Bitte keine Vermutungen, sicher keine einseitigen
Sonntag, Backtag, heisser Tag = ich reg mich doch gerne etwas auf. Einfach so…
Die Zora Debrunner retweetete einen Beitrag von einem Hans Peter Rubi, den ich überhaupt nicht kenne. Er twitterte diesen Beitrag in 20Minuten. Schlagzeile: «Frau sexuell belästigt und niedergeprügelt».
Die Zora springt auf solche Beiträge (Frauen, Sexismus, Gewalt) immer an, das ist ja auch ihr gutes Recht.
Was mich am Tweet von HP Rubi aber ärgerte, war seine Unterstellung, der Chauffeur hätte das mitbekommen.
Nach ein paar hin- und her, bei dem ich nicht wirklich durchkam, kam mir die Galle etwas hoch und jetzt schreibe ich diesen Blog-Beitrag.
Tun wir doch einfach mal allen Unrecht
Alles freie Erfindung!
Unterstellung an den Chauffeur
Der Chauffeur hat gesehen, wie der junge Mann die Frau anmachte und begrapschte. Aber er fand, er kriege ja sowieso nur einen miesen Lohn. Der junge Mann wirkte besoffen und agressiv, wieso sollte er da also eingreifen und selbst auf die Fresse kriegen. Also guckte er stur nach vorne und fuhr den Bus einfach weiter.
Unterstellung an den Angreifer
Der Angreifer war sturzbetrunken. Den ganzen Abend und die halbe Nacht hatte er in den Discos durchgemacht und alle Frauen angebaggert. Die meisten hatten ihn abgewiesen, ein paar hatten kurz geflirtet und ihn ganz heiss gemacht, bevor sie ihn hocken liessen. Auf dem Heimweg im Bus sass diese Frau vis-à-vis hin. Die sah ganz gut aus und er wusste, die kriegt er rum. Er machte ein paar flotte Sprüche und begrapschte sie. Sie versuchte ihn abzuwehren und stieg bei der nächsten Haltestelle aus. Er folgte ihr und nur weil sie ihn nicht ranliess und es ihm Spass machte, verprügelte er sie. Als sie am Boden lag, ging er nach Hause und legte sich schlafen.
Unterstellung an das Opfer
Es war ein netter Abend gewesen. Sie hatte sich in Luzern im Ausgang gut amüsiert und getanzt. Es war heiss und sie hatte ein paar Drinks gehabt. Jetzt sass sie etwas beduselt im Bus und wollte nur nach Hause. Da setzte sich dieser besoffene Typ neben sie und begann sie sogleich anzumachen. Er hatte eine Fahne und rutschte langsam näher. Die Sprüche waren sowas von lahm und das sagte sie ihm auch. Als er ihr an die Schenkel fasste, gab sie ihm einen Stoss, rutschte weg und bezeichnete ihn als «Arschloch». Endlich hielt der Bus in Horw und sie konnte aussteigen. Als sie in der Türe stand, bezeichnete sie den Typen als «blöden, besoffenen Jugo-Wixer, der sich ins Knie ficken solle». Darauf hin stand er auf, ging ihr hinterher und verprügelte sie.
Und was sind jetzt die Facts?
Wir wissen es einfach nicht. Der Beitrag im journalistischen Qualitätserzeugnis 20Minuten ist so etwas von dünn und das Geschehen ist noch recht neu. Die Polizei sucht noch Zeugen.
Ganz sicher war der Angreifer im Unrecht.
Alles andere sind Vermutungen und diese sollte man lassen… weil die Wahrheit meist nicht schwarz oder weiss ist.
Gedankenspiel
Ich habe einen wunderschönen Obstgarten. Immer wenn die Früchte reif sind, habe ich Angst, dass sie mir geklaut werden. Nachdem mir wirklich zwei oder dreimal körbeweise Früchte abhanden gekommen sind, beginne ich gegen Abend hin- und wieder beim Obstgarten zum Rechten zu sehen.
Letzthin habe ich bemerkt, dass so ein rothaariger Rotzlöffel mit einem BMX-Fahrrad Früchte geklaut hat. Ein paar Tage später war es wieder ein anderer Rothaariger auf dem Fahrrad, wohl ein Bruder des Ersten. Nachdem mir das noch einmal passiert ist, habe ich die Polizei gerufen. Aber bis die hier war, waren diese Lümmel abgehauen.
