VMworld 2014, Montag, erster Messetag
Der Wecker ging früh. Mein Kopf dröhnte noch ein wenig vom Vortag mit der langen Anreise.
Also mal ab in die Dusche, was ja angesichts der wirklich sehr heterogenen Badezimmer-Armaturenlandschaft in den USA durchaus eine Herausforderung ist. Es gelang mir aufgrund der langen Erfahrungen die Dusche relativ schnell und ohne grössere Schäden durch eiskaltes oder brühend heisses Wasser in Betrieb zu nehmen
Anschliessend packte ich meine Siebensachen in die alte Umhängetasche und genehmigte mir in der Hotellobby ein kleines Frühstück. Das Staybridges bietet hier Eier, Fleisch (Speck, Burger, je nach Tag) Waffeln, Toast, Bagels, Säfte und natürlich Creamcheese sowie Früchte. Dazu wird eine braune Flüssigkeit angeboten, welche ich nach einem kleinen Schluck als ungeniessbar taxierte.
Der Fussweg zur BART-Station San Bruno ist knapp 7-8 Minuten. Die Station ist hinter einem grossen Parkhaus versteckt. Der Zugang vom Hotel her geht am einfachsten durch die Busstation im Parkhaus.
Die via Umweg (Merci Remo) zu mir direkt nach Hause gelieferte Clippercard hatte ich schon via Internet aufgeladen. Sie funktioniert tadellos und ist deutlich einfacher als dauernd mit dem Bargeld zu hantieren. Der Rabatt ist mit 3$ auf 45$ allerdings eher bescheiden. Man legt die Karte einfach kurz auf das Kontaktfeld bei den Zugangssperren. Beim Verlassen der Zielstation werden dann die Fahrkosten abgebucht. Den Saldo der Karte kann man online via MyClipper anschauen oder auch an (fast?) allen Automaten überprüfen.
Ich habe mir eine App namens Embark iBART auf das iPhone geladen, welche mir die Fahrpläne, die Karte und auch alle Haltestellen anzeigt. So musste ich nicht lange warten, bis der nächste Zug einfuhr. Die Stationen verfügen über Markierungen, so dass man auf der richtigen Höhe warten kann. Die Amis formen manchmal sogar Lines Und natürlich hält auch nicht jeder Lokführer ganz genau an. Der Zug um 7:13 Uhr war halbleer, füllte sich aber an den folgenden Stationen sehr schnell.
Nach rund 25 Minuten fuhr der Zug in die Station Powell ein. Nimmt man den besten Ausgang ist man sogar auf der richtigen Strassenseite und kann nach ein paar Metern in die 4th Street einbiegen. Von da sind es fünf Minuten bis zum Moscone Center West, wo sich die Registration der VMworld befindet.
Ich musste einen Moment studieren, wie das jetzt abläuft. Die Leute, die einem überall Auskunft geben, waren schnell und ich suchte mir die Mail von der VMworld mit dem QR-Code schnell raus. An den Scanner und 10 Sekunden später stand ich schon an einem Schalter, wo ich einen Ausweis zeigen musste und dann sofort meinen Badge ausgehändigt bekam. Danach ging es zur Ausgabe von der Messeware.
Dort bekam ich den üblichen Rucksack (der immer billiger wirkt). Den Ersten musste ich auch prompt tauschen, da der Gurtstraffer defekt war. Im Rucksack steckt wie üblich ein T-Shirt. Da ich erst am Montag und relativ spät eintraf, gab es «nur» noch XL als maximale Grösse. Sonst ist jede Menge Werbekram drin (fliegt sofort in den Müll, auch Wettbewerbe), zudem ein richtig antiquiertes Ring-Notizbuch mit Kugelschreiber und eine Alu-Wasserflasche Marke «China extrabillig». Auch die bleibt dann im Hotel liegen und wird sicherheitshalber nicht benutzt.
Dann ging es los mit dem Messealltag. General Session mit dem CEO und weiteren C-Level - Managern, welche die aktuellen Visionen von VMware verkündeten. Nichts weltbewegendes, einfach eine weitere Konsolidierung von verschiedenen Zukäufen, wie zum Beispiel Airwatch. Das Portfolio von VMware ist in der Zwischenzeit unglaublich gross und vielfältig. Da verdienen sicher auch schon diverse Consultants gutes Geld damit
Der Montag war bis in den Nachmittag hinein grau und frisch, so dass ich das Mittagessen im Moscone West in der grossen Verpflegungshalle einnahm. Es gibt jeweils eine Auswahl aus rund vier verschiedenen Sandwiches in einer Plastikbox. Die Sandwiches sind dann jeweils ergänzt mit einem Teigwaren- oder Kartoffelsalat, Früchten und einem kleinen Dessert. Dazu kann man sich an den verschiedenen Coolern mit Softdrinks, Kaffee (deutlich besser als im Hotel) oder Tee und natürlich Eiswasser bedienen.
Ich mittelprächtig Wahnsinniger hatte mir Sessions bis um 18:30 Uhr gebucht, da gab es zum Glück immer mal wieder eine kleine Stärkung dazwischen. Wobei, bei diesem Brownie musste ich nach zwei grossen Bissen aufgeben. Es war einfach zuviel.
Nach der letzten Session machte ich mich sogleich auf den Rückweg. Diesmal war der Zug schon sehr gut belegt, es hiess stehen und sich gut festhalten. Denn die BART beschleunigt und bremst teilweise sehr stark.
In San Bruno bemerkte ich dann, dass in dem riesigen Komplex neben dem Bahnhof nicht nur ein Kino, sondern auch ein Food-Court war. So holte ich mir dort bei einem eher mit Chinesen statt Japanern bestückten Laden für rund 12$ eine Bento-Box und ass den Inhalt im Hotelzimmer.
So gegen 23 Uhr hiess es Lichterlöschen. Ich war ein Moment unsicher, ob ich dann noch Schlaf finde. Aber es ging einigermassen schnell und ich hatte eine einigermassen gute Nacht.
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