Der Tag begann wieder einmal mit Pancakes. Der Birken-Sirup würde zwar noch für viele Frühstücke reichen, ich werde ihn also wohl gut verpackt mit nach Hause nehmen. Die Butter übrigens ist ungesalzen, etwas, das man hier in den Supermärkten meist lange suchen muss.
Den Gang zu den Müllcontainern (mit Bärensicherung und Trennung für regulär oder recycling für Glas, Plastik, Alu), nutze ich und ging noch schnell zum See runter, um mich nochmals an den Farben des Herbstes zu ergötzen.
Wir fuhren auf dem Klondike Highway nordwärts und kamen an einer der vielen «Foto-/Info-Haltebuchten» vorbei. Meist halten wir kurz an, teilweise gibt es schöne Ausblicke, manchmal sieht man auch nur Bäume und manchmal hat es interessante Schautafeln, welche die Geschichte oder die Geographie etc. erklärt.
Was mir besonders gefällt, sind die Tafeln, welche die selbstverwalteten indigenen Völker vermehrt aufstellen. Sie treten selbstbewusster auf und die kanadischen Gesetze und Richter stützen ihre Ansprüche. 👍🏻
Kurz vor Mittag erreichten wir Carcross und parkierten unser Motorhome in einer Reihe vieler. Wir hatten keine Angst, bei der Rückkehr das Falsche zu erwischen. Unseres war mit Abstand das Schmutzigste! 😇
Die Souvenirshops beim Bahnhof waren geöffnet und es hatte auch einige Touristen da.
Wir gingen dann zur Post, um ein paar Karten einzuwerfen und danach gleich dahinter auf eine Fussgängerbrücke, von welcher sich die Eisenbahnbrücke gut fotografieren lässt. Irgendwie hatten wir gehofft, dass noch ein Zug kommt. Aber die White Pass - Yukon Railroad fährt nur noch nach Bestellung um diese Jahreszeit.
Wir plauderten dann noch ein wenig mit zwei jungen Einheimischen, welche auf die Brücke kamen, um zu fischen
Zurück bei den Shops gönnten wir uns mal wieder einen richtig guten Espresso. Die Küche des Motorhomes gibt sonst nur Filter- oder gar löslichen Kaffee her. Dazu ein Blueberry-Muffin und einen Bananen-Schokolade-Brotkuchen. Das hätte eigentlich auch für vier Personen gereicht!
Zwischen den Shops spielte ein «Kevin Barr» Gitarre und sang mit einer guten Stimme Lieder, mehrheitlich Blues mit etwas Country-Einschlag. Ich habe mir dann mal eine CD gekauft, welche er offensichtlich im Eigenbau herstellt. Mindestens sieht das Cover und der Umschlag so aus.
Im Visitor-Center empfahl man uns, in der Gegend zu bleiben und den Campground in Tagish oder in Carcross zu benutzen. Ebenfalls empfahl man uns, das neu erbaute Kulturzentrum der Tagish People zu besuchen.
Die neuen Gebäude sind sehr schön gemacht und zeigen aussen Totempfähle. Innen hat es verschiedene alte Artefakte, aber auch Kunstgegenstände, die verkauft werden.
Die grosse Eventhalle wurde eben erst für ein grosses Treffen der indigenen Völker des hohen Nordens der ganzen Welt (d.h. inkl. Nordeuropa und Sibirien/Mongolei) genutzt, welches zu Ehren einer bekannten Stammesältesten der Tagish People ausgerichtet wurde.
Wir fuhren später zum Tagish Campground, welcher aber meiner Ferienbegleitung überhaupt nicht passte. Also ging es weiter zum Marsh Lake, vor den Toren Whitehorses.
Der Campground war soweit in Ordnung, nur nahe am Alaska Highway und deshalb für unsere von der puren Natur verwöhnten Ohren sehr laut. Das frisch entfachte Feuer wurde dann aber vom einsetzenden Regen jäh gelöscht und wir kochten halt drinnen.
Ich setzte nochmals einen Vorteig an, da unsere Brotvorräte langsam dem Ende entgegen gingen.
Aufgrund der aktuellen Wetterprognosen entschlossen wir uns, den Mittwoch in Whitehorse zu verbringen.
Bevor wir aufbrachen, knetete ich den Brotteig und stellte ihn dann in die Mikrowelle. Eignet sich hervorragend zur Aufbewahrung von Lebensmitteln. 😂
Kurz vor Whitehorse bogen wir zurück auf den South Klondike Highway. Der Abstecher zum Emerald Lake lohnte sich aber nicht wirklich. Er wäre von Carcross her einfacher/schneller erreichbar gewesen. Leider war das Wetter bedeckt und die verschiedenen Farben des Sees kommen nicht wirklich zum Tragen.
