22. REBE-Reise Finnland 2016 / Teil 2
Vor dem zweiten Teil des REBE-Reiseberichts hat mich mal wieder die Blogfäule befallen. Viele andere Themen, verplante Wochenenden und weitere Ablenkungen saugten die Energie des Schreiberlings auf. Und schon ist mehr als ein Monat seit der Rückreise vergangen. Also los.
Der Freitag war im Zeichen der Rückreise. Während der grössere Teil der Gruppe am Morgen einen kurzen Abstecher nach Turku machte und dort den Dom besichtigte, schliefen andere, wie der Autor, noch ein wenig aus.
Irgendwann schälte ich mich aus den Laken und ging nach der Dusche auf den letzten Drücker noch zum Frühstück. Danach hiess es packen und den Rollkoffer nach dem Auschecken im Gepäckraum des Hotels verstauen.
Anschliessend ging ich die Uspenski-Kathedrale besichtigen. Sie ist die grösste, russisch-orthodoxe Kathedrale im westlichen Europa.
Ich weiss nicht wieso, aber irgendwie beindruckt mich die Ikonographie und Religiosität des orthodoxen Glaubens, obwohl ich sonst mit Religion nicht viel am Hut habe. Ev Zeichen meiner katholischen Erziehung… wer weiss. Leider kam in der Düsternis der Kathedrale das viele Gold nicht gut zur Geltung.
Beim Spaziergang im Hafen kam gerade eine Fähre von Tallin an und ich erinnerte mich, dass mein Patenkind an diesem Wochenende dort eintreffen sollte, um ein Fussball-Trainingslager der U-19 zu absolvieren. Leider hatte ich das zu spät erfahren, wobei es für einen Abstecher wohl nicht gereicht hätte. Auf einen Sauna-Besuch hatten wir auch gerade keinen Bock, aber die Aussenanlage im Hafenbecken sah «erfrischend» aus.
Bei der Rückkehr ins Hotel traf ich die ebenfalls in Helsinki gebliebenen Kollegen zu einem gemeinsamen Mittagessen in der Stadt. Gegen 15:30 traf die Turku-Abteilung auch wieder im Hotel ein und wir gingen alle zur ersten Etappe der Rückreise. Das MS Gabriella der Viking Line wartete am Hafen und wir konnten schon nach kurzer Wartezeit aufs Schiff, welches uns über Nacht nach Stockholm bringen würde.
Als Vielschnarcher hatte ich mir von Mani wie üblich eine Einzelkabine reservieren lassen. Ausser dass die Klimaanlage auf Hochsommer eingestellt war, gab es nichts zu bemängeln. Zweckmässig, sauber und einigermassen neuwertig wirkte die Inneneinrichtung. Das Bett richtet man sich mit ein paar Handgriffen selber ein.
Ein Höhepunkt war das nordische Buffet zum Nachtessen sowie der Wette, wie viele Meeresfrüchte (Krevetten etc.) sich der Hans H. einverleibt. Ich habe nicht gezählt
Das Schiff war einigermassen gut belegt und die Finnen waren auch recht bald voll. Da das Casino nicht so viel Ablenkung versprach und ich eh nicht viel Bargeld dabei hatte, ging ich gegen 22 Uhr in die Kabine. Nachdem ich die Klimaanlage gezähmt hatte, schlief ich einigermassen gut und schon bald ging der Gong und verkündete unsere Ankunft in Stockholm.
Wir besammelten uns und liessen uns von Mani Busbillette aushändigen. Die Shuttle-Busse standen schon bereit, waren aber etwas wirr aufgestellt und nicht wirklich angeschrieben. Eine nette Reisebegleiterin wies uns dann ein und nachdem wir die Koffern im Bauch des Busses verstaut hatte, ging die kurze Fahrt zum Bahnhof Stockholm los. Dort angekommen, verstreuten wir uns in alle Richtungen. Während die Kollegen noch kurz in die Stadt gingen, wollte ich einen richtigen Espresso geniessen und so schaute ich ein wenig dem Treiben im Bahnhof zu, während ich die Kanelbulle im «Ätä här» vertilgte. Die Verwendung von Kardamom im Gebäck ist für unsere Gaumen etwas fremd, aber ich mag den Geschmack eigentlich ganz gut.
Um halb eins ging es dann mit dem Intercity weiter nach Göteborg. Das Lunchpaket am Platz war ordentlich, für 70 Franken mit dem Billett in erster Klasse gab es auch gar keinen Anlass zur Reklamation.
In Göteborg gab es eine kurze Abstimmung, ob wir zu Fuss oder mit dem Tram zum Hafen sollten. Die wenigen Stimmen, welche sich eher für das Tram entschieden hätten, gingen irgendwie unter. Das war auch recht so, ein wenig Bewegung tat uns gut. Das Wetter war anständig, aber leicht windig und die Strassen waren nicht wirklich rollkoffergängig. Egal, wir schlängelten uns durch die samstäglichen Einkaufswilligen und landeten am Schluss irgendwo in einem Pub. Die Bedienung war fix und bald hatten wir alle ein kühles Getränk. Die Diskussion, wo denn da nun genau der Hafen für die Stena Line nach Kiel war, wurde hingegen etwas hitziger. Die nette Engländerin, die auch schon mal in der Schweiz gearbeitet hatte, wusste es nichts so genau. Und der Chef meinte, das sei aber noch ein ganzes Stück.
Mani wurde nun leicht nervös, da die Zeit doch schon ein wenig fortgeschritten war. Also gab es einen Austrinkbefehl und wir machten uns dann doch auf zur Tramstation. Während Mani die Billette organisierte, fragten wir nach der Fahrtrichtung und gingen dann rüber zur richtigen Tramstation
Ein paar Minuten später fuhren wir los und brachten die letzten drei Kilometer dann etwas schneller hinter uns. Am Hafen erwartete uns die «Stena Scandinavica». Die Überfahrt nach Kiel war ganz in Ordnung. Das Schiff war aber halbleer. Offenbar ist Samstag nicht gerade der beliebteste Tag. Zudem hat das Schiff schon bessere Tage gesehen und das Angebot im Buffet war auch nicht vergleichbar mit der Viking Line.
In Kiel ging es dann auf die Suche nach diesem beliebten Restaurant, welches am Sonntagmorgen schon Weisswürste serviert und Bier ausschenkt. Das hatte dann allerdings noch geschlossen und so zerstreuten wir uns wieder ein wenig. Ich landete bald am Bahnhof und setzte mich dort in die Bahnhofbäckerei zu einem Kaffee und Brötchen. Es herrschte reges Treiben und das Angebot an Brot und Gebäck war sehr reichhaltig.
Um 11:13 fuhr der ICE am Kieler Hauptbahnhof ab und nahm das Ziel Basel SBB unter die Räder. Während einige dösten, lasen oder miteinander diskutierten, den Speisewagen besuchten oder sich sonstwie die Zeit vertrieben, fuhren wir mit zunehmender Verspätung gen Süden. In Basel SBB trafen wir um etwa 19:20 Uhr mit einer knappen halben Stunde Verspätung ein, was ja wiederum gute Anschlüsse versprach.
Es gab das übliche, hastiges Adieu an die Kollegen, welche bis nach Zürich weiterreisten, während die Oltemer und Berner sich schnell zum Anschlusszug aufmachten.
Und so war auch diese REBE-Reise zu einem guten Ende gekommen. Wir sind wieder ein Jahr älter geworden, wieder sind ein paar Kollegen mehr pensioniert und die Nächte sind definitiv seriöser und länger geworden
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