Asia 2016, Reise nach Singapur

Ich wachte kurz vor dem Wecker auf, wirklich ausgeschlafen fühlte ich mich jedoch nicht. Nach der Dusche packte ich meinen Koffer fertig (Erinnerung ans nächste Mal, den Adapter für die hier vorherrschenden englischen Stecker nicht in den Koffer tun) und ging zum Checkout. Die Angestellten waren immer noch fix und freundlich. Ich bekam auf Wunsch auch eine Papierkopie der Rechnung.

Draussen überlegte ich kurz, ob ich ein Taxi nehmen sollte. Aber es war ja wirklich nicht weit und ich war gut in der Zeit. Also machte ich mich auf den Weg, schleppte den Koffer einmal über eine Fussgängerbrücke mit der Rolltreppe hoch und auf dern anderen Seite die steile Treppe runter und dann ging es schon über die Fussgängerbrücke zum Outer Harbor Terminal.

Dort konnte ich am Schalter für die Superclass-Passagiere meinen präventiv im Hotel ausgedruckten Boarding-Pass vorweisen und somit meinen Koffer gleich nach Singapore durchchecken. Ein sehr praktischer Service.  Anschliessend ging es durch die Passkontrolle zum Gate, wo man beim Verladen der Fluggepäck-Container zuschauen konnte. Die stehen einfach vertäut auf dem Bug, ob das gut geht? Es ging gut.

Beladung der TurboJET-Fähre nach Hongkong Airport

Und schon begann das Boarding. In der Superclass waren auf die wohl 100 Sitzplätze nur gerade 10 belegt, so dass ich mir einen Fensterplatz aussuchen konnte. Die Aussicht war jedoch nicht berauschend, einerseits war es diesig und wolkenverhangen und andererseits waren die Scheiben mit Wassertröpfchen übersäht. Ich spüre jeweils den Seegang, aber mir macht es nichts aus, so dass ich die Zeit mit ein wenig dösen und Jetpack-Gamen verbrachte. Das «Mittagessen» bestand aus einem Tunfischbrötchen (wieder eher süsslich) und einem Kübelchen Gelee mit Früchten und einem Törtchen. Besser als nix.

Mittagessen auf der TurboJET-Fähre nach Hongkong

Im Flughafen Hongkong wollte ich durch die Security, wurde dann aber freundlich und bestimmt daran erinnert, dass man hier weder selbst ausgedruckte noch elektronische Bordkarten akzeptiere! WTF! :-(

Gut der Schalter war nur ein paar Meter um die Ecke und nachdem der Frau dort klar wurde, dass ich schon eingecheckt war und dass sogar mein Fluggepäck eingecheckt war, bekam ich die gedruckte Bordkarte problemlos. Zudem noch einen abgestempelten Beleg, den ich erst achtlos mitnahm. Damit passierte ich die Security und ging dann weiter in Richtung Terminal.

Unterwegs hatte es einen Schalter, auf welchem irgend etwas von «Refund» stand. Ich erinnerte mich an den abgestempelten Beleg und ging da mal einfach hin. Die Frau dort scannte den Beleg und händigte mir kommentarlos 120 Hongkong $ aus. Immerhin etwas mehr als 12 Franken. Keine Ahnung, weshalb ich das zu gut hatte. Ich wies dann noch drei unschlüssig dastehende Deutsche auf die Möglichkeit hin (Karma, Karma…) und ging weiter zum People-Mover, welcher mich in ein paar Minuten zum Terminal 1 brachte.

Dort ging es über Rollbänder oder Fusswege zu den Gates 15-19. Ab Gate 17 sollte mein Flug gehen und irgendwo dort müsste sich auch eine Lounge befinden.

Hinweisschilder am Flughafen Hongkong

Das Hinweisschild zum Thema heisses Wasser erinnerte mich an die Unterhaltung auf Twitter mit Remo. Der erklärte mir ja auf meine verdutzte Frage, was ich mit heissem Wasser im Viet-Nam-Restaurant denn solle, dass Asiaten offenbar noch gerne heisses, pures Wasser trinken :-)

Die Lounge war dann gleich oberhalb Gate 16/17 und ich konnte mich dort ein wenig hinsetzen und die Zeit mit Bloggen überbrücken. Es gab kleine Finger-Sandwichs (Toastbrot in Streifen), aber auch Softdrinks oder guten Kaffee. Um die Ecke hatte es einen kleinen Schalter, bei welchem man sogar Nudelsuppen bestellen konnte.

Um 13:30 Uhr rollte mein Flieger bereits ans Gate und um 14:45 begann das Boarding. Es gab zwei Zugänge, einen für Eco und einen für Business/First. So sass ich kurze Zeit später auf 14A. Der Platz neben mir blieb frei. Und kaum sass ich richtig auf dem Platz, bekam ich auch schon einen Drink.

Blick von oben auf den Platz 14A auf Flug Cathay-Pacifix CX635 nach Singapore
Cathay-Pacific Signature Drink mit Blümchen

Der Flug hob etwa 30 Minuten verspätet ab, hatte aber genügend Reserven. Der Blick aus dem Fenster zeigte ein Lantau in grau. Was für ein glücklicher Mensch ich doch war, dass ich trotz anfänglichem Regen so tolles Wetter in Hongkong erleben durfte! :-)

Flughafen Hongkong, Lantau in grau

Die Crew war wirklich sehr aufmerksam. Auch Madame Purser kam vorbei und stellte sich jedem Gast (mindestens in der Business Class) persönlich vor und wünschte eine gute Reise. Die Verpflegung war mit Früchten, einem Lachsfilet an Sauce Hollandaise und einer feinen Glacé sehr gut.

Nachtessen auf Flug CX635 von Hongkong nach Singapore

Vor dem Landen drehten wir dann noch ein paar Extrarunden, was mir den Blick auf das Land unter mir erlaubte. Man sah auch schon ein paar Brandrodungen mit kilometerlangen, gut sichtbaren Rauchwolken. Eine Plage, unter der im Sommer auch Singapore offenbar leidet.

Dann schwenkte der Pilot seine 777-200 in Richtung Singapore Changi ein und wir landeten mit knapp 20 Minuten Verspätung in die Abenddämmerung hinein. Nach den sehr schnellen und einfachen Einreiseformalitäten irrte ich draussen ein wenig in der schwülen Wärme herum und suchte den via Google ermittelten Bus. Da ich den Busbahnhof aber nicht fand, gab ich relativ schnell auf und schnappte mir ein Taxi. Dieses brachte mich in etwa einer halben Stunde zum Conrad Centennial im Marina-Gebiet.

Das Hotel hat (natürlich, sonst hätte es mir ja Thomas nicht empfohlen) grosse Klasse. Beim Check-In ging es sehr schnell, nachdem der junge Mann von seiner Chefin darauf hingewiesen wurde, dass ich schon übers Web eingecheckt hatte ;-)

Ich wurde dann persönlich ins Eckzimmer 2626 begleitet, der kurze Zeit später folgende Gepäckträger erklärte mir auch die Bedienung aller Apparaturen, wirklich auch hier sehr zuvorkommend und höflich! Die Aussicht aus der riesigen Fensterfront auf das nächtliche Singapore war atemberaubend! 

Sicht aus dem grossen Hotelfenster auf das nächtliche Downtown Singapore

Im Zimmer selbst hatte es einen Früchteteller mit Pralinen (sonst wäre es ja zu gesund). Zudem war das Bett schon aufgedeckt und ein kleiner, roter Bär mit Hinweisschild bezüglich Wiederverwendung der Leintücher sass beim Kissen.

Früchteteller mit Pralinen
Kleiner Teddy als Willkommensgruss auf dem Bett im Conrad Centennial in Singapore

Ich ging nachher noch auf ein kleines Nachtessen in eines der vielen Restaurants gleich neben dem Hotel und legte dann mein müdes Haupt in diese edlen Kissen.

Urs | Donnerstag 31 März 2016 - 6:19 pm | | default | Kein Kommentar

Asia 2016, Dienstag in Macau

Bin relativ lange im Bett liegen geblieben, war irgendwie noch wenig ein wenig «plem» von der Anreise und dem strengen Sonntag. Als ich dann rausging, war es schon zu spät für Frühstück. Machte nichts, ich hatte nicht wirklich Hunger.

Zuerst lief ich entlang der stark befahrenen, lauten Avenida de Amizade. Was mich im Laufe des Tages immer wieder verwunderte, war die Macausche Variante des Fitness-Parcours. Und man sah tatsächlich manchmal Leute, vor allem Ältere, dort an Maschinen hantieren und turnen.

Fitnessgerät an bei einem Spielplatz in Macau

Ich bog dann schnell auf Nebengässchen ab und staunte ab all den vielen, kleinen Läden. Bäckereien, Restaurants en masse. Alle sehr klein oder schmal und vielfach nur in chinesisch angeschrieben.

Ich erstand mir in einer Bäckerei für umgerechnet 2.20 Franken ein Schinken-Ei - Brötchen und eine Cola. Das Brötchen war leider (aber nicht unerwartet) eher süsslich. Gutes Brot muss man in Asien ja nicht wirklich erwarten.

Neon-Werbeschilder von Geschäften in einer Nebengasse in Macau

Am westlichen Ende der Avenide de Amizade befindet sich ein grosser Kreisel und man sieht von Ferne den Macau-Tower. Ich hatte keine Lust, dorthin zu fahren, mir war eher nach dem alten Macau.

Macau Tower im Hintergrund

Aber erst machte ich einen Abstecher in das Casino im Hotel Lisboa. Ich war von Stephan ja informiert worden, dass die Auswahl an Slot-Maschinen eher eingeschränkt ist. Die Chinesen spielen lieber eines der vielen Karten- und Würfelspiele an den Tischen. Nachdem ich erst ein wenig Geld versenkt hatte, spielte ich es nachher an zwei Maschinen zum allergrössten Teil wieder herein. Eine gute Gelegenheit, das Geld auszuzahlen und weiter die Stadt zu erkunden.

Das Hotel und Casino Lisboa in Macau

Kuriositäten findet man auch hier. Dass es Goldschmuck für die geneigte Frau in Form einer grossen, lachenden Sau gibt, kann man ja noch verstehen, schliesslich bedeutet auch hier «Schwein haben» = Glück. Aber bei diesem Laden habe ich kurz gestockt. Ich dachte erst an Schokoladetafeln, wie man sie auch bei uns (zB beim Läderach) kaufen kann. Aber nein, das war gewürztes, getrocknetes Fleisch, welches in Tafelform angeboten wird.

Getrocknetes, gewürztes Fleisch in Platten in einem Supermarkt in Macau

Es ging weiter durch enge Gässchen und irgendwie landete ich bei der Igreja de São Domingos. Nach einem kurzen Besuch der renovierten Kirche (da hatten sich die Termiten mal durch fast alle hölzernen Teile gefressen) ging es weiter durch schmale Gassen. Überall, teilweise am Strassenrand, wurde irgend etwas gekocht und es roch auch gut. Durch jede noch so schmale Gasse quetschten sich Roller. So wunderte es nicht, dass auch diese, neben den Bussen, Hauptverkehrsträger irgendwo einen Parkplatz brauchen ;-)

Abgestellte Roller in einer Nebengasse in Macau

Überhaupt fandens ich hier auf kleinstem Raum gedrängte Shops, in welchem irgend etwas feilgeboten wird. Sei es Essen, sei es Keramik oder Kleider. Häufig war es thematisch etwas sortiert. Da kamen mal ein halbes Dutzend Sanitär- bzw. Kücheneinrichtungsgeschäfte, dann wieder ein Mechaniker, der irgend etwas zusammenschraubt.

Schmaler Laden mit viel Keramik-Krimskrams

Ich ging und ging und ging und dank der App «CityMaps2Go» und der vorher im Hotel geladenen Karte war es auch einfach, im Häusergewirr den Überblick zu behalten. Irgendwo marschierte ich dann in einen kleinen Laden, der Fruchtdrinks anbot. Der junge Mann verstand mich dank dem Deuten auf das Gewünschte und mixte mir dann in einer komplizierten Prozedur genau abgewogen einen Mango-Grapefruit-Drink zusammen. Während ich wartete, wunderte ich mich ein wenig über das kleine Display im Laden, das allerhand Unzusammenhängendes zeigte, so auch diese Eisenbahn.

Holzeisenbahn-Miniatur im Schaufenster

Der fertig gemixte Drink wurde dann in einer Maschine mit einem Plastikdeckel versiegelt und ich bekam ein sehr dickes Röhrchen dazu. Da es auch noch genügend Eis drin hatte, trug ich das Getränk mal mit mir. Ich kam dann ein paar Strassen weiter zum «Reservoir». Die Estrada do Reservatorio verläuft entlang dem Teich gleich beim Hafen und es gibt Bänke zum Verweilen. Dort piekste ich ein Loch in den Deckel und erfrischte mich mit dem kühlen Getränk. Nun verstand ich auch, weshalb das Röhrchen einen halben Centimeter Durchmesser hatte. Im Drink drin hatte es nicht nur Eis, sondern ganze Mangostückchen, an denen mich zuerst beinahe verschluckte.

Danach ging es noch die paar Schritte weiter zum Outer Harbor Ferry Terminal, wo ich mir für den nächsten Tag das Ticket für die Fähre nach Hongkong Airport um 11:30 Uhr kaufte. Die Frau am Schalter wollte zwar verzweifelt die eTicketnummer oder einen Boardingpass haben, aber ich hatte keine Internet-Verbindung und konnte ihr somit nur die Flugnummer angeben. Schlussendlich gab sie mir das Ticket doch noch.

Anschliessend ging ich zurück zum Hotelzimmer, irgendwie spürte ich die 18'200 Schritte oder 12.3 Kilometer, welche ich gemäss meinem iPhone schon gelaufen war. ;-)

Mit leichten Kopfschmerzen – wohl zu wenig getrunken heute oder Coffein-Entzug – ging ich später nochmals raus und beschloss dann aber, gleich um die Ecke wieder ins Hotel reinzugehen, da es dort ein thailändisches Restaurant, das «Naam» gab. Dazu musste ich erst am hoteleigenen Fitnesscenter vorbei. Zum Glück hatte ich keine Sportbekleidung dabei und somit eine Ausrede ;-)

Ich bestaunte kurz den Pool und dachte bedauernd daran, dass ich zwar die Badehose dabei hätte, die Aussentemperaturen von knapp unter 20° C luden aber noch nicht wirklich ein.

Der Pool des Grand Lapa in Macau

Im Restaurant war nicht viel los und das Personal kümmerte sich sehr aufmerksam um mich. Die Karte sah verlockend aus und hinter den Speisen waren denn auch manchmal eine oder sogar zwei kleine Chilischoten vermerkt. Der Kellner meinte jedoch, zwei Chilis seien nicht «so scharf», was auch immer die Definition von «scharf» ist. :-)

Ich bestellte Fish-Cakes mit süss-saurer Sauce mit Erdnüssen und einen kleinen Mango-Salat als Vorspeise. Dazu eine kleine Schale rotes Curry «Kaeng Ped Yaang» mit gerösteter Ente und Früchten. Das rote Curry hatte eine Chili-Schote, aber beim Salat habe ich den Verdacht, dass da mindestens zwei Schoten hintendran war ;-)

Vorspeisen, Fish-Cakes und ein Mango-Salat mit Chilis

Zum Glück konnte ich mir die Zunge mit dem schönen Karottenblümchen wieder etwas neutralisieren bzw. kühlen. Dazu trank ich viel Tee, bevor ich mir das Curry zu Gemüte führte, es schmeckte sehr gut und überhaupt nicht scharf. Entweder hatten sie die Chilis vergessen oder das ging im Ausgleich mit der Kokosmilch und den vielen Früchten dann unter.

rotes Curry mit Ente und Früchten

Beim Bezahlen merkte ich an, dass ich Hotelgast wäre, worauf ich noch 25% Rabatt bekam :-)

Nachdem ich im Casino nebenan nochmals ein paar Hongkong Dollar riskiert, verloren und wieder gewonnen hatte, ging es ins Hotel zurück. Hier war es dann eher etwas mühsam. Ich hatte immer noch ein wenig Kopfschmerzen und im Nachbarzimmer wurde von mehreren Leuten eine grössere Party veranstaltet! :-(

Nachdem es kurz nach 24 Uhr immer noch Singen, Klatschen, Johlen und so weiter gab, rief ich mal den Concierge an und polterte dann eine Viertelstunde später ziemlich heftig mit den Fäusten an die Wand. Was genau geholfen hatte, wusste ich nicht, es wurde aber schnell ruhig und ich konnte mich in Morpheus Arme begeben.

Urs | Mittwoch 30 März 2016 - 6:54 pm | | default | Kein Kommentar
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Asia 2016, Anreise Macau

Am Montag wachte ich auf und dachte, dass etwas nicht stimmt. Ja, etwas stimmte nicht, ich hatte den Wecker überhört. Zum Glück waren die Zimmermädchen etwas laut und das Licht drückte ein wenig durch die Vorhänge, so dass es nur eine halbe Stunde war.

Aber ich hatte ein wenig «sturme Gring», was sich nach der Dusche dann legte. Ich hatte ja genügend Zeit, da ich noch nichts gebucht hatte. Also packte ich und ging erst zu Check-Out, um das Zimmer freizugeben. Anschliessend genoss ich ein letztes Mal das ausgezeichnete Frühstücksbuffet.

Das China Ferry Terminal ist in Gehdistanz. Die Anzugtasche konnte ich gut um den Griff des Rollkoffers legen und so mit Fotorucksack, Umhängetasche und Koffer bepackt, ging es zum Terminal. Dort herrschte grad etwas Hektik, da die 11:30 Fähre schon bereit stand. Da ich ein Superclass Ticket kaufen wollte, durfte ich gleich sofort los und auf's Boot. Sonst hätte ich rund 90 Minuten zur nächsten Fähre warten müssen.

Die Ausreiseformalitäten waren schnell erledigt und 10 Minuten später sass ich an Bord der Fähre.  Die Kleberli mit den Platzreservationen kann man rauchen, die Superclass ist meist nicht stark belegt und man kann sich einfach auf einen freien Platz setzen.

Das «Superclass-Menu» auf dem Schnellboot Hongkong-Macau

Die Fahrt auf dem Schnellboot ist ereignisarm, die Aussicht durch die beschlagenen Fenster nicht wirklich gut und so döste ich ein wenig. Nach einer knappen Stunde waren wir im Outer Harbor von Macau und auch hier waren die Einreiseformalitäten schnell erledigt.

Ich irrte kurz beim Busterminal herum, bis ich bemerkte, dass der Ausgang zur Stadt am einfachsten über das Abfahrtslevel (1. Stock) und links auf die Fussgängerbrücke ist. Mein via Hotels.com gebuchtes «Grand Lapa» lag einigermassen in Gehdistanz. Leider hat es recht viele Fussgängerüberführungen, welche nur für den Weg nach oben über Rolltreppen verfügen. Also schleppte ich den Koffer mindestens zweimal (ich war auf der falschen Strassenseite gelandet) eine ziemliche steile Treppe herunter.

Das Hotel hat ziemlich Stil, ausser vielleicht einen etwas zu starken Moschus-Parfumduft, der einem überall umschmeichelt.

Lobby im Hotel Grand Lapa auf Macau

Auch das Zimmer selber war einwandfrei. Der Zimmerservice kommt einem abends das Bett aufdecken und die Vorhänge schliessen. Der Koffer wurde mir persönlich zum Zimmer gerollt und der Anzugsack aufgehängt. Es hat Portiere, welche die Türe aufhalten und so weiter. Für einen vernünftigen Preis von rund 150 Franken pro Nacht.

Zimmer 1035 im Grand Lapa auf Macau
 

Ich lag erst noch etwas faul auf dem Zimmer herum und machte mich dann doch noch auf, die nähere Umgebung erkunden. Gleich hinter dem Hotel liegen ein paar Strassen mit sehr vielen Restaurants. Nur war ich hier wirklich aufgeschmissen. In Hongkong ist vieles mit englischen Bezeichnungen ergänzt und man kann über die Nummer bestellen. Hier in Macau war sehr vieles ausschliesslich in chinesisch beschriftet. Die Menus sahen auch nicht einfach so zum «draufzeigen» aus, was ja auch noch spannend gewesen wäre.

Chinesische Speisekarte bei irgend einem Restaurant in der Nähe des Hotels

Nach etwas herumirren und werweissen – Meeresfrüchte hätten mich schon «gluschtig» gemacht – landete ich dann bei einem der ersten Restaurants, das ich ins Auge genommen hatte. Es bot Viet-Nam Menus an. Die Bedienung sprach ein paar Brocken englisch und so konnte ich eine Nudelsuppe mit premium Rindfleisch (sehr zart) und dazu einen Eistee mit Ingwer bestellen.

Nudelsuppe mit Rindfleisch
Eistee mit Ingwer

Die orange Sauce unten links war die auch bei uns bekannte (meist etwas rötlichere) Chili-Sauce. Die drei Stückchen Chili bei den Zutaten prüfte ich erst und verwendete dann zwei zum Nachschärfen der Sauce, gegessen habe ich sie sicherheitshalber nicht ;-)

Angenehm erwärmt durch die Schärfe des Nachtessen und nur gerade 110 HK $ (umgerechnet rund 13 Franken) ärmer ging ich noch kurz in ein Casino, um mein Glück an einer Slot-Maschine zu versuchen. Danach ging es ab ins Hotelzimmer zu einem Tsingtao aus der Minibar.

Urs | Mittwoch 30 März 2016 - 08:13 am | | default | Kein Kommentar
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Asia 2016, Sonntag in Hongkong

Oh, ja, eben wie immer, laange geschlafen, im Internet gesurft, mal vorsichtshalber den Koffer gepackt, ausgiebig gefrühstückt und dann erst kurz nach Mittag los.

Erich hat mich ja gewarnt, fahr nicht am Sonntag nach Lantau, da hat es Millionen Leute… War gar nicht so, es war Ostersonntag, da hatte es Milliarden 😁😁😁

Ich fuhr, um das schöne Wetter noch etwas zu geniessen, wie üblich mit der Fähre nach Central rüber.

Kreuzfahrtschiff im Hafen von Kowloon
Matrose der Star Ferry Linie

Drüben nahm ich die orange U-Bahn nach Tung Chung. Die war mittelprächtig belegt, was mir etwas (falsche) Hoffnung machte. Unterwegs waren es mal mehr, mal weniger Leute, die unter anderem zum Disneyland fuhren oder von dort einstiegen.

Hochhäuser gleich hinter der U-Bahnstation Tung Chung

In Tung Chung kaufte ich mir (glücklicherweise) ein Mineralwasser. Denn vorne beim Zugang zur Seilbahn hatte es Kundenlenker und Tafeln, welche meinten, es gehe rund 90 Minuten bis zum Ticketoffice. Ich überlegte mir kurz, ob ich wieder nach Hongkong zurück sollte, blieb dann aber doch dort. Die Sonne war noch nicht zu stark und ich hatte ja mein Baseballcap dabei.

Warteschlange bei der Seilbahn Tung Chuk

Es ging rechts am Lift vorbei, hinten über die Strasse, dann die Rolltreppe hoch, in Richtung rechts über die ganze Fussgängerbrücke, dann wieder zurück und dann war ich fast oben. Nach ziemlich genau 90 Minuten, rechnen können die also und heute auch ohne Abakus ;-)

Warteschlangen am Billettschalter in Tunch Chung

Von da an ging es dann keine zehn Minuten mehr und ich sass mit einer vermutlich malayischen Familie mit drei Mädchen, die allesamt lustige Strickmützen trugen (es ging ja auf die Berge) und einer chinesischen Frau und deren Eltern in der Kabine und schwebte bergwärts.

In der Seilbahn, kurz nach dem Verlassen der Talstation

Nach gut 20 Minuten war ich oben und kaufte mir in der Bergstation ein paar Salzstangen. Also ich dachte, das seien Salzstangen, die waren dann eher süsslich. Egal, etwas zu knabbern. Der Buddha sah von Ferne immer noch imposant aus und die Warteschlangen gleich beim Busbahnhof nebenan auch.

Bergstation der Seilbahn, in der Bildmitte der Riesenbuddha

Eigentlich wollte ich im Angesicht der fortgeschrittenen Zeit und der enormen Warteschlangen gleich mit dem Bus wieder runter.

Warteschlange für den Bus zur Fahrt nach Tung Chung

Aber mein Follower Morvjn meinte, es lohne sich. Also schlenderte ich unschlüssig zum Fusse des Monuments und schaute mir die Treppen an. Dann gab ich mir einen Ruck und stieg mal die 240 Stufen (ja, ich habe sie gezählt) bis zum Fuss des Buddha hoch.

Blick hoch über die 240 Treppenstufen bis zum Fuss des Buddha

Oben gab es eine wunderschöne Aussicht über die Buchten und Inseln rund um Lantau. Im Innern des Buddha hat es Ausstellungen (Fotos verboten, ich habe mich daran gehalten) und Totentafeln. Natürlich in chinesischen Schriftzeichen.

Etwas zu wenig Licht, aber dann sieht man die Swastika auf seiner Brust wenigstens nicht, der Buddha von Tian Tan
Blick vom Tian Tan Buddha zum Meer hinunter

Ich kehrte dann zum Parkplatz zurück und nahm aber nicht den Bus nach Tung Chung, sondern den nach Tai O. Ebenfalls eine Empfehlung von Erich. Allerdings war er wohl früher dort und konnte noch einen Ausflug machen. Bei mir war es halt bereits spät – wir trafen erst kurz vor sechs Uhr Abends ein, gleich zum Sonnenuntergang.

Die Sonne verschwindet langsam über Tai O

Auch hier, eine enorme Warteschlange, welche mich mal erst ein wenig das Städtchen erkunden liess. Der Markt ist eng und es riecht unter anderem danach, was hier auch verkauft wird ;-)

Fische und Meeresfrüchte im Markt von Tai O

Ich widerstand der Versuchung, von einer der Küchen etwas zu kaufen. Es roch zwar gut und die Ware wurde auch fleissig gekauft, aber es stand ja noch eine lange Busfahrt bevor. You never know…

Ich lief dann an einen älteren Herrn, es stellte sich heraus, dass er 58 Jahre alt war, welcher eine Unterhaltung begann. Er führte mich dann ein wenig durch das Städtchen und wir sprachen über alles mögliche. Am Schluss landeten wir beim Fluss, wo sich eine schöne Aussicht über das relativ ruhige und friedliche Tai O ergab.

Kleines Panorama über den Fluss und das Städtchen Tai O

Er bot mir dann aus einer Plastikverpackung in einer seiner vielen mitgeschleppten Taschen eine kleine Frucht an. Sie hatte die Farbe einer Orange und die Grösse einer Cherrytomate. Er selbst ass davon. Was hättet Ihr getan? Genau, f… you Bedenken! Das Ding schmeckte auch wie eine Orange mit Schale. Etwas Bitter, fruchtig und süss/sauer zugleich. Er war wirklich sehr liebenswürdig und ich fragte mich, wann er aufs Geschäftliche komme ;-)

In der Tat packte er kurze Zeit später mit chinesischen Schriftzeichen bemalte Tütchen hervor und erklärte mir lang und breit, was das darauf bedeute. Er war überhaupt nicht aufdringlich, aber schlussendlich bekam er einen Obolus und ich die Couverts. Danach gingen wir in einem weiten Bogen durch das Dorf zurück zur Bushaltestelle. Hier waren die Schlangen nicht kürzer geworden. Es hiess nochmals rund eine Dreiviertelstunde anstehen, bis ich in den Bus nach Discovery Bay einsteigen konnte. Der nette Herr blieb bis zur Bustüre bei mir und wünschte mir ein langes Leben, viel Glück und vielleicht doch noch eine Frau und Familie :-)

Ich hatte wiederum Glück und bekam einen guten Sitzplatz im Bus, welcher sich bis auf die Stehplätze füllte. Neben mich setzte sich eine zierliche, alte Chinesin, deren Hand während der Fahrt mindestens dreimal vom Griff am Vordersitz herunterfiel, bis es ihr auch egal war und sie an meiner Schulter friedlich einschlief. Auch ich döste zweimal weg und so war die Fahrt doch irgendwann zu Ende und es hiess auf die bereits wartende Fähre spurten.

Die Überfahrt nach Hongkong dauerte etwa eine Stunde, wobei mir dort die Star Ferry vor der Nase wegfuhr. Aber die verkehrt ja eh alle zehn Minuten.

Blick von der Star Ferry auf das nächtliche Hongkong

Während der Überfahrt chattete ich ein wenig mit meiner kleinen Schwester, welche gerade mit meinem Papa bei ihren Schwiegereltern zu Besuch war. Ihre Schwägerin, Summer, welche aus Hongkong stammt, bekam gerade ein wenig Heimweh von meinem Livebericht.

Da es von der Fährstation nur ein paar Schritte war, beschloss ich zur Feier des langen Tages nochmals ins «Sen Ryo» zu gehen und dort – wie Erich empfahl – «à la Carte» zu Essen. Bei der Ankunft wurde ich höflich darauf hingewiesen, dass das Restaurant nur noch eine Dreiviertelstunde Bestellungen entgegennehme. Das reichte mir aber gut.

Ich stelle vor, ein eiskaltes (ja, mit einem Eisklumpen drin, ev. weil das Glas so kalt war?) Asahi.

Asahi Bier im Sen Ryo

Dann ein Tellerchen Ngiri (Erichs Empfehlung, die «Seared Olive Flounder Muscle» links, danach Tunfisch, anschliessend Ebi und nochmals Tunfisch mariniert).

Ngiri Sushi im Sen Ryo

Dann ein Zwischengang mit «semi fatty tuna Sashimi». Hier gibt es so viele Sorten Tunfisch (ja ich weiss, ich muss ein schlechtes Gewissen haben, weil die bald ausgerottet sein könnten)!

Sashimi aus halbfettem Tunfisch

Und zum Schluss noch meine Lieblingsspeise, eine Rolle Maki Sushi mit in Tempurateig frittierten Garnelen.

Maki mit Garnelen im Tempurateig

Danach ging ich happy und rund 40 Franken (ein Schnäppchen) ärmer zurück zum Hotel. Der Espresso und die Apple Tart mit Vanilleeis waren der Schlusspunkt, wobei die Apple Tart schöner aussah als sie schmeckte (der Teig hatte einen leicht bitteren Nachgeschmack).

Apfelkuchen mit Vanilleeis und Früchten

Es war ein schöner Tag! Und ja, es hatte viele Warteschlangen, aber ich war ja gewarnt und es hat sich trotzdem gelohnt.

Urs | Montag 28 März 2016 - 4:11 pm | | default | Kein Kommentar
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Asia 2016, Samstag Hongkong

Nach dem Aufstehen… ach, das kennt Ihr ja bereits.

Kurz nach 11 Uhr verliess ich das kühle Hotelzimmer und ging in den sonnigen (!) Morgen hinaus. Das Wetter hatte prächtig aufgeklart und ich ging zu Fuss zum Star Ferry Terminal. 

Star Ferry Terminal, im Hintergrund Hongkong Island

Die Fähre brachte mich in wenigen Minuten rüber zum Central.

Blick nach Hongkong von der Star Ferry

Ich latschte ein wenig rum, bis ich ein Tram erspähte. Dann fuhr ich rund eineinhalb Stunden mit dem Tram irgendwo in der Stadt herum. Ich hätte gesagt, mehr oder weniger der Des Voeux Road entlang nach Westen und wieder zurück. Irgendwann landete ich in Wan Chai und stieg wieder aus. Hier spazierte ich ein wenig durch die engen Seitenstrassen mit ihren kleinen Märkten.

Seitensträsschen mit unzähligen Marktständen in Wai Chan

Überhaupt, mich hat erstaunt, wie viele Klein- und Kleinstläden es hier gibt. Wo es bei uns riesige Filialen und Verkaufsflächen gibt, ist hier an jeder Ecke, in jeder Seitengasse ein «Lädeli», wo auf wenigen Quadratmetern irgendwelche Waren feilgeboten werden. Von einer Juwelier-Kette erspähte ich sicher zwanzig Filialen auf wenigen Kilometern. Auch Esswaren werden feilgeboten, meist Suppenküchen, wo eine alte Frau irgend etwas in einem Topf umrührt.

Um 14 Uhr musste ich zurück beim Hotel bzw. nebendran sein, damit ich die Kleider beim Schneider abholen konnte. Ich wurde schon erwartet und probierte zur Sicherheit nochmals alle Anzüge und auch ein Hemd an.

Alles passte und der indischstämmige, in Hongkong geborene, Verkäufer versuchte vergeblich ein letztes Mal mir noch eine weitere Hose oder einen Mantel aufzuschwatzen. Der Preis purzelte runter, der Schneider habe doch noch die Skizzen bereit und er müsse nur noch loslegen, ich hätte die Hose dann auch am Sonntag fertig. Als ich ihm weiterhin schnöde die kalte Schulter zeigte, wirkte er dann leicht beleidigt. Sein Onkel, der ruhig in der Ecke hockte und zwischendurch ein paar Chinesen eine Krawatte verkaufte, lächelte entspannt.

Ich liess mir dann noch zwei separate Quittungen schreiben, schliesslich waren ja zwei Hosen für Thomas dabei, der darf die selbst verzollen. ;-)

Dann verliess ich mit zwei Plastiksäcken und einem Anzugsack den Laden. Wenn ich das nächste Mal hierher komme, lege ich vorher genau fest, was ich alles kaufen will. Denn nun hatte ich mein Kleiderbudget für die nächsten drei Jahre geplündert ;-)

Masshemd vom Chinese Custom Tailor in Kowloon

Und nochmals ging es mit der Fähre nach Hongkong rüber, die Schatten wurden schon langsam länger.

Blick zum Meer von der Star Ferry kurz nach Kowloon

Drüben nahm ich auf Empfehlung von Erich den Bus Nr 15 gleich bei der Fährstation zum Victoria Peak hoch. Ich hatte Glück und war einer der ersten beim Einsteigen und konnte mich an einen Fensterplatz setzen. Der Bus wurde dann proppenvoll (wobei ich in Südamerika schon vollere Busse erlebt habe). Er keuchte dann mit all den Leuten die Kurven hoch und durch den Stau kurz vor dem Gipfel. Auch oben war ein riesen Gewusel bei der Busstation. Und schon vor Sonnenuntergang hatte es einen grossen Rückstau bei der Peak Tram Station.

Sonnenuntergang auf dem Victoria Peak in Hongkong

Während sich die Sonne langsam hinter den Wolken versteckte, machte ich mich auf den Weg auf der Lugard Road einen Ausblick über die Stadt zu erhaschen.

