Das "Beeing" kommt kurz vor dem "Leaving Las Vegas". Nein, nein, keine Angst, ich sauf mich hier nicht tot. Im Gegenteil, da mein Flug morgen recht früh geht, werde ich mir keinen Tropfen gönnen.
Zum Hotelzimmer im Flamingo gibt es folgendes zu berichten: es ist gross und die Klimaanlage war nicht an, als ich eintrat.
Das Bett war ausgezeichnet, so gut hatte ich in den ganzen Ferien noch nie geschlafen. Die Vorhänge können getrennt (weisse Vorhänge und dicke, welche das Licht abschirmen) per Schalter geöffnet oder geschlossen werden. Das Sofa vor dem Fenster erlaubt die bequeme Aussicht auf die Strassen und Hotels rundherum (im Hintergrund das Becken des Belagio).
Der riesige Fernseher und die Denon-Stereoanlage dominieren natürlich den Raum. Leider funktionierte die Fernbedienung für die Denon nicht. Vielleicht sind die Batterien alle. Ich habe mal meinen iPod angeschlossen und das funktionierte, ohne dass ich gezielt Stücke auswählen konnte. Das liegt aber ev auch an mir.
Das Badezimmer verfügt über eine Dusche und eine Badewanne. Das Lavabo sieht auch schön aus, ist aber eher unpraktisch. Im Spiegel entdeckte ich ein dunkles Rechteck und unter dem Spiegel in einer Halterung eine Fernbedienung. Ja, es war das, was ich vermutete. Im Spiegel eingebaut ein weiterer Fernseher. So kann man auch in der Badewanne alles über Paris Hiltons Entlassung aus dem Knast erfahren... oder was sonst gerade in den Nachrichten läuft.
Eher lausig im Flamingo, für das Internet sind pro Tag noch 11.99 $ fällig. Und ein Wechsel vom Kabel zu Wifi ist auch nicht vorgesehen. Zudem kosten Lokalgespräche (inklusive 1-800er Nummern) einen Dollar.
Das Nachtessen im Smith & Wollensky's war leider nicht so berauschend. Das T-Bone Steak war auf der Filetseite teilweise ganz durchgebraten. Schade um das gute Stück. Der Baked Potatoe war riesig und lecker. Dazu gönnte ich mir ein Glas Merlot aus dem Napa-Valley. Der Wein war wuchtig, aber vielleicht etwas zu warm. Am Schluss bat ich um einen Espresso, der aber heiss zu sein habe. Er war heiss, aber leider etwas zu wässrig. Zudem musste ich nach dem Espresso sicher eine Vierteilstunde auf die Rechnung warten. Alles in allem 77 $ plus Tips (15-20%), meines Erachtens ein eher schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis. Da war das McLintocks in Pismo Beach doch besser.
Draussen war es um halb zehn Uhr immer noch brütend heiss. Ein Wüstenwind blies durch die Strassen, dazu addierte sich die Abwärme der Klimaanlagen der vorbeifahrenden Busse und Autos. Ich flüchtete mich ins klimatisierte Flamingo und jagte mal einen Hunderter durch die Slot Machines. Zuerst mit etwas Glück, danach ging es schnell bergab und ich ging mein Bett geniessen.
Mit dieser Etappe erreichte ich mein Ziel der diesjährigen Ferienreise, Las Vegas in Nevada.
Bevor ich Kingman verliess, tankte ich nochmals für 10$ bei der Tankstelle um die Ecke. Der "Most" war hier unter drei Dollar zu haben. So günstig war er auf dieser Reise noch nie. Wobei ich mich an 1993 erinnere, wo die Gallone in Louisiana für rund 75 Cent zu haben war.
Das Navi lotste mich aus der Stadt auf den Highway 93, wo ich gemütlich mit eingeschalteter "Cruise Control" (Tempomat) bei 67 Meilen dahinfuhr.
Als ich mit etwa nur zwei Meilen Tempounterschied zwei kurz hintereinander fahrende Autos auf der linken Spur überholen wollte, war ich aufgrund einer Beobachtung gestern irgendwie leicht sensibilisiert. Und prompt, als ich beim hinteren Fahrzeug links fast aufgeschlossen hatte, scherte der Wagen links aus und schoss mich fast ab. Nicht nett, aber ich war schnell genug auf der Bremse.
Beim Hoover-Dam hielt ich nicht an. Erstens war es über 100°F (dh. > 36° Celsius), zweitens hatte es sehr viele Leute und drittens war ich schon mal hier. Was mir vor allem auffiel, der Wasserstand des Lake Mead war extrem tief (sicher 20m unter dem langjährigen Normalstand) und auch, dass dort eine riesige Autobahnbrücke gebaut wird, welche das Nadelöhr auf dem Damm wohl recht entschärfen wird. Gemäss dem Wikipedia-Artikel wird es aber wohl 2010, bis der Autobahn-Abschnitt eingeweiht werden kann.
Am Radio lief 97.1, the Point mit Classic Rock, was mir sehr gefiel. Vor allem, weil man es heute, am 26. Juni am Autoradio auch hören kann. Online jedoch nicht, heute ist "Internet Day of Silence". Die Internet-Broadcaster haben wegen massiv steigender Abgaben an die arme, arme, darbende Musikindustrie zu einem Boykott-Tag aufgerufen und bitten die Hörer, ihre politischen Vertreter zu mobilisieren.
In Las Vegas angekommen, musste ich mich durch ziemlich dichten Verkehr auf den Autobahnausfahrten und dem Flamingo-Drive quälen. Die Klimaanlage gab bei nun sogar 107°F fast den Geist auf.
Ich bog dann kurz über den Strip zum Parking des Flamingo ein. Immer ganz toll, weil man dabei über das Trottoir und den Hotelvorplatz muss, wo eigentlich fast 24h reger Fussgängerverkehr herrscht. Danach fuhr ich wie von unzähligen Besuchen gewohnt in den Kreisel für das Valet-Parking und wunderte mich noch, dass es gar nicht viele Fahrzeuge hatte. Bevor ich den Wagen verlassen hatte, teilte mir ein herbeigeeilter Angstellter mit, dass dies hier nun das Limo-Parking sei. Also machte ich nochmals einen Dreher und fuhr zur neuen Valet-Parkinganlage im hinteren Teil des Hotels.
