Ich entsorgte noch den Kaffeetrester auf dem Kompost und als ich dann mit den Koffern loswollte, begann es prompt zu regnen. Zum Glück war es nur ein leichtes Tröpfeln, denn mit zwei Koffern kann man ja nicht noch einen Schirm tragen. 🤷🏼♂️
Am Bahnhof noch ein kleiner Transfer zum Gleis 2 und der IC 8 kam schon sehr früh an, so dass ich bequem Platz nehmen konnte. Ich war nicht allein und es kamen noch viele. Die Gepäckablage war schon bald ziemlich überfüllt und ich hatte den Task, bei jeder schnelleren, engeren Linkskurve den Koffer irgendwelcher Mitreisesender, der sich immer vom Gepäckfach bei der Toilette vor die Türe derselben stürzte, wieder aufzulesen. So bleibt man in Bewegung.
Da es sehr wenige Leute am Check-In 3 hatte, ging ich meine Koffer dort abgeben. Nach fünf Minuten hatte ich die Bordkarte (noch einmal) und Gepäckzettel. Danach ging ich zur Sicherheitskontrolle, wo die Wartezeiten deutlich länger waren. Mein Rucksack wollte eine Extra-Kontrolle (Garmin GPS, Kabel und Medis). Hinter mir bzw. vor mir und neben mir war ein älterer Mann am herumhühnern, der seine ID suchte. Er musste lange überlegen, ob es überhaupt eine ID oder ein Pass sei und bei der Frage der Personen nach der Farbe, war er etwas überfordert. Während ich mein Zeugs wieder einpackte, fand er seine (italienische) ID dann in seinem Portemonnaie wieder.
Ich durfte zur Lounge im Terminal D, wo ich noch ein Zweier-Tischen und ein kleines Frühstück bekam. Es war recht voll und die Aussicht ist schon nicht so toll, wie bei der im E.
So gegen die 11:50 Uhr begab ich mich zum Abfluggate D25. Das Terminal wird gerade umgebaut und vieles wirkte etwas provisorisch. Der Aufruf der Check-In Gruppen war unverständlich und so teilten sich die Leute der Gruppe 1 (First, Hon etc.) mit denen der Gruppe 2 nicht auf. Egal, wir durften dann rund eine Viertelstunde im heissen Wartebereich auf den Bus warten. Die Hitze wäre ja noch eines, aber die Leute kamen alle frisch aus der Dusche und hatten sich im Parfum gewälzt. Mindestens kam es mir so vor. Die dreiminütige Busfahrt (hätte man auch zu Fuss machen können, aber zu gefährlich wegen Verkehr) war auch nicht besser. Ich atmete ein wenig durch den Schal.
Danach durften wir über eine Treppe den 12jährigen A 333 besteigen, der uns nach Montréal bringt. Den Prayer Room (der irgendwie eher wie eine Raucher Lounge aussah) brauchen wir ja wohl nicht. 😂
Ich nahm Platz auf meinem Einzelsitz, den ich für einen satten Aufpreis reservieren konnte. Die Zweier-Sitze in der Business sind mE echt den Preis nicht Wert. Der Fensterplatz muss dabei über den Gangplatz klettern oder die Person dort zum Aufstehen nötigen. Meines Erachtens ist das nicht der Klasse würdig. Das machen andere Fluggesellschaften deutlich besser.
Beim Welcome-Drink entschloss ich mich zu einem alkoholfreien Appezöller-Getränk. 😉
Mit leichter Verspätung ging es dann los, die Aussicht aus dem Fenster zeigte sich wolkig und doch blau.
Nach einem späten Mittagessen und einem Movie (The Accountant II, da ich den ersten Teil gerade erst am Wochenende im TV gesehen hatte), gab es eine gute Mütze Schlaf. Ich war zuerst etwas unsicher, ob ich da wirklich Platz habe mit meinen Beinen, aber es war bequemer als gedacht.
Rund zwei Stunden vor der Landung gab es eine weitere Mahlzeit, auf welche ich aber verzichtete und nur gerade ein Schälchen Fruchtsalat genoss… und natürlich noch eine kleine Erdbeer-Glacé. 😇
Und schon konnte ich einen guten Blick über mein erstes Etappenziel gewinnen.
