Hotel, Zutrittssystem
Ihr kennt eventuell noch die alten, mechanischen Schlüssel in den Hotels der Siebziger? Mit dem grossen Metallbembel, in der Hosentasche so schwer, dass es einem beinahe die Hosen auszog?
Gibt es immer noch, aber schon seit längerem kennen wir ja die Nachfolger. Die «Lochkarten-Zimmerschlüssel» waren ja schon etwas moderner, aber dann kamen die Magnetkarten.
Bei denen wusste man manchmal nicht, wie man sie wirklich bedienen musste. Senkrechte Leser zum Durchziehen, Streifen links oder rechts? Oder solche zum Einschieben… Einschieben und drinlassen, bis die Türe freigegeben wird? Oder einschieben und schnell wieder rausziehen, erst dann blinkt die Türe grün? Und dann genügend schnell die Türfalle drücken. Oder ist es ein Drehknauf und in welche Richtung geht der?
Manchmal wollte die Karte nicht gelesen werden. Ah, deshalb kriegte man auch als Einzelreisender häufig zwei Karten, eine geht sicher? Oder hilft es, wenn man den Magnetstreifen an der Hose reibt?
Später kamen die Smartcards mit NFC-Chips. Endlich reichte es, die Karte einfach zum Leser zu führen und schon ging die Türe auf. Wenn denn der richtige Schlüssel zum richtigen Zimmer zugeordnet wurde. Oder man auch wirklich an der richtigen Türe stand.
Hier im Conrad Centennial in Singapore gibt es den «Digital Key». Beim Einchechken konnte ich die Option wählen. Man gab mir zur Sicherheit auch noch eine Smartcard. Hardware beats Software, man weiss ja nie.
In der HiltonHonors-App auf dem iPhone lässt sich der Key aufrufen. Kommt man dann in die Reichweite der Türe (und ist Bluetooth wirkich eingeschaltet), wird die Anzeige aktiv (grüner Ring).
Aktiviert man den Key, wird die Anzeige voll grün und der Öffnungsbefehl wird an die Türe gesendet.
Nach kurzer Zeit blinkt die Anzeige an der Türe und die App zeigt nun den Vorgang auch an. Wozu auch immer, eigentlich würde es ja reichen, wenn die Türe das anzeigt.
Soweit, so gut. Die Anzeige «Zimmerchen» in der App zeigt sonst eigentlich die Zimmernummer. Diese möchte man aber ev. gar nicht wirklich angezeigt haben, da ja ein Smartphone auch geklaut werden könnte. Deshalb besteht die Möglichkeit, die Zimmernummer manuell zu ändern.
Ich finde es mässig praktisch, trage ich doch in der Regel Hemden mit Brusttasche und habe die NFC-Schlüsselkarte dort schnell griffbereit. Beim Smartphone muss ich es aus der Tasche holen, entsperren, App öffnen, in der App die Funktion ausführen und immer noch ein wenig warten. Manchmal muss man auch zwei Versuche machen. Hier im Conrad braucht man den Schlüssel auch im Lift und da kommen sich bei mehreren Gästen die Handys und deren Bluetooth in die Quere.
Ob man solche Systeme auch schon gehackt hat? Naja, manchmal möchte man es gar nicht wissen.
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