Die Lugard Road, ein Rundweg mit Aussicht
Blick auf Hongkong herunter

Unten wurden langsam die Lichter angemacht, oben die Blitzlichter :-(

Aber natürlich hatten auch viele Leute ihre Profi-Ausrüstung mit Stativ, Fernauslöser etc. mitgebracht. Ich chattete ein wenig mit meinem Vater zu Hause und ärgerte mich kurz, dass ich meine Nikon nicht mitgenommen hatte. Aber das Ding ist mir einfach zu schwer, wenn ich es den halben Tag durch eine Stadt schleppen muss. Und mit dem Fotorucksack in die vollen U-Bahnen und Busse möchte ich hier nicht, ich brauche schon so doppelt so viel Platz wie ein Einwohner ;-)

Panorama-Foto von Hongkong und Kowloon in der beginnenden Dämmerung

Und dann setzte die Nacht ein und die leuchtenden Reklamen erhellten die Stadt. Leider gibt das iPhone hier meist Pixelmüll aus, ist aber ingesamt noch einigermassen gelungen.

Blick vom Peak auf das nächtliche, erleuchtete Hongkong

Zurück beim Hauptplatz sah ich die Schlange bei der Standseilbahn, die inzwischen mindestens doppelt so lange geworden war. Das Bild von der Busstation konnte ich mir ausmalen. Zwar standen da auch Taxis bereit, welche keine Warteschlange aufwiesen (was wohl auf die Preise schliessen lassen könnte), aber da ich noch nicht viele Schritte getan hatte, beschloss ich, die Old Peak Road zu nehmen und hinunter zu gehen.

In der Mitte der Strecke hasste ich mich dann ein wenig. Oben war es noch kühl gewesen und ich hatte den Schal getragen. Aber der Abstieg von rund 380m auf Meereshöhe runter ging gang schön in die Oberschenkel bzw. Knie und ich kam vom «Bremsen» kräftig ins Schwitzen.

Und so war ich unglaublich dankbar, dass mich mein dritter Sinn (oder was auch immer meine Wege geleitet hat) direkt in die D'Aguilar Street führte, wo eine Beiz neben der anderen auf die amüsierwilligen Leute wartete. Und ich landete direkt vor dem Hong Kong Brew House! Ich hatte mich an den Vorabenden ein wenig kundig gemacht und wusste, dass es hier lohnte einzukehren. 🍻

Bierkarte im Hong Kong Brew House

Mit über 22'000 Schritten und der Höhendifferenz hatte ich mir die Portion Fish & Chips und die zwei Biere verdient. Ein Vedett Witt gegen den Durst und ein Fullers IPA als Genuss. Und zum Knabbern gab es noch Erdnüsschen auf den Tischen, die Schalen kippte man einfach auf den Boden (alte Bartradition).

Rechnung der Konsumation im Hong Kong Brew House

Etwas knieschlottrig aber frisch gestärkt machte ich mich dann auf den Heimweg mit der U-Bahn, welche mehr oder weniger um die Ecke lag.

Ich schlief danach ausgezeichnet! :-)

Urs | Montag 28 März 2016 - 07:57 am | | default | Vier Kommentare
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Asia 2016, Karfreitag Hongkong

Ich begann den Tag gemütlich und füllte mir nach der Dusche den Magen in der Executive Lounge. 

Frisch zubereitete Omelette

Danach machte ich mich bereit für einen Ausflug in den Süden von Hongkong Island. Ich fuhr mit der roten U-Bahn rüber bis zum Umsteigepunkt «Admirality», dann mit der blauen U-Bahn in Richtung Chai Wan bis zur Haltestelle «Sai Wan Ho». Gemäss von Stephans Mail nahm ich dann den Ausgang A und dort den Bus Nr 14 in Richtung Stanley.

Das war mein erstes Mal mit einem Doppelstockbus in Hongkong und ich musste feststellen, dass ich nicht in allen Sitzreihen wirklich Platz hatte. Danach genoss ich die Aussicht auf die grünen Hügel. Das Wetter war etwa mau, gemäss Prognose grau, aber wenigstens regnete es nicht mehr. Ich stieg dann auf Stephans Tipp beim Tai Tam Country Park für einen Spaziergang aus. Es war einigermassen kühl und icht trug deshalb mal wieder Langarm und hatte den Schal dabei. Ich überlegte mir, bis nach Stanley zu gehen, aber die Strasse machte keinen wirklich guten Eindruck (schmal, kein Trottoir).

Also ging ich zuerst ein wenig der Tai Tam Reservoir Road entlang nach hinten. Unterwegs kamen mir viele «Läufer» entgegen. Offenbar ein Laufanlass, wobei bei Vielen eher Gehen angesagt war, aber wer weiss woher die kamen ;-)

Aussicht auf die grünen Hügel hinter dem Tai Tam Stausee

Die Feuergefahr war angesichts der vorangehenden Regentage eher tief. Leider gibt es hier keinen «Smokey the Bear» der das angekündigt ;-) Das erinnerte mich gleich noch daran, der lieben R. R. aus W. einen Geburtstagsgruss auszurichten. MMS wollte erst nicht, aber es gibt ja auch noch WhatsApp.

Anzeige über die Waldbrandgefahr

Beim «Intermediate Reservoir» gab es eine kleine Picknickstelle, wo ich kurz Rast machte und mir überlegte, was ich nun tun solle.

Picknick-Platz beim Tai Tam Intermediate Reservoir

Ich warf mal Google an und entschloss mich dann, trotz nicht gerade allzu gescheiter Ausrüstung, eine kleine Wanderung zu machen. Der Anfang des Weges war noch betoniert, aber das änderte sich nach ein paar hundert Metern. ;-)

Wanderweg vom Tai Tam Reservoir nach Repulse Bay

Glücklicherweise war der Weg nur schmutzig und nass, aber fast nicht glitschig, zudem hatte ich meine leichten Wanderschuhe an, welche ich natürlich zu Hause noch imprägniert hatte. Es gab nur zwei heiklere Stellen, wo ich etwas unbeholfen über die Felsen kraxeln musste. Zwei kleine Übergänge über das Bächlein waren einfache Betonwege ohne Geländer.

Panorama beim oberen Ende des Intermediate Tai Tam Reservoir

Auf der ganzen Strecke begegneten mir bis zur Abzweigung oberhalb Repulse Bay nur zwei Paare. Offenbar ist Wandern hier nicht so angesagt ;-)

Wasserfall im Grünen entlang des Wanderwegs nach Repulse Bay

Mir wurde mit der Zeit dann doch etwas warm und ich krempelte mal die Manschetten des Hemdes zurück. Natürlich wäre es auch angenehm gewesen, wenn ich eine Flasche Wasser mitgenommen hätte, aber die Trinkerei wird auch überbewertet :-)

Ich kam dann an eine Abzweigung, wo es links nach Stanley (über die Berge) ging, rechts sonstwohin und einigermassen geradeaus entlang einem kleinen Kanal wohl nach Repulse Bay. Ich ging da eine Weile entlang, begegnete hin und wieder ein paar Joggern und rechts unten sah man Repulse Bay.

Aussicht auf Repulse Bay

Aber irgendwie ging es da nirgends runter. Also machte ich nach rund einem Kilometer nochmals kehrt und traf dann bei der Abzweigung auf recht viele Leute. Zwei davon, eine jüngere Frau und ein jüngerer Mann, welche wohl hier Joggen waren, sprachen englisch, also frage ich die nach dem Weg. Sie meinten, ich hätte schon dem Kanal entlang bis zur Strasse gehen können, das sei aber ein rechter Umweg. Es gäbe hier gleich einen kurzen, steilen Weg durch den Wald. Und siehe da, genau da war ja ein Warnschild.

Warnschild beim Weg hinunter nach Repulse Bay

Sie meinten, der Weg sei nicht so schlimm, wie der, welchen ich bisher genommen hätte und gingen auch voraus. Es war dann in der Tat etwas steil, aber wiederum hatte ich genug Griff, um heil, aber mit etwas schlottrigen Knieen unten anzukommen.

Bei einer Abzweigung holte ich die Beiden wieder ein und wir wechselten ein paar Worte. Sie waren wohl um die Fünfunddreissig und sprachen ein ziemlich «gutes» Englisch. Es stellte sich heraus, dass sie aus Südafrika stammten, aber auch schon mehrere Jahre in Europa gelebt hatten. Sie hatten eine ziemlich pessimistische Sicht auf Südafrika (Korruption, liest man ja auch in CH-Zeitungen zu Genüge) und meinten, ein wenig mehr «Ordnung» (er wählte mehrmals das deutsche Wort) täte Hongkong gut. Das gäbe es wohl nur in Deutschland und der Schweiz. Naja… ;-)

Und hier noch der Kartenausschnitt (ohne die Zusatzkilometer).

