USZeit 2018, An- und Einreise
Vorbereitung
Die Vorbereitungsphase lief dieses mal noch schleppender. Zwar hatte ich früh begonnen, meinen Wäscheberg über das Bügelbrett zu verarbeiten (und bei dieser Gelegenheit auch noch recht viel entsorgt). Aber irgendwie kam keine Reisestimmung auf.
Weshalb? Hmm, schöne Wanderungen in der CH? Wärme? Fortgeschrittene Altersreiseunlust? Ach egal.
Auf jeden Fall begann ich ab Donnerstag doch noch meinen Koffer mit Wäsche zu befüllen. Eine Teil davon (v.a. alte Unterwäsche und ausgetragene Hemden) werden dann in den USA verbleiben und Platz machen, damit ich vielleicht ein paar Mitbringsel einpacken kann.
Ich hatte zwar das Angebot, den grossen Rimova-Koffer von meinem guten Kollegen Th. R. als «Aussenschale» für meinen Koffer mitzunehmen und somit für die Rückreise zwei Koffer zu haben. Aber irgendwie schien es mir unpraktisch, da ich dann fast zu viel Platz hätte. Ich kaufe ja keine Kleider ein. Zudem – falls es klappt – soll mein Mietwagen ja ein «Convertible» sein und die haben eh etwas begrenzten Platz im Kofferraum.
Neben einem Besuch beim Optiker (schmerzhaft in CHF, da schon wieder neue Gläser nach 2017) immerhin mit mehr Durchblick beschenkt, liess ich dann den Freitag gemütlich angehen. Am frühen Nachmittag ging ich erst zum Messerschmied Klötzli in Bern, um mein teures und schönes Brotmesser in den Schleifservice zu bringen. Danach besuchte ich den Electras Laden am Amtshausgässchen und deponierte da meine heiss geliebte Quickmill für einen Service. Danach schlich ich mich doch noch zum Fitness und machte ein dreiviertelstündiges Krafttraining. Dann notierte ich mir noch alle Einstellungen der Maschinen. Etliche Hotels in den Staaten, welche ich besuche, haben ja auch Trainingsräume. Eine billige Entschuldigung weniger, nicht mal dorthin zu gehen
Ich suchte nach ein wenig Zögern auch noch meine viel zu selten gebrauchte Spiegelreflexkamera hervor und lud alle Akkus. So füllte sich der Koffer mit Kleidern und Schuhen, der Rucksack mit elektronischen Gadgets und Kabeln. In der Umhängetasche habe ich die Reiseunterlagen und Lesestoff inkl. Akkupack/Kopfhörer.
Die Flüge habe ich mir diesmal mit gesammelten Meilen und Punkten bezahlt. Vielleicht etwas teuer, aber eine mir sehr nahestehende Person hat mich mal gescholten, dass ich mir nicht zu viele Sachen aufsparen solle. Man wisse ja nie, wann man abzutreten hätte.
Also fand der Hinflug dieses Mal mit der Swiss statt. Für mich sozusagen eine Première, da ich selbst gewählt wohl noch nie mit denen geflogen bin. Der Vorteil: Abflug am Samstag erst um 12:55 Uhr. So konnte ich noch einigermassen vernünftig ausschlafen und mich in aller Ruhe kurz vor neun Uhr auf den Bus zum Bahnhof Bern begeben.
Boarding-Pass und Gepäcketikette hatte ich ja zu Hause schon gedruckt, also ging ich am Checkin 3 vorbei, da es dort viel zu viele Leute hatte. Im Checkin 1 konnte ich nach drei Minuten vorrücken. Der junge Herr versah meinen Koffer mit meiner Etikette, prüfte kurz die Unterlagen und schon war ich unterwegs zur Security. Aber halt! Hatte nicht Kollege Th. R. gesagt, er käme noch an den Flughafen, da Tag der offenen Türe sei?
Fünfzehn Minuten später sassen wir bei einem feinen doppelten Espresso. Er war auch voller Vorfreude, reist er mir doch kurze Zeit später hinterher in die Staaten und wir treffen uns an der Westküste für eine kurze Zeit.
Danach verabschiedete ich mich. Die Security war unproblematisch. Die Passkontrolle dauerte aber ziemlich, da die Halle voll war und diese Vollautomaten auch nicht wirklich schneller als Menