Neuseeland, Donnerstag, 3. November

Der Tag startete kurz nach dem Frühstück mit einem kleinen Malheur. Luc und Jorina waren sich bei den grossen Schachfiguren irgendwie in die Quere gekommen und Jorina fiel auf Knie und schlug sich das Kinn an einer der grossen Stahlfiguren auf. Natürlich gab es Tränen und Schuldzuweisungen, aber es blutete doch etwas stark und ich hatte mit ein paar Handgriffen mein IPad gezückt und die Adresse der lokalen Notfallstation gefunden. Also machte sich die kleine Patientin mit Mama und Papa auf den Weg.

Während ich mit Fiona und Luc zu packen begann, kam Philipp schon wieder zurück und half. Eine halbe Stunde später waren wir unterwegs zum Medical Center, wo uns die frisch verarztete Jorina und Erika bereits erwarteten. Es war nicht so schlimm und die Hilfe für 12.00 NZ $ war ausgezeichnet und günstig.

Dann ging es geradewegs (naja, es hatte genügend Kurven) zum Tagesziel «Hot Water Beach» in der Nähe von Hahei. Aber kurz vor dem Ziel bogen wir nach Hahei ab und buchten dort noch kurzentschlossen eine zweistündige Tour mit einem Glasbodenschiff entlang der Bay of Plenty. Das Schiff sollte um 14:30 in Ferry Landing bei Whitianga ablegen. So hatten wir noch kurz Zeit für ein Picknick.

Der Trip war mit 400 NZ $ nicht gerade günstig für uns sechs. Aber die Aussicht war toll, der Skipper sehr kundig und lustig und alle hatten trotz zwischendurch etwas rauher Fahrt viel Spass.

Luc war am Anfang gar nicht in Stimmung, er wollte zum Ziel und dort spielen oder Baden gehen.

Luc guckt etwas unglücklich

Beim bekannten Shakespeare Cliff. Der Bimsstein, aus dem die Felsen grossteils bestehen, ist poröse und lässt den anbrandenden Wellen wenig Widerstand. Anscheinend haben die Klippen mal mehr oder weniger das Anlitz von Shakespeare gezeigt.

Beim bekannten Shakespeare Cliff

Diese Jacht, die Windborne, stammt aus den 1920ern und ist tipp topp gepflegt. Wohl nicht gerade ein Schnäppchen.

Die Windborne, eine sehr schöne und alte Segeljacht

Wir fuhren bis zur Cathedral Cove und dann zurück. Unterwegs konnten wir grosse und kleine Snapper durch den Glasboden sehen. Aber auch kleinere blaue Fische und viele Seigel. Das Meer ist noch relativ kalt (17°) und wird jetzt wärmer, dann tummeln sich anscheinend noch viel mehr Fische in dem sehr grossen Küstenschutzgebiet bei der Coromandel Peninsula.

Die sehr bekannte Cathedral Cove, gerade abgesperrt, da manchmal Steine herunterfallen

Auf dem Heimweg liess unser Skipper auch mal alle Kinder ans Steuer bevor er uns wieder sicher zum Ausgangspunkt der Fahrt zurückbrachte. Luc musste dabei auf die Zehenspitzen, um überhaupt vorne aus dem Fenster gucken zu können.

Jorina am Steuer

Luc auf den Zehenspitzen am Steuer

Blick aus dem Heck bei den lauten Aussenbordmotoren

Kormorane

Am Himmel stand einer schöner Halbmond. Frage an die geneigten Spezialisten… nimmt der jetzt ab oder zu (Südhalbkugel)?

Halbmond am späten Nachmittag

An unserem Zielort, dem Top 10 Holiday Park Hot Water Beach, gab es ein schnelles Nachtessen aus dem Verpflegungsstand im Park. Mit Fish & Chips bzw. Burger gestärkt zogen wir dann mit Spaten bewehrt los zur lokalen Sehenswürdigkeit, eben dem «Hot Water Beach».

Überquerung des kleinen Bachs unterwegs zu den Hot Pools

Unterwegs zum Hotwater Beach, im Hintergrund die Felsen

Eine unterirdische, sehr heisse Quelle drückt hier bei den Felsen nach oben. Zwei Stunden vor und nach der Ebbe kann man sich hier im Sand einen Pool graben. Das Problem dabei ist, dass das Wasser nur an zwei oder drei kleinen Stellen sehr heiss ist (68° C), ansonsten drückt auch kaltes Wasser nach oben. Also muss man von den heissesten Stellen aus Ableitungen graben und immer wieder gucken, dass keine hohen Wellen vom Meer die eigenen Dämme niederreissen. Rundherum eine Riesenfete, Leute mit Bier und Champagner feierten Verlobungen oder sonst einfach das Leben und liessen es sich im warmen Wasser gut gehen.

Es wurde dann schnell dunkler und die ersten Leute verzogen sich, so dass wir an immer mehr heisse Stellen gelangen konnten. Manchmal gelingen einem auch mit der alte Canon Ixus 40 noch gute Schnappschüsse beim Eindunkeln.

Blau in Blau am Hotwater Beach

Als es endgültig dunkel war, kamen immer grössere Wellen vom Meer, da die Flut langsam einsetzte. Zudem war das Wasser an einigen Stellen nun zu heiss. Kurz vor dem Verlassen des Strands stellten wir fest, dass das Meer ganz viele bioluminiszierende Lebewesen, vermutlich Phytoplankton/Dinoflagellaten enthielt. Jede Welle liess tausende der Tiere an den Strand schwappen, wo sie bläulich blinkend liegendblieben. In halbtrockenen Senken konnte man durch Druck der Füsse das Leuchten hervorrufen. Ein tolles Erlebnis, bevor wir uns voller Sand in Richtung Cabins bzw. der Duschen aufmachten.

Urs Freitag 04 November 2011 - 12:04 pm | | default

zwei Kommentare

Mira
Mira, - 04-11-’11 23:47
Urs Himself
Urs Himself, (URL) - 05-11-’11 09:01
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