In Whitehorse fuhren wir zuerst bei Canadream vorbei, um unseren Kaffeekrug für den Filterkaffee zu ersetzen. Den hatte es am Morgen beim Abwaschen erwischt. Von alleine und so, Peng, Loch seitlich am Boden. Die Angestellte schaute uns verblüfft an, «No, we won’t return the RV already!». 😂
Danach besuchten wir noch ein wenig die S.S. Klondike II, kauften Mineralwasser ein und gingen in das «Beringia Museum». Einer Ausstellung über die Eiszeit, als die Landmasse von Asien mit Alaska und dem Yukon verbunden war, weil der Meeresspiegel rund 180 Meter tiefer als heute lag. Wir hatten eine Führung mit einer deutschstämmigen, aber englisch sprechenden Frau, welche mit sehr viel Wissen und Begeisterung ausgestattet war. Wirklich sehenswert.
Danach fuhren wir zum High Country Campground, einen privaten Platz mit Waschgelegenheit. Dort konnten wir unser Motorhome mal wieder am Strom und am (leider ziemlich stark nach Chlor riechenden) Druckwasser anschliessen.
Die Wäsche war dann etwas Lotto, weil nur jede zweite Maschine funktionierte. Immerhin fütterte die Angestellte die Maschinen jeweils wieder mit drei Dollar und sogar mit Waschmittel, weil wir unseres an den nicht funktionierenden Maschinen aufgebraucht hatten.
Zum Tagesabschluss wurde noch das frische Brot gebacken. Oben etwas bleich und unten etwas dunkel. Aber hey, diesmal habe ich es recht gut erwischt mit Salz und gehenlassen.
Die Nacht war kühl und wir waren froh um die Schlafsäcke und Decken. Obwohl meine Reisebegleitung in der Schweiz sehr früh aufsteht, bin ich es meist, der den Wecker stellt und am Morgen aus dem Schlafsack krabbelt, um die Heizung im Motorhome anzuwerfen.
Der Blick über den See war interessant. Tief hängende Wolken verbargen den Himmel, während schräg vis-à-vis die Sonne eine Lücke riss und sich das Licht über den See ergoss.
Nach dem Frühstück hiess es diesen Ort der vielen schönen Erinnerungen zu verlassen. Gerade rechtzeitig rissen die Wolken auf und gaben den Blick auf die umliegenden Berge frei.
Ich hatte am Vortag beim Kurzbesuch in Destruction Bay die Wetterprognosen geprüft und wir hatten beschlossen, den Weg weiter nach Süden via Haines zu nehmen. Also hatte ich einen Platz für Dienstag auf der Fähre von Haines nach Skagway gebucht.
Aber erst war Haines Junction, noch im Yukon gelegen, die erste Anlaufstelle. Wir besuchten dort das Visitor Center, welches einen netten Souvenierladen unter einheimischer Führung hat. Leider war der aber am Sonntag geschlossen. Nachdem wir im kleinen Kinosaal des Visitor Centers noch einen tollen Film mit Einheimischen über das Gebiet des Kluane Lake angesehen hatten, fuhren wir unterwegs zur Tankstelle noch an einem Schild «Bakery» vorbei.
Dort gab es nicht nur kleine Süssigkeiten, sondern auch guten Espresso und die halbe Stadt hatte sich hier versammelt. Aber für uns hiess es nun zur Tankstelle und dann auf die Haines Road nach Süden fahren.
Die relativ neue, meist sehr gute Strasse steigt durch die Berge über den Chilkat Pass auf über 1'000 Meter über Meer, bevor sie im Örtchen Haines am Meer endet. 1'000 Meter tönt nicht nach viel, aber man kommt den Gletschern sehr nah.
Aber erst einmal konnten wir das tolle Wetter und die schönen Herbstfarben beim Kathleen Lake geniessen.
Kurz bevor die Strasse den Talgrund und den Chilkat River erreicht, überquerten wir wieder einmal die Grenze und waren nun wieder in Alaska. Die Fragen waren altbekannt, die Kontrolle des Nummernschilds stellte den Beamten offenbar zufrieden und wir konnten nach knapp fünf Minuten wieder weiterfahren.
Entlang des Chilkat River gibt es gegen Ende des Jahres immer ein Stelldichein von tausenden von «Bald Eagle« (Weisskopfseeadler), dem Wappentier der USA. Wir waren natürlich erpicht, die Vögel vor die Linse zu kriegen.
Um diese Jahreszeit sind sie noch nicht so zahlreich, ab Oktober und November sei die optimale Zeit. Aber auch jetzt schon konnten wir mehrere Tiere ausmachen. Leider war das Licht ungünstig (Gegenlicht) und die Sonne stand schon tief.
Wir sahen dann noch ein Paar, parkierten extra den Wagen und gingen etwa einen Kilometer retour. Aber der erwachsene Vogel war schon weg und der Junge erspähte uns trotz Deckung und flog weg.
