USZeit 2018, Pismo Beach and Celebrations

1993 fuhren Kollege Adi W. und ich hier das erste Mal vorbei. Auf dem Highway Number One von San Diego die Küste hoch. Bewaffnet nur mit genügend Quarter für's Münztelefon und einem Best Western Hotelguide. In Pismo Beach wollten wir auch im Best Western übernachten, fuhren aber einige Strassen zu früh nach links runter und standen dann mit unserem Wagen vor dem Kon Tiki Inn.

Zack, gebucht und gleich das Herz verloren. Deshalb kehre ich immer wieder gerne zurück. Das Hotel macht wenig bis keine Werbung. Die meisten Leute sind «Wiederkehrer», teilweise in Generationen.

Der Versuch, eine Postkarte von Herrn P.S. hierher zu senden, schlag allerdings fehl. Die ist und bleibt verschollen. Das ging mir in der Vergangenheit mit Päckli eigentlich immer gut. Ok, die hatte ich der Rezeption auch angekündigt.

Freitag

Es war eigentlich kühl bis kalt. Vom Pazifik her bläst eine ziemlich frische Brise, so dass es am Morgen früh jeweils nur gerade 10-12° C ist. Sobald dann die Mittagssonne scheint, geht das Thermometer auf 23-25° hoch. Ich nutzte den Morgen, um ein wenig zu Lesen und ging dann gegen Mittag runter zum Strand und zum Pier. Das Pier wird gerade umgebaut/saniert, vorne steht ein Kran.

Blick vom Hotel zum Pier von Pismo Beach

Der Weg zum Pier ist knapp ein Kilometer, läuft man vorne beim Meer, ist der Sand auch schön fest und man kommt vorwärts. In den Wellen tummelten sich kleine Kinder und Surfer.

Surfer vor dem Pier von Pismo Beach

Das Restaurant, gleich beim Pier, war längere Zeit geschlossen. Bankrott, Umbau, Neu-Eröffnung. Es heisst neu «Wooly's» und hat einen Essensbereich und mittendrin auch eine Bar, welche separat abrechnet. Die Clam-Chowder war nicht schlecht, aber auch nicht toll. An der Bar servierten sie dann das «Luponic Distortion Batch #10», so dass ich das auch noch gezapt, nicht nur aus der Büchse, probieren konnte.

Gegen 15 Uhr erwartete ich Kollege Th. R., welcher von Los Angeles her anreiste. Ich hatte im Hotel noch gebeten, ob sie ihn auch im Parterre unterbringen könnten. Der Mann an der Reception meinte, er werde gucken, könnte aber nicht versprechen, dass es gleich nebenan sei. Ich meinte, das wäre kein Problem, wir wären ja schon bei der Arbeit häufig nah genug. Aber es kappte doch, so dass er gleich nebenan im Zimmer 110 logieren konnte.

Ich reservierte dann auf 19:30 Uhr das Steakhouse Ft. McLintocks in Shell Beach gleich nebenan. So konnten wir noch in Ruhe den immer wieder wunderschönen Sonnenunterang hier vom Hotel aus fotografieren.

Th. R. fuhr mich dann mit dem Auto ins Restaurant und lud mich zur Feier des Tages ein. Das Restaurant war nicht ganz so voll, wie gewohnt. Das Porterhouse Steak war nicht mehr 23 Unzen (650g), sondern «nur» noch 20 Unzen (560g) und eher etwas teurer, als in Erinnerung. Aber es war wirklich sehr lecker und da wir schon von den Zwiebelringen zur Vorspeise eher genügend genascht hatten, mussten wir das Gemüse mit schwerem Herzen stehen lassen ;-)

Frittierte Zwiebelringe mit Salsa

Nur so konnten wir noch das Kügelchen Vanille-Clacé mit Schokoladensauce danach geniessen. Was für ein toller Abend. :-)

Samstag

Der Samstag stand dann hauptsächlich unter dem Motto «Bier». Die in Paso Robles beheimatete Brauerei «Firestone Walker» hat es mir ja schon seit mehreren Jahren angetan. Leider bekommt man deren Biere in Europa nur in sehr limitiertem Sortiment in DE und GB. Th. hatte noch recherchiert und herausgefunden, dass um 11 und um 12 Uhr eine Brauereibesichtigung stattfände. Wir fuhren gegen 10 Uhr los und wollten eigentlich die 12 Uhr Führung nehmen. Diese war dann allerdings schon voll, aber die 11 Uhr Führung hatte eben erst gestartet und wir konnten uns dort anschliessen.

Brauerei ist Brauerei, aber die Erläuterungen des «Beer Educators» waren kurzweilig und informativ, auch wenn ich nicht alle Gallonen und Barrelmasse sofort umrechnen konnte. Es gab zwischendurch immer mal wieder einen Sampler und so waren wir um 11:45 Uhr zurück im Visitor Center.

Firestone Walker Brewery, Beer Educator

Hier durften wir zum Abschluss noch zwei «normale» oder ein «hochprozentiges Spezialbier» probieren konnte. Natürlich im «Taster» (kleines Glas). Ich probierte ein Mother's Milk, ein sehr schokoladiges Stout. Th. probierte ein «Dark & Stormy», ein mit Ingwer und Limetten gebrautes Bier, welches im Abgang an einen Portwein erinnerte.