Beim Check-In mit einigermassen erträglichen Wartezeiten bekam ich ein Couvert mit allen Unterlagen in die Hand gedrückt. Dabei lag auch eine Audio-CD mit Flamingo - Werbung für die aktuelle Show von Toni Braxton und irgendwelchem Chillout-Sound. Die Lady vom Front-Desk wies mich dann zum Info-Schalter. Ich hatte auch keine Schlüssel im Couvert.
Den Chillout-Sound konnte ich auch gut gebrauchen, denn ich war um ca 13:30 Uhr eingetroffen. Gemäss dem Info-Schalter sei aber erst um 16:00 Uhr Check-In Time. Aber so nach 15:00 Uhr seien die Zimmer üblicherweise bereit. Das fand ich dann wirklich nicht toll.
Ich habe das Bestätigungsmail gefunden, dort steht allerdings ziemlich weit unten unter einem der vielen Blabla-Punkte, dass die Check-In Time 4:00pm sei. Sobald ich online bin, werde ich prüfen, ob das auch irgendwo vor der Bestätigung gut lesbar steht.
Also ging ich zu einer Kaffee-Bar und kaufte mir einen Kaffee und ein Apple-Turnover (Apfel-Krapfen). Und so schreibe ich den Artikel halt mal offline im Texteditor damit ich ihn nachher ins Netz kopieren kann.
Das gemahnt mich, beim nächsten Aufenthalt in Las Vegas (so es denn wieder einmal sein soll) in einem Billig-Motel abzusteigen. Zum Beispiel in der Travelodge, welche auch direkt am Strip liegt. Da hat man dann auch keine grosse Erwartungen, welche enttäuscht werden können.
Nun heute abend möchte ich dafür nicht enttäuscht werden. Ich habe mir einen Tisch bei Smith & Wollensky's reserviert und werde dort ein riesiges, zartes und gut schmeckendes Steak verzehren und dazu wohl ein Glas Rotwein geniessen. Schliesslich muss ich erst morgen gegen 16:00 Uhr wieder in den Wagen steigen um ihn am Flughafen zurückzubringen.
Diesmal wollte ich etwas früher aus den Federn. Dies in der Hoffnung, das Licht sei am Morgen etwas besser. Dh. mehr blauer Himmel und bessere Konturen. Ich checkte noch vor acht Uhr morgens im Super8 in Holbrook aus und fuhr zuerst nach Osten zum Petrified Forest National Park und zwar in den nördlichen Teil, der Painted Desert genannt wird. Die Anfahrt (28 Meilen) dauerte etwa eine halbe Stunde.
Gleich beim Visitor-Center und auch beim Gate sah ich Kaninchen herumhoppeln. Auch Ground Squirrels flitzen vor dem Rädern rum. Leider haben sich die Viecher versteckt, als ich meine Kamera "schussbereit" hatte.
Ich fuhr den Halbkreis des Painted Desert - Teils ab. Und den selben Weg zurück, weil der obere Teil des Nationalparks nur einen einzigen Ausgang gegen den Interstate 40 hat. Und ganz durch den Petrified Forest runter bis zum 180er und zurück nach Holbrook war mir zu weit.
Die Farben der Felsmassen im Zusammenspiel mit dem Blau des Himmels und den Wolken sind wirklich ganz toll.
Danach fuhr ich zurück nach Holbrook und genehmigte mir Pfannkuchen zum Frühstück. Ich musste allerdings nach zwei Stück (und Einem angeknabberten) aufgeben. Zusammen mit den Erdbeeren war es zuviel. Anschliessend fuhr ich auf dem Interstate 40 westwärts in Richtung Flagstaff. Nach etwa einer Stunde Fahrt fielen mir beinahe die Augen zu. Beim nächsten Rastplatz fuhr ich raus und legte ein 30minütiges Nicherchen ein. Schweissgebadet (es waren run 34°C draussen) wachte ich auf, machte mich in den Restrooms (klimatisiert!) frisch und fuhr weiter bis Seligmann. Dort legte ich nochmals ein Päuschen ein, kaufte ein Souvenir für unseren Arbeitsplatz (naja, fast, mal schauen) und vollendete den Trip schliesslich auf der Route 66, welche mich direkt zum Motel in Kingman führte. Die Route 66 war auch schön beschaulich zu befahren, ohne den massenhaften Lastwagenverkehr des Interstate.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich die Reise dem Ende nähert. Morgen geht es zum Zielort, Las Vegas.
Puh, das war aber ein langer Trip, etwas mehr als 400 Meilen (rund 640 Kilometer).
Um 7:30 Uhr noch vor dem Wecker aufgewacht mit leichten Bauchschmerzen. Offenbar haben mir die Buffalo Wings (Poulet-Flügeli) gestern nicht so bekommen. Die Abreise verzögerte sich etwas, um 9:35 Uhr startete ich hier mein GPS und fuhr los über Las Cruces nach Deming.
Dort gab es gegen 12 Uhr beim Denny's Restaurant einen Cholesterin-Kracher (All American Slam), der mich für den Rest des Tages (bis zum Abend) mit genügend Kalorien versorgte.
Danach fuhr ich weiter quer durchs Land über Silver City nach Holbrook. Unterwegs kam ich zuerst durch eine ziemlich staubige Ebene. Danach begann der Höhenmeter des GPS hochzuticken und ich kam durch den Gila National Forest.
Weiter ging es durch Berg und Tal und Wald. Bei einem Aussichtspunkt zwischen Reserve und Luna standen drei Motorradfahrer mit Ihren Harley Davidson Bikes. Einer wollte gleich wissen, ob ich da ein "Satellite Phone" hätte. Er meinte damit natürlich mein Garmin GPS. Ich erklärte ihm, worum es ging und er war natürlich schwer beeindruckt. Ich war allerdings von den Bikes mehr beeindruckt. Ich machte gleich ein paar Photos und er gab mir seine email-Adresse, damit ich ihm die Photos mit GPS-Infos senden kann.
Nachher kam ich auf eine Hochebene (2'400m ü. M.) bei Alpine. Eine schöne Gegend, kleine Seen, Wälder. Kurz danach die Staatengrenze New Mexico - Arizona und da standen die Drei wieder. Natürlich gab es nochmals ein Picture, diesmal ohne Bikes.
