Ich hatte ein iPhone…

für kurze Zeit.

Gestern war ich nach 16 Uhr kurz in der Stadt im Loeb Lebensmittel (Häagen-Dazs Erdbeerglacé) einkaufen. Nachdem ich den Laden verlassen hatte, überlegte ich kurz, ob ich nun noch in den Coop oder in die Migros solle. Ich entschied pro Migros und ging die Schauplatzgasse entlang zum Bundesplatz. Nach ein paar Metern sah ich am Strassenrand am Boden ein grünes Täschchen, ähnlich wie ein Portemonnaie oder ein Schlüsselbund, liegen. Musste wohl von einem Velo gefallen sein.

Ich hielt an und liess mir ein paar Gedanken durch den Kopf gehen. Ist es leer, also Müll? Was enthält es? Irgendwer vermisst es sicher. Was ist drin? Was mache ich damit, wenn ich den Besitzer nicht identifizieren kann? Wo könnte ich es abgeben, so dass es der Besitzer – falls dringend gesucht – noch abholen könnte und wie viel bürokratischen Aufwand generiere ich mir damit?

Schlussendlich erbarmte sich niemand meiner und beantwortete mir die Fragen und es tauchte auch nicht gerade ein Besitzer auf, also schwang ich mich in die Hocke und fische das Ding von der Strasse. Es enthielt ein iPhone (älter als 4 G) und sonst nichts.

Nun, wie identifiziere ich den Besitzer? Einschalten… ah, kein PIN! Tss, tss… Hintergrundbild nichtssagend. Adressbuch, eine Million Einträge und ohne zu tief in die Privatsphäre anderer einzudringen, bei den ersten drei auch nur Kurzeinträge (Spitzname/Telefonnummer). Mail nicht konfiguriert… Hmm, mich selber anrufen und dann die Telefonnummer via Swisscom Auskunft identifizieren? Machen die das im Zeitalter des Datenschutzes überhaupt noch?

Ich versuchte es mit dem letzten Anruf aus der History, aber dort war nur die Combox. Da der Akku am schwächeln war, wollte ich es mal mitnehmen um es aufzuladen und zu Hause in Ruhe weitere Alternativen zur Suche zu finden. Nach ein paar Metern begann es dann aber zu klingeln und eine weibliche Stimme meldete sich als Kollegin der Besitzerin. Sie war beim Bahnhof. Ich beschrieb ihr, dass ich vor dem Papa Joe's warten täte und nach wenigen Minuten radelte eine junge Frau, um sich schauend, heran. Das Telefon war ihr aus dem Einkaufskorb gefallen und sie war offensichtlich sehr froh, es zurück zu erhalten.

Urs | Sonntag 29 Mai 2011 - 10:47 am | | default | Kein Kommentar
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Unappetitliche Kommentare zu verwirrten Menschen

In diesem Artikel auf NZZ-Online bzw. den Kommentaren im Artikel zeigt sich mal wieder die hässliche Seite der Schweiz. Offenbar ist die Redaktionszensurstelle bereit, aus meiner Sicht unangemessene Beiträge zu publizieren. Da meine direkte Reaktion nicht publiziert wurde, kommts halt hier.

Zitat: Adolf Kurt Leemann (18. Mai 2011, 12:21)

Und ...

Womit erwirtschaftete sich dieser vielleicht gar noch zugewanderte "verwirrte Man" sein Leben ? Frau Fetz, da wäre doch ein humaner Eingriff von Ihnen persönlich gar nicht so abwäglich um diesen „armen Tropf“ in Ihrer Wohnung und dank Ihrer ausgewiesener Hilfe auf „normale Geleise“ zu bringen !

Oder

Zitat: Karl Mrak (18. Mai 2011, 08:50)

Man könnte diese Komödie

sicher beenden wenn man will. Aber selbst solche Terroristen bekommen noch Ess-, Trink- und Rauchwaren aufs Dach geliefert.

Ich persönlich finde es doch «sehr starker Tobak», was da die Schreiber über kranke Mitmenschen rauslassen. Da wird möglichst noch auf die Schiene Fremdenhass gesetzt und ein wenig gegen die Linken gelästert.

Ich weiss, man sollte anderen nichts Schlechtes wünschen, aber vielleicht zeigt sich das Schicksal ja irgend wann mal gnädig und lässt die Beiden gegen etwas Stärkeres laufen.

Urs | Mittwoch 18 Mai 2011 - 9:54 pm | | default | Kein Kommentar
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