Reiseversicherungen
Wozu ist eine Reiseversicherung (Annullation, Unterbruch, Krankheit) eigentlich gut?
Nun, bei vielen Reisebüros ist der Abschluss oder die Vorlage einer bestehenden Versicherung fast Pflicht.
Und wenn der Schaden dann Eintritt? Dann ist es die heilige Pflicht der Versicherung jeden Schaden von sich selbst abzuwenden! Wie? Durch möglichst geschickte AVB und unendlich viel Geduld im Abwimmeln der… hmm, Kunden sind wir ja nicht wirklich.
Das erste Mal erlebt bei der damaligen Winterthur. Mein Ereignis war gemäss den AVB nicht abgedeckt. Kulanz ist aus verständlichen Gründen (man ist ja nicht für den Versicherungsnehmer da) nicht möglich. Aus Prinzip nicht, auch wenn dann der Ursli mit einer weiteren, für die Firma lukrativen Versicherung abspringt.
Und nun wieder erlebt. Ich hatte vor Jahren nach der Winterthur auf Empfehlung eines Kollegen bei den SBB eine Elvia-Assistance-Versicherung bezogen und immer wieder erneuert. Die Elvia firmierte etwas später unter Mondial und nun läuft das ganze aktuell unter dem Haus Allianz.
Anlässlich der letztjährigen USA-Reise hat ja der Hurrikan Irene meine Reisepläne etwas durcheinandergewirbelt und ich konnte erst einen Tag später anreisen. Dabei konnte ich die meisten Sachen gratis regeln. Nur eine Übernachtung im Holiday Inn in Las Vegas im Wert von CHF 87.00 war verloren. Die zweimalige Reise zum Flughafen war nur Zeitverlust, da ich ein GA habe. Auch der Mietwagen wurde mir von Holiday-Autos kostenlos anulliert. Eigentlich eine Bagatelle. Ich habe dann im September 2011 trotzdem der Versicherung geschrieben und um eine Erstattung gebeten. «Erstaunlicherweise» kam dann zwanzig Tage später kein Geld, sondern ein Ablehnungsbescheid mit siebenseitigen beiliegenden Allgemeiner Versicherungsbedingungen (AVB).
Irgendwie hatte ich damals gar keine Lust mich mit dem Schreiben auseinanderzusetzen. Deshalb liess ich das ganze Geschäft bis diesen Frühling ruhen. Denn da trudelte das Schreiben mit der Aufforderung, die Versicherung zu erneuern ein. Also raffte ich mich auf, las den Ablehnungsbescheid nochmals durch und schrieb dann einen netten Brief. In diesem versuchte ich die Ablehnungsgründe zu verstehen und zu widerlegen und bot an, Kulanz zu verwenden, allenfalls ich die Versicherung sicher nicht mehr erneuern werde.
Es kam, wie es kommen musste. Allianz lehnte auch dieses Vorgehen in einem ausführlichen Brief mit zwei Unterschriften (Chief Operation Office und Manager Claims Department) ab. Eine Kulanzregelung komme nicht in Frage. Zitat:
… möchten betonen, dass wir die Leistungsabklärungen unabhängig vom Schadensbetrag vornehmen…
Auf Deutsch, es ist ihnen sch…egal, ob sie zwei Briefe mit Zeit und Porto aufwenden und mich als Versicherungsnehmer verlieren, obwohl ich vielleicht mit einem Fünfzigernötli zufriedenzustellen wäre! Das nenne ich doch Rückgrat und das dankt sicher auch der Shareholder
Ich werde jetzt der Sachbearbeiterin, Frau Lehmann ein letztes Mal, aber nur noch per E-Mail eine Replik schreiben. Aber für mich ist diese Firma eigentlich abgehakt.
Den SBB kann ich nur empfehlen, die Zusammenarbeit mit dieser Firma zu überprüfen.
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