Danach trennten sich unsere Wege und ich begann den fast nicht enden wollenden Schlusspurt nach Holbrook. Zum Glück darf man in der Zwischenzeit ausserorts je nach Strasse 65 bis 75 Meilen pro Stunde fahren. Die Strecke kurz vor Holbrook war zwar auch sehr schön, mit roten Felsen und einer atemberaubenden Senke, wo wohl der halbe Kanton Bern reinpassen würde. Aber langsam hatte ich Rückenschmerzen, trotz Zwischenhalten und Streckübungen.
Das Super8 in Holbrook ist ganz ok. Angefangen habe ich diesen Artikel vor dem Nachtessen. Ich war in einem italienischen Restaurant, "just a few blocks down the road". Ich habe mal den Wagen genommen. Allerdings war nur gerade die Karte und das Dekor einigermassen italienisch. Meine Canelloni hätten sicher jeden Europäer geschockt. Die Füllung war jetzt nie und nimmer Spinat und Ricotta. Eher Stangensellerie, Karotten und sonstwelches Gemüse. Die Sauce etwas parmesanlastig und natürlich in der Menge zuviel. Aber trotzdem, nicht übel... ich würde das mal mit "interesting" deklarieren. Logischerweise hatte es auch keine Espresso-Maschine. Dafür war der Kaffee im Super8 nicht übel.
Nach dem gestrigen Mühen mit dem Internet-Zugang war es heute morgen noch nicht besser. Egal, um kurz die Headlines zu checken, reichte es.
Beim Checkout fiel mir auf, dass hier im Super8 in Santa Fé offenbar keine Höflichkeit angesagt war. Ziemlich wortkarg legte man mir den Buchungsbeleg hin und nicht einmal ein Bye kam über die Lippen der Angestellten.
Nachdem ich alles ins Auto gepackt hatte, stellte ich fest, dass ich den 285er Highway New Mexico mit dem GPS nicht lokalisieren konnte. Ich wollte jedoch nicht auf dem Interstate 25 nach Süden blochen. Ich ging zurück zur Reception und liess mir helfen. Die Frau konnte mir zeigen, wie ich auf den 285er kam, nämlich nordwärts zum St Francis Drive und nochmals nordostwärts auf dem I-25 bis zur Abzweigung.
Die Fahrstrecke stellte nichts spezielles dar. Ein paar Züge kreuzten meinen Weg, jedes mal war ich nicht bereit zum fotografieren. Nach rund 220 Meilen kam ich etwa um 15:30 Uhr geradewegs zum Super8 hier in Alamogordo. Bei leicht wolkigen, aber brutal heissen 38°C war ich froh, dass die Klimaanlage im Zimmer schon lief. Das Zimmer ist eher klein aber sauber und mit allem Notwendigen eingerichtet, bei dem Preis ($ 56) kann man gar nicht klagen.
Nach einer Stunde rumdösen und abkühlen wollte ich es nochmals wissen, packte die Turnschuhe und die kurzen Hosen und ging zum White Sands National Monument, welches doch noch etwa 20 Meilen ausserhalb Alamogordo liegt.
Ich parkte meinen etws schmutzigen Wagen vor dem Visitor-Center und ging noch Souvenirs und eine 1.5 Literflasche Wasser einkaufen.
Nach nur drei Dollar Eintritt gab man den Weg frei in die gleissenden Gipsdünen.
Pflanzen gibt es doch noch recht viele in den Dünen, nur Tiere habe ich diesmal fast keien gesehen.
Mistery man's shadow....
Einzig eine Eidechse sah ich, und die #*%& kleinen Fliegen, welche einem in die Nase und die Ohren flogen. Aber egal, trotz Hitze machte ich den Natural Trail, diesmal ohne heisse Füsse. Fazit: die Wüste grünt
Auf dem Heimweg nach dem Tanken (der Corolla schluckt nicht mal so viel) hatte ich eine kurze Panikattacke. Ich vermisste mein Portemonnaie und dachte schon, ich hätte es im White Sands verloren oder im Visitor-Center liegen gelassen. Nach etwas hektischer Suche fand ich es jedoch unter ein paar alten Plänen auf dem Beifahrersitz. Danach ging ich auf dem weiteren Nachhauseweg im lokalen Pizza Hut eine Portion Buffalo Wings (spicy) und eine kleine (das gibts!) Pizza (half Hawaiian, half Peperoni) verdrücken.
Ich wünsche allen zu Hause gebliebenen einen schönen Sonntag!
Nach dem gestrigen, langen Tag am Telluride Bluegrass Festival, wachte ich mit Kopfschmerzen auf. Höhenunterschiede, Sonne, Wetter und schlechte Betten zollen Tribut.
Ich packte meine Siebensachen und fuhr zu einem ausgiebigen Frühstück ins Denny's. Diesmal gab es einen Grand Slam Slugger™, zwei Stück Rührei, Speck, Würstchen, zwei Pfannkuchen, Toast und einen Jus. Ehrlich gesagt, den Toast habe ich nicht mehr ganz runtergekriegt.
Nachher führte mich mein GPS über Gunnison - Alamosa nach Santa Fé. Unterwegs galt es Pässe mit fast dreitausend Metern über Meer zu überwinden. Gegen das südliche Ende des Blue Mesa Reservoirs in Colorado entstanden anlässlich einer Nickerchen-Pause die folgenden Bilder.
Bei Saguache bog ich auf den Colorado 17er ab, anstatt auf dem 285er zu bleiben. Das GPS errechnete schön den neuen Weg, liess mich aber etwas im Ungewissen, wie gross der Umweg denn nun sein könnte. Die Strecke über Moffat war ziemlich eintönig. Als dann Alamosa als nächste Stadt angezeigt wurde, wurde es mir etwas wohler. Allerdings gaben die Batterien langsam den Geist auf. Schön blöd, wenn die Ersatzbatterien auch schon leer sind und man kein Papierbackup hat. Das GPS gab dann kurz vor Antonito nichts mehr von sich. Da ich dort sowieso tanken wollte, kaufte ich mir gleich vier neue Batterien. Das war auch gut so, sonst hätte ich am Dorfausgang sicher die falsche Abzweigung genommen. Kurz danach überquerte ich die Staatengrenze nach New Mexico.
