Olympische Sommerspiele 2008

Jetzt ist also das olympische Feuer trotz Störversuchen von Tibetern oder Unterstützenden CO2-neutral (oder nicht?) unterwegs nach China.

Symbolverbunden und -trächtig wie die Chinesen sind, werde es gemäss der Tagesschau des SF1 dann über den Tian'anmen-Platz getragen. Anschliessend wird es wohl zum Zeichen der Dominanz der Han-Chinesen noch ein wenig durch die Untertanengebiete der Tibeter, Uiguren und wohl auch den USA (die gehören doch den Chinesen, oder noch nicht ganz?) getragen.

Und wenn Jacques Rogge und der Rest des IOC ihren Kopf aus dem A... von Hu Jintao gezogen haben, kann das grosse Fest beginnen. Wenn man den Argumenten glauben darf, wird auch spätestens ein Jahr später aus China ein Musterstaat westlicher Prägung mit freier Meinungsäusserung, einer anständigen Gerichtsbarkeit, ohne Korruption und Todesstrafe, ohne staatlichen Hackern die das halbe Internet unsicher machen und einem grossen Respekt für Minderheiten.

Hach ich freu mich so!

Und um dem Schaaggi nicht alles in die Schuhe zu schieben... es war natürlich sein korrupter Vorgänger, Juan Antonio Samaranch, der die Spiele nach Peking verkaufte.

Urs | Sonntag 30 März 2008 - 10:29 pm | | default | Ein Kommentar

Micro gesoftet, oder eher die volle Härte?

Zwei Tage TechDays 2008 in Basel hinter mir, puh...

Günstig war der Anlass mit CHF 490.00 ja nicht gerade, aber dafür ist ja immerhin der Arbeitgeber aufgekommen.

Die Präsentationen waren überwiegend auf hohem bis sehr hohem Niveau. Besonders fasziniert hat mich eine Dolmetscherin für Gebärdensprache, welche  simultan für einen oder zwei Leute übersetzte. Vom Hören und Zuschauen weiss ich jetzt, was verheiratet in Gebärdensprache heisst. In der Pause nutzte ich die Gelegeheit, sie zu fragen, ob sie eine Zusatzausbildung in Informatik hätte. Sie verneinte, meinte jedoch, nach den ersten sieben Stunden hätte sie recht viel aufgenommen.
Naja, wie man HKLM in Gebärdensprache darstellt weiss ich nicht und will es vorläufig auch nicht wissen. Übrigens, wer obigen Wikipedia-Artikel gelesen hat, weiss, dass es in der Schweiz sogar kantonale (dialekttypische) Gebärdensprache gibt. Sonst könnte man wohl das berndeutsche Wort "auä" gar nicht darstellen :-)

Aber eben, mit den hochstehenden Präsentationen war der Event dann abgetan. Der vermittelte Informationsgehalt war mir so neu auch wieder nicht oder mindestens nicht in allen Sessions. Der Tagungsort, die Basler St. Jakobshalle,  war total überbelegt. Es waren anscheinend 1'600 Teilnehmer angemeldet und wohl auch gekommen. Die einzelnen Sessions fanden unter Tage, nur mit Kunstlicht und Klimaanlagen statt. In den Pausen wurde das Licht auch nie hochgedreht, so dass man nach einem Tag unter massivem Serotoninmangel litt. So wird man seine Winterdepression ja nie los.

Auch war die Situation für die Raucher nicht gut gelöst, diese qualmten auf den Gängen und in einer speziell eingerichteten, grossen Raucherecke. Dumm, dass es dort keine kräftige Lüftung gab und alle Leute dort dauernd vorbei pendeln mussten.  

