Anti-Minaretts-Initiative, Argumentsnotstand

Ich lese mich gerade durch die Kommentare in der NZZ-Online. Im Artikel «Bemühung um Schadensbegrenzung», wie auch im Kommentar-Artikel «Ein Zeichen – keins von Selbstvertrauen» von Christoph Wehrli in ebenderselben NZZ-Online.

Eines ist klar, die meisten der Ja-Stimmenden haben sich nicht gegen die Minarette gewandt. Sondern ganz klar gegen den Islam, also gegen die Religionsfreiheit. Mit interessanten Verrenkungen, die mir durchaus glaubhaft machen, dass wohl einige dieser Leute auch im zweiten Weltkrieg ein paar Kilometer nördlich der Schweiz ihre Argumente für den Genozid an den Juden parat gehabt hätten.

Einige Zitate:


Andre Odermatt (29. November 2009, 17:27)
Das Schweizer Volk ist intelligenter als ihr Bundesrat! Das Volk versteht, dass Islam nicht eine Religion im herkoemmlichen Sinn ist und er ist deshalb nicht direkt vergleichbar mit anderen Religionen.

elisabeth meier (29. November 2009, 17:54)
Die Schweizer Bevölkerung ist es offensichtlich satt, immer in der zweiten Reihe zu stehen, von Linken, Grünen und Globalisierern als rückständig, dumm oder rechtspopulistisch bechimpft zu werden. Was ist daran falsch, dass wir unsere über Jahrhunderte gewachsenen Werte und Rechte bewahren wollen? Die Islamisierung der Welt schreitet dank der archaischen und frauenverachtenden Strukturen des Islams und den dadurch resultierenden Geburtenraten exploisionsartig fort. Wir brauchen keine Armee um die Vereinnahmung der Schweiz zu bekämpfen sondern konsequentere Migrations-Gesetze.

Marcel Hess (29. November 2009, 18:02)
Ich habe islamische Länder kreuz und quer bereist, und nicht nur deren Hochglanz-Metropolen gesehen. Ich habe diese Länder und deren Kultur, mitsamt der stillen, religiösen Macht gesehen. Allen, die dem Islam und allem was hinterher kommt, zujubeln und diesen auch noch unterstützen, darf ich empfehlen: geht in diese Länder. Geht in das Landesinnere und reist nicht einfach den prächtig hergerichteten Touristendestinationen hinterher. Geht euch ansehen, was der Islam anrichtet, was er der Bevölkerung und insbesondere den Frauen wegnimmt. Geht euch ansehen, was mit denen passiert, die nicht Systemkonform sind! Wer die Augen auf einer solchen Reise öffnet, erkennt die absolute Macht des islamischen Männersystems, und die systematische Unterdrückung und Ausbeutung von Kindern und Frauen - menschenunwürdig.

Peter Nater (29. November 2009, 18:31)
Herr Geist, auch in der Schweiz stehen Moscheen mit Minaretten, die dürfen ja bestehen bleiben. Es geht um die Frage des Neubaus! Sagen sie uns doch einfach in welchen islamischen Ländern kürzlich neue Kirchen gebaut wurden!
@Black: Die Minarettfrage soll ganz einfach die Diskussion um den Einfluss des Islams in der Schweiz auf das Tablett bringen. Sollen/wollen sich die Muslime in der Schweiz integrieren? Können sie als Gäste in unserem lande akzeptieren, dass wie hier eine andere Lebensweise haben. Müssen WIR uns immer fragen, ob die Pflege unserer Traditionen die Gefühle der Muslims verletzen könnte? Ich sage NEIN. Wenn ich im Ausland bin zeige ich Respekt gegenüber den dort herrschenden Bräuchen und versuche nicht das Ausleben meiner Kultur mit windigen Rechtsanwälten durchzusetzen. Aber ausser in Deutschland und der Schweiz hätte ich auch kaum eine Chance. Also take it or leave it!


Edit:

Wenigstens gibt es auch ein paar vernünftige Stimmen, es wäre nicht fair, diese hier nicht zu zitieren:


Thomas Gross (29. November 2009, 18:12)
Dank der zunehmend rückwärts orientierten Meinungsmachern an der Urne darf ich hier in Afghanistan jetzt meinen lokalen und internationalen Kollegen erklären, dass in der Schweiz genau das geschah, was wir hier vor Ort versuchen zu verhindern: dass erzkonservative Kräfte versuchen dem Land ihr Joch aufzubürden. Hier wollen wir keine Taliban, aber in der Schweiz lassen wir die Rechtspopulisten munter weiter machen...

Michael Pantic (29. November 2009, 18:40)
Die Schweiz ist kein "christlicher" Staat. Wir leben glücklicherweise in einem säkularen Staat. Schweizer Muslime besitzen das selbe Bürgerrecht wie Christen, Juden und Atheisten etc. Natürlich haben sich alle an unsere weltlichen Gesetze zu halten, dies ist in aller Regel aber gar kein Problem! Bei den aktuellen Diskussionen könnte man jeweils meinen nur ein Christ sei ein richtiger Schweizer. Ich denke das Prinzip der Trennung von Kirche und Staat muss wiedermal ins kollektive Gedächtnis gerufen werden - ansonsten wirds langfristig gefährlich. An all die Befürworter: Welches konkrete Problem löst dieser Satz nun? Kein einziger Fanatiker wird deshalb unser Land verlassen, im Gegenteil. Einzig die Herabstufung unserer Verfassung zu einer sinnfreien Bauverordnung wird damit erreicht...

Den letzten Satz von Herr Pantic (Gratulation für den Beitrag!) muss man sich auf der Zunge zergehen lassen…

Urs Sonntag 29 November 2009 - 7:51 pm | | default

Kein Kommentar

(optionales Feld)
(optionales Feld)
Um automatisiertem Kommentarspam entgegen zu wirken, ist leider dieses Idiotenquiz nötig.
Persönliche Informationen speichern?
Hinweis: Alle HTML-Tags außer <b> und <i> werden aus Deinem Kommentar entfernt. URLs oder Mailadressen werden automatisch umgewandelt.