Yukon 2019, Whitehorse - Fox Lake

4. September 2019 Lesezeit: 5 Minuten

Whitehorse

Das Hotelzimmer im Westmark Hotel war schon ziemlich in die Jahre gekommen. Aber die Betten waren mit tadellosen Matratzen ausgerüstet und somit stand dem ruhigen Schlaf höchstens das Schnarchen des Autors entgegen.

Aufgrund der doch langen Anreise war eine gehörige Portion Müdigkeit vorhanden, nichts desto trotz war meine Reisebegleitung schon kurz nach fünf Uhr wach. Ich liess mich vom gelegentlichen Leuchten irgend eines Bildschirms nicht stören und wartete, bis die Sonne nach 7 Uhr doch stärker ins Zimmer leuchtete.

Am Vorabend hatte ich der Autovermietung (Canadream) eine Mail gesandt, dass wir in diesem Hotel seien und ob sie uns abholen kämen oder ob wir mit dem Taxi hochfahren müssten. Als ich am Morgen das Mail checkte, war aber noch keine Antwort da.

Immerhin schrieb ich meinen ersten Reisebetrag im neuen Blog fertig und dank irgendwelchen Plugins und Metadaten, die ich da eingeben kann, macht das Blog nun auf Twitterposts auch eine bessere Falle (Stichwort Twitter Cards und Unfurling).

Nachdem wir uns frisch gemacht und angezogen hatten, wollten wir mal bei der lokalen, deutsch-stämmigen Bäckerei nach gutem Brot nachsehen.

Aber als wir nach kurzem Fussmarsch um 9:10 Uhr vor der «Alpine Bakery» standen, leuchtete uns nur ein Schild mit «Closed for Labor Day» entgegen. So ein Mist auch, deshalb war die Stadt ziemlich ausgestorben.

Die Alpine Bakery in Whitehorse

Also marschierten wir bei steifer, kühler Brise wieder zurück zum Hotel und gönnten uns dort ein doch ziemlich ausgedehntes Frühstück.

Frühstück im Westmark Hotel Whitehorse

Während des Frühstücks hatten wir die Idee, dem Kollegen Adi via WhatsApp ein wenig den Mund wässrig zu machen. Wir genossen die Neckereien und den leichten Neid.

Danach erhielt ich doch noch eine Mail, dass wir um 11:45 Uhr vor dem Hotel abgeholt würden. Es blieb uns gerade noch genügend Zeit, die Zähne zu putzen und die Koffer zu packen.

Camper-Vermietung

Pünktlich wie die Bahn fuhr ein kleiner Van vor, in welchem bereits ein deutsches Ehepaar sass, welches ebenfalls einen Camper gemietet hatte.

Wir fuhren von der Stadt wieder hoch zum Flughafen, wo die Vermietstation von Canadream war. Die Einweisung erfolgte ein wenig multilingual, bei welchem wir sicherstellten, dass die beiden Deutschen alles mitbekommen hatten.

Das dauerte insgesamt mit Kontrolle des Fahrzeugs und allen Utensilien, welche übergeben werden, sicher zwei Stunden.

Canadream ist etwas anders unterwegs als die letzte Vermietung, welche ich im 2015 hatte. Fraserway hat etwas höhere Preise, dafür waren eigentlich viele Sachen integriert, welche nun bei Canadream als Option kamen. Zum Beispiel:

  • Mietgebühr für den Generator (bei Benutzung mindestens 100 CAN$, sonst pro Tag 5 CAN$)
  • Endreinigung innen
  • Toilettenkit (Chemie)

Ebenso war das Lager an angebrauchten, aber haltbaren Gegenständen etwas dünn. Wir konnten uns Salz und Öl, sowie Kaffeefilter organisieren.

So gegen 15:30 Uhr waren wir dann im Städtchen zurück, wo wir den Haupteinkauf im neueren Supermark «Save on Foods» erledigten. Mmit einem vollgepackten Einkaufswägeli und 520 Dollar leichter, verliessen wir den Laden nach etwas mehr als einer Stunde. Die Auswahl der verschiedenen Lebensmittel und Sachen dauerte etwas länger als üblich. 😉

Dann gingen wir noch kurz zum «Independent», da es dort 4L-Wassergefässe und auch Rindsbouillon gab. Danach ging es noch kurz zu Fuss zum «Big Bear Beer and Wine», wo wir eine Flasche Rotwein und ein paar Biere organisierten. Canada besteuert ja Alkohol ziemlich heftig, also blieb auch dort beinahe ein Hunderter liegen.