Bei Espanola nahm ich nochmals eine falsche Abzweigung, diesmal lotste mich das Garmin mit energischem Piepsen zurück auf den richtigen Weg und etwa um sechs Uhr Abends traf ich zielgenau beim Super8-Hotel in Santa Fé ein.
Diesmal gab es, auf Empfehlung der Hotelzimmer-Eintrittskarte, ein Nachtessen bei "Tortilla Flats" an der 3139 Cerillos Road, dh. in Gehdistanz, was nach der langen Autofahrt gut tat. Das Menu war natürlich amerikanisch gigantisch, aber die Fajitas und die Chiquitas waren durchaus mexikanisch.
Mit der elektrischen Verkabelung hätte unser deutscher Blogger Jens sicher seine Freude. Hat er sich doch in diesem Beitrag schon über die schweizerischen Stecker mockiert.
Leider habe ich nur einen Kupplungsstecker mitgenommen. So kann ich die Batterien für das GPS nicht gleichzeitig wie das iBook laden.
So, dies war etwas harzig zu schreiben. QWest, welche hier den Internet-Zugang managen, haben irgendwie massive Routing-Probleme. Einige Seiten öffnen ganz toll, für andere musste ich nach fünf Sekunden Inaktivität bis zu fünf Minuten üben.
Das Handy (als Wecker) läutete mich um 6:30 aus den Federn. Geplant hatte ich die Abreise so gegen 7:30 Uhr, in der Hoffnung dann etwa um 09:00 Uhr in Telluride zu sein. Natürlich hatte ich dann trotzdem länger als geplant, einerseits für das Packen und andererseits dauerte die Fahrt mit Tankstopp doch 1.5 Stunden. D.h. ich war gegen 9:30 Uhr in der Gegend von Telluride.
Die Parkgelegenheiten für Festivalbesucher waren allerdings nicht beim Dorfeingang, sondern in einem anderen Tal, das mittels zwei Gondelbahn-Sektionen mit Telluride verbunden waren. Allerdings war nach der ersten Sektion nichts mehr angeschrieben und ich irrte noch ein paar Minuten umher, bis mich ein Einheimischer auf die richtige Gondel wies. Immerhin, die Gondeln stammten von CWA aus Olten. Da konnte es doch nur gut kommen.
Nach rund einer Stunde Transferzeit vom Parkplatz bis zum Festivalgelände hiess es erst mal anstehen, um das Ticket abzuholen. Das dauerte auch nur rund 20 Minuten. Danach hiess es "Wow, you came from Switzerland to the Telluride Bluegrass Festival!" und die Leute rundherum schauten mich doch etwas verwundert an.
Danach ging es weiter zur Schlange für den Eintritt... und die führte durch das halbe Dorf. Zum Glück konnte ich die ersten zehn Minuten im Häuserschatten verbringen. Danach ging es dann stetig vorwärts. Es dauerte aber schon rund 45 Minuten in kleinen Schritten bis ich beim Eingang war. Der Rucksack wurde nur flüchtig angeschaut. Gleich nach dem Eingang hatte es eine grosse USA-Karte und nochmals eine gleich grosse Karte für den Rest der Welt. In Europa waren nur etwa drei Nadeln gesteckt. Ich pinnte eine Nadel in Bern fest und suchte mir mal ein Plätzchen aus.
Es lagen schon viele "Tarps" (Matten) am Boden und ich quetsche mich auf ein freies Stück Gras. Ich hatte nicht die selbe Ausrüstung wie die meisten "Festivarians". In einem Plastiksack hatte ich als Polster ein grosses Frottétuch und darauf sass ich die folgenden Stunden.
Etwas Wasser und ein paar Fressalien hatte ich dabei, für Nachschub musste man aber nicht weit gehen. Viele Leute verfolgten das Geschehen aber nicht sonderlich konzentriert. Kinder spielten mit dem MacBook...
Rundherum war die Kulisse der Bergwelt mit Schneeresten zu sehen. Telluride liegt immerhin auf 2'600m über Meer.
Die Essenstände waren international. Die Bratwurst habe ich dann doch nicht probiert, dafür die "Dumplings", welche ausgezeichnet waren. Die Preise für Essen und Trinken waren vernünftig. Zudem waren alle Getränkebecher und Essensbehälter rezyklierbar. Das ganze Festival war für amerikanische Verhältnisse sehr grün.
Unter den Zuschauern hatte es sehr viele Familien mit kleinen Kindern, ein paar Ausgeflippte und ein paar... naja, Hippies beschreibt es wohl am Besten. Offenbar ist eine solche Veranstaltung (wie schon am Baseball-Spiel gesehen) auch immer eine gute Gelegenheit, sich mit Freunden und Familie ein paar Bier (zuviel) hinter die Binde zu kippen. Der süsslich, penetrante Geschmack, welcher mir in die Nase stach, liess mich wissen, dass da offenbar auch grössere Mengen "Gras" verbrannt wurde.
Um 11:15 Uhr wurde der Reigen mit Chris Thile eröffnet. Es folgten in etwa stündlichen Abständen weitere Künstler. Besonders gefallen haben mir die Avett Brothers. Die hatten einen wahnsinnigen Drive drauf, auch beim rumhopsen. Etwa um 17:15 trat mit der Telluride House-Band ein erster Brüller auf, der die meisten Leute zum aufstehen motivierte.
Nicht verschweigen darf ich das Wetter. Angefangen mit leichter Bewölkung tat es danach auf und wurde brütend heiss. Danach wechselte das Wetter jedoch ab, zwischendurch fiel mehrmals ein ganz leichter, kurzer Regen und es kühlte empfindlich ab. Danach wurde es um ca 17:15 Uhr definitiv wieder schön. Ab etwa 19:30 Uhr begann sich die Sonne hinter den letzte Wolken zu verstecken und dann wurde es ganz langsam sehr kühl.
Um 19:15 Uhr trat Emmylou Harris mit John Starling & Carolina Star auf die Bühne. Die (logischerweise) eher von Emmylous Gesangs dominierten Stücke bildeten einen Kontrast zu den vorherigen Künstlern. Um 20:25 Uhr war ihr Slot vorbei, sie machte aber gleich einen fliessenden Übergang und spielte ein Stück zusammen mit den Counting Crows.