In Haines war der erste Campground unserer Wahl schon geschlossen. Also fuhren wir zum Hafen runter, wo es den privaten Campground «Oceanside RV Park» mit Kiesplatz gab. Wir nahmen eine «Dry Site», d.h. nur einen Stellplatz, dafür gleich an der Mole. Den ziemlich vollen (und auch leicht «smelly») Grauwassertank konnten wir aber entleeren und auch frisches Wasser einfüllen. Dazu gab es mal wieder eine Duschgelegenheit (Token für drei Dollar für sechs Minuten heisses Wasser). Der Campground machte einen etwas heruntergekommenen Eindruck, aber eigentlich war alles ganz ok.
Es begann dann in der Nacht zu regnen und war auch ein wenig stürmisch. Am Morgen war die Umgebung grau verhangen.
Wir gönnten uns nur einen schnellen Kaffee und machten uns dann auf den Weg zum Fährhafen, der rund 10 Minuten Fahrzeit ausserhalb der Stadt liegt. Dort musste ich erst einchecken. Bei der Frage nach meinem Namen, zog der Angestellte am Schalter die Augenbrauen etwas hoch. Das Online-Formular kannte ein obligatorisches Feld für den Middle-Name. So einen hatten mir aber meine Eltern nicht gegönnt. Ich trug dort einfach «None» ein. 😜
Nachdem ich alles er- und geklärt hatte, gab es die Passagiertickets und den oben abgebildeten Zettel für die Windschutzscheibe. Wir durften uns in der Reihe 7 von 8 einreihen und auf die Ankunft der Fähre warten. Erst dann mussten wir die Gasleitung am Motorhome abdrehen.
Nach dem Anlegen der MV Columbia ging es ein Weilchen, bis die Fähre begann, Autos und Motorhomes auszuspucken. Die Be- und Entladung findet über seitliche Luken im vordersten Drittel der Fähren statt.
Während wir warteten, kamen mindestens drei Angestellte vorbei und prüften, ob das Gas wirklich abgedreht und der richtige Zettel an der Windschutzscheibe ist. Dann ging es los. Ich fuhr «süüferli» unter den gestrengen Blicken vieler Platzanweiser über die Landungsbrücke auf die Fähre, drehte dann zum Bug des Schiffes und musste rückwärts in die Reihe 7 zurücksetzen. Das kostete mich etwas Nerven, schliesslich bin ich ja nicht so häufig mit so grossen Fahrzeugen unterwegs. Aber die Angestellten begleiteten einem die ganze Zeit und gaben sehr gute Anweisungen.
Dann konnten wir das Autodeck verlassen und ins Oberdeck nach vorne gehen, wo man die Aussicht geniessen könnte. Da das Wetter aber etwas bescheiden war, genossen wir lieber den wärmenden Kaffee und ich lud mal wieder das MacBook an einer Steckdose auf.
Dass ich dann beim Verlassen des Oberdecks meine Lesebrille auf einem Tisch liegen liess, wäre eigentlich nicht nötig gewesen. So tippe ich etwas verkrampft mit der normalen Gleitsichtbrille. 🙄
Die Überfahrt dauert etwa knapp eine Stunde und der Hafen von Skagway kündigt sich schon früh an. Man sieht dort meist eines oder mehrere grosse Kreuzfahrtschiffe. Monster mit Tausenden von Passagieren und Angestellten, welche sich in die Stadt und ins Umland ergiessen.
Gefühlt jeder zweite Shop in Skagway ist ein Juwelierladen, in welchem meist Inder den Touristen Edelsteine aus Afrika und Schmuck andrehen. Viele der Kreuzfahrt-Touristen buchen auch eine Fahrt mit der White-Pass-Yukon-Railroad, welche eigentlich gemäss Fahrplan nicht mehr verkehrte. Offenbar hatte man eine Extrafahrt gechartert, denn als wir aus dem Bahnhof traten, hörten wir das Gebimmel eines einfahrenden Zuges mit sicher zehn Personenwagen.
Wir gingen dann die Hauptstrasse hoch und wieder runter, guckten uns ein wenig die Museen und Souvenirläden an. Das späte Frühstück/Mittagessen im Olivia's At the Skagway Inn war nicht so wirklich zur Freude meiner Begleitung. Das Flatbrad sollte eigentlich Spinat enthalten, welcher sich aber als Rucola entpuppte, welcher wiederum seine besten Tage schon gesehen hatte. Ich hatte ein Meatloaf (Hackbraten) - Sandwich, welches ganz ok war, aber sehr stark gewürzt und vor Sauce triefend.
Immerhin lohnte sich der Besuch der Skagway Brewery. Das Chilkoot Trail IPA liess ich mir am Abend sehr gut schmecken.
Es war schon etwas spät, als wir unseren Wagen mal wieder betankten und denn die steile Bergstrasse hoch in Richtung Yukon fuhren. Ein letztes Mal passierten wir bei Fraser die Grenze und befanden uns nun wieder in den Händen der kanadischen Beamten. Auch hier kontrollierte man das Kennzeichen, welches in ein Gerät eingetragen wurde. Ich löste das ESTA-Formular aus dem Pass meiner Reisebegleitung, es hatte seine Schuldigkeit getan.
