr früh an, so dass ich bequem Platz nehmen konnte. Ich war nicht allein und es kamen noch viele. Die Gepäckablage war schon bald ziemlich überfüllt und ich hatte den Task, bei jeder schnelleren, engeren Linkskurve den Koffer irgendwelcher Mitreisesender, der sich immer vom Gepäckfach bei der Toilette vor die Türe derselben stürzte, wieder aufzulesen. So bleibt man in Bewegung. 

viele, farbige Koffer stehen bzw. liegen bei der Gepäckablage im Untergeschoss des Eisenbahnwagens.

Check-In und Wartezeit

Da es sehr wenige Leute am Check-In 3 hatte, ging ich meine Koffer dort abgeben. Nach fünf Minuten hatte ich die Bordkarte (noch einmal) und Gepäckzettel. Danach ging ich zur Sicherheitskontrolle, wo die Wartezeiten deutlich länger waren. Mein Rucksack wollte eine Extra-Kontrolle (Garmin GPS, Kabel und Medis). Hinter mir bzw. vor mir und neben mir war ein älterer Mann am herumhühnern, der seine ID suchte. Er musste lange überlegen, ob es überhaupt eine ID oder ein Pass sei und bei der Frage der Personen nach der Farbe, war er etwas überfordert. Während ich mein Zeugs wieder einpackte, fand er seine (italienische) ID dann in seinem Portemonnaie wieder.

Ich durfte zur Lounge im Terminal D, wo ich noch ein Zweier-Tischen und ein kleines Frühstück bekam. Es war recht voll und die Aussicht ist schon nicht so toll, wie bei der im E.

Frühstücksteller mit halbmondförmigem Eier-Omelett, zwei Kartoffelhälften und einem Brötchen. Daneben ein doppelter Espresso.

So gegen die 11:50 Uhr begab ich mich zum Abfluggate D25. Das Terminal wird gerade umgebaut und vieles wirkte etwas provisorisch. Der Aufruf der Check-In Gruppen war unverständlich und so teilten sich die Leute der Gruppe 1 (First, Hon etc.) mit denen der Gruppe 2 nicht auf. Egal, wir durften dann rund eine Viertelstunde im heissen Wartebereich auf den Bus warten. Die Hitze wäre ja noch eines, aber die Leute kamen alle frisch aus der Dusche und hatten sich im Parfum gewälzt. Mindestens kam es mir so vor. Die dreiminütige Busfahrt (hätte man auch zu Fuss machen können, aber zu gefährlich wegen Verkehr) war auch nicht besser. Ich atmete ein wenig durch den Schal.

Danach durften wir über eine Treppe den 12jährigen A 333 besteigen, der uns nach Montréal bringt. Den Prayer Room (der irgendwie eher wie eine Raucher Lounge aussah) brauchen wir ja wohl nicht. 😂

Gang von der Lounge zum Terminal. In der Höhe ein Signet mit weisser Schrift auf schwarzem Grund «Prayer Room» mit Signet.

Up to the Clouds

Ich nahm Platz auf meinem Einzelsitz, den ich für einen satten Aufpreis reservieren konnte. Die Zweier-Sitze in der Business sind mE echt den Preis nicht Wert. Der Fensterplatz muss dabei über den Gangplatz klettern oder die Person dort zum Aufstehen nötigen. Meines Erachtens ist das nicht der Klasse würdig. Das machen andere Fluggesellschaften deutlich besser.

Meine Beine, welche komfortabel ausgestreckt sind.

Beim Welcome-Drink entschloss ich mich zu einem alkoholfreien Appezöller-Getränk. 😉

Ein Glas roter Flauder auf der Menukarte.

Mit leichter Verspätung ging es dann los, die Aussicht aus dem Fenster zeigte sich wolkig und doch blau.

Blick aus dem Fenster über einen Teil der Tragfläche und Triebwerk. Dahinter ein parkiertes Flugzeug. Blauer Himmel und schöne, weisse Wolken.

Nach einem späten Mittagessen und einem Movie (The Accountant II, da ich den ersten Teil gerade erst am Wochenende im TV gesehen hatte), gab es eine gute Mütze Schlaf. Ich war zuerst etwas unsicher, ob ich da wirklich Platz habe mit meinen Beinen, aber es war bequemer als gedacht.

Rund zwei Stunden vor der Landung gab es eine weitere Mahlzeit, auf welche ich aber verzichtete und nur gerade ein Schälchen Fruchtsalat genoss… und natürlich noch eine kleine Erdbeer-Glacé. 😇

Und schon konnte ich einen guten Blick über mein erstes Etappenziel gewinnen.

Blick aus dem Flugzeugfenster auf Montréal und den Sankt-Lorenz-Strom

Down to Earth

Die Landung erfolgte rechtzeitig und sehr sanft. Überhaupt war der ganze Flug, bis auf eine kurze Episode im beginnenden Landeanflug extrem ruhig. Nach kurzem Taxiing erreichten wir unser Zielgate. Nachdem angedockt war, ging es zügig ins Terminal und schon konnte ich einen Blick auf die Immigration werfen.

Blick von der Galerie auf die Einwanderungs-Halle mit vielen Selbstbedienungs-Kiosken.

Da ich mit der ArriveCAN-App schon alle Unterlagen vorbereitet hatte, konnte ich durch das grüne Tor und sehr zügig zu einem Selbstdienungs-Kiosk. Dort legt man den Pass auf den Scanner und klickt sich schnell durchs Menu. Das Terminal druckt dann einen lustigen Beleg mit den wichtigsten Daten und einem mies gerasterten Foto aus. Damit konnte ich ebenfalls sehr zügig zu einem Immigration-Officer aufrücken. Der fragte mich nach Sprache, was ich mit Français und English beantwortete. Er entschloss sich zu einem schlechten Französisch und fragte nur, wie lange ich hier bleibe.

Ich erreichte die Gepäckausgabe, als das Band zu Laufen begann und meine Koffer waren unter den ersten Zehn.

So begab ich mich auf die Suche nach den Hotel-Shuttles. Diese sind aber nicht auf der Ebene der Gepäckausgabe, sondern eine höher bei der Abflughalle. Als ich dort ankam, fuhr gleich einer weg. Also hatte ich rund 20 Minuten frische, naja, benzin- oder dieselgetränkte Luft und ein wenig Chit-Chat mit den Angestellten. Danach kam der Shuttle schon wieder und nach einer kurzen Fahrt war ich nur wenig mehr als eine Stunde nach der Landung bereits bei meinem Comfort-Inn.

Während ich diesen Artikel fertig schreibe, gucke ich im TV eine Sendung über schrille Auto-Unfälle. Etwas Trash-TV tut gut, aber jetzt muss ich mir noch ein Nachtessen holen. Hebed's guet, ich habe noch keine Ahnung, was ich Morgen mache, ausser dass ich mir den Mietwagen am Flughafen hole.

Über

Limmattaler Aargauer seit 1996 in Bern lebend. Sich häufig fürchterlich über Nichtigkeiten aufregender Mensch. Glaube manchmal trotzdem noch an das Gute. In der IT arbeitender Bähnler, der hier völlig private Meinungen von sich gibt.