Ich verliess das Gelände während im Hintergrund das Konzert weiterging und machte mich auf den dreiviertelstündigen Gondelrückweg und danach durch das nächtliche Colorado zurück nach Montrose, wo ich um 22:45 müde und abgekämpft in meinem grossen, gut ausgestatteten Hotelzimmer des Bestwestern Red Arrow eintraf.
Es hiess wieder mal packen. Ich werde den Geruch des Teppich-Shampoos wohl noch lange erkennen
Diesmal gab es ein Moons over my hammy zum Frühstück. Danach fand ich heraus, weshalb mich gestern mein GPS ein wenig durch die Stadt gejagt hatte... Ich hatte es noch im "Fussgängermodus". Nachdem ich es auf "Auto" gestellt hatte, wies es mir auch für die heutige Strecke den Weg über den Interstate 70, anstelle quer durch die Stadt.
Die Fahrt nach Montrose war relativ kurz und begleitet von einem guten Radiosender, der den ganzen Tag klassische Musik sendet. Mal was anderes, und beim Autofahren auch besser als "Headbanging"
Am späteren Nachmittag machte ich mich zu Fuss in die Stadt auf, um mir ein weiteres Nachtessen mit Früchten (und auch etwas Brot und Fleisch) einzukaufen. Dazu gab es ein Körbchen Bio-Erdbeeren (der Einfluss der Westküste gedeiht gut). Nun ja, Körbchen ist natürlich den Ausdruck, den ein Amerikaner gebrauchen würde, immerhin sind es 450 köstliche, süsse Gramm.
Der Weg hin und zurück dauerte total eine Stunde. Danach war ich "well done", es herrschten trockene, windige 36° Celsius draussen.
Morgen geht es nach Telluride zum Festival. Leider gibt es keinen Shuttlebus von Montrose aus. Das Visitor-Center wunderte sich auch etwas, es hätten sicher schon mehr als 20 Leute danach gefragt. Ich hoffe, das Wetter hält. Diverse Prognosen sagen Gewitter voraus. Nichts das ich unbedingt auf einem Feld mit 10'000 Leuten in 2'500m ü. M bräuchte. Denke, ich sollte wohl so gegen 9 Uhr droben sein. Also um 7:30 losfahren, wohl eher ohne grosses Frühstück.
Nach der Zugfahrt hatte ich etwas länger Erholung nötig und wachte daher erst gegen 9 Uhr auf. Ich packte etwas Wäsche zusammen und meinen Rucksack mit Kamera und weiterem elektronischem Zeugs.
An der Reception erfuhr ich dann, dass es gleich hinterm Eingang eine "Coin Laundry" gäbe. Ich packte das Zeugs trotzdem ins Auto und versuchte dann das GPS bzw. die Halterung irgendwo gut sichtbar zu fixieren. Ich musste es schlussendlich am Fenster beim Beifahrersitz hinhängen. Alles andere war noch unpraktischer. Danach fuhr ich zuerst zur Mesa Mall und dort in den JCPenney um mir einen Ersatz für die zu Hause vergessene Badehose zu kaufen.
Danach irrte ich etwas umher auf der Suche nach einem Lebensmittelladen. In Fruita hatte ich endlich Glück und kaufte mir für eine Handvoll Dollar etwas Früchte, Brot, Wasser und Apple-Turnovers (das hat nichts mit Computern zu tun!).
Anschliessend fuhr ich in das Colorado National Monument. Beim Eingang bezahlte ich die sieben Dollar Eintritt und erfuhr, dass die signalisierte Baustelle mit Schotterpiste nicht 20 Meilen, sondern nur etwa sechs Meilen lang sei. Das beruhigte mich ungemein
Beim Visitor-Center strich ich mir zuerst mal ein paar Brötchen und machte dann die ersten Aufnahmen. Hier mein Wagen:
Die Aussicht und das Wetter waren traumhaft, die Temperatur allerdings mit etwas mehr als 30°C eher an der oberen Grenze.
Der Kontrast zu meinem letzten Besuch hier war extrem. Damals war es irgendwann zwischen September und Oktober, es hatte gerade frisch geschneit und war saukalt. Jetzt bin ich froh, dass ich eine gut funktionierende Klimaanlage habe.
Nach dem Parkeingang gab ich versuchsweise meinem GPS den Auftrag, mich zum Super 8 Hotel zu lotsen. Ohne Sprachausgabe ziemlich schwierig. Es piepst, wenn es Abzweigungen anweist. Jedes mal rübergucken... ziemlich ablenkend. Zudem hat es mich mitten durch Wohnstrassen gelotst.
Noch die letzten Brötchen und Früchte gegessen. Kein Nachtessen auswärts heute. Dafür versuche ich es morgen nochmals mit dem Denny's.
Dieser Beitrag sollte wirklich gelesen werden.
Immer wieder herrlich, wie sich der "Worrier" Scott Adams Sorgen macht und sich in etwas reinsteigert.
Gut, diese Zeitung gilt ja auch eher als der "Blick" der USA, aber trotzdem, sie lag im Schlafwagenabteil gratis auf.
Und so wunderte ich mich wieder einmal über dieses "Greatest Land on Earth" (Eigendeklaration des Conductors von Amtrak).
Während auf der Frontseite nämlich darüber diskutiert wird, ob es nötig und besser sei, auch Kinder ab 10 Jahren in Ketten (shackled) gefesselt dem Richter vorzuführen, finde ich auf Seite 5A:
NYC settles suit after bust over bared bust: Da hat doch eine Frau in New York City sich mit der Stadt zivilrechtlich auf eine Vergütung von 29'000 $ geeinigt. Was war passiert? Jill Coccaro, heute nennt sie sich Phoenix Feeley und ist 27 Jahre alt, spazierte/rannte am 4. August 2005 oben ohne in New York. Sie wurde daselbst von der Polizei wegen "indecent exposure" (unanständige Enhüllung, Erregung öffentlichen Ärgernisses) verhaftet und mehr als 12 Stunden festgehalten. Danach wurde sie freigelassen und es wurde ihr mitgeteilt, dass man nicht gegen sie vorgehen werde.
