USZeit 2018, technischer Teil

Auf Bitten eines geneigten Lesers und Twitterers, folgt hier mal kein Reisebericht, sondern ein technischer Bericht.

Also keine schönen Biudeli von Landschaften oder Essen, sondern trockenes Zeugs. Es ist zwar wohl alles schon einmal hier oder sonst im Internet ge- oder beschrieben worden, aber ich habe ja etwas Zeit.

Reiseplanung

Ich mache meine Reiseplanungen, gerade für die USA meist alle selber im Internet.

  1. Distanzen
    Messe ich mit Google Maps in Meilen. Ich versuche, nicht mehr als 160-180 Meilen pro Tag einzuplanen. Warum? Da ich häufig (meist?) alleine unterwegs bin und selbst in der Schweiz praktisch nie autofahre, ermüde ich irgendwann und ich möchte ja keinen Unfall bauen.
  2. Hotels
    Ich habe mich diesmal auf Hotels.com verlassen. Ob ich das in Zukunft wieder mache?
    Vorteile:
    - Rabatt-Programm (ab 10 Buchungen ein Voucher im Durchschnittswert).
    - Gute Übersicht bei grösseren Lokationen. Bewertungen, welche man prüfen/lesen kann.
    Nachteile:
    - Teilnehmende Hotels müssen Kommission abdrücken. Geben Dir teilweise mit, bitte doch das nächste Mal direkt zu buchen, bieten teilweise sogar Rabatt an.
    - Kundendienst schwer erreichbar ausserhalb der eigenen Heimat / Zeitzone.
    Meist gucke ich, nachdem ich ein Hotel gefunden habe, das mir passt, ob es einigermassen vergleichbare Preise auf der eigenen Webseite hat. Dann buche ich häufig dort.
  3. Reiseplan
    Ich schreibe mir meist einen Reiseplan mit Datum und Informationen (Hotelreservationsnummern, Telefonnummern, Adressen etc.). Früher habe ich den auch ausgedruckt mitgenommen. Früher… ;-)
  4. VISA/ESTA
    Ich habe mich kurz informiert, ob ich am Global Entry Programm der USA mitmachen möchte. Vorteil: nach einer erstmaligen, meist recht einfachen Befragung, kann man beschleunigt einreisen, da alle Daten vorerfasst sind. Lohnt sich aber nur, wenn man regelmässig in die USA reist. Nachteil: benötigt erstmals einen komplexeren Prozess mit einer Einwilligungsbestätigung für das FedPol damit diese Daten an die Amis weitergeben können. Danach braucht man einen Strafregisterauszug, blecht einen Hunderter Gebühren und muss sich schlussendlich bei den USA-Behörden im Trusted Traveler Program registrieren.
    Ich nervte mich ab all den Daten, welche man da freigeben muss. Natürlich haben die USA diese Daten von mir ja auch schon lange. Aber wenn man die Liste liest, wird einem nachträglich nochmals übel.
    Also mache ich nur das ESTA, welches ja schon genügend viele dämliche und unnötige Fragen hat.
  5. Flugbuchungen
    Ich buche idR selber im Internet. Kann manchmal mühsam oder fast unmöglich sein, wenn man spezielle Gabelflüge oder gemischte Fluggesellschaften hat. Dann sollte man sich nicht genieren, ein Reisebüro aufzusuchen. Die müssen dann zwar eine Gebühr eintreiben, können aber exotische Flugkonstellationen auflösen, bei denen man sich sonst fusselig sucht.

Transportmittel

  • Ich habe meinen Rimova-Rollkoffer mittlerer Grösse dabei, ginge notfalls auch in den Overhead Bin. Danke Th. R., dass Du mich auf die Marke gebracht hast. Das Ding ist hellblau (aquamarin, würde ich meinen) und hat an einer Ecke eine Delle, welche ich rausdrücken könnte, aber gleichzeitig Markenzeichen ist. Die andere Ecke trägt einen Kleber von ThinkGeek mit dem Schimpansen drauf. So weiss ich recht schnell, welches mein Koffer ist. 
    Die Dinger sind sehr leicht, doch stabil und halten sehr gut (Rollen, Reissverschlüsse etc.). Dank TSA-Schloss wurde er mir noch nie aufgebrochen, auch wenn ich ihn verschlossen aufgebe.
  • Vor einigen Jahren habe ich mir einen Wenger-Rucksack (in den USA!) gekauft. Da drin verstaue ich meinen elektronischen Krempel inkl. Kamera. Auf Flugreisen habe ich den immer in der Kabine dabei. Dann hat es auch ein Reisenecessaire inkl. Kopfschmerztablette und Ersatzunterwäsche drin (Vorsichtsmassnahme, obwohl mir – Holz aalänge – noch nie ein Gepäckstück abhanden gekommen ist).
  • Eine kleine Umhängetasche, welche mir 2008 als Entschuldigung für eine Reklamation bei Switcher zukam. Sie gibt jetzt aber langsam den Geist auf. Darin habe ich meine Reiseunterlagen, das iPad etc.