Ich habe mir jetzt einen Hund gekauft und gehe mit dem auf Patrouille. Das geht doch nicht, dass ich dauernd beklaut werde.
Aber letzthin habe ich auf einem Patrouillengang wieder einen rothaarigen Jungen auf dem Fahrrad auf der Strasse neben meinem Obstgarten gesehen und sofort den Hund von der Leine gelassen. Der Hund hat das Kind in die Wade gebissen. Ich habe dann gemerkt, dass es sich gar nicht um ein Mitglied dieser Früchtediebebande handelte, sondern um ein Kind, das bei einer Nachbarin zu Besuch war.
Konklusion
- Nicht jedes rothaarige Kind ist ein Früchtedieb, aber viele/einige!
- Rechtfertigt das, alle Rothaarigen unter Anklage zu stellen?
Sicher nicht!
- Rechtfertigt das, alle Rothaarigen etwas misstrauischer zu beäugen?
Hmmm, eventuell?
- Rechtfertigt der Diebstahl den Einsatz meines scharfen Hundes?
Nein, wirklich nicht. Ich sollte keinen Hund bei mir führen oder nur angeleint und mit Maulkorb (wenn bissig).
- Verhalte ich mich gegenüber den Rothaarigen nurn «rassistisch»?
Ich bin der Meinung nein, aber ich bekomme Feedback, dass mindestens latente Tendenzen da sind.
Real World
Der Todesfall Trayvon Martin und meine Sicht.
- Stand Your Ground
Ist ein bescheuertes Gesetz, weil es weit über die Selbstverteidigung hinaus geht. Und wenn man sieht, wer an diesem Gesetz mitgeschrieben hat (Stichwort: «local yokel»), dann stinkt es erst recht. Siehe den Artikel in der Wikipedia.
- Zimmerman
Ist ein übereifriger Trottel. Die Polizei hat ihm gesagt, er müsse nichts tun. Er hätte einfach nur warten und beobachten können. Im schlimmsten Fall wäre wieder etwas geklaut worden. Im Sinne der Gesetze und nach der Anklage, halte ich ihn aber wirklich für unschuldig. Zum Thema Rassismus, siehe «Gedankenspiel».
- Martin
Ist tot und kann seine Sicht somit leider nicht mehr darlegen. Mein Beileid seiner Familie und seinen Bekannten.
- Polizei
Hat unsensibel reagiert. Es wäre angesesagt gewesen, den Fall genauer abzuklären. Im Interesse aller.
- Presse
Das übliche Trauerspiel, die Story passte zu gut. Reicher Weisser erschiesst armen Schwarzen und kommt davon. Dass Zimmermann halber Latino ist und auch schwarze Freunde hat, lässt sich ja gerne nicht erwähnen. Die Bilder des Opfers, welche die Presse zeigte, waren fast manipulativ. Woher sie diese auch immer hatten. Sie waren rund drei Jahre alt, was bei einem 17jährigen fast eine Ewigkeit ist.
- Proteste nach dem Freispruch von Zimmerman
Sind vor allem Gelegenheit für gewisse Politiker und Bürgerrechtler, sich wieder mal in die Schlagzeilen zu bringen.
Rassismus / Racial Profiling
Ehrlich gesagt, als alter, eher gut situierter, weisser Sack habe ich absolut keine Probleme mit der Polizei. Zudem treibe ich mich auch noch selten nachts um drei Uhr an heiklen Gegenden herum.
Aber aus indirekten (zweite Hand) Schilderungen und eigenen Beobachtungen an meinem früheren Arbeitsplatz im Bollwerk in Bern, kenne ich das Thema «Racial Profiling» natürlich schon. Und das wäre wieder der Bogen zum «Gedankenspiel» am Anfang des Artikels.
Wenn ein Mensch schwarzer Hautfarbe von der Schützenmatt zum Bahnhof hochläuft, dann muss das kein Kügelidealer sein. Aber es könnte… und die Wahrscheinlichkeit wäre höher, als bei einem Weissen. Teufel, Teufel… die Versuchung ist gross!
Das Thema «Racial Profiling» betrifft uns wohl alle in irgend einer Form und nicht nur in der offensichtlichen Frage der Hautfarbe.
