
Am Bahnhof Bern traf Hene eine Minute nach mir ein und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zum Gleis 1.
Die Eisenbahn brachte uns rechtzeitig in den Flughafen und beim Checkin 3, gleich oberhalb des Flughafenbahnhofs wurden wir unsere Koffern schnell los. Der Weg zur Security war ja bestens bekannt und so konnten wir noch kurz in der Swiss Lounge im Terminal einen Kaffee und ein Gipfeli zu uns nehmen.
Dann ging es aber auch schon los mit dem Einsteigen in unseren Zubringer von Austrian Airlines, der uns nach Wien bringen wollte.
Die erste Überraschung war, dass kurz nachdem wir Platz genommen hatten, ein mir bekanntes Gesicht vom Eingang her kam. Es war der Arbeitskollege Claudius vom Team Groovy, welcher mit seiner Familie ebenfalls unterwegs in den Urlaub war. Nicht ganz soweit, erfuhr ich später von ihm, als er sich schnell zu uns setzte. Wie klein die Welt ist.
Es reichte gerade für ein kleines Frühstück und schon landeten wir in Wien - Schwechat. Ein eher überschaubarer Flugplatz. Hier mussten wir für die Ausreise aus dem Schengenraum auch durch die Passkontrolle.
Die Lounge war eine ziemliche Enttäuschung, überfüllt, kleine Toiletten, eher mageres Angebot. Wir hatten eh nicht viel Zeit und setzten uns halt beim Eingang schnell hin, um ein wenig zu quasseln.
Unterwegs zum Dock ging Hene noch eine qualmen, während ich mich anstellte. Komischerweise wurden wir aufgerufen und mussten beide unsere Pässe vorweisen. Es gab aber keinen weiteren Kommentar dazu. Vor dem Einsteigen wurde nochmals kurz der Pass kontrolliert. Man kann ja nie gut genug kontrollieren, es könnte ja jemand mal den falschen Pass mitnehmen!
An Bord klappte alles wunderbar. Das Personal war sehr freundlich und aufmerksam. Die Sitzanordnung im Dreamliner der All Nippon Airways ist in der Business Class sehr gut. Für Alleinreisende perfekt wären die geraden Fensterplätze, da diese zum Gang hin noch Stauraum und somit recht viel Privatsphäre haben. Wir sassen in den zwei Mittelplätzen nebeneinander. Die Beinfreiheit ist toll und zum Schlafen passt es auch gerade gut. Auf jeden Fall besser als eine Triple Seven von Swiss.
Kurz nach dem Start wurden wir köstlich bewirtet. Wir wählten natürlich das japanische Menu und es war nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch für den Gaumen.
Da ich schon vor dem Essen kurz weggedöst war, begab ich mich gleich nach dem Dessert in die Schlafstellung und verschlief die nächsten paar Stunden. Erst rund drei Stunden vor der Landung kam ich wieder langsam hoch und es gab auch kurz danach ein Frühstück. Heinz war dieses mal eher auf Omelette und Gipfeli. Ich gönnte mir noch einmal das Japan-Menu mit Lachs, Reis und einer feinen Miso-Suppe.
Nach der Landung kurz nach 6:30 Uhr waren wir etwas erstaunt, dass unser Flugzeug nicht an ein Dock kam. Nein wir parkierten auf dem Vorfeld und durften über eine Gangway-Treppe aussteigen. Draussen wies man den Weg zum nächsten Bus. Aber wie, da stand eine Hostess mit einem gedruckten A4-Zettel, auf dem mein Name und der meines Mitreisenden prangte. Sie entschuldigte sich mehrmals und meinte, es sei leider etwas mit unserem Gepäck, das sei vermutlich nicht mitgereist.
NICHT GERADE DIE MITTEILUNG, DIE WIR HÖREN WOLLTEN!
Aber «henu», sie sagte ja «vermutlich». Ich prüfte die Online-Daten und da stand etwas von fünf Gepäckstücken. Ähm, wir hatten ja nur je eines. Ob das ev. auch die mehrmalige Passkontrolle in Wien erklärte?
Die Einreise war dank QR-Code und einem Selbstbedienungskiosk mit einer miserablen User-Führung in zwei Anläufen soweit ok. Danach muss man den Pass aber trotzdem noch einer Einreise-Kontrollperson vorweisen.