Kartenausschnitt Google Maps Tai Tam Stausee bis Repulse Bay

Ich mochte dann nicht mehr Repulse Bay erkunden, sondern stieg in den nächsten Bus und fuhr zurück zum Hotel, um die schmutzigen Hosenbeine wieder stadttauglich zu machen.

Ich lümmelte erst noch ein wenig im Hotel rum, bevor ich mich aufmachte und nach Hongkong rüberfuhr. Ich besuchte noch einen Computerladen, der mich doch etwas verwunderte. Auf zwei Etagen gab es unzählige Kleinst-Shops, welche auch Computer reparieren. Zudem viele Läden, welche Software (vor allem Games) verkauften, aber auch einen Computerbücherladen. Die Preise schienen mir aber nicht besonders und es stach mir gerade auch nichts in die Augen.

Also machte ich mich auf, ein Restaurant zu suchen. Irgendwo fand ich eine ansprechende Karte und ein Kontrollblick zeigte mir, dass das Restaurant einigermassen gut besucht war. Mindestens ein Gast sah auch nicht-asiatisch aus ;-)

Die Bedienung konnte ungefähr zwei Worte englisch, aber die Karte war lesbar. Da man sich nur die Nummern merken muss, konnte ich das Gewünschte auf den Bestellzettel übertragen. Wie immer gibt es automatisch und ohne Rückfrage Tee dazu. Ich bestellte gebratenen Reis mit Schwein und zwei Sorten Dumplings. Einmal mit Krevetten und einmal mit Schweinefleisch und Sauce. Das war dann mehr als genügend.

Nachtessen, gebratener Reis und zwei Sorten Dumplings

Der Reis war übrigens Rundkorn und überhaupt nicht klebrig. Ich hatte den Verdacht, dass die über mich Lachen wollten, wie ich das Zeugs auf die Stäbchen bugsiere ;-)

Danach war ich rund und satt und machte mich auf den Heimweg ins Hotel.

Urs | Sonntag 27 März 2016 - 04:40 am | | default | Kein Kommentar
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Asia 2016, Donnerstag in Hongkong

Der Donnerstag war ziemlich verregnet. Ich stand gegen 8 Uhr auf und ging im Hotel frühstücken. Das geniale Buffet in der Executive Club Lounge im zweiten Untergeschoss bietet bei entsprechender Zimmerklasse gratis was das Herz begeht. Ein Koch steht bereit für frische Eierspeisen (zB ein feines Omelett mit Pilzen, Tomaten, Pepersoni etc.). Zudem gibt es Früchte, Aufschnitt/Salami, Käse (ein wenig), Müesli, Frühstücksflocken, Brote (Toast, Baguette etc.) und dazu noch die ganze Englisch/Asiatische Zubehörabteilung mit Speck, Bohnen, Wonton, Dumplings, Nudeln und so weiter. Die Schweizer Kaffeemaschine von Schärer mit guten Bohnen erzeugt einen Espresso, der meinem verwöhnten Gaumen genügt.

Aussicht aus dem Hotelzimmer, nicht berauschend

Ja, die Aussicht aus dem Fenster ist nicht berauschend, aber das kann man hier ja nicht in dieser Preisklasse erwarten. Aber es reicht, um sich an den Schirm zu erinnern, bevor man aus dem Haus geht. Das Zimmer selber ist tipp top. Grosses, neues und sauberes Bad mit einer tollen Dusche, grosses Doppelbett und Sofagruppe sowie einen Schreibtisch. 

Zimmer 17025 im Holiday Inn, Golden Mile, Kowloon, Hongkong

Nach dem Frühstück fuhr ich ein wenit mit der U-Bahn umher. Nach Hongkong rüber und mit dreimal Umsteigen zum LOHAS Park. Ich dachte, das sei ein Park im Grünen. Also im Grünen war es einigermassen, da es im Hinterland Hügel hat. Aber sonst war es eine riesengrosse Wohnanlage.

Wohntürme in LOHAS Park, Hongkong

Es hatte zwar gedeckte Gehwege, aber trotzdem war es überall feucht und ein wenig rutschig. Also fuhr ich relativ schnell wieder zurück, diesmal aber mit der grünen Linie nach «Yau Ma Tei». Auf der PDF-Karte sah es nach nur zwei Stationen aus bis Tsim Sha Tsui und die Nathan Road war auch angeschrieben, also beschloss ich zu Fuss zu gehen. Es zog sich dann doch noch recht dahin. Zudem regnete es immer wieder mal stärker und im Schirm mit den anderen Leuten mit Schirmen im Strom zu schwimmen, war etwas mühsam. Zudem wirkt die Menge zwar wuslig, aber die Gehgeschwindigkeit der Leute hier ist auch eher auf Berner Niveau.

Danach ging es zur Anprobe beim Schneider. Erst den Anzug und zwei Stunden später gleich nochmals wegen der Hemden. So wie es aussieht, kann ich die Ware am Samstag abholen. Dann bleibt mir genügend Zeit um das alles versuchen einzupacken, ohne dass ich mir auch noch einen weiteren Koffer kaufen muss.

Die Zeit verging so ziemlich schnell und ich machte mich bereit für das Nachtessen. Also nahm ich das «handy» von der Ladestation und packte es ein.

Leih-Mobile vom Holiday Inn

Dieses als «handy» gebrandete Alcatel onetouch ist ein Leihgerät, welches im Hotelzimmer deponiert ist. Es ist mit einer Daten- und Lokaltelefon-Flatrate ausgestattet. Es lässt sich sehr einfach in einen Hotspot verwandeln und half mir so, mein iPhone immer in Verbindung zu halten. Zudem hat es noch unzählige Apps und Informationen drauf, die mir irgendwas verkaufen wollen. Egal, ich muss ja nicht draufgucken.

Zum Nachtessen fuhr ich nach Hongkong rüber. Die U-Bahn war kurz nach sechs Uhr abends immer noch gut gefüllt. Auf der roten Linie rüber nach «Admirality» merkete ich das noch nicht so, aber dort beim Umsteigen gab es vor der blauen Linie massiv Stau. Die sogenannten K-Stock - Züge sind mit acht Wagen geführt, jeder Wagen hat 22 Meter Länge und 5 Türen pro Fahrtrichtung. Zur Hauptverkehrszeit stehen also mindestens 40 Leute der MTR bei den Türen und heben Schilder hoch, wenn nicht mehr eingestiegen werden soll, da die Züge voll sind. Weitere Leute patroullieren entlang des Zuges. Da die Züge im Zweiminuten-Takt verkehren, bringt man die Leute also doch schnell weg. Zudem werden die Züge nicht so stark gefüllt, wie in anderen Städten, man stand sich nicht auf den Füssen.

Wartende Leute in der Station «Admirality» in Hongkong

Nachdem ich den Verkehr etwas bewundert hatte, fuhr nur gerade zwei Stationen bis Causaway Bay und lief dann noch ein paar Meter bis zum von Erich empfohlenen «Din Tai Fung» an der Yee Wo Street. Da die Restaurants häufig in Malls untergebracht sind, versuchte ich verzweifelt, aus der Google App die dort gespeicherte Strassennummer abzurufen, bis ich nach zwei erfolglosen Versuchen merkte, dass ich schon vor dem richtigen Eingang stand ;-)

Beim Eingang konnte man die rund 12 Köche bestaunen, die auf kleinstem Raum Teig zubereiteten und daraus die Dumplings formen. Das Restaurant in Causaway Bay hat sogar einen Michelin-Stern.

Ich bekam ein Zweiertischchen zugewiesen und dazu die Menukarte mit einem Bestellformular. Tee gab es wie immer automatisch und ohne zu fragen. Nach etwas Überlegen bestellte ich mir eine sauer-scharfe Suppe mit Fleischeinlage und ein paar Wonton. Da ich den ganzen Tag ausser Frühstück noch nichts gegessen hatte, hätte ich gerne noch einen kleinen Teller Dumplings nachbestellt, aber nicht nur die Lieferung, sondern auch das Abräumen ging sehr fix ;-)

Sauer-scharfe Suppe mit Gemüse, Nudeln und Fleisch
Wonton an Sojasauce

Erst hatte ich keine Lust, da es immer noch regnete, aber irgendwie fasste ich mir doch ein Herz und ging zum Pier der Fähre für den Rückweg über's Wasser nach Kowloon. Die Fährstation war wegen Umbauten eher schwer erreichbar, aber ich konnte irgendwann den Umleitungsschildern folgen.

Nächtlicher Blick in Richtung Hafen und Kowloon

Die Überfahrt war dann schnell und etwas schauklig, auch bei der Anlegestelle in Kowloon musste man sich gut festhalten und beherzt den Schritt über das Blech zur Gangway machen.