Quellen:
- Englische Wikipedia (unbedingt, die Deutsche ist da nur halb so genau)
Shooting of Trayvon Martin
- Artikel auf Popehat.com von Ken White über die juristische Sicht auf den Prozess (der sich aber darüber hinaus bewegt). Sehr lesenswert.
The Zimmerman Verdict
- Der Fall Marissa Alexander (Stand Your Ground), zwei Sichten:
Marissa Alexander conviction (Guardian World News, übrigens mit so einem alten Bild von Martin)
Critics of Alexanders prosecution (The Grio)
Ich bastle mir ja grad einen neuen Virtualisierungshost für meine Serverlandschaft (Artikel folgt in den nächsten Tagen/Wochen ).
Nun bestellte ich für das Mainboard (ASUS KCMA-D8) ein iKVM-Modul. Dieses Modul erlaubt es, den Server über das Netzwerk zu verwalten. Dh. ein-/auszuschalten, Sensoren auszulesen, die Anzeige umzuleiten und sogar das BIOS zu flashen.
Das Modul ASMB4-iKVM habe ich wie üblich bei einem der aktuell günstigsten Lieferanten bestellt. Es wurde mir per Post zugestellt. Das weiss man ja leider meist nicht voraus, da die Distributoren der Ware häufig die Paketdienste wechseln.
Das Ergebnis ist nicht speziell für diesen Lieferanten oder diese Ware. Nur eines der krasseren Beispiele:
- Karton, 300g
mit den Massen 40x30x10cm darin
- Karton, 130g
mit den Massen 24x15x4cm darin
- Handbuch, 89g
- CD, 20g
- ASUS ASMB4-iKVM-Modul, 4g
Eine ähnliche Verpackung wird jeweils verwendet für Speichermodule oder USB-Sticks.
Meine Vermutung ist, dass es etwas mit dem Postregal zu tun haben könnte. Sprich es braucht eine Mindestgrösse/Gewicht, um zwischen Post und Paketdiensten auswählen zu können.
Aber ein ökologischer Blödsinn ist es auf jeden Fall.
Letztes Jahr hat ja British Airways eine meiner USA - Reisen etwas «versalzen». Auf dem Hinweg rund 2h Verspätung, auf dem Rückweg eher 8 Stunden.
Auf ein eher «bestimmtes» Reklamationsmail hin, hat mir BA danach 20'000 Avios-Meilen auf mein Konto gutgeschrieben. Diese suche ich nun mit etwas Mühe zu «verfliegen». Nur, was kann der Ursli damit überhaupt anfangen? Hmm, Zeit verbraten? Verschenken ($$)? Verfallen lassen? Letzeres wird wohl der Fall sein, ausser ich finde in einer Nebensaison doch noch etwas. Nur so als Versuch:
London - JFK Mitte September (Di hin, So/Mo zurück). Kostet in Joghurt läppische 761 Franken. Davon 234.00 CHF für das Ticket, der Rest sind Gebühren. Beispiel:
Government, authority and airport charges | Per adult |
Air Passenger Duty - United Kingdom |
CHF 98.00
|
Animal & Plant Health User Fee (Aphis) - USA |
CHF 5.00
|
Passenger Civil Aviation Security Service Fee - USA |
CHF 2.50
|
Immigration User Fee - USA |
CHF 7.00
|
Transportation Tax(Arrival) - USA |
CHF 17.00
|
Customs User Fee - USA |
CHF 5.50
|
Transportation Tax(Departure) - USA |
CHF 17.00
|
Passenger Service Charge - United Kingdom |
CHF 58.50
|
Passenger Facility Charge |
CHF 4.50
|
Total government, authority and airport charges* |
CHF 215.00
|
British Airways fees and carrier charges |
Per adult
|
Carrier imposed charge |
CHF 312.00
|
Total British Airways fees and carrier charges |
CHF 312.00 |
Total taxes, fees and carrier charges per person |
CHF 527.00 |
Nicht schlecht, wenn ich jetzt die selben British Airways Flüge via die American Airlines Seite buche, dann komme ich anstelle der 761.00 auf 817.00 CHF, also ein Mehrpreis von CHF 56.00! Und bekomme erst noch AAdvantage - Meilen gutgeschrieben.
Falls also jemand einen Tipp hat, diese Avios-Meilen besser zu verwenden oder selber Bedarf und gewillt, diese mir zum Selbstkostenpreis (Buchungsgebühr) abzunehmen, bitte melden.
Sonst, well #fail liebe British…
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