Kurz nach der Grenze gab es einen fantastischen Blick über die Seenlandschaft, auch das Wetter machte bereits wieder mit.
Der Geruch nach Fichtenharz erinnerte mich gleich wieder an meine Reise im 1996. Interessant, wie solche Eindrücke im Stammhirn verankert sind.
Der Klondike Highway folgt hier den Wasserwegen, welche die Goldsucher im Goldrausch im Yukon benutzen, um von Skagway nach Dawson City zu kommen. Die vielen Seen, welche der Yukon River verbindet, boten teilweise gefährliche Überfahrten bei stürmischen Winden mit deren selbstgebastelten Flössen.
Die Ruhe und die grandiose Landschaft sind Balsam für die Seele.
Wir erreichten kurz danach unseren Campground «Conrad», welcher etwas abseits der Strasse lag und ergatterten uns einen netten Platz.
Am Samstag machte ich das Frühstück. Am Vorabend hatte ich einen Poolish vorbereitet und nach dem Frühstück machte ich einen Teig parat, den ich tagsüber in der unbenutzten Microwelle zur Gare stellte. Meine Reisebegleitung hatte ich schon mal mit dem Registrierungszettel zum Stellplatz 11, welcher weiter unten gleich am See des Campgrounds lag, geschickt.
Anschliessend schlug ich vor, dass wir nochmals retour zum Kaff Destruction Bay fahren sollten, damit wir dort ein paar Minuten Telefon- und Online-Zeit nutzen konnten. 😇
Nach dem Telefon mit Fritz, dem Vater der Reisebegleitung, und nach ein paar WhatsApp, iMessage und Tweets ging es wieder zurück.
Wir fuhren am Campground vorbei zum oberen Ende des Kluane Lake. Hier oben hat man einen tollen Blick über den See.
Leider war uns der Blick auf die Schneegipfel der St. Eliasgebirge verwehrt. Dicke Wolken dräuten von Süden heran, kamen aber nicht über die Gipfel.
Am oberen Ende des Sees befindet sich der der Sheep Mountain. Leider hatte das Visitor Center am Fuss des Berges schon geschlossen. Das fix montierte Fernrohr half uns, neben dem Feldstecher der Reisebegleitung, die Dall-Schafe hoch oben an den Berghängen zu erkennen.
Diese genügsamen Tiere kommen äusserst selten hinab in die Fläche. Sie erhalten durch die Flechten, welche sie zu sich nehmen sowie durch das Ablecken von nassen Felsen meist genügend Wasser, um sich nicht den Raubtieren in den Tälern stellen zu müssen. Trotzdem überlebt ein Drittel der Lämmer das erste Jahr nicht.
Nachdem wir vermutlich alle Schäfchen gezählt hatten, fuhren wir ein kurzes Stück retour. Dort startet der «Soldier’s Summit Trail». Ein kurzer Weg, gesäumt von vielen Stelltafeln, welche das Geschehen in der Gegend zum Zeitpunkt des Baus des Alaska Highway 1943 erzählten.
Zu dieser Zeit kamen viele der Ureinwohner des Yukons das erste mal in Kontakt mit unserer Form von Zivilisation. War es früher nur einmal im Jahr möglich, Whitehorse in einer langen Reise mit Schlittenhunden für ein Winter-Potlach zu besuchen, so schaffte man das nun im Auto in einem Tag. Die Weissen brachten aber nicht nur neue Technologien, sondern auch Krankheiten wie die Masern, an denen viele Menschen hier erkrankten oder starben.
Spannend war auch, dass rund ein Drittel der von den USA zum Bau der Strasse eingesetzten Soldaten schwarzer Hautfarbe und mehrheitlich aus dem Süden der USA waren. Diese Menschen wurde damals noch offen diskriminiert, durften sich nicht aus den Armeelagern entfernen. Die meisten von ihnen hatten noch nie im Leben vorher Schnee gesehen oder so kalte Temperaturen erlebt. Die Ureinwohner hatten gar kein Wort für «Schwarze» und nannten diese einfach «eine andere Art von Weissen».
Ich war schon mehrmals am Sheep Mountain, hatte aber diesen Trail noch nie gemacht. Man sollte ihn aber auf keinen Fall verpassen. Neben den, teilweise historischen Audio-Mittschnitten, welche man an den Schautafeln auch anhören kann, wird man oben auch mit einem tollen Rundblick über das Tal belohnt.
Nachdem wir noch ein wenig die Sonne in den dort aufgestellten roten Stühlen genossen hatten, fuhren wir zurück zum Campground. Hier würde ich mich gerne mal ein ganzes Jahr der Natur und Gegend widmen. 😍
Leider hatte der Stellplatz 11 einen Nachteil. Der Platz nebendran war von einem Wohnmobil aus Kalifornien belegt, dessen Besitzer einen Generator laufen liess. Wir ärgerten uns gehörig, denn das Ding lief stundenlang. 😡
Ich machte dann ein Bild des Motorhomes, um es ev. ins Blog zu stellen. Ein paar Minuten später erschien der Mann bei mir und wollte wissen, ob ich ein Problem hätte. Ich wollte nicht mit ihm argumentieren, da mein Englisch für Streitgespräche nicht ausreichend munitioniert ist. Ich murmelte nur etwas, dass ich es schade fände, dass man in der Natur draussen einen Generator brauche und er verschwand dann wieder.