Etwas verwackelter Blick von der Fährstation Hongkong auf das nächtliche Kowloon

Von der Fährstation zum Hotel war nur ein kurzer Sprung. Ich kaufte mir im 7-Eleven noch ein etwas eigentümliches Ashahi Mixgetränk mit Grapefruit und Shochu Reisschnapps (danke dem Beni für die Aufklärung via Twitter) und damit war der Tag fertig.

Urs | Freitag 25 März 2016 - 3:37 pm | | default | Drei Kommentare
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Asia 2016, erster Tag Hongkong

Nachdem ich das Zimmer gegen 10:30 Uhr schon beziehen konnte, richtete ich mich zuerst etwas ein und ging danach zum von Thomas empfohlenen Schneider.

Der Verkäufer dort, Simon hiess er wohl, war sehr beflissen und gut und wollte fast nicht mehr aufhören, mir irgendwelche Stoffe zu zeigen. Als er dann gegen Schluss mal eine Preisvorstellung bekanntgab, musste ich doch erst mal leer schlucken. Anschliessend liess ich mir von der Bank mal die Floor Limite meiner Kreditkarte kräftig anheben.

Verschiedene Stoffe im Chinese Parlor

Die Nathan Road hier in Kowloon hat ein wenig etwas vom Las Vegas Strip. Ebenfalls viele Leute und Leuchtreklamen, aber eben auch viele Verkäufer. Während das in Las Vegas Mexikaner sind, die einem Zettelchen für… ahem, sagen mir mal «Gentlemans Clubs» aufdrängen wollen, sind es hier Schlepper, die für Schneidereien werben oder dann Leute die einem «Copy Watches» verkaufen wollen. Die ersten paar Mal noch lustig, dann zunehmend lästig.

Am späteren Nachmittag besuchte ich noch kurz den gleich nebenan liegenden Kowloon Park. Gleich an der Strassenecke sassen mitten im Fussgängerverkehr zwei Techniker und spleissten unter freiem Himmel Glasfasern, bei uns undenkbar.

Glasfaserkabel konfektionieren/spleissen mitten auf dem Trottoir

Die Strassen sind dicht befahren und die Fussgänger haben ausser bei Lichtsignalen keinen Vortritt für Fussgänger. Zudem herrscht Linksverkehr, was jedoch am Boden gut gekennzeichnet ist. Zudem schaue ich aus Prinzip immer in beide Richtungen. Und natürlich überall die roten Hongkong-Taxis (Toyota Crown Comfort).

Hongkong Taxi

Leider war es regnerisch und die Aussicht entsprechend etwas trüb.

Kowloon Park mit Skulpturen
Blick vom Kowloon Park auf die Hochhäuser

Irgendwie war es dann spät geworden und nach der Rückkehr ins Hotelzimmer beschloss ich auf Erichs Empfehlung in das Sushi-Restaurant «Sen-Ryo» in der nahegelegenen Sun Arcade zu besuchen. Das gab die Gelegenheit, nochmals ein paar Schritte zu tun, was nach der ganzen Fliegerei und mit der bestehenden Müdigkeit gut tat.

Das Restaurant hatte ein Ticketsystem, wobei ich als Einzelperson praktisch sofort einen Platz bekam. Vor der Nase lief das Laufband, es hätte aber auch à la carte gegeben. Leider hatte ich die Mail von Erich, welche mich kurze Zeit vorher erreichte, nicht mehr gesehen. Er hätte mir eher à la Carte empfohlen. Aber das kann ich ja immer noch nachholen.

Die Preise schienen mir nicht ganz so transparent, ich dachte erst, dass die farbigen Kleber auf den Plastikabdeckungen den Preis beschreiben. Nach dem dritten Teller fiel mir dann die Farbe der Teller auf, diese erschienen dann auch auf der Abrechnung, die der Kellner auf Zuruf hin über sein Tablett ausdruckte. Interessanterweise waren die (grossen) Maki neben dem Sashimi teurer als die Ngiri mit Ebi. Insgesamt kam ich mit umgerechnet knapp 30 Franken davon, nicht schlecht für 6 (grosse) Maki, 4 Ngiri und eine Portion Sashimi.

Sushi-Laufband im Restaurant Sen-Ryo in Kowloon

Für Getränke hätte man wohl auch nach dem Kellner rufen müssen. Aufgedrängt haben sich die nicht. Allerdings habe ich dann durch Zuschauen gelernt, dass in einer der «Truckli» an meinem Platz Teepulver war und man direkt am Platz heisses Wasser aus dem Hahnen dazuzapfen konnte. Faszinierend…

Anschliessend machte ich mich auf den Rückweg, kaufte im 7-Eleven gleich nebenan noch etwas Wasser und schmiss mich dann seeeehr müde auf das Bett. Ich tauchte angenehm schnell ab und schlief mehr oder weniger acht Stunden durch.

Urs | Donnerstag 24 März 2016 - 09:35 am | | default | Kein Kommentar
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Asia 2016, Anreise

Auch spätnächtliches Suchen und sogar am Morgen durch die Wohnung streifen, brachte den Adapter für die Nikon nicht hervor. 

Wecken klappte gut mit iPad und iPhone und so packte ich noch die letzten Sachen ein, machte mir einen letzten Moka Efti Espresso und dachte dann beim «aus der Wohnung gehen» sogar noch daran, auch die Türe zum Büro abzuschliessen. Dort hatte ich Abends zur Sicherheit noch den Boardingpass ausgedruckt. Elektronik ist ja toll, aber ein Papierbackup ist nie schlecht.

Da meine Uhr eine Minute nachging, verpasste ich das erste geplante Tram, aber ich war ja genügend früh dran. Also genoss ich noch etwas die frische Luft an der Tramstation. Kühl… ich hatte nur mein Jackett und einen Schal dabei. Asien versprach ja eher feucht/warmes Klima.

Mein Reisegepäck für den kurzen Tripp nach Asien

Die Fahrt mit Tram und Zug zum Flughafen wurde geprägt von vielen «Gute-Reise-Wünschen» und aber auch von den Nachrichten… ich hoffe, mein Papa hat das nicht mitgekriegt und sich gesorgt. Bzw. meine Schwestern haben ihm noch gut zugeredet.

Das Gepäck wurde ich sehr schnell los und dann ging es durch die Security, welche relativ entspannt war. Anchliessend besuchte ich die Aspire Lounge im Flughafen, wo ich einen ausgezeichneten Espresso geniessen konnte und meinen elektronischen Helferlein noch ein wenig Saft gönnte.

Bereits kurz vor 11 Uhr wurde der Flug aufgerufen und als ich im Midfield auftauchte, war das Boarding bereits im Gange. Ich nahm kurz auf Platz 19K Platz, bevor ich mich aber richtig eingerichtet hatte, fragte mich ein jüngerer Mann, ob ich eventuell mit ihm tauschen würde. Er sass auf der anderen Seite auf 19A und wäre gerne bei seinem Vater und seiner Mutter gesessen. Kein Problem, ich bat ihn nur, das auch bei der Flight Attendant anzumelden, damit ich mein Jackett an den richtigen Platz zurückbekäme.

Sitz 19K in der Boing 777 der Cathay Pacific ZRH-HKG

Die Boing 777 der Cathay Pacific ist in der Business Class gleich ausgestattet wie diejenige der American Airlines. Einfach etwas andere Farben. Man sieht sehr schön, dass man an den Fensterplätzen leicht diagonal sitzt/liegt.

Was mir persönlich sehr gut gefällt, ist der Stauraum bzw. die Ablage, welche durch den diagonalen Versatz möglich ist. Da kann man seine Gadgets hinlegen oder Taschen etc. Zudem hat es unten dran noch einen Stauraum, um die Schuhe zu versorgen.

Ablage beim Sitz in der Business-Class

Am Filmangebot merkte man dann den Unterschied zu einer Ami-Fluglinie ;-)

Filmangebot auf CX382 der Cathay Pacific

Die Kopfhörer waren gut verstaut und schon eingesteckt. Sehr gute Rauschunterdrückung und angenehmer Tragekomfort machten die Benutzung zu einer Freude.

Kopfhörer

Wir hatten dann noch etwas Stau vor dem Abflug. Kurz nach 12 Uhr legten wir ab und «hötterleten» der Piste entlang, bis wir endlich Startfreigabe erhielten. Den Abflug via Aussenbordkamera unter dem Flugzeug zu sehen, war eine ungewohnte Perspektive.

Dann ging es schon bald mit dem Service los.

Tomatensaft, gibt es bei mir ausschliesslich im Flugzeug

Während ich mir den «Martian» zu Gemüte führte, wurde aufgetischt… Vitello Tonnato mit Salat, dann Lammschulter mit Kartoffelstock. Anschliessend noch einen kleinen Käseteller. Das Süsse passte dann nicht mehr rein. Dazu gab es weissen und roten Wein. Das Essen war einwandfrei, hätte für mich einfach etwas mehr Pepp (Würze, Salz) haben können.