Unterwegs zum ersten Campground

Erst kurz nach 17 Uhr fuhren wir dann endlich los in Richtung Norden, nach der Verzweigung auf dem Klondike Highway. Bis zum Fox Lake Campground war es rund eine Stunde Fahrzeit, bei welcher sich meine Reisebegleitung mit dem Fahrzeug ein wenig vertraut machen konnte. Ist halt schon eher ein Traktor als ein PW.

Am Campground ergatterten wir ein schönes Plätzchen am See, welches ein netter Herr mit einer schönen, auf retro gemachten Triumph für uns freigab.

Nach rund einer Stunde brannte auch ein schönes Feuer, auf welchem wir uns ein nettes T-Bone-Steak grillierten. Dazu gab es einen Salat und ich kredenzte mir ein «Pingo Pale Ale» der lokalen Winterlong Brewing Company.

Die Zeit verging recht schnell und es kühlte auch langsam ab. Ich tippselte noch ein wenig an diesem Beitrag, welchen ich in der Notizen-App vorbereite. Irgendwann fielen mir fast die Augen zu und ich merkte, dass es schon 23 Uhr war. Also schlüpfte ich in den Schlafsack und löschte mein Licht.

Wake-up im Fox Lake

Der erste Teil der Nacht war recht stürmisch. Da es sonst sehr ruhig ist, hörte man die Wellen am See und das Rauschen der Blätter. Zudem wurde es gegen Morgen dann richtig kalt, so dass ich den Schlafsack ganz schliessen musste.

Danach schlief ich wieder ein und auch meine sonst früh aufstehende Reisebegleitung hatte offenbar noch etwas Schlaf in den Knochen. Auf jeden Fall weckte uns das iPhone um 7:45 Uhr und als Erstes machten wir kurz die Heizung an, um die Temperatur auf ein angenehmeres Niveau zu heben.

Das Frühstück bestand aus selbst gemischtem Natur-Joghurt mit Früchten und Rührei. Reminder für die nächsten Frühstücke, Butter jeweils sofort aus dem Kühlschrank nehmen.

Der Filterkaffee von Lavazza war ok, man muss einfach dran denken, Wasser nicht aus dem Hahnen zu nehmen. In Whitehorse, wo das Wasser in die Tanks kam, ist es spürbar gechlort und das schmeckt scheusslich im Kaffee.

Die See war nach der stürmischen Nacht nun ganz ruhig und so gelang mir dieses tolle Panorama-Bild.

Panorama-Bild am Fox Lake im Yukon

Danach fuhren wir den Slide-Out des Motorhome wieder ein. Dieser bringt uns doch fast fünfzig Zentimeter mehr Tiefe und soll anscheinend sehr robust sein. Ich hatte erst ein wenig Bedenken, weil wenn das Ding klemmt, kommt man keinen Meter mehr weit.

Anschliessend fuhren wir weiter auf dem Klondike Highway in Richtung Norden.


Yukon 2019, Anreise nach Whitehorse

2. September 2019 Lesezeit: 7 Minuten

Zum Flughafen

Die Nacht war zwar nicht kurz, aber etwas unruhig. Mit dem ersten Weckerton war ich hellwach und dann auch schon kurze Zeit später in der Dusche.

Kollege Michael brachte uns dann nmit dem Wagen in den Flughafen, die Zugsverbindungen am Sonntag mit so viel Gepäck sind eher mau.

Unterwegs konnten wir ein tolles Morgenlicht über den Alpen bewundern!

Alpenpanorama im Morgenlicht, kurz vor Berikon aufgenommen

Kurz vor 8 Uhr lud er uns ab und wir machten uns auf den Weg zum Check-In 2. Dort luden wir die vier Gepäckstücke ab und liessen uns anschliessend noch vom Sunrise Shop wegen Abo-/Datenpaketen beraten. Meine Reisebegleitung konnte dann dort gleich ein Upgrade aufs Monatsabo machen, was sie deutlich günstiger kommt, als mich mein Swisscom-Datenpaket.

Danach gingen wir durch die Security, welche gerade keinen Grossandrang hatte. Im Duty-Free erstanden wir noch ein wenig Ware und schon waren wir unterwegs ins Midfield.