Wiederum ein paar Minuten später fragte mich eine Frau vom einem Camper-Van auf der anderen Seite, ob wir uns gestritten hätten. Ich erklärte ihr die Situation und sie meinte, der Typ hätte schon den gestrigen Tag lang seinen Generator an gehabt. Sie fände es auch unnötig und würde sich nun überlegen, zu ihm rüberzugehen, um ihn oder seine Frau zu bitten, das Ding doch abzustellen.
In der Zwischenzeit hatte ich meinen Brotteig aus der Gare genommen und zwei Baguettes gebastelt. Meine Reisebegleitung hantierte mit Bestandteilen eines Kuchens und ich musste für den Backofen hinten anstehen. 😇
Als ich ein paar Minuten später zur Toilette ging, sah ich die Nachbarin dann zum «Generator-Man» rübergehen. Auf dem Rückweg ging ich zu ihr und wir führten ein nettes Gespräch. Sie meinte, er hätte auf seinem Recht bestanden, ausser Nachts, einen Generator an zu haben und er sei eher ein grober Mensch, seine Frau hätte aber Verständnis gezeigt.
Während ich mit meinen Baguettes darauf wartete, endlich an den Backofen zu dürfen, schaltete er dann trotzdem den Generator aus. Ich ging danach zur Camper-Van-Nachbarin rüber und brachte ihr eine Tafel Schokolade zum Dank für die «Verhandlungen». Ich hatte ihr erklärt, dass ich etwas zu feiern hätte und ihr dankbar sei.
Nachdem unsere Steaks gebraten, die Baguettes aus dem Ofen und der Kuchen angeschnitten war, kam unsere Nachbarin nochmals zu uns rüber.
Sie wollte uns zu einem Glas Wein bei ihnen drüben einladen, was wir dankend annehmen. Wir holten unsere warmen Jacken, packten unsere Campingstühle und stellten sie zu ihnen ans Camping-Feuer.
Der Wein mundete und bald entspann sich ein nettes Gespräch mit Corliss und Gordon. Die Beiden sind pensioniert und leben hauptsächlich in Whitehorse. Im Winter auch in Alberta, wo sie eigentlich her stammen. Sie gaben uns viele Tipps rund um den Yukon und wir erfuhren einiges über das Leben hier.
Sie wollten die Schokolade, welche ich gebracht hatte, unbedingt teilen. Nachdem mir Gordon dann sogar noch eine Büchse «Spruce Pale Ale» der Yukon Brewing Company schenkte, revanchierten wir uns mit einer grossen, dunklen Toblerone, welche hier sonst nicht erhältlich ist.
Als es dann langsam wirklich dunkel und kalt wurde, verabschiedeten wir uns von den Beiden, nicht ohne noch ihre Visitenkarte überreicht zu bekommen, falls wir uns mal melden wollten. So etwas schätze ich wirklich hier drüben, wie schnell und unkompliziert man mit Menschen persönlich in Kontakt kommt.
Am Vorabend hatte ich einen kleinen Vorteig angesetzt. Schliesslich hatten wir in Whitehorse am Anfang der Reise 2.5 Kilo Vollkornmehl gekauft. Und was wäre #urslisbäckerei schon ohne erneuen Versuch im Yukon. Der im 2015 war ja mit Sauerteig ziemlich misslungen.
Also durfte es dieses Mal ein wenig Trockenhefe sein, die ich am Vorabend zu einem Poolish angesetzt hatte. Am Morgen versuchte ich mich dann an Brötchen. Das Mehl nimmt sehr wenig Wasser auf, weshalb ich ziemlich mehr Mehl zusetzen musste, als zuerst gedacht. Da das Salz einfach in mehr oder weniger gehäuften Kaffeelöffeln zugesetzt wurde, kam es schlussendlich leicht untersalzen heraus. Und da nur wenig Zeit zum Gehen lassen, wurden die Brötchen schlussendlich ziemlich dicht. Aber hey, frische Brötchen am Deadman Lake, kriegt man ja auch nicht allenthalben. 😉
Und schon fuhren wir das Slideout wieder ein und machten uns auf dem Alaska Highway auf nach Süden.
Nach ein paar Kilometern kamen wir zum Tetlin National Wildlife Refugee, wo es ein kleines Visitor-Center hat, welches unter anderem Felle von Tieren ausstellte. Es ist schon ein ziemlicher Unterschied zwischen dem recht rauhen Haar des Bären oder einem seidig feinen Fell eines Fuchses.