Geräte

Ich nehme natürlich viel zu viel elektronisches Zeugs mit.

  • Als Hauptschreib- und Speichergerät, mein MacBook Pro (13"). Dazu habe ich das Netzteil mit einem US-Kopfstück (irgendwo mal gekauft/gekriegt). Darauf tippe ich diese Beiträge, surfe im Netz, wenn die Mobilseiten mal wieder zu klein und unhandlich sind und darauf liegen natürlich auch alle meine Daten.
    Ich bin nicht paranoid, meine Geräte wurden noch nie bei einer Einreise behändigt oder man wollte da reingucken. Keine Ahnung, wie ich reagieren würde, wenn man das mal täte.
    Ach ja, das MacBook ruht in einem Tucano Second Skin Top. Die Hülle ist leicht gepolstert und spritzwasserdicht.
  • Dabei ist auch stets mein iPad Pro (10.5"), welches ich als Hotspot nutze. Denn da habe ich eine alte AT&T SIM drin, welche ich mal bei einem Kauf eines iPad in den USA erhalten habe.
  • Logischerweise ist mein iPhone 7 dabei. Es dient mir auch für Schnappschüsse und Videos. Ich schalte vor der Abreise jedoch alle Anrufe auf die Combox, da ich keine Lust habe, für Anrufe auch noch bezahlen zu müssen. Telefonieren könnte ich damit in den USA, aber die Roaming-Preise der Swisscom sind lachhaft teuer. Da nutze ich lieber Twitter oder E-Mail als Kommunikationsmittel.
  • Meine Navigation macht mir das Ende 2014 in den USA in die USA über Amazon gekaufte Garmin nüvi 66LMT. Das Gerät kostete mich damals 155 US $ und es hat Lifetime (was das auch immer heisst) Support für neue Karten und kann via Ladekabel ab Zigarettenanzünder geladen werden. Darüber empfängt es auch Verkehrsfunk bei Staus.
    Natürlich könnte man sich auch Geräte bei der Autovermietung mieten, das eigene Gerät schlägt sich aber schnell heraus.
    Man könnte auch auf Apps und das Phone zählen, aber mir ist ein fix mit Saugnapf montiertes GPS mit einer Stimme in US-Englisch (wenn in den USA) lieber.
    P.S.: man kann mein Garmin auch ausleihen! Unter vertrauenswürdigen Menschen sogar for free! Ok, ev. müsst Ihr mir ein Bier aus den USA mitbringen ;-)
  • Fotografieren könnte ich eigentlich mit meiner Nikon D7100, nur ist sie mir mit dem Nikkor 18-200mm (1:3.5-5.6 GII ED) häufig zu schwer. Ich habe noch ein kleines Fixfokus (35mm, 1.8er) dabei, aber eben. Zudem müsste ich wohl dringend mal einen Fotokurs besuchen, um die tausendeinhunderteine Funktionen der Kamera besser zu verstehen und zu bedienen.
    Die Kamera ist mit einem «Unleashed» von Foolography bestückt. Das Teil empfängt von einem Holux RCV-3000 GPS-Empfänger via Bluetooth die aktuellen GPS-Koordinaten und übergibt diese Daten der Kamera, damit sie sie im EXIF-Header der Bilder unterbringen kann. Unleashed nuckelt etwas am Akku, die Version, welche ich habe, ist aber nicht so schlimm. Ich musste die Kamera noch nie laden in diesen Ferien. Der GPS-Empfänger hat ungefähr die Ausmasse einer Zündholzschachtel. Ich trage ihn meist mit einem Bändel um den Hals. Er holt sich die Position in rund 2-5 Minuten.
  • Lesen tue ich neben Internet-Zeugs neuerdings auch wieder Bücher. Dabei hat sich das Kindle wirklich bewährt. Es ist robust, leicht und lässt sich auch bei viel Licht gut lesen.
  • Neunhundertneunundneunzig Adapter, USB-Kabel aller Typengattungen und Kupplungsstecker für alle Geräte. Minus einen US-iPhone-Ladestecker, den ich vermutlich in Tehachapi stecken lassen habe.
    Natürlich gehört auch ein Akkupack dazu, obwohl wenn im Auto, kann ich das iPhone meist im Wagen laden und dann hat es genügend Saft.

Apps

Die folgenden Hilfsmittel nutze ich auf meinen Geräten (keine abschliessende Liste).

