Sonntagszeitungs-Anfänger

Soeben im 10vor10 hat sich Armin Müller, Stv. Chefredaktor der Sonntagszeitung (SZ) zum «Fall Nef» geäussert. Offenbar hat Herr Müllers Truppe in der verbotenen Kiste gewühlt und die gefundenen Vorwürfe weiterverarbeitet.

Ich frage mich nun, wie seriös eine Reportertruppe ist, die diese Vorwürfe in einem email an das VBS sendet und um Antwort bittet? Weiss doch der geneigte Leser, die geneigte Leserin, dass dies eine höchst unsichere Transportart ist. Email sind Klartext-Nachrichten, die unterwegs im Store-and-Forward Prinzip von jedem beteiligten System gespeichert und abgegriffen werden könnten. Einerseits also bei der SZ selber, unterwegs bei den Providern und dann nochmals beim Bund (d.h. beim Informatik-Systembetreiber und zweitens sicher auch noch bei irgendwelchen mitschnüffelnden Geheimdiensten).

Vielleicht ist Herr Müllers rasende Reportertruppe das nächste Mal etwas vorsichtiger und bringt so etwas in einem eineschriebenen Brief auf den Weg. Vielleicht mit «Beweisen» und einem nachvollziehbaren Absender und Empfänger. Schliesslich kann ja jeder in einem Mail behaupten, ein Reporter der SZ zu sein.

Urs Montag 21 Juli 2008 - 10:24 pm | | default

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