Asia 2016, Donnerstag in Hongkong
Der Donnerstag war ziemlich verregnet. Ich stand gegen 8 Uhr auf und ging im Hotel frühstücken. Das geniale Buffet in der Executive Club Lounge im zweiten Untergeschoss bietet bei entsprechender Zimmerklasse gratis was das Herz begeht. Ein Koch steht bereit für frische Eierspeisen (zB ein feines Omelett mit Pilzen, Tomaten, Pepersoni etc.). Zudem gibt es Früchte, Aufschnitt/Salami, Käse (ein wenig), Müesli, Frühstücksflocken, Brote (Toast, Baguette etc.) und dazu noch die ganze Englisch/Asiatische Zubehörabteilung mit Speck, Bohnen, Wonton, Dumplings, Nudeln und so weiter. Die Schweizer Kaffeemaschine von Schärer mit guten Bohnen erzeugt einen Espresso, der meinem verwöhnten Gaumen genügt.
Ja, die Aussicht aus dem Fenster ist nicht berauschend, aber das kann man hier ja nicht in dieser Preisklasse erwarten. Aber es reicht, um sich an den Schirm zu erinnern, bevor man aus dem Haus geht. Das Zimmer selber ist tipp top. Grosses, neues und sauberes Bad mit einer tollen Dusche, grosses Doppelbett und Sofagruppe sowie einen Schreibtisch.
Nach dem Frühstück fuhr ich ein wenit mit der U-Bahn umher. Nach Hongkong rüber und mit dreimal Umsteigen zum LOHAS Park. Ich dachte, das sei ein Park im Grünen. Also im Grünen war es einigermassen, da es im Hinterland Hügel hat. Aber sonst war es eine riesengrosse Wohnanlage.
Es hatte zwar gedeckte Gehwege, aber trotzdem war es überall feucht und ein wenig rutschig. Also fuhr ich relativ schnell wieder zurück, diesmal aber mit der grünen Linie nach «Yau Ma Tei». Auf der PDF-Karte sah es nach nur zwei Stationen aus bis Tsim Sha Tsui und die Nathan Road war auch angeschrieben, also beschloss ich zu Fuss zu gehen. Es zog sich dann doch noch recht dahin. Zudem regnete es immer wieder mal stärker und im Schirm mit den anderen Leuten mit Schirmen im Strom zu schwimmen, war etwas mühsam. Zudem wirkt die Menge zwar wuslig, aber die Gehgeschwindigkeit der Leute hier ist auch eher auf Berner Niveau.
Danach ging es zur Anprobe beim Schneider. Erst den Anzug und zwei Stunden später gleich nochmals wegen der Hemden. So wie es aussieht, kann ich die Ware am Samstag abholen. Dann bleibt mir genügend Zeit um das alles versuchen einzupacken, ohne dass ich mir auch noch einen weiteren Koffer kaufen muss.
Die Zeit verging so ziemlich schnell und ich machte mich bereit für das Nachtessen. Also nahm ich das «handy» von der Ladestation und packte es ein.
Dieses als «handy» gebrandete Alcatel onetouch ist ein Leihgerät, welches im Hotelzimmer deponiert ist. Es ist mit einer Daten- und Lokaltelefon-Flatrate ausgestattet. Es lässt sich sehr einfach in einen Hotspot verwandeln und half mir so, mein iPhone immer in Verbindung zu halten. Zudem hat es noch unzählige Apps und Informationen drauf, die mir irgendwas verkaufen wollen. Egal, ich muss ja nicht draufgucken.
Zum Nachtessen fuhr ich nach Hongkong rüber. Die U-Bahn war kurz nach sechs Uhr abends immer noch gut gefüllt. Auf der roten Linie rüber nach «Admirality» merkete ich das noch nicht so, aber dort beim Umsteigen gab es vor der blauen Linie massiv Stau. Die sogenannten K-Stock - Züge sind mit acht Wagen geführt, jeder Wagen hat 22 Meter Länge und 5 Türen pro Fahrtrichtung. Zur Hauptverkehrszeit stehen also mindestens 40 Leute der MTR bei den Türen und heben Schilder hoch, wenn nicht mehr eingestiegen werden soll, da die Züge voll sind. Weitere Leute patroullieren entlang des Zuges. Da die Züge im Zweiminuten-Takt verkehren, bringt man die Leute also doch schnell weg. Zudem werden die Züge nicht so stark gefüllt, wie in anderen Städten, man stand sich nicht auf den Füssen.
Nachdem ich den Verkehr etwas bewundert hatte, fuhr nur gerade zwei Stationen bis Causaway Bay und lief dann noch ein paar Meter bis zum von Erich empfohlenen «Din Tai Fung» an der Yee Wo Street. Da die Restaurants häufig in Malls untergebracht sind, versuchte ich verzweifelt, aus der Google App die dort gespeicherte Strassennummer abzurufen, bis ich nach zwei erfolglosen Versuchen merkte, dass ich schon vor dem richtigen Eingang stand
Beim Eingang konnte man die rund 12 Köche bestaunen, die auf kleinstem Raum Teig zubereiteten und daraus die Dumplings formen. Das Restaurant in Causaway Bay hat sogar einen Michelin-Stern.
Ich bekam ein Zweiertischchen zugewiesen und dazu die Menukarte mit einem Bestellformular. Tee gab es wie immer automatisch und ohne zu fragen. Nach etwas Überlegen bestellte ich mir eine sauer-scharfe Suppe mit Fleischeinlage und ein paar Wonton. Da ich den ganzen Tag ausser Frühstück noch nichts gegessen hatte, hätte ich gerne noch einen kleinen Teller Dumplings nachbestellt, aber nicht nur die Lieferung, sondern auch das Abräumen ging sehr fix
Erst hatte ich keine Lust, da es immer noch regnete, aber irgendwie fasste ich mir doch ein Herz und ging zum Pier der Fähre für den Rückweg über's Wasser nach Kowloon. Die Fährstation war wegen Umbauten eher schwer erreichbar, aber ich konnte irgendwann den Umleitungsschildern folgen.
Die Überfahrt war dann schnell und etwas schauklig, auch bei der Anlegestelle in Kowloon musste man sich gut festhalten und beherzt den Schritt über das Blech zur Gangway machen.
Von der Fährstation zum Hotel war nur ein kurzer Sprung. Ich kaufte mir im 7-Eleven noch ein etwas eigentümliches Ashahi Mixgetränk mit Grapefruit und Shochu Reisschnapps (danke dem Beni für die Aufklärung via Twitter) und damit war der Tag fertig.
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