Beim Gepäckband angekommen, die grosse Erleichterung. Hene's Koffer rollte schon an, meiner kam zwei Minuten später. Alles in Ordnung. Husch schnell durch den Zoll und schon standen wir im Terminal 2 von Haneda. Dort hatte es ein Office, in welchem wir unsere JR-Railpässe abholen konnten. Ich hatte online das korrekte Datum gewählt, Hene das vom Vortag. Wir dachten, es liesse sich noch ändern am Schalter, aber nix da. Jetzt müssen wir halt etwas zielen mit dem letzten Tag der Geltungsdauer.
Der direkte Zug zu unserem Hotel «Shinagawa Prince» wäre die Keisei-Linie, eine Privatbahn, bei der wir bezahlen hätten müssen. Wir nahmen die Monorail nach Hamamatsu und fuhren von dort ein wenig mit Yamanote Linie zurück zum Bahnhof Shinagawa. Das Hotel liegt ein paar Schritte neben dem Bahnhof. Aber unsere Zimmer sind erst ab 15:00 Uhr bereit.
Also deponierten wir das Gepäck und gingen zurück zum Bahnhof und dort durch den Hinterausgang, wo wir an einem Automaten Getränke zogen. Für 100 Yen (61 Rappen) kriegt man da eine Dose kalten Kaffee oder ein lustiges Fruchtgetränk mit Rüebli, Tomaten, Pfirsich, Orangen und sonstigen nicht wirklich definierbaren Inhalten.
Im Park rund hundert Meter hinter dem Bahnhof liessen wir uns nieder und während ich diesen Inhalt zusammentippsle, blättert Hene im Reiseführer und murmelt mir Details über die Stadt und seine Bahnhöfe ins Ohr.
Eigentlich wären wir langsam bettreif, aber es dauert noch dreieinhalb Stunden, bis wir ins Zimmer können. Dann sind wir sicher nicht mehr müde.
Nun sind wir also hier, mal gucken, wo es uns als nächstes hin verschlägt.
WeiterlesenWir trafen uns um 8:30 Uhr zum letzten Frühstück im Hotel, danach ging es auf's Zimmer, um fertig zu packen.
Ich chattete noch kurz mit Alamo, da ich die Endabrechnung des Mietwagen per E-Mail nicht erhalten hatte. War ja kein Wunder, wenn man bei der Anmiete die E-Mailadresse von Hand auf ein Papierformular eintragen muss, dass sich da ein Tippfehler eingeschlichen hatte. Immerhin war der Chat äusserst effizient und ich hatte nach fünf Minuten bereits die E-Mail erhalten. Danach wollte ich nochmals kurz hinlegen, merkte aber, dass wir ja bereits um 9:45 Uhr in der Lobby abgemacht hatten. Ich war dann der Erste beim Checkout, Adi und Rosette kamen kurze Zeit hinterher.
Um 10 Uhr fuhr der Airport-Shuttle, welcher jeweils stündlich verkehrt, mit uns und rund fünf anderen Hotelgästen und viel Gepäck los. Der Chauffeur weiss Abends auch, was er jeden Tag an schwerem Gepäck gehoben hat. 😬
Beim Check-In landeten wir nach kurzen Weg-Diskussionen im nationalen Teil des Flughafens, wo ich mit Rosette auch 2019 war. Die Wartezeit war kurz und bald waren wir in einer völlig überfüllten Lounge. Wir merkten dann, dass es auch eine internationale Lounge mit umliegenden Duty-Free Shops gab und gingen dorthin.
In der internationalen Lounge war die Platzsituation deutlich entspannter und man konnte sich sogar bedienen lassen. Während Rosette bald einmal shoppen ging, liessen Adi und ich uns bei gutem Wein und feinen Speisen bewirten.
Die Nacht war ja eher kurz, da ich bis um halb zwei in der Nacht noch den letzten Beitrag fertiggestellt hatte. 😬
Ich hatte eh nicht so Lust, selber zu fahren und meine Reisebegleitung übernimmt das gerne. Ich bin ja eh der Einzige, dem es auch bei wilderen Ritten egal ist, auf der hinteren Reihe zu sitzen.
Wir fuhren die Strasse vom Hotel zum Bahnhof und assen ein «kleines» Frühstück in einem Restaurant. 😂
Wir Drei hatten am Freitag Abend mit Kathy und Marty ein feines Abendessen als Geburtstagsessen von Kathy im Grillers Steakhouse in Rocky Mountain House nachgeholt. Danach fuhren wir noch einmal zur Ranch, wo wir uns nachher bei einem Kartenspiel mit viel Schalk und guten Unterhaltungen im Ranchhouse trafen.