Unsere Boing 787 stand schon da und rechtzeitig begann auch das Boarden. Wir hatten zwei Plätze in der Economie Plus. Die Bestuhlung im Dreamliner ist bei Eco Plus 2–3–2, gegenüber 3–3–3 bei Eco und das macht sich bezahlt. Ebenso war die Beinfreiheit nach vorne gut.

Wir starteten rund eine halbe Stunde zu spät und der Abschied wurde uns gerade noch mit ein paar Regentropfen versüsst.

Unterwegs im Dreamliner

Wir wurden ansprechend verköstigt, dabei kam bei Teller und Besteck sogar ein wenig Businessclass-Feeling auf. Das Bordunterhaltungsprogramm nutzte ich, um mich Marvel-mässig wieder einigermassen auf den aktuellen Stand zu bringen.

Leider waren die Passagiere in der Reihe vor uns eher selbstbezogen und stellten, kaum gestartet die Sitze nach hinten. Zudem machte der am Fenster jeweils das Fenster auch gleich dunkel, obwohl wir es für die Aussicht eigentlich gerne hell gehabt hätten. Ich finde es eine Zumutung, dass das Cabin Crew nicht wenigstens beim Essen selbständig die Leute darauf hinweist, die Sitze gerade zu stellen.

Aber sonst gingen die neuneinhalb Stunden irgendwann auch vorbei und wir konnten endlich in Vancouver aussteigen.

Der Dreamliner nach Ankunft in Vancouver

Einreise

Nachdem wir uns von den, eine Reihe hinter uns mitreisenden Bekannten meiner Reisebegleitung verabschiedet hatten, gingen wir in die grosse Ankunftshalle hinunter. Dort warteten Heerscharen von Menschen auf die Einreise. Uns schwante schon Wartezeiten von mehr als einer Stunde, aber die Anzeige in der Mitte wies auf Anschlüsse hin und so konnten wir nach zweimaler Rückfrage auf der rechten Seite zu einer separaten Sektion.

Dort konnten wir praktisch sofort vorrücken und wurden dann zu einem Automaten gewiesen. Wir konnten dort in einem Aufwasch für zwei Personen die Aufgaben durchgehen. Pässe scannen, fragen zum Einreisezweck, zu Zollsachen etc. beantworten. Einzig das Scrollen funktionierte praktisch nicht, so dass wir die letzte Frage ohne ganz zu lesen mit dem obligaten «Nein» beantworteten. Die Aufnahme von Fotos war auch etwas tricky, denn das Ding wollte unbedingt die Augen «erkennen», ich zog dann irgenwann die Brille ab, worauf der Automat zufrieden war und einen Zettel ausspuckte. Darauf war dann zwar die Sektion für das Foto der Reisebegleitung weiss und durchgekreuzt, aber eine Aufsichtsperson befand, das sei kein Problem.

Danach konnten wir – ebenfalls ohne Wartezeit – zu einer Einreisebeamtin. Diese prüfte kurz den Ausdruck und visuell nochmals die Pässe. Danach fragte sie die Aufenthaltsdauer und den Reisezweck nochmals ab und schon waren wir durch.

Unser Gepäck wurde wirklich durchgecheckt, wir sahen es erst in Whitehorse wieder. Ein Shuttlebus brachte uns nun zum «Domestic Terminal», wo wir die Zeit bis zum Abflug mit einer kurzen Zwischenverpflegung und Gratis-WLAN verbrachten.

Weiterflug nach Whitehorse

Das Check-In für den Anschlussflug mit einer kleinen Bombardier begann rechtzeitig. Wir waren froh, kein grosses Kabinengepäck mitgebracht zu haben, denn die Platzverhältnisse waren wirklich eng. Zudem war es auch sehr heiss im Flugzeug.

Wir hingen dann mehr als eine Dreiviertelstunde in einer Schlange vor dem Abflug fest.

Meine Beine im Bombardier CRJ900

Die Flugzeit nach Whitehorse war aber recht kurz, ein wenig mehr als zwei Stunden. Die Landschaft unter uns war teilweise hinter vielen Wolken verborgen.

Blick aus dem Flugzeug über den Yukon

Und schon schwenkte der Regionaljet auf den Flughafen Whitehorse ein, wo er meiner Meinung nach recht spät aufsetzte und auch einen recht langen Bremsweg hatte.