Ich weiss jetzt gar nicht, ob ich Microsoft zu fest auf die Füsse stehe, wenn ich auch noch erzähle, dass die Futter-Stationen am ersten Tag in absolut ungenügender  Anzahl vorhanden waren. Am zweiten Tag war es etwas besser, aber über die Qualität liesse sich trefflichst streiten. Fünfzig Franken günstiger und dafür ein Lunchpaket mit Frucht und Sandwich wäre mir und wohl auch anderen lieber gewesen. Das hätte man dann auch besser nach draussen tragen können. In der Haupthalle (Eishockeyhalle) hatte es eh zu wenig Sitzgelegenheiten. Und mit dem Teller in die steilen Ränge balancieren und auf den Klappstühlen Platz nehmen, überforderte einige Leute, was an zerbrochenen Tellern, die sich an einigen Orten stapelten, sichtbar wurde.

Aber wenigstens gab es zum Abschied das versprochene Päckli mit den CD/DVD der aktuellsten Microsoft Server-Produkte. Hei, das gibt wieder ein paar Installationsorgien :-)

Urs | Freitag 21 März 2008 - 01:07 am | | default | Kein Kommentar

Bildschirmgrösse und Produktivität

Ein weiteres Blättchen für hohe literarische und journalistische Ansprüche, das dem Untergang geweihte "heute", hat gestern Abend in der Abteilung "Digital" getitelt: "Je grösser der PC-Monitor, desto schneller arbeitet man".

Der zitierte Professor James Anderson von der University of Utah hat gemäss einer Kurzrecherche mit  Google schon 2003 in einem Pressebericht von NEC (komischerweise ein Hersteller von Bildschirmen ;-) ) zum Thema Produktivität und Multimonitoring mitgewirkt.

Die hochgejubelte Einsparung, die angeblich durch den Einsatz von zB 24" - Bildschirmen erzielt werden können, spiegeln wohl einerseits den Wunsch der Hersteller nach mehr Verkauf und andererseits gewisse, bei uns hoffentlich eher seltenere Konstellationen, wo viel von einer Anwendung in eine Andere kopiert oder abgeschrieben werden muss wieder. 

Zudem hat hier auch mal wieder niemand den Unterschied zwischen Bildschirmgrösse und Auflösung kapiert. Und mit mehreren der blöden 16:10 - Bildschirmen kommt man auch sehr schnell über die Tischkante hinaus.

Wobei ich die Nützlichkeit von grossen Schirmen/Auflösungen durchaus bejahe und durchaus einige Situationen mit  Produktivitätsgewinn kenne. Aber verallgemeinern würde ich das nicht so, wie in den Artikeln beschrieben.

Bis zu diesem Blogbeitrag konnte ich zurücktracken.

Urs | Mittwoch 12 März 2008 - 12:41 am | | default | Zwei Kommentare

SBB Cargo, Streik in Bellinzona

Die Mitarbeitenden von SBB Cargo im Industriewerk Bellinzona streiken. Ich verstehe den Ärger der Mitarbeitenden und den Frust. Die wenigen Angebote in Chiasso oder in Yverdon reichen nicht und liegen im Fall von Yverdon auf der anderen Seite der Schweiz.

Die Mitarbeitenden mit SBB (Cargo) haben jedoch mit dem Arbeitsvertrag auch die Bedingungen des GAV unterzeichnet. Und dieser sieht einerseits keine Kündigung aus wirtschaftlichen Gründen vor, andererseits verpflichtet er jedoch die Mitarbeitenden zur Einhaltung einer Friedenspflicht, d.h. Streiks sind gemäss dem GAV verboten.

Die SBB haben dies offenbar den Streikenden schriftlich mitgeteilt und Sanktionen angedroht. Ich als SBB-Mitarbeiter und (wohl eher aus nostalgischen Gründen) Mitglied des SEV frage mich, wer den Tessiner Kollegen jetzt die Kohle rüberschiebt. Ich frage nicht nur mich, sondern auch den Verband. Eigentlich würde mich eine finanzielle Beteiligung des SEV nicht nur enttäuschen, sondern wohl auch einen Kündigungsgrund darstellen.

Urs | Dienstag 11 März 2008 - 8:35 pm | | default | Kein Kommentar