Warum dies? Nun, im Jahr 1992 hat ein "State appeals court" (Appelationsgericht des Staates New York) gerichtet, dass wenn Männer oben ohne gehen dürfen, dies auch Frauen erlaubt sein müsse!
Also hat diese Dame die Stadt zivilrechtlich wegen der 12h im Knast verklagt und nun hat sich die Stadt (ohne Anerkennung einer Schuld oder Unschuld) mit ihr auf die Zahlung von 29'000 US $ geeinigt.
Naja, oben ohne gehen in New York, im Abend- (nicht Nacht!)Fernsehen ziemlich explizit für Pillen für den nicht mehr ganz so leistungsfähigen Mann sprechen etc, das darf man... aber wehe, wenn Janet Jackson in der Pause des Superbowls mal eine halbe Brustwarze zeigt. Dann ist noch Jahre danach die Mediengesellschaft in Aufruhr.
Ein sehr heisser Tag und schlechte Sidewalks liessen mich für den Transfer zur Union Station ein Taxi wählen.
Die Zeit bis zur Abfahrt verbrachte ich in der Lounge bei Gratis-Getränken und Snacks. Der Aufruf zum Einsteigen erfolgte relativ spät und ich bemerkte erst nach einer Weile, dass die Leute zum Hinterausgang der Lounge gebeten wurden. Dort kam man direkt zum Zug.
Der California Zephyr stand bereit und die Schlafwagenschaffnerin erwartete mich.
Sie erklärte mir, wo mein Abteil sei und ich machte mich die doch recht enge und steile Treppe hoch.
Da frage ich mich schon, wie es da manche der hiesigen Leute hoch schaffen.
Rechtzeitig auf die Minute fuhr der Zug los und ich konnte mein GPS einschalten und mit der Halterung montieren.
Einige kleine Unterwegs-Impressionen:
Offenbar gibt es sogar Rangierbahnhöfe mit Ablaufberg. Der California Zephyr sollte eigentlich weiter nördlich auf den Hauptgleisen fahren. Allerdings hatte es dort "Signal Problems and Traffic Congestion". Dies führte zur ersten halben Stunde Verspätung.
Die Nacht verbrachte ich recht unruhig in meinem Roomette. Der Zug schüttelte recht stark und einmal regnete es fürchterlich draussen. So gegen fünf Uhr früh begann es hell zu werden und mein GPS meldete "Batterie schwach" Schade, aber absehbar, die Laufzeit wurde auf ca 14-16 Stunden geschätzt. Leider waren die Ersatzbatterien wohl schon mehrere Jahre alt und gaben den Geist sofort auf. So "verlor" ich die Strecken-Informationen kurz vor Denver für etwa zwei Stunden.
Nach dem Frühstück erreichten wir Denver, wo ich mir ein wenig die Beine vertreten konnte.
noch etwas für die Eisenbähnler
Mit nur noch 15 Minuten Verspätung verliessen wir Denver und begannen den Aufstieg in die Rockies. Das war interessant auf dem GPS nachzulesen wie es von 200m ü. M. in Chicago auf 1'600 in Denver und schlussendlich auf rund 2'600m ü. M. am Scheitelpunkt ging.
Nach dem Scheiteltunnel, dem Moffat Tunnel, ging es langsam dem Colorado River entlang nach unten. Mir fielen die vielen rot verfärbten Bäume auf.
Ein Ergebnis des
Pine Beetle, des hiesigen Borkenkäfers. Der schlägt hier offenbar ziemlich heftig zu.
Langsam, begleitet von häufigen Kreuzungen mit Güterzügen, wackelte der California Zephyr dem Tal des Colorado Rivers entlang.
Schlussendlich hatte ein Lastwagenchauffeur wohl etwas zu heiss und stand ohne viel zu überlegen im Lichtraumprofil des Zuges. Der macht prompt eine Schnellbremsung. Dies führt hier zur Pflicht, eine Detail-Inspektion des Zuges zu machen. Weitere Minuten gingen ins Land.
Der Conducter empfahl uns, bei der Weiterfahrt dem Lastwagen-Chaffeur unsere Freude mit einem kleinen Winken kund zu tun. Ich denke, er meinte das Winken mit dem gestreckten Mittelfinger. Schlussendlich hatten die Dispatcher der Linienbesitzer, Burlingon Northern, auch kein weiteres Erbarmen mit uns und liessen den California Zephyr an der nächsten Ausweichstelle eine halbe Stunde auf den Gegenzug warten.
So erreichten wir das heisse (rund 31°C) Grand Junction mit etwas mehr als einer Stunde Verspätung.
Ich verabschiedete mich von der Schaffnerin (29 Dienstjahre!).
Und erwischte vor der Station gerade noch ein Taxi mit Mitfahrgelegenheit zum Flughafen, wo ich einen blauen Toyota Corolla abholte und zum Super 8 fuhr.
Leider hatte das Denny's geschlossen, deshalb gab es einen kleinen Teller "Ribletts" bei Applebee's und dazu ein grosses Blue Moon Beer.
Habe zwar Funkstille versprochen, kann es aber nciht lassen. Es 10:45 Ortszeit, ich habe beinahe fertig gepackt.
Um 13:20h verlässt Amtrack 5, California Zephyr die Chicago Union Station mit mir (hoffentlich) nach Grand Junction, Colorado.
Dort erwartet mich unter anderem, mein Mietwagen bei Alamo, sehr heisses Wetter (noch heisser als in Chicago, bis 36°C), ein Super 8 Motel und vor allem... TADAAAA, ein Denny's Restaurant. Und erst noch in Gehdistanz. Oh, ich freue mich auf mein Moons over my Hammy morgen abend!
Bis dann...!
Kurzes Frühstück im Restaurant beim Hotel. Toll, dass Lavazza den Weg nach Chicago gefunden hat. Das Servicepersonal kann die Espresso-Maschine sogar bedienen. Wenn er in der Tasse kommt, muss man dem Personal auf die Finger schauen, dass er auch wirklich heiss kommt. Aber das muss man ja manchmal sogar zu Hause in Bern tun! Dazu gab es einen Bagel mit Cream-Cheese.