Der Blick über die Seenplatte, welche in der richtigen Jahreszeit offenbar ein Vogelparadies für Vögel aus mehreren Kontinenten darstellt, ging zu den Bergen des Wrangell-/St. Elias-Nationalpark, welche aber im Dunst nicht wirklich gut erkennbar sind.
Die Angestellten der Visitor-Center sind auch immer froh, ein wenig mit Besuchern plaudern zu können. Zwei ebenfalls anwesende Holländer fragten nach dem Spazierweg. Die Rangerin beschrieb ihn als kurz, aber man solle ein wenig singen oder laut sprechen, da es Bären in der Gegend habe. Die Holländerin war dann etwas nervös. Ich beruhigte sie mit dem Kommentar, dass wir dann nachkämen und ihre Reste aufsammeln würden. 🤣
Wir machten uns dann auch auf den kurzen Weg den Hang hinunter zu ein paar alten, zerfallenen Trapper-Hütten und wieder zurück. Die Holländer haben wir nicht mehr gesehen… Wird schon gut gekommen sein. 😇
Nach kurzer Fahrt ging es dann zur Grenze USA/Canada bei Beaver Creek. Man fährt dort zuerst an der US-Station vorbei und kommt dann nach rund 3.7 Kilometer an eine Grenzmarkierung. Hier wurde auch eine Schneise durch den Wald geschlagen, keine Ahnung, wie weit die das getrieben haben.
Wir machten kurz halt und schauten uns die Schautafeln an, welche die Gegend und die Geschichte jeweils erklären.
Ich liess mir die Gelegenheit nicht nehmen und platzierte meinen Hintern auf dem Bänkchen genau dort, wo ein senkrechter Strich den Grenzverlauf anzeige. Eine Backe in den USA, eine in Canada. 😂
Danach geht es noch rund 32 Kilometer bis Beaver Creek, wo uns ein gestrenger, kanadischer Grenzbeamter mit gepflegtem Bart, die üblichen Fragen stellte. Nein, keine Tiere, keine Waffen, keine Fischereiausrüstung, keine Drogen und auch nicht mehr als 10'000 Dollar Cash.
Bei der Tankstelle füllten wir dann wieder zu den eher teureren, kanadischen Preisen auf (immer Auffüllen, man weiss nie, wann die nächste offene Tankstelle kommt). Bei der Bedienung (ukrainische Studentin als Sommeraushilfe) konnten wir dann die verschiedenen Birken-Sirups ausprobieren. Frühjahr = sehr süss, fast kein Eigengeschmack, Sommer = süss, spürbarer Eigengeschmack, Herbst = weniger süss, ausgeprägter Geschmack.
Weiter runter kamen wir dann an einem grossen Waldbrandgebiet vorbei. Links und rechts der Strasse waren verkohlte Baumstümpfe und teilweise loderten auch noch einzelne Feuer. Zudem hatte es sehr dichten Rauch. Das gröbste War aber schon vorbei und es gab keine Strassensperrungen mehr, wie offenbar ein paar Tage vorher.
Und schon kamen wir bei Destruction Bay zum Kluane Lake. Hier hätten wir gerne unseren Grauwasser-Tank geleert, der schon einen ziemlich hohen Füllstand anzeigte. Leider war Ende Saison und wir mussten uns noch etwas gedulden und weiterhin sorgsam mit dem Wasser umgehen. Da wir hier auch wieder ein wenig Netz hatten, informierten wir uns mal wieder über die Wetterprognosen und die unwichtigen News aus der Heimat.
Noch ein paar Hopser auf der unebenen Fahrbahn und dann fuhren wir auf den «Congdon Creek Campground» am Kluane Lake ein. Hier war ich insgesamt das fünfte Mal und jeder Besuch war eigentlich ein Vergnügen.
Leider waren alle Plätze am See unten belegt. Wir kontrollierten die Datumsangaben an den Plätzen und notierten uns in Gedanken, welchen davon wir am nächsten Tag für uns reservieren wollten. Der Platz elf, versicherte uns der aktuelle Inhaber, würde am nächsten Morgen früh frei und so fuhren wir in den oberen Teil mitten in den Bäumen zu einem einigermassen ebenen Platz. Note to self, das nächste Mal eine kleine Wasserwaage mitnehmen. 😉
Die Nacht war anfänglich extrem windig und einmal tröpfelte es kurz. Aber gegen Morgen wurde es dann ruhig.
Die kühlen Temperaturen treiben mich jeweils am Morgen aus dem Schlafsack in Richtung Toilette. Das war die Chance, um die friedliche Stimmung am Quartz Lake einzufangen.
Ich möchte ja nicht wissen, wie es hier zur Hochsaison zugeht, vor allem auch hinsichtlich Moskitos. Die Viecher gibt es zwar im September auch noch, aber in deutlich geringerer Zahl.
Zum Frühstück gab es mal wieder Blueberry-Pancakes. Aunt Jemima sei dank, braucht es da nur frisches Wasser und ein paar halb zerquetschte Blaubeeren. 😇
Und dazu natürlich den hiesigen Birken-Sirup, hier die Version «Mid Season» (P.S.: die «Late Season» schmeckt noch besser, habe ich später rausgefunden).
