In der Nacht fuhren zum Glück nicht so viele LKWs vorbei und mussten bremsen oder ich habe einfach gut geschlafen. Nach dem gestrigen Nachtessen war ich definitiv noch nicht hungrig und so gab es nur Kaffee aus der Maschine. Die erste Kapsel war eher wäh, die Zweite war trinkbar.
Der Blick nach draussen bestätigte die gestrige Wetterprognose.
Am Ankunftstag habe ich mich spät noch entschieden, am Mittwoch nach Sherbrooke zu fahren. Warum? Keine Ahnung. Ich dachte, das sieht noch gut aus auf der Karte, ist nicht zu weit und überhaupt. So ziellos war ich schon lange nicht mehr in den Ferien. Tut aber irgendwie auch gut.
Also reservierte ich die «Auberge Marquis de Montcalm», die etwas speziell wirkte und ging später noch ein paar Meter zu Fuss die Strasse runter zu einem Italiener, dem Restaurant «Focaccio». Es war kühl und ich war froh, dass ich meinen Schal dabei hatte. Im Restaurant verstand ich erst den Kellner nicht, er mich auch nicht und nachdem wir französisch und englisch durchprobiert hatten, einigten wir uns auf italienisch. Tutto bene! Un bicchiere di vino rosso, das Glas so gross, dass da sicher drei Deziliter drein passten.
Die Pizza war mit 10 Inch angegeben, was ich ungefähr als eine normale Pizza für eine Person ansah. Sie kam nach adäquater Wartezeit und hatte die gewohnte Grösse. Der Boden war einwandfrei knusprig und die ganze Pizza heiss, zudem war sie auch nicht so übermässig mit Käse bestückt, wie sonst hier in Nordamerika gerne übertrieben wird. Aber meines Erachtens hätte es durchaus auch nur halb so viel Fleisch sein können. Die Sardellen mochte ich sehr und die Oliven waren eher unspektakulär. Ich dachte erst, es sei zu viel Pizza, aber es passte gerade.
Gegen 8 Uhr war ich zurück im Hotelzimmer und schrieb noch den letzten Blogbeitrag fertig. Da ich doch recht fix und foxy nach der langen Anreise und ging früh (für meine Verhältnisse) am Kissen horchen.
Irgendwie ist die Zeit ins Land gegangen und ich kam gar nicht mehr dazu, den Rest der Reise zu verbloggen. 😳
Ich versuche nun, mein Erinnerungsvermögen zu testen, die Geschichte vom letzten Beitrag aufzunehmen und den Bericht zu unseren Ferien in Japan zu vollenden.
Wir hatten im Hotelpreis das Frühstück inbegriffen und konnten so frisch gestärkt in den Mittwoch starten. Wir hatten kein grosses Programm und wollten uns deshalb mal zu Fuss aufmachen. Das Wetter hatte doch merklich abgekühlt und war auf erwartetem November-Niveau, vorher war es ja viel zu warm.
Nur gerade einen knappen Kilometer vom Hotel entfernt kamen wir an einer Tempelanlage vorbei und gingen ziemlich unvorbereitet hinein.
Nachdem wir uns ein wenig umgesehen hatten, bemerkten wir eine Treppe, wo immer wieder Leute hinaufgingen und oben bei einer Kassenstelle bezahlten. Neugierig, machten wir uns auf, das zu erkunden.
Ich dachte, wir hätten alle Feiertage gecheckt vor Abreise und nur den japanischen Sporttag Anfang Ferien gesehen. Aber offenbar der 3. November jeden Jahres der landesweite, japanische Kulturtag «Bunka no Hi» mit vielen Ausstellungen und Umzügen.
Hier noch das Video vom ersten Tag, als wir beinahe in der Stadt stecken blieben. Unbedingt Sound on! 😂
Viele Japaner nutzen dieses Jahr die Gelegenheit und so war Hakone eigentlich ziemlich überlaufen. Also nicht nur von ungehobelten Western und drängelnden Chinesen, sondern eben auch von höflichen Japanern und Japanerinnen.
Wir hatten am Vortag einen Zweitagespass für das Touristikgebiet gekauft. Hene mochte sich noch den Aufenthalt und die Reise über den Owakudani vor Jahren erinnern, also machten wir uns am Montag auf.
Wir gönnten uns auf Empfehlung von Kollege Stephan im ANA Crowne noch das Frühstücksbuffet, bevor wir unsere Koffer einmal mehr schlossen.
Unser Shinkansen nach Nagoya war in einer Serie von drei Zügen, welche in rund 6 Minuten hintereinander einfuhren. Diesmal standen wir richtig und nutzen die Rückseite der ersten Sitze für unsere Taschen/Koffer. Ich habe erst beim Rausgehen bemerkt, dass die Plätze eigentlich reserviert für die Sitzreihe 1 gewesen wäre. 😬
Die Fahrt nach Nagoya dauerte ein wenig über eine Stunde und ist eher flach, also mit ein wenig Aussicht. Aber das Wetter war sowieso eher mau.
In Hiroshima durften wir bis 12 Uhr im Hotel bleiben. Das war tipptopp, da unser Shinkansen nach Kōbe erst um halb zwei Uhr fuhr. So hatten wir Zeit, einen Kaffee und etwas Gebäck im Bahnhof zu uns zu nehmen.
Am Bahnhof war gerade ein wenig etwas los, diverse Schulklassen sassen oder standen in Gruppen da und durften schliesslich mit ihren Führer:Innen (ev. die Lehrpersonen) die Treppe hinunter zum Busbahnhof. Grosses Gewusel mit Taxis, Bussen die zur Abfahrt bereitstanden oder abfuhren. Irgendwann blieb auch noch ein Kind übrig, das dann von einem Busfahrer zu einer Begleitperson geführt wurde. Ich erkannte mich in meinen jungen Jahren wieder. 😬🤷🏼♂️
Gegen 11:45 Uhr checkten wir in der Hotellobby an einem Automaten aus und ich blieb dann in den dortigen Fauteuils mit dem Gepäck von Hene sitzen, derweil er noch ein wenig um die Häuser zog. Ich schrieb meinen Blog-Beitrag fertig. Bildern bearbeiten, hochladen und als Bildergallerie einfügen, das dauert immer ein wenig. Manchmal auch in wenig länger.