Danach hat mich mein Navi auf leichten Umwegen zum Bahnhof geführt. Langsam werde ich warm mit meinem GPSMap 60CSx. Kurz vor der Chicago Union Station ging dann gar nichts mehr. Die Zugbrücke beim Jackson Boulevard ging nach der Durchfahrt von ein paar Schiffen nicht mehr richtig runter. Das passiert hier wohl noch öfter. Ich nahm dann die nächste Brücke bei der Adam Street. Der Bahnhof sieht schlimm aus, die grosse Haupthalle wird entweder zu einem Restaurant umfunktioniert, oder ein Fest findet dort statt. Die Billett-Automaten, an welchen ich gedachte, mein Ticket auszudrucken, waren entweder direkt kaputt oder funktionierten trotzdem nicht. Schlussendlich stand ich an einer riesigen Schlange an, wurde jedoch kurz darauf in eine spezielle Gruppe umdirigiert, wo man als Abholer schneller dran kam. Gerade freundlich war die Dame nicht, brüllte sie doch über zwei noch Wartende nach meiner Reservation-Number.
Danach ging ich in der brütenden (30°, Luftfeuchtigkeit schnell ansteigend) Wärme zu Fuss zum Apple-Store. Der Wechsel von draussen nach drinnen (Klimaanlagen auf Hochtouren) bringt einem irgendwann um. Nach langem Überlegen habe ich mir jetzt doch einen iPod gekauft. Einen Schwarzen (im Kontrast zu meinem weissen iBook) 80er, es war der letzte im Laden. Und natürlich richtige Kopfhörer dazu. Damit tönt ein iPod fast so gut, wie ein MP3-Handy
Danach gab es im Virgin Store noch Ausverkauf mit 25% Rabatt und so habe ich auch etwas Musik auf meinem Gerät. Eigentlich hätte ich jetzt genug eingekauft. Mal schauen, ob ich mich in Vegas beherrschen kann. Mangels Geld wohl schon
Auf dem Heimweg wurde ich doch noch von einem Regenguss überrascht. Die feuchte Wärme machte den Rückzug ins klimatisierte Hotelzimmer einfach.
Bis Montag-Abend (Lokalzeit USA) ist jetzt wohl Ruhe im Blog, aus dem fahrenden Zug werde ich wohl kaum bloggen (können).
Bleibt als Erstes hinzuzufügen, dass ich gestern nur einen kurzen Weg zum Nachtessen hatte. Ein Mitarbeiter der Reception hat mir ein "Japanese Restaurant just two Blocks away" empfohlen. Es waren sehr kleine Blocks, praktisch um die Ecke.
Oysy an der 888 S. Michigan Avenue hatte noch ein schönes Plätzchen, wo ich gute Übersicht auf die flotte Runde der schnellen und netten Serviererinnen hatte. Nachdem mir Arisa die Bestellzettel (Spalte SU/SA = Sushi/Sashimi, Spalte MA/TE = Maki/Te-Maki) erklärt hatte, bestellte ich mir ein grosses Kirin, zwei Stück Ngiri Sweet Shrimp (nicht so toll), zwei Stück Ngiri Wasabi Tobiko (Nasenwassertreibend) und zwei Stück Ngiri Super White Tuna (einfach traumhaft). Danach gab es noch eine Rolle Shrimp Tempura Maki (köstlich knusprig). Das ganze zum Preis von $ 40.00 (inkl. Tip).
Vergleich mit dem Kabuki:
- Preis: vergleichbar
- Menge (Grösse): Ngiri = Kabuki gewinnt, Tempura Maki = OYSY gewinnt
- Verarbeitung: OYSY gewinnt (das Kabuki hat aber auch etwas nachgelassen)
- Service: leichter Vorteil für das OYSY (gleich kompetent, gleich freundlich, OYSY hübscher)
- Ausstattung: Kabuki gewinnt (Inneneinrichtung ist Klassen besser)
- Angebot: unentschieden, Kabuki hat mehr klassische Gerichte (Suppen, Fleisch), OYSY hat mehr Sushi im Angebot
Am liebsten würde ich heute abend gleich nochmals gehen. Mal schauen.
Nach längerer Nacht ohne allzu gut zu schlafen (Zeitverschiebung, Lärm und Rücken) habe ich den Morgen nach der Dusche mit einem kleinen Chat gestartet, Skype sei dank habe ich mehr oder minder gleichzeitig Scheppi, Fime und Thomas informiert/befragt.
Danach habe ich mich doch noch aufgemacht und bin in die fast schon mittägliche Hitze rausgegangen. Mein Hotel:
Da ich noch kein Cap hatte, versuchte ich dem Schatten nach zu gehen (ja, wenigstens Sonnencreme habe ich aufgetragen). Im Grant Park gab es einen Rosengarten und die Buckhingham Fontäne zu bestaunen.
Danach testete ich mein GPS und tatsächlich, das Ding führte mich auch in den Schluchten von Chicago zum Apple Store.
Das wäre doch mal ein Gerät, um etwas "Musig im Büro" zu machen.
Vor lauter Überlegen, ob ich mir jetzt doch einen iPod kaufen solle, hatte ich beinahe die Zeit vergessen. Es war schon 12 Uhr und um 13:20 Uhr sollte das Spiel der Cubs im Wrigley Stadion beginnen. Nach kurzer Suche fand ich die nächste Station der Red Line und war so gegen 12:40 Uhr an der Addison Haltestelle. Das Stadion sieht man schon von der Haltestelle aus. Der Eintritt war schnell hinter mir und dann gab es zuerst etwas Futter. Einen Hot Dog, ein Bretzel und eine Cola, für 11.75$. Der Dog war... naja, nicht schlecht. Das Bretzel eher scheusslich und die Cola so kühl wie nötig.
Der Sitzplatz war dann schnell gefunden, aber... under pressure, kann man da sagen. Die Sitze sind eher schmal, die Abtrennung/Seitenlehne aus Metall war nicht sehr komfortabel für meinen Hintern. Zudem waren meine Sitznachbarn eher gleich, wenn nicht gar noch besser gebaut als ich. Zum Glück war rechts von mir eine Frau, die hatte nicht so breite Schultern. Und die befürchtete Hitze blieb aus, bzw. eine kühle Brise glich aus.