Dann holperten wir die Stichstrasse zurück zum Alaska Highway und begrüssten noch «Smokey The Bear», welcher vor der hohen Feuergefahr warnt. In Zentralalaska war es diesen Sommer nicht nur sehr heiss, sondern auch sehr trocken.
Kurz vor Delta Junction sieht man kurz die Trans-Alaska-Pipeline, auch Aleyska-Pipeline genannt, welche hier überirdisch über den Tanana River geführt wird. Ich hatte vor Jahren (1994 genau gesagt), eine Führung in einer der Pumpstationen machen können. Das Bauwerk ist eine Meisterleistung der Ingenieurskunst. Über das Ergebnis, die Ölförderung in der Arktis, kann man durchaus geteilter Meinung sein.
Bei Delta Junction fuhren wir nochmals kurz gegen Süden und konnten hier die frisch verschneite Alaska Range von Ferne bewundern. Allerdings ging ein sehr starker Wind und der brachte die trockenen Flusstäler enorm zum Stieben.
Und schon ging es weiter in Richtung Tok, wo wir kurz tankten und das hier verfügbare 4G-Netz kurz für Anrufe oder fürs Bloggen benutzten. Auf der Ausfahrt aus dem Städtchen, naja, eher Kaff, gab es kurz einen Stau. Eine der vielen Baustellen mit einem Pilot Car erwartete uns mit ein wenig Wartezeit.
Wir waren kurz über den Hund am Steuer erstaunt, bis wir bemerkten, dass der Besitzer ja vorne im Umzugswagen (U-Haul) steckte und seine Hunde offenbar im gezogenen Wagen mitfahren liess. 😂
Die Zeit war dann schon etwas fortgeschritten und wir suchten uns einen Campground. Der Erste, Lakeview Campground, war recht nahe am Highway, zudem sehr klein und die meisten Plätze waren belegt. Also fuhren wir weiter zum «Deadman Lake Campground», der lag ein paar Kilometer abseits des Highway und war wunderschön.
Es hatte zwar ein paar Moskitos und ich wollte partout nicht mit dem Kanu paddeln gehen. Wir machten dann einen kurzen Spaziergang durch den Campground und den kleinen Trail mit Erklärungen über die Natur und Pflanzen. Zudem trafen wir unterwegs auf den Campground Host. Das sind hier freiwillige Personen, welche den Campground den Sommer über etwas «hüten», schauen, dass es auf den Plumpsklos WC-Papier hat und Holz zur Verfügung stellen. Dazu war der Platz sogar kostenlos, man durfte jedoch einen freiwilligen Obolus hinterlassen. Was wir selbstverständlich taten.
Dafür gab es für meine Reisebegleitung eine coole Begegnung am Steg unten bei Sonnenuntergang. Sowohl der Biber als auch der Mensch erschraken sich ein wenig. 😍
Wir genossen zum Nachtessen ein Rindsragout mit Kartoffelstock und damit die Gelegenheit, endlich mal die Flasche Merlot zu köpfen, die wir in Whitehorse für einen unverschämten Preis erstanden hatten.
Wir fuhren nordwärts in Richtung Fairbanks bis nach Nenana. Dort gibt es eine grosse Strassen- und Eisenbahnbrücke über den Nenana River und auch ein kleines Museum.
Leider war das Museum schon geschlossen (End of Season) und beim Rundgang durchs Dorf beklagte sich ein Mann, welcher am Gärtnern war, dass es den ganzen Sommer keine Moskitos gehabt hätte, und nun frässen sie einem. Tatsächlich waren wir innert Kürze von einem Schwarm umzingelt und flüchteten schnell ins Rivertime Café, wo wir uns mitten unter Einheimischen etwas beobachtet vorkamen. Wir tranken nur etwas und gingen bald wieder. Der Erdbeer-Milchshake war gut, nicht so süss, wie sonst hier alles ist.
Die Strecke hoch nach Fairbanks ist sonst ziemlich unspektakulär. Einzig der Blick zurück würde bei schönem Wetter nochmals den Blick auf den Mount Denali offenlegen. Würde, war aber das korrekte Wort. Wir sahen nur Wolken über dem weiten Land.
In Fairbanks fuhren wir als Erstes die «University of Alaska» an. Dort angegliedert ist das «Museum of the North», welches sehr interessante Ausstellungen zeigt. Im oberen Stockwerk finden sich vielfältige Malereien und Kunstgegenstände, auch einheimischer Künstler und Künstlerinnen.
Das in etwa skurrilste Ausstellungsstück ist dieses «Outhouse» (Plumpsklo) als begeh-, äh, besitzbares Sammelsurium unzähliger kleiner Alltagsgegenstände.