Danach ging es noch ein letztes Mal in unsere Cabins um zu Schlafen. Die absolute Ruhe und die schönen Cabins hätten das eigentlich fördern sollen, aber wir hatten ev. zu wenig Bewegung oder zu viele gehaltvolle Diskussionen. Auf jeden Fall schliefen wir alle nicht so gut, ev. kann man ja auch dem Vollmond die Schuld geben.
Am grauen Samstagmorgen hiess es dann Packen, was wir nicht an die Rissis übergeben konnten zu Entsorgen und Adieu zu sagen.
Die erste Nacht auf der «Ride The Wind Ranch» war ungewohnt. Zwei, im Vergleich zum Schlafsack, schwere Duvets halten einem warm, wenn man die Heizung nicht laufen lässt. Zudem, nach fünf Wochen, alleine, sehr grosse Ruhe und viel Platz.
Komisch, wie schnell man sich an das Leben zur Dritt auf kleinem Raum gewöhnt hatte.
Mein Wecker ging um 5:30 Uhr und kurz vor 6 Uhr Morgens stiegen wir noch einmal in unser Motorhome ein. In dunkler Nacht steuerten wir es in Richtung Calgary. In Rocky Mountain House tankten wir noch ein letztes Mal für 50 Dollar Benzin, so hatten wir ausgerechnet, mit rund 25% Tankfüllung anzukommen, was dem geforderten Mass bei der Vermietung entsprach.
Unterwegs wurde es kurz nach sieben Uhr etwas heller am östlichen Horizont, bevor dann rund 7:30 Uhr die Sonne sich tatsächlich durch die Wolken schlich.
Wir fuhren um 8:50 Uhr mit einem kleinen Schlenker vor die Vermietstation von Canadream in Balzac, einem nördlichen Vorort von Calgary ein. Ich hatte noch gelästert, dass doch an einem Dienstag dort niemand ein Motorhome zurückgäbe. Aber weit, sehr weit gefehlt. Die Station ist riesig und es fuhren fortlaufend andere Motorhome ein und stellten sich in die Reihen.
Am Vorabend (Ende des letzten Beitrages) entschieden wir uns, einen Tag länger im «Joachim Campground» im Pierre Greys Lakes Provincial Park zu bleiben. Die Seen wurden nach einem lokalen Trapper, der um die Wende des 19. Jahrhunderts hier lebte, benannt. Es sind eigentlich drei Seen, der McDonald Lake, der Moberly Lake und der Desjarlais Lake. Letzterer ist der Grösste und hat eine Insel, welche über einen kleinen Steg zu Fuss erreichbar ist.
Im Verlauf des späten Freitag-Abends trafen dann doch noch etliche Camper ein, welche wohl das Wochenende hier mit Ausspannen und Fischen verbringen wollten.
Die Nacht war regnerisch und die Prognose, dass es am Samstag nur kurz mal mit 40% Wahrscheinlichkeit regnen werde, wurde schon am Vormittag Lügen gestraft. Es war nicht so, dass es dauerhaft und heftig regnete, aber immer wieder mal stärker, mal schwächer.
Wir frühstückten etwas spät und nach 11 Uhr überredeten mich Rosette und Adi, doch auf einen kurzen Rundgang auf der Insel im Desjarlais Lake zu machen. Wir zogen unsere Regensachen an und machten uns auf den Weg.
Den Biber haben wir an diesem Spaziergang nicht angetroffen. Der Weg führt am Ufer entlang und ist einfach zu begehen. Der Boden federt angenehm und die engen Passagen durch die Bäume lassen sich auch mit meinem Bauchumfang noch begehen. Ganz vorne an der Spitze der Insel gab es einen Adlerhorst, aber der schien nicht bewohnt.
Anstelle danach zurück zum Motorhome zu gehen, wurden Adi und ich mit motivierenden Worten bewegt, doch mit zur alten «Trading Post» am oberen Ende des Moberly Lakes zu gehen.
Auch dieser Weg war eigentlich ganz schön als gekiester Fussweg angelegt und einfach zu begehen. Allerdings regnete es doch stärker und viel zu sehen gab es eigentlich am Ziel auch nicht. Es gibt ein paar Schautafeln und ein paar Holzbalken der ehemaligen Lagerhäuser zu «bestaunen».