Vom Spiel habe ich irgendwie nicht sehr viel mitgekriegt, ausser dass die Zuschauer und die Stimmung toll war. Die Regeln des Baseball verstand ich nur in sehr groben Zügen. Nicht gerade hilfreich war, dass ich die Cubs und die San Diego Padres verwechselte (die SD's hatten blaue Hemden, gleiche Farbe wie die vielen Cubs-Caps), und deshalb die Aufregung bei gewissen Homeruns nicht verstand. Egal, die Cubs haben 4:1 gewonnen und ich habe jetzt auch einen Cubs-Cap. Und sicher auch eine rechte Telefonrechnung, weil ich dauernd in SMS-Kontakt mit Kollege Thomas war, der sich das Spiel zu Hause in good old Switzerland am Fernseher reingezogen hat und der definitiv etwas von Baseball versteht.
Es ist geschafft, oder bin ich geschafft? Wohl beides.
Es war ingesamt ein langer Tag, der Flug von Zürich nach
New York JFK war zum Glück nicht so lange, zudem hat die AA 65 die Verspätung von fast einer Stunde aufgeholt, so dass wir rechtzeitig landeten.
Danach kam dann die Immigration (schlecht signalisiert, die Hälfte der Leute ist am falschen Ort angestanden) und noch die Zollkontrolle. Aber die Beamten waren alle wirklich nett und machten sogar Spässchen. Der Immigration Officer musste zwar mit meinem rechten Zeigefinger und seinem Scanner etwas üben, danach meinte er aber, ich sei immer noch der selbe wie das letzte Mal.
Danach traf ich noch ein paar verwirrte Schweizer an, die ihre Gates suchten. Ich versuchte zu helfen und machte mich selber auf nach Chicago.
Nach fast vorzeitigem Abflug in einem American Eagle Kleinflugzeug trafen wir nach zwei Stunden leicht zu früh im
O'Hare International Airport ein. Dort stand ein langer Fussmarsch zur Gepäckausgabe und nochmals ein langer Fussmarsch zum Bahnhof der
Chicago Transit Authority (cta) an. Am Automaten kaufte ich mir einen Dreitagepass für 12$ und fuhr nachher mit der Blue Line bis zur Station Jackson und mit der Red Line bis nach Roosevelt.
Von Roosevelt waren es knapp zehn Minuten bis zu meinem Hotel, dem
Best Western Grant Park. Jetzt liege ich frisch geduscht auf dem Bett und töggele diesen Artikel auf meinem iBook. Aber Schluss nun, jetzt gibt es ein Bier und ein Steak und danach eine GROSSE MÜTZE SCHLAF!
Ach ja, fast vergessen... Auf Google Maps gibt es latürnich eine selbstgebaute Strecke.
Bin mal nur bis Denver gekommen, irgendwie fehlen mir danach auf den Karten ein paar Gleise. Mal gucken, ob ich das in Chicago nachhole und den Rest der Reise ergänze.
Hier also der Link...
Und P.S.: dank USA-Vielreiser Thomas, der mich gestern Abend noch angeskypet hat, habe ich mir gestern noch ein Ticket für das Freitagsspiel der Chicago Cubs gekauft und ausgedruckt. Mal gucken, wie sich so Grossanlässe in den USA "anfühlen".
Es kam, wie es kommen musste...
Bis ca 01:00 Uhr noch fertig gepackt, DVD gerippt, Studienberichte ergänzt und vorher mit Kollegen noch ein Bier getrunken.
In abendlicher Voraussicht habe ich das Taxi für einen Zug eine halbe Stunde früher bestellt. 05:25 sollte der Chauffeur von Bärentaxi beim Eingang sein und warten.
Und 05:30 Uhr wurde ich durch das Läuten meiner Türglocke geweckt! Zum Glück hatte ich das Taxi früher bestellt. So reichte es zum Duschen und fertig einpacken, so dass wir um 06:15 Uhr am Bahnhof waren. Er hatte sich ein dickes Trinkgeld verdient.
07:50 eintreffen im Flughafen und um 08:20 Uhr war ich durch den Security-/Check-in Prozess. Sogar ohne irgendwelche Alarme kam ich durch die Sicherheitsschleuse und jetzt fast 09:00 Uhr ware ich hier im Midfield am Gate 34 auf den Flug, der wohl erst 10:40 statt 10:05 ablegen wird (Ankunftsverspätung). Natürlich warte ich hier nicht alleine, ganz illustre Gäste reisen ebenfalls nach New York (no political incorrectness here! Also not in the comments please)...
So kurz vor der Abreise hat es mich gepackt und ich wollte unbedingt den Stapel von Wäsche "herunterbügeln".
Nach bald fünf Stunden (gestern und heute) sehe ich langsam wieder das Sofa unter dem Stapel hervorkommen.
Es ist ja auch wirklich Bügelwetter mit mehr als 26° C und hoher Luftfeuchtigkeit. Was solls, offenbar erwartet mich im Zielort auch nicht viel anderes...
Ja, unerwünschte Bären gibt es nicht nur als Ursus arctos, sondern bei mir in letzter Zeit immer wieder in Form eines Papierstapels (Zeitung sage ich dem nicht) von der Redaktion des Bernerbärs.
Dieses Blättchen (O-Ton "Bern grösste Gratis-Zeitung") ist ja vor allem bekannt durch die vielen, bunten Biudeli von mehr-, vor allem aber minder bekannten Persönlichkeiten. Sogenannte Cervelatprominenz.
Ich habe über das Feedback-Formular mal reklamiert:
Guten Tag miteinander
Bitte, BITTE bringen Sie Ihren Austrägern endlich bei, wo der Bär hingehört und wo nicht!
In den letzten Wochen habe ich trotz einem grossen gelben Kleber immer wieder dieses Ding in meinem Briefkasten gehabt.
Allenfalls bringen Sie Ihren Austrägern das Lesen bei oder schicken sie in die Schule.
Ansonsten werde ich Ihnen bei Gelegenheit mal meine Altpapiersammlung UNFRANKO zustellen lassen!
Nun denn, warten wir es mal ab.
Da machen es sich die Phisher auch immer einfacher, ob noch jemand auf sowas reinfällt.
Also erwarten die, dass sich der arme BePhishte auch noch einen Scanner beschafft oder extra zu jemandem mit einem Scanner läuft. Natürlich ist die am Bildschirm angezeigte Mail-Adresse auch nicht diejenige, welche an den Mail-Client übergeben wird.
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