Mother's Milk von Firestone Walker, ein sehr kräftiges Stout

Danach gingen wir gegenüber in den Tap Room, ein Restaurant, welches zur Brauerei gehört und gaben uns bei Burger bzw. Pulled Pork Sandwich etwas Boden. Dank «designated Driver» Th., konnte ich nmir erlauben, mich ein wenig an den verschiedenen Sorten auszuprobieren.

Nach dem Essen fuhren wir noch zum Shop und ich kaufte mir noch mehrere Flaschen der Linie «Barrelworks», welche ziemlich exklusiv (und auch teuer) sind. Es handelt sich dabei um Sauerbiere aus Fassgärung, welche ich gerne zu Hause mit den paar Kolleginnen und Kollegen, welche solche Biere lieben, degustieren werde. :-)

Natürlich habe ich viel zu viele Biere eingekauft und ich danke Th. dafür, dass er mir hilft, diese Menge mit nach Hause zu bringen. Mal gucken, ob ich für mich noch eine Tasche einkaufen muss oder ob alles in den Koffer passt.

Die Biersammlung, welche hoffentlich den Weg nach Hause findet

Danach entschieden wir uns, nach Morro Bay zu fahren, um dort noch ein wenig am Strand zu spazieren. Wir wurden auch hier von einem bissigen, kräftigen Wind begrüsst. Am Hafen konnten wir sogar Otter beobachten, wobei Th. mit seiner Spiegelrefeflex und dickem Objektiv im Vorteil war. Drüben, gleich unter dem Morro Rock, schauten wir noch ein wenig den Kitern und Surfern zu. Mit amtlicher Genehmigung verbreite ich hier nun auch mal ein Selfie mit Th.

Selfie (links der Autor) mit Th. R. in Morro Bay

Das Nachtessen genossen wir dann im «Madonna Inn» in San Luis Obispo, welches der Tom Brühwiler als «Travelblogger» in diesem Aritkel schon so toll beschrieben hat. Es ist Kitsch und wenn man als Mann dort vorbeigeht, muss man unbedingt ins UG auf die Toilette. Die Anlage ist sehenswert ;-)

Wir genossen – mal wieder – ein Steak und diesmal kommt das Bild. Sorry, Vegetarier und Veganer bitte drüber hinwegsehen. Das Prime Rib hätte etwas weniger durch sein können (ich habe es Medium Rare bestellt), war aber zart und die weisse Sauce war natürlich «Horse Radish» (Meerrettich), gäll Stephan! :-)

Ein Prime Rib mit «Au Jus», «Horse Radish» und einer Ofenkartoffel mit Sauerrahm

Und weil es so schön kitschi ist, hier doch noch ein Bild des Hauptraums im Steakhouse. Wir assen allerdings im Raum nebenan, dem Café. Habe ich schon gesagt, dass das Madonna Inn kitschig ist? Nur ein wenig ;-)

Madonna Inn in San Luis Obispo, California

Sonntag

Am Sonntagmorgen hiess es von Th. R. Abschied nehmen, unsere Wege trennen sich wieder. Ihn zieht es nordwärts nach San Francisco und dann weiter. Nochmals Merci für den Besuch!

Ich blieb ein wenig im Zimmer und las in meinem Buch (ich komme doch noch vorwärts! :-)) und als es gegen 11 Uhr langsam wärmer wurde, warf ich mich in Schale, also in Sandalen und Badehose. Danach ging es die 110 Treppenstufen zum Strand herunter.

Die hölzerne Treppe mit 110 Stufen vom Kon Tiki Inn zum Strand hinunter

Ich lief dem Strand entlang bis Grover Beach, dort sogar noch in die Stadt hinein und wieder zurück. Im Fin's Seafood & Grill, gleich am Ende der Strasse vor dem Strand, gibt es eine hervorragende «New England Clam Chowder». So kam ich mit dem Hin- und Rückweg auf rund 12 Kilometer bzw. 13-14'000 Schritte (je nach Apfel oder Polar). Ich glaube zwar, dass ich die doppelte Menge laufen müsste, um das Essen hier abzuverdienen.

Toll war, dass ich immer wieder in den Ozean raus guckte und dabei plötzlich – allerdings sehr weit draussen – den Blas von Walen sah. Vom Hotel aus konnte ich sie sogar mit den Fluken schlagen sehen. :-)

Ich genoss so gegen 18:45 Uhr nochmals die Abendstimmung. Es ist wirklcih traumhaft, ich kann es fast nicht genug sagen :-)

Das Kon Tiki Inn in Pismo Beach bei Sonnenuntergang

Mir gefallen die Reflektionen der letzten Sonnenstrahlen auf den Häusern.

Reflexionen der Sonne an einem Haus

Und natürlich die Menschen, welche noch am Strand spazieren.

Abendlicht auf Personen am Strand in Pismo Beach

Und jetzt dürft Ihr Euch den kischigeren, tolleren, schöneren Sonnenuntergang auswählen. Erstes Foto vom Freitag

Sonnenuntergang am 14. September 2018 in Pismo Beach

oder zweites Foto von heute Sonntag?

Sonnenuntergang am 16. September 2018 in Pismo Beach

Leider muss ich morgen mein kleines Paradies hier verlassen. Ich bin schon hierher etwas im Zickzack-Kurs und so geht es weiter. Also wieder ins Landesinnere!

Ich wünsche Euch einen tollen Wochenstart!

Urs Montag 17 September 2018 - 05:58 am | | default

Ein Kommentar

duuderino
duuderino, - 18-09-’18 11:20
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