Wir brachten recht viel Feuchtigkeit mit in unser Heim und heizten dann schon am frühen, trüben Nachmittag. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Lesen oder Spielen. Ich hatte eigentlich keine Lust mehr auf dieses «Draussen» aber Rosette und Adi gingen nochmals gucken, ob der Biber wiederkehrte und er tat es tatsächlich. Allerdings sind die Aufnahmen bei Bewölkung eher etwas schlecht. Die Wetterwand am See, welche Rosette fotografierte als der Himmel nach einem Gewitter aufriss, war aber beeindruckend schön. 🥰
Wir hatten am Samstag besprochen, ob wir das Motorhome am Montag in den Grossraum Calgary fahren sollen und dort dann unser Gepäck umpacken sollen oder ob wir nicht besser am Montag zuerst zu unserem Etappenziel «Ride The Wind Ranch» in Rocky Mountain House fahren sollen. Die Variante Ranch gewann, da wir dort unsere ganze Ware ausladen und dann später in Ruhe in die Koffer einpacken können.
Deshalb planten wir den Sonntag auf halber Strecke und fuhren via Hinton zum Tanken und Dumpen und dann zurück auf den Alberta 40, Bighorn Highway um zum Watson Creek Provincial Park zu fahren. Der Highway wird nach einigen Kilometern dann auch zu einer Forestry Road mit vielen Holzlastwagen und zur Kiesstrasse.
Der Campground im Watson Creek hatte sehr tiefe Schlaglöcher und wir dachten mehr als einmal, dass es nun doch noch ein weiteres Glas im Küchenschrank «koste», er war auch eng zu befahren und beinahe kein Stellplatz war einigermassen gerade. Zudem hatte es in einem Teil Camper, welche draussen sehr laute Musik hörten. Wir fanden dann etwas abseits in einem unteren Loop einen Platz, der noch etwas Sonne hatte und einigermassen gerade und genügend weit weg von den anderen Leuten war.
So konnten wir uns nochmals draussen an der Sonne auf die Campingstühle und Bänke setzen und Lesen, sowie einen Apéro geniessen.
Das Campfire wurde etwas herausfordernd, da das Holz etwas feucht war. Aber hey, Feuer! Also gab es zum Nachtessen einen Risotto und wir brieten uns dazu ein paar Wienerwürste auf dem Grill.
Schliesslich ging es ein letztes Mal in die Schlafsäcke in unserem Wohnmobil.
Die Nacht wurde in diesem Tobel doch frisch. Gegen Morgen fror ich sogar ein wenig an den Oberkörper und musste mich noch tiefer in den Schlafsack einmummeln.
Nach dem Läuten des Weckers wartete ich nicht, sondern schaltete umgehend die Heizung ein, was doch Zustimmung aller Bewohner erhielt. Im Alkoven oben waren die Scheiben gefroren. Draussen zeigten die Wiesen Raureif und die Pfützen hatten eine dünne Eisschicht bekommen. Foto by Adi, Hochformat, der Instagrammer! 🤷🏼♂️😂
Nach dem Frühstück brachen wir auf. Die direkteste Route, welche auch Google oder mein Garmin nüvi vorgeschlagen hätte, wurde uns von Kathy, unserem Host auf der Ranch nicht als gut befahrbar gemeldet. Sie ist weiterhin Schotter und wird von vielen Holzlastwagen mit Anhängern, welche da abenteuerlich schnell durchbrettern, mit vielen Schlaglöchern und Wellblechabschnitten versehen. Die Fahrt verlief soweit gut, zog sich ein wenig dahin und so waren wir froh, als wir kurz vor 15 Uhr die steile Zufahrtsstrasse zur Ranch erklimmen konnten.
Kathy und Hans (genannt Marty) Rissi sind ehemalige Eisenbahner aus der Schweiz, welche 1993 nach Kanada auswanderten. Das schöne Ranchhaus und die zwei Cabins mit je zwei Zimmern mit eigenem WC/Dusche sind nun unser daheim für ein paar Tage. So hat nach über fünf Wochen Motorhome jeder Reisende wieder ein eigenes Zimmer. 👍
Wir wurden sehr herzlich begrüsst und leerten danach das Wohnmobil, welches wir am Dienstagmorgen früh nach Calgary überführen müssen. Den Rückweg werden wir dann mit dem Mietwagen, den wir am Flughafen übernehmen, fahren.
Kathy und Marty luden uns dann zu einem Dinner ins Ranchhaus ein, wo wir ein wenig über alte und heutige Zeiten sprachen und die Gastfreundschaft genossen.
Wie es nun weitergeht? Stay tuned…! 😉🍁🇨🇦
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