  • Datenaustausch, Fotoimport geht via Dropbox. Ich musste mir den Pro-Account leisten, da ich meine Foto-Importe mal bereinigen muss. Vorteil: offline Support (gerade für den Reiseplan). 
    In der Dropbox-Ablage sind auch Hotelreservationen (PDF aus Buchungsvorgängen oder E-Mail), elektronische Tickets und auch Ausweiskopien abgelegt. Kann man auf allen Geräten so verfügbar halten. Oder auch mal mit einem Kollegen, einer Kollegin oder der Familie teilen (bei Notfällen wohl noch praktisch).
  • Die Bildbearbeitung erfolgt teilweise auf dem iPhone (für Twitter-Bilder). Auf dem Mac mache ich das seit längerer Zeit mit dem Programm Graphic Converter. War mal recht kostengünstig und bei Photoshop verliere ich eh die Nerven.
  • Meine GPS-Tracks vom Garmin nüvi fliessen via Import in das Garmin Base Camp auf dem Mac. So habe ich meine Wege aufgezeichnet und kann auch mal etwas nachgucken oder Statistik machen.
  • Das iPad nutze ich – wie oben schon geschrieben – als Hotspot. Wenn man nicht zu blöd ist (siehe Reiseberichte), kann man für fünfzig Taler ein «recurring» Data-Abo bei AT&T kaufen, das auch Tethering erlaubt. Das mit dem «recurring» (=sich automagisch erneuernd) macht nichts, man es bis zum Vortag des Ablaufs formlos künden. Früher gab es für den Betrag 5 GB Datenvolumen, jetzt sind es 7 GB.
    Vorteil: teilweise sind die Hotel-WLANs – vor allem Abends, wenn alle Omis heimtelefonieren – eher unter aller S… ähm, naja und dann habe ich meist über den Hotspot und AT&T noch LTE mit guter Datenrate. 
  • Unverzichtbar, wenn der Herr Natischer mal wieder fragt, wie schwer denn dieses 20 Unzen Porterhouse Steak in vernünftigen Masssystemen sei, ist «Convertible». Ich finde zwar, das GUI sei ziemlich besch… eiden. Aber wenn man es mal raus hat, kann es die Fahrenheiten, flüssigen oder festen Unzen und Gallonen sauber umrechnen. Und zwar offline!
  • Selbstverständlich tummeln sich sechs Apps von verschiedenen Fluglinien auf meinem Telefon.
  • Für die USA empfiehlt sich die UBER App, falls man mal ein Taxi braucht. Uber (bzw. Lyft) hat an vielen Orten das lokale Taxigewerbe hingerichtet.
  • Die App der Autovermietung ibei mir Avis) st sicher auch zu empfehlen. Dort hat man häufig Notfallnummern gleich zur Hand oder manchmal hilfreiche Tools wie eine Chat-Funktion.
  • Für San Francisco gibt es neu die MuniMobile-App, diese kann den Fahrplan anzeigen (etwas versteckt) und man kann Billette oder Tageskarten für Bus, Tram und Cablecar kaufen. Erstmals muss man sich registrieren und eine Kreditkarte in der App hinterlegen.
  • Ich habe natürlich die App von Amtrak auf dem Gerät, da hier mein Billett hinterlegt ist. Lässt sich danach auch schön im Apple Wallet abspeichern.
  • Für die Hotels habe ich die Apps von IHG (Holiday Inn etc.), Hilton Honors, Hotels.com und Booking.com drauf. Wobei ich Booking selten bis nie brauche. Die Apps der Hotels können ebenfalls Reservationen im Wallet ablegen und dann wird schon schön freundlich vom Smartphone auf Buchungen hingewiesen. Praktisch, falls man mal eine Reservationsnummer braucht. Meist reicht aber der Name.
  • Die App CityMaps2Go von Ulmon konnte ich mal vergünstigt oder gratis beziehen. Ideal, um offline die Karten einer Stadt verfügbar zu haben. Meist hat man im Hotel genügend Bandbreite, die einzelnen Karten sind 5-30 MB.
  • Die App LEO hilft mir beim Übersetzen, wenn man mal wieder ein Stück Fleisch angepriesen bekommt und wirklich wissen will, von welchem Tier es ist. Oder man einem Amerikaner erzählen will, dass man Krautstiele hasst.
  • Google Maps ist natürlich auch auf allen Geräten mit dabei und hilft online bei der Suche nach den nächsten Restaurant oder anderen Informationen.
  • Die Kindle App habe ich auch auf allen Geräten, so kann ich auch mal mit einem anderen Gerät weiterlesen.
  • Eher selten benutzt: Yelp und Tripadvisor (Ratings und Berichte über Restaurants und Hotels). OpenTable für Restaurantreservationen, wobei mir in letzter Zeit etliche Restaurants untergekommen sind, die nicht mehr auf OpenTable gelistet sind. Ev. wird auch da über Geld gestritten.

OMG, das wurde ja fast länger als meine üblichen Reiseberichte! ;-)

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Urs Montag 24 September 2018 - 07:46 am | | default
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fünf Kommentare

Christophe (RBS_Freund)
Christophe (RBS_Freund), - 24-09-’18 11:31
Der_lenz
Der_lenz, - 24-09-’18 21:00
Ursli Himself
Ursli Himself, - 24-09-’18 23:03
Duuderino
Duuderino, - 28-09-’18 16:12
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Ursli Himself, - 28-09-’18 22:19
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