Frühlingsferien 2013, Ankunft und Tag in Seattle
Die letzte Nacht im Empire Builder von Chicago nach Seattle ist etwas kurz. Einerseits darf man am Abend nochmals die Uhr eine Stunde zurückstellen, andererseits muss man am letzten Tag etwas früher auf, weil der Speisewagen sehr früh schliesst. Und zwar geht das nicht nur nach Uhrzeit, sondern auch nach Tunnel! Nach der Durchfahrt des Cascade Tunnel wird der Speisewagen geschlossen.
Nach dem wiederum geschwätzigen Frühstück ging ich zurück ins Abteil und machte mich langsam bereit für die Ankunft. Die Fahrt entlang des Puget Sound ist sehr schön, nur hatte ich diesmal Bergseite.
Und ehe ich mich versah, fuhren wir fast 45 Minuten vorzeitig in die «King Street Station - Seattle» ein. Noch ein letzter Händedruck mit dem brasilianischen Ehepaar im Abteil nebendran (Enderle, typisch brasilianisch), die auch noch eine Ovo-Schoggi bekamen und natürlich noch eine schwarze Ovo-Schoggi mit einem kleinen «Tip» für Danielle. Nebenan stand der «Cascades» der Amtrak, ein von aussen eleganter Zug. Nächstes Projekt?
Dann durch die Bahnhofhalle (neu renoviert) zum Vorplatz, wenn Mobility doch nur mit zipcars einen Vertrag hätte, wobei auch keine Wagen da waren.
Ich liess mich mit Google zur Haltestelle des Busses lotsen, wobei ich dort feststellen musste, dass ich kein Münz mehr hatte. Blöd wenn der Bus $ 2.50 kostet und man in den USA ja gewöhnlich abgezähltes Geld beim Chauffeur in einen Apparat oder eine abgeschlossene Kiste werfen muss. Ich suchte einen Automaten für Tageskarten, Fehlanzeige. Nach mehreren Gesprächen und Abklärungen hiess es, dass es keine Tageskarten gibt. Aber die Einzelbillette sind jeweils mehrere Stunden gültig für unbeschränkte Reisen in der Zone. Mit Münz gestärkt ging es dann zur Bushaltestelle zurück, wo kurze Zeit später ein Bus Nr 5 losfuhr. Ich hielt mich an Google Maps, das mich aber an einer nicht vorhandenen Haltestelle aussteigen lassen wollte. Und genau dort fuhr der Bus dann als Express etwa drei Kilometer ohne zu halten. Zum Glück war es ein zwar kühler, aber sonniger Morgen und nach der langen Zugfahrt tut so ein Spaziergang zurück gar nicht schlecht.
Das Holiday Inn Express lag praktisch gleich neben der Space Needle, dem Aussichtsturm Seattles. Leider lag es auch an der sehr stark befahrenen Aurora Avenue und die Fenster waren nicht so toll isoliert. Zudem wurde grad noch ein wenig umgebaut, wobei das dann nicht mehr störte. Dafür war der Empfang sehr nett und ich konnte vor Mittag schon ins Zimmer.
Dort machte ich es mir gemütlich und nach längerem Überlegen buchte ich mir doch noch einen Platz für das abendliche Spiel der Baseballmannschaft Mariners gegen die Orioles. Ich hatte die Plätze schon länger im Visier, aber der Preis machte mich etwas schwanken. Aber Ferien sind ja nicht jeden Tag und so ein Spiel auch nicht.
Anschliessend packte ich meine Tasche mit Kamera und allem Zeug, zog - da recht kühl - die Fleece-Jacke an und fuhr mit dem Bus zum Safeco Field, dem Stadion der Mariners um dort das Ticket abzuholen.
Die Leute am Schalter waren sehr freundlich, wurden noch freundlicher als sie mein Ticket sahen und erklärten mir alles. Vor allem hiess es: «Diamond Club, all inclusive. Please come hungry!». Da ich grad Zeit hatte, lief ich vom Stadion zurück in die Innenstadt zur Autovermietung.
Dort holte ich meinen kleinen Stadtwagen, einen Jeep Grand Cherokee ab. Ich fahre sonst nicht solche Monsterwagen, da ich aber in ev. noch schneebedeckte Gegenden fahre, wollte ich mir ein mittleres SUV leisten. Dass es grad sowas wird, naja, säuft wohl auch genügend.
Da die Zeit schon fortgeschritten war, wollte ich nicht mehr zurück zum Hotel und dann mit dem ÖV zum Spiel. Also fuhr ich gleich mit dem Mietwagen zurück zum Safeco Field.
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