Ankunft in Whitehorse

Beim Gepäckband war dann auch klar, warum der Jet recht schwer war. Im Schnitt hatte jede und jeder Reisende wohl zwei grosse Gepäckstücke abzuholen.

Draussen stand ein Shuttlebus, der uns dann zum Hotel brachte. Der Fahrer erzählte launige Geschichten über den Yukon und dessen Einwohner und hatte seinen Fünfer Trinkgeld alleine durch ein- und ausladen der Gepäckstücke verdient.

Nach dem Bezug des Hotelzimmers gingen wir noch ein wenig spazieren und kauften uns unter anderem ein Joghurt. Ich verstehe die nordamerikanische Besessenheit hinsichtlich Milchfett einfach nicht. Aber es gab tatsächlich ein oder zwei Produkte, welche nicht fettfrei waren.

Eigentlich waren wir schon lange hundemüde, erlaubten uns aber erst gegen 20 bzw. 21 Uhr in den Schlaf zu sinken.

So, den Artikel habe ich am Montagmorgen fertig geschrieben. Heute werden wir dann das Motorhome übernehmen.


Yukon 2019, Anfahrt in den Aargau

31. August 2019 Lesezeit: 2 Minuten

Nun sitze ich am Tisch meiner Reisebegleitung und tippe also tatsächlich meinen ersten Beitrag in mein neues Blogsystem.

Der Abschnitt Bern bis in den Aargau war etwas schweisstreibend. Heute brannte die Sonne ja schon früh vom Himmel. Die Checkliste war dann einigermassen schnell abgearbeitet. Auch die Einkaufsliste, die ich nicht anschaute und deshalb beinahe noch die Zahnpasta vergass.

Dann ging ich noch schnell bei der Frau Aeschlimann in der Bäckerei Röthlisberger auf einen kleinen Einkauf und Schwatz vorbei. Sie hat mir vor einiger Zeit mal gesagt, dass sie früher auch mal bei der Firma gearbeitet hat. Sie wünschte mir ganz tolle Ferien und gute Erholung. Ich finde es schön, dass es auch in einer mittelgrossen Stadt wie Bern möglich ist, sich so ein wenig näher zu kommen.

Die grosse Eagle Creek Tasche füllte sich ja schon seit ca einer Woche und als ich sie hochwuchtete, kam sie mir verflixt schwer vor. Unter der Türe bekam ich noch beinahe eine kleine Panikattacke, da ich dachte, ich hätte das Reiseportemonnaie nicht eingepackt.

An der provisorischen Bushaltestelle knallte die Sonne dann brutal runter und ich war froh, in den klimatisierten Bus einsteigen zu können. Auf der Reise bis zum Bahnhof unterhielt ich mich noch mit einer älteren Frau, welche sehr interessiert an meiner Reise war.

Am Bahnhof reichte die Zeit, um kurz am Gepäck-Schalter meinen Koffer zu wägen. Die Frau im Reisebüro warf einen Blick auf die Anzeige und meinte: «26.8 Kilo» 😬

Im Aargau angekommen, holten wir dann einen zweiten Koffer dazu um ein wenig Gewicht zu verteilen. Schade, ich hätte zu Hause ja genügend gehabt.

Wir waren dann noch auf ein Nachtessen bei den Nachbarn hier, welche uns bestens verköstigten. Habe ich schon gesagt, dass ich fast keinen Hunger habe? Mein Magen erholt sich wohl erst, wenn wir am Ziel angekommen sind.

Der Wecker wird früh läuten morgen. Wir fahren gegen 7 Uhr mit einem Kollegen zum Flughafen.


Neues Blog-CMS

31. August 2019 Lesezeit: ~1 Minute

Leider ist die Migration der alten Inhalte noch nicht (ganz) geglückt und irgendwie habe ich nun doch noch anderes Zeugs zu tun.

Deshalb startet hier der neue Blog noch fast leer.

Den alten Blog findet Ihr auf der Seite unter Links oder aber hier!


Über

Limmattaler Aargauer seit 1996 in Bern lebend. Sich häufig fürchterlich über Nichtigkeiten aufregender Mensch. Glaube manchmal trotzdem noch an das Gute. In der IT arbeitender Bähnler, der hier völlig private Meinungen von sich gibt.