Herbstferien 2014, Yellowstone, Montag, Teil Eins
Beim Stellen des Weckers gab es einen Fixpunkt. Um 7 Uhr öffnete der Espresso-Laden an der Ecke vorne, also versuchte ich es mit 6 Uhr Weckzeit. Als ich aus dem Hotel trat, war der Wagen vom nächtlichen Regen noch frisch gewaschen, aber die Sonne schickte bereits die ersten Strahlen über den Horizont. Der Wagen zeigte mir 38° F, entsprechend etwas mehr als 3° Celsius!
Regenjacke, Faserpelz und Kameraausrüstung auf dem Rücksitz. Ich mit einem schönen Smartwool T-Shirt (danke, Erika) drunter, aber einem Outdoor-Kurzarmhemd drüber, stieg aus dem Wagen und musste mich für den Espresso kurz nach 7 Uhr schon anstellen. Die zwei Leute vor mir bestellten irgend ein giftiges Milch-Kaffeegemisch mit weiteren Zutaten. Die Frau fror trotz warmes Jacke. Ich nicht, hatte offenbar noch genügend Bettwärme in mir
Dann fuhr ich los zum Westeingang, wo um diese Zeit keine Wartezeiten anstanden. Die Parkwächterin bemerkte beim Vorzeigen von ID und Jahrespass meinen Ring. Das wäre nicht Amerika, wenn sie sich nicht lobend über ihn geäussert hätte, ich reichte ihn ihr rüber, damit sie ihn genauer anschauen konnte.
Heute, am Montag, wollte ich den südlichen Loop fahren. West Yellowstone - Norris - Canyon Village - West Thumb - Old Faithful und zurück.
Aber dann mal los, die Heizung auf warm, damit mir die Finger nicht am Lenkrad anfroren… Bei einer Abzweigung nahm ich die Nebenstrasse entlang des Madison River. Die Wolken waren noch beeindruckend, aber sie verzogen sich langsam. Über den Flüssen und Auen lagen Morgennebel, später gemischt mit dem Dampf der Geysire und heissen Quellen.
Ich fuhr bei der nächsten Gelegenheit, bevor die Strecke ansteigt, nochmals raus um die Morgenstimmung (und den noch schwachen Verkehr bzw. die Stille) am Madison River zu geniessen. Der mäandriert an dieser Stelle wunderschön durch das Tal.
Kurz nach dem Wegfahren gab es mal wieder einen Tierstau… Wenn nur jeder, der vorbeifährt, für 10 Sekunden anhält, gibt das sehr schnell eine lange Kolonne. Immerhin, der Wapiti Hirsch konnte jedem Autofahrer seinen Hintern zeigen… Das Foto ist mit dem iPhone erstellt, beim Vorbeifahren und eher schlechtem Licht.
Ich konnte mich fast nicht sattsehen an dieser wunderschönen Morgenstimmung und fuhr immer wieder raus, um zu versuchen, sie einzufangen.
Knappe Zeit später war es dann soweit, ein Bison am Strassenrand! Und eine Ausfahrt, nicht allzuweit entfernt. Also Wagen weggestellt und zu Fuss zurückgegangen. So konnte ich von der gegenüberliegenden Strassenseite (und tiefergelegenem Bord) ausführlich Fotos schiessen, ohne wie die anderen (siehe Foto), den Verkehr zu blockieren.
Ich habe mir erlaubt, den Bison-Bullen mit sehr hoher Auflösung (rund 2 MB, 2593x1830 Pixel) hochzuladen, wer auf den Thumbnail klickt, wird mit feinen Details belohnt.
Das frische Morgenlicht und der Regen der vergangenen Tage hinterliess die Sümpfe gefüllt mit Seelein oder Pfützen und wunderschönen Reflektionen.
Und dann ging es nach Norris, wo diesmal der Parkplatz halb leer war. Ich nahm die Kamera und machte mich auf den grossen Rundweg (ca 1:20h). Mit diesen Fotos beschliesse ich den ersten Teil des Montags und mache nachher weiter. Wird wohl rund drei Teile geben.
Der Weg durch das Geyserfeld war üblicherweise mit solchen Holzstegen gebaut. Zwischendurch auch mal im Kies und mit etlichen Pfützen, nach dem gestrigen Regentag.
Und weiter ging es mit den vielen Teichen, welche teilweise heiss (und giftig) sind, teilweise aber auch nur vom aufstossenden Gas (Schwefeldioxid lässt grüssen) blubbern.
Und hier noch ein kleiner Überblick, über welches Gelände man sich da im Norris Geyserfield bewegt.
Dieser Geyser hier (gem. Google Maps dank Geodaten, handelt es sich um den Vixon) sprudelt etwa alle 5-10 Sekunden, ich habe sicher hundert mal abgedrückt und nachher aussortiert. Das ist vermutlich das beste Bild (soweit auf dem Bildschirm des MacBook Air ersichtlich).
Es gäbe noch hunderte Bilder, aber das wird sicher langweilig. Also noch kurz ein Überblick über das obere Geyserfeld und eine schöne Spiegelung.
Das war's vom ersten Teil.
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