Im Untergeschoss hat es dann ein Abbild der unterschiedlichen Regionen und deren Bewohner. Dazu Artefakte wie Gesteine, aber auch Gegenstände des Alltags wie Bekleidungen, Werkzeuge etc. Sehr interessant und lohnenswert. Wir wurden dann durch den Gong erinnert, dass es schon bald fünf Uhr sei und das Museum schliessen täte. Wir konnten uns gerade noch ein wenig im Shop umsehen und ein paar Gegenstände kaufen.
Dann fuhren wir noch in den Supermarkt, um mal wieder die Regale etwas aufzufüllen. Etwas Fleisch, ein wenig Gemüse und Wasser. Interessant, solche Einkäufe haben im 2015 mit Heinz deutlich weniger lang gedauert, als mit meiner aktuellen Reisebegleitung. Irgendwann komm ich noch drauf, weshalb. 😇
Wir tuckerten dann durch den Feierabendverkehr in Richtung Northpole, wo wir planten, auf dem Riverside Campground am Cheena River zu nächtigen. Wieder mal ein «Private Campground», wo wir Waschen und Duschen konnten. Wir bekamen einen grossen Stellplatz mit allen Anschlüssen zum Einheitspreis. Die Wäsche gelang mittelprächtig, da wir in einer der drei Maschinen offenbar noch ein Zettelchen irgendwo drin hatten. Die Fussel gingen zwar einigermassen raus. Ich hatte eine Rolle Quarter beim Empfang eingetauscht. Da jede Maschine und auch der Tumbler jedoch 2 Taler kosteten, mussten wir beim Trocknen etwas zusammenlegen. Die heikleren Teile wollten wir nicht rösten, dafür blieben sie etwas feucht und wir hängen dann das halbe Motorhome mit den Kleidern voll. 👍🏻
Leider liegt der Riverside Campground in North Pole inmitten von verschiedenen Flugfeldern der US Armee und die hatten wohl gerade eine kleinere Übung im Gange. Auf jeden Fall knatterten bis beinahe 1 Uhr Nachts Helikopter herum.
Am Mittwoch fuhren wir zuerst einmal zum «Santa Claus House» in North Pole und sahen uns ein wenig an den verschiedenen Weihnachtsdekorationen, welche man hier das ganze Jahr über erstehen kann, satt. Ich wollte testen, ob es meine aktuelle Reisebegleitung länger als Heinz im 2015 aushält. Der floh ja nach knapp 10 Minuten fluchend aus dem Dauer-JingleBells-GlitterFlitter-Haus. 🤣
Unser Tagesziel war unbestimmt. Wir wollten mal in Richtung Delta Junction und Tok fahren und schauen, wie weit wir kommen.
Die Fahrt entlang des Tales des Tanana River war von gutem Wetter mit einigen Wolken begleitet. Einmal hatten wir an einem See eine nette Begegnung mit ein paar Enten, welche meine Schuhbändel für Würmer hielten und ständig daran zerrten. 🤣
Bei Delta Junction war leider das Visitor Center schon geschlossen. Wir sahen uns mit einer grösseren Reisegruppe, welche mit einem grossen Car unterwegs war, die Ausstellung vor dem Gebäude an. Hier hat es ein «Pig» der «Alyeska-Pipeline», ein Gerät, welches zur Reinigung der Trans-Alaska-Pipeline benutzt wird. Und natürlich steht hier ein «Milepost», welcher das Ende des Alaska-Highway markiert.
Wir fuhren dann noch ein Stück gegen Süden, in der Hoffnung, irgendwo die «Delta Junction Bison» zu sehen. Aber da war nix. Und da die Zeit schon etwas fortgeschritten war, wollten wir auch nicht zwingend weiterfahren. Ein paar Kilometer retour gab es einen öffentlichen Campground am «Quartz Lake». Der lag allerdings auch ein paar Kilometer im Hinterland. Dafür war es dort extrem ruhig. Ausser uns waren nur ein paar Einheimische mit Booten unterwegs. Später kam noch ein Motorhome mit ein paar Chinesen hinzu.
Wir grillierten uns mal wieder ein paar schöne Steaks, dazu Maiskolben. Leider hat es in Alaska keine gratis Holzvorräte an den öffentlichen Campgrounds, aber die Umgebung gab zum Glück genügend Holz her.
Die Campground-Betreuerin in Fairbanks hatte uns gesagt, dass es Nachts mit etwas Glück Nordlichter zu bewundern gäbe. Und tatsächlich, kurz nach 2 Uhr Nachts war meine Reisebegleitung ganz aufgeregt und fragte, ob ich wach sei. Da ich einen leichten Schlaf habe, war ich tatsächlich wach und wir zogen uns etwas über und gingen in die kühle Nach hinaus.
Ich habe noch nie Nordlichter gesehen, nur Schilderungen von Kollegen gehört. Es war wirklich beeindruckend. Der beinahe-Vollmond war hinter den Baumwipfeln verborgen und über den ganzen Himmel zogen sich die sanft wabernden Bahnen mit fahlem gelblich-grünem Licht. Nach einer Viertelstunde waren wir dann wieder froh, in die warmen Schlafsäcke schlüpfen zu können.