Käseteller an Bord der CX382 von Zürich nach Hongkong

Nach dem Film stellte ich auf Schlafposition und konnte mich dann sicher gut 5-6 Stunden trotz manchem Rumpler entspannen. Dann wurde es hell in der Kabine. Der Frühstücksduft (Eier und Speck) hatte es mir schon vorher verraten ;-)

Und schon schwenkte die Tripleseven der Cathay Pacific in Richtung Honkgong ein. Die Landung erfolgte in dichten Wolken und Nebel. Die Einreiseformalitäten waren problemlos, auch wenn der Beamte sicher fünfmal in den Pass und dann wieder zu mir aufsah. Auch das Gepäckband spuckte relativ schnell meinen blauen Koffer aus.

Dank Erichs SIM-Karte hatte ich gleich nach der Landung bereits 3/4G-Empfang über das iPad als Hotspot. Mit dem Koffer und dem restlichen Gepäck ging es dann los zur Arrival Lounge. Die ist zwar relativ gut versteckt und nicht gerade gross, bietet aber neben kostenlosem WLAN, einem Frühstück mit Toast, Flocken und Früchten sowie einem guten Espresso auch kostenlose Duschen.

Die Kabinen sind ausreichend gross mit Lavabo, Bänken zur Ablage von Gepäck und Kleidern, einer Toilette und einer schönen Dusche. Nach dem langen Flug habe ich diesen Luxus echt genossen. Und gleich ein Kurzarm-Hemd montiert, es ist zwar nur knapp 16-20°C, aber die Luftfeuchtigkeit ist eher hoch.

Dann fuhr ich micht dem Airport-Express nach Kowloon. Der Zug von ADTranz war bequem und bei der ersten Sitzreihe nach dem Einstieg hätte es sogar USB-Power für Mobiles gehabt.

Blick aus dem Airport Express zwischen dem Flughafen Hongkong und Kowloon

In Kowloon ging es mit der Anleitung von Stephan zum Shuttlebus K3, welcher mich kostenlos in einer Viertelstunde zum Holiday Inn Golden Mile brachte.

Hier war das Hotelzimmer noch nicht bereit, also liess ich mir doch noch den Executive Upgrade aufschwatzen, welcher mir den schnelleren Zugang zum Zimmer versprach und mich hier in der Lounge bereits mit Kaffee und WLAN versorgt, während ich den Artikel tippsle.

Einen Charger für die Nikon habe ich mir auch schon besorgt, so dass ich die im Zimmer dann gleich anschliessen kann. Der Chinese Parlor hatte noch nicht offen, da gehe ich dann später hin.

Urs | Mittwoch 23 März 2016 - 02:35 am | | default | Drei Kommentare
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Packen und fl…chen

Heute einen faulen Tag gemacht (naja, der Sonntag war auch schon ziemlich faul). War nur kurz das Wahlcouvert im Fundbüro (kein Witz) abgeben und einen kleinen Salat einkaufen.

Zu Hause dann weiter Hemden gebügelt und mit Packen begonnen. Es kam, wie s kommen musste. Das «choge» Netzteil der Nikon ist und bleibt verschwunden. Das ist erst das Dritte! Keine Ahnung, wie das geht. Sind ja nicht gerade kleine Dinger. Ob die Farbe (schwarz) das Problem ist? Naja, in Hongkong gibt es das sicher für lau.

Nun liege ich frisch frisch rasiert und geduscht auf dem Bett und höre noch ein wenig Sounds auf SRF 3 und überlege mir, was ich morgen dann noch einzupacken vergessen könnte ;-)

Das iPad und das iPhone als Wecker sollten mir genügen. Mein Schlaf war ja auch schon besser und morgen scheint mir sicher die Sonne auf die Nase.

Gut, ich könnte mir ja auch ein Taxi als Wecker bestellen, hat mir ja auch schon geholfen :-)

Urs | Montag 21 März 2016 - 11:29 pm | | default | Kein Kommentar
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Städteferien Frühling 2016

Nachdem sich meine Fernreiseferien in den letzten Jahrzehnten eher auf den nordamerikanischen Kontinent und den Herbst konzentriert hatten, wollte ich dieses Jahr mal im Frühling Ferien machen.

Die Kollegen Thomas und Stephan lagen mir schon seit längerem in den Ohren, wie toll Hongkong sei. Also «henusode» – wie die Berner zu sagen pflegen – gehe ich mal dahin.

Der Koffer liegt am Boden, bereit befüllt zu werden, aber irgendwie kleben noch zu viele Gedanken an Haushalt und Arbeit. Wird schon noch kommen, das Reisefieber.

Stärker geweckt wurde es die vergangene Woche erst mit Erich, der mir noch gefühlte tausend interessante Tipps gab und am Donnerstag im Restaurant mit Stephan, dem man ansah, dass er am liebsten auch gleich den Koffer packen würde.

Ankündigung Flug mit Cathay Pacific nach Hongkong

Die Reise wird mich nach Hongkong, Macau und Singapur führen. Aber lest doch ab Mitte nächster Woche hier, wie es so geht.

Die Wetterprognosen lassen mich noch etwas über den Kofferinhalt sinnieren.

Wetterprognose Hongkong
Wetterprognose Singapur

Urs | Sonntag 20 März 2016 - 10:30 am | | default | Kein Kommentar
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Brötchen aus der Heimbäckerei

Dieses Wochenende war es mir wegen Abwesenheiten nicht möglich, mein übliches «Mill Loaf» nach Dan Leppard zu backen. Also beschloss ich am Samstag Mittag kurz vor der Abreise noch schnell einen «Poolish» aufzusetzen. Was ich damit machen wollte, war mir selber noch nicht ganz klar.

Heute Sonntagmorgen hatte der Poolish ganz schön Blasen geworfen, also beschloss ich, mich mal wieder in Kleingebäck zu probieren. Herausgekommen sind fünf Brötchen.

Poolish

  • 100g weisses Dinkelmehl
  • 100g Wasser
  • 0.5g Hefe

Hauptteig

  • 25g Roggenvollkornmehl
  • 175g weisses Weizenmehl
  • 75g Milch, teilentrahmt (2.7%)
  • 20g Butter
  • 3g Hefe
  • 5.5g Salz
  • 1g Backmalz

Zubereitung

Zutaten für den Poolish mischen. 24 Stunden bei Raumtemperatur (ca 21° C) abgedeckt stehen lassen.

Anschliessend die Zutaten des Hauptteig bis auf die Butter beifügen und während ca 15 Minuten zu einem festen Teig kneten. Wenn der Teig sich von der Schüssel löst und langsam glatt wird, die Butter in kleinen Stücken in den Teig einarbeiten.

Den Teig zugedeckt bei ca 21° C gehen lassen. Nach 30 und 60 Minuten dehnen und falten. Nach weiteren 45 Minuten hat der Teig etwa ein Drittel zugelegt.

Nun den Teig in fünf Teiglinge teilen. Diese rundschleifen und etwa 10 Minuten ruhen lassen. Danach verschiedene Brötchen formen.

Drei Brötchen habe ich versucht, zu einem Kaisersemmel zu schlagen. Das Internet (d.h. Youtube und Vimeo) sind voll von Anleitungen. Im Wissen um meine fehlende Erfahrung bin ich noch ganz zufrieden damit :-)

Mein erster Versuch mit handgeschlagenen Kaisersemmeln

Nach dem Formen gehen die Brötchen für weitere 45 Minuten auf das Bäckerleinen zur Gare (wiederum rund 21° C, kürzer wenn wärmer).

Aus je einem Teigling habe ein typisches Schweizer «Mütschli» und ein Brötchen als «Murre» geformt. Diese wurden nach der Stückgare mit der Klinge («Mütschli») bzw. mit der Schere («Murre») eingeschnitten und mit ein wenig Milch und geschmolzener Butter abgestrichen (ich wollte nicht extra ein Ei dafür aufschlagen).

Brötchen in «Murren-» und «Mütschli-Form»

Nach der Stückgare ging es für 30 Minuten in den Ofen (von 250° auf 200° C fallend). Ich habe die Temperatur etwas früh zurückgenommen. So musste ich nach 20 Minuten nochmals 5 Minuten Vollgas mit Umluft geben, damit die Kruste etwas dunkler wurde. Das «Mütschli» und die «Murre» habe ich nach dem Backen noch mit heissem Wasser abgestrichen, damit sie schön glänzen.

Hier noch die versammelte Ausbeute.

Frische Brötchen

Für die kurze Lagerzeit sind recht aromatische Brötchen entstanden. Die Kruste ist relativ dünn und knusprig. Die Krume wurde locker und die Butter sticht nicht mal so stark heraus.

angeschnittenes Brötchen

En Guete! :-)

Urs | Sonntag 06 März 2016 - 7:12 pm | | default | Kein Kommentar
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