Die Landung erfolgte rechtzeitig und sehr sanft. Überhaupt war der ganze Flug, bis auf eine kurze Episode im beginnenden Landeanflug extrem ruhig. Nach kurzem Taxiing erreichten wir unser Zielgate. Nachdem angedockt war, ging es zügig ins Terminal und schon konnte ich einen Blick auf die Immigration werfen.
Da ich mit der ArriveCAN-App schon alle Unterlagen vorbereitet hatte, konnte ich durch das grüne Tor und sehr zügig zu einem Selbstdienungs-Kiosk. Dort legt man den Pass auf den Scanner und klickt sich schnell durchs Menu. Das Terminal druckt dann einen lustigen Beleg mit den wichtigsten Daten und einem mies gerasterten Foto aus. Damit konnte ich ebenfalls sehr zügig zu einem Immigration-Officer aufrücken. Der fragte mich nach Sprache, was ich mit Français und English beantwortete. Er entschloss sich zu einem schlechten Französisch und fragte nur, wie lange ich hier bleibe.
Ich erreichte die Gepäckausgabe, als das Band zu Laufen begann und meine Koffer waren unter den ersten Zehn.
So begab ich mich auf die Suche nach den Hotel-Shuttles. Diese sind aber nicht auf der Ebene der Gepäckausgabe, sondern eine höher bei der Abflughalle. Als ich dort ankam, fuhr gleich einer weg. Also hatte ich rund 20 Minuten frische, naja, benzin- oder dieselgetränkte Luft und ein wenig Chit-Chat mit den Angestellten. Danach kam der Shuttle schon wieder und nach einer kurzen Fahrt war ich nur wenig mehr als eine Stunde nach der Landung bereits bei meinem Comfort-Inn.
Während ich diesen Artikel fertig schreibe, gucke ich im TV eine Sendung über schrille Auto-Unfälle. Etwas Trash-TV tut gut, aber jetzt muss ich mir noch ein Nachtessen holen. Hebed's guet, ich habe noch keine Ahnung, was ich Morgen mache, ausser dass ich mir den Mietwagen am Flughafen hole.
WeiterlesenIch bin ja in der ausserordentlich feudalen Situation, dass ich aufgrund meines fortgeschrittenen Alters und entsprechenden Berufsjahren (die ich immer beim selben Arbeitgeber verbracht habe), sehr, sehr, sehr viele Ferien habe.
So viele, dass ich gleich eine Woche davon in einen Fonds gesteckt habe, wo ich auch ein wenig Lohnprozente hineinstecke, um dann nächstes Jahr mal drei Monate auf 80% zu reduzieren.
Die anderen Wochen wollte ich im Lauf des Jahres beziehen. Aufgrund meiner Selbstkenntnis versuche ich die ein wenig zu verteilten. Werde ich doch je nach Arbeitslast ein wenig noch mehr grumpy, als ich schon sonst bin. Dabei versuche ich jeweils ein wenig Rücksicht auf die Teammitglieder zu nehmen.
Also gab es eine Woche im April. Da ich mir keine Vorbereitung leistete, blieb ich zu Hause, räumte doch nicht die Wohnung auf und las zu viele geschäftliche Mails.
Im Juli wollte ich es besser machen und nahm mir vor, ein paar Tage in der Bretagne zu verbringen und viele Muscheln zu essen. War schön, ausser dass wohl eine Muschel nicht gut war… Mit entsprechenden Folgen. 🤢
War trotzdem danach schön. Ausser etwas Stress auf der Rückreise wegen einer Fahrleitungsstörung.
Wir trafen uns um 8:30 Uhr zum letzten Frühstück im Hotel, danach ging es auf's Zimmer, um fertig zu packen.
Ich chattete noch kurz mit Alamo, da ich die Endabrechnung des Mietwagen per E-Mail nicht erhalten hatte. War ja kein Wunder, wenn man bei der Anmiete die E-Mailadresse von Hand auf ein Papierformular eintragen muss, dass sich da ein Tippfehler eingeschlichen hatte. Immerhin war der Chat äusserst effizient und ich hatte nach fünf Minuten bereits die E-Mail erhalten. Danach wollte ich nochmals kurz hinlegen, merkte aber, dass wir ja bereits um 9:45 Uhr in der Lobby abgemacht hatten. Ich war dann der Erste beim Checkout, Adi und Rosette kamen kurze Zeit hinterher.
Um 10 Uhr fuhr der Airport-Shuttle, welcher jeweils stündlich verkehrt, mit uns und rund fünf anderen Hotelgästen und viel Gepäck los. Der Chauffeur weiss Abends auch, was er jeden Tag an schwerem Gepäck gehoben hat. 😬
Beim Check-In landeten wir nach kurzen Weg-Diskussionen im nationalen Teil des Flughafens, wo ich mit Rosette auch 2019 war. Die Wartezeit war kurz und bald waren wir in einer völlig überfüllten Lounge. Wir merkten dann, dass es auch eine internationale Lounge mit umliegenden Duty-Free Shops gab und gingen dorthin.
In der internationalen Lounge war die Platzsituation deutlich entspannter und man konnte sich sogar bedienen lassen. Während Rosette bald einmal shoppen ging, liessen Adi und ich uns bei gutem Wein und feinen Speisen bewirten.
Die Nacht war ja eher kurz, da ich bis um halb zwei in der Nacht noch den letzten Beitrag fertiggestellt hatte. 😬
Ich hatte eh nicht so Lust, selber zu fahren und meine Reisebegleitung übernimmt das gerne. Ich bin ja eh der Einzige, dem es auch bei wilderen Ritten egal ist, auf der hinteren Reihe zu sitzen.
Wir fuhren die Strasse vom Hotel zum Bahnhof und assen ein «kleines» Frühstück in einem Restaurant. 😂
Wir Drei hatten am Freitag Abend mit Kathy und Marty ein feines Abendessen als Geburtstagsessen von Kathy im Grillers Steakhouse in Rocky Mountain House nachgeholt. Danach fuhren wir noch einmal zur Ranch, wo wir uns nachher bei einem Kartenspiel mit viel Schalk und guten Unterhaltungen im Ranchhouse trafen.
Danach ging es noch ein letztes Mal in unsere Cabins um zu Schlafen. Die absolute Ruhe und die schönen Cabins hätten das eigentlich fördern sollen, aber wir hatten ev. zu wenig Bewegung oder zu viele gehaltvolle Diskussionen. Auf jeden Fall schliefen wir alle nicht so gut, ev. kann man ja auch dem Vollmond die Schuld geben.
Am grauen Samstagmorgen hiess es dann Packen, was wir nicht an die Rissis übergeben konnten zu Entsorgen und Adieu zu sagen.
Die erste Nacht auf der «Ride The Wind Ranch» war ungewohnt. Zwei, im Vergleich zum Schlafsack, schwere Duvets halten einem warm, wenn man die Heizung nicht laufen lässt. Zudem, nach fünf Wochen, alleine, sehr grosse Ruhe und viel Platz.
Komisch, wie schnell man sich an das Leben zur Dritt auf kleinem Raum gewöhnt hatte.
Mein Wecker ging um 5:30 Uhr und kurz vor 6 Uhr Morgens stiegen wir noch einmal in unser Motorhome ein. In dunkler Nacht steuerten wir es in Richtung Calgary. In Rocky Mountain House tankten wir noch ein letztes Mal für 50 Dollar Benzin, so hatten wir ausgerechnet, mit rund 25% Tankfüllung anzukommen, was dem geforderten Mass bei der Vermietung entsprach.
Unterwegs wurde es kurz nach sieben Uhr etwas heller am östlichen Horizont, bevor dann rund 7:30 Uhr die Sonne sich tatsächlich durch die Wolken schlich.
Wir fuhren um 8:50 Uhr mit einem kleinen Schlenker vor die Vermietstation von Canadream in Balzac, einem nördlichen Vorort von Calgary ein. Ich hatte noch gelästert, dass doch an einem Dienstag dort niemand ein Motorhome zurückgäbe. Aber weit, sehr weit gefehlt. Die Station ist riesig und es fuhren fortlaufend andere Motorhome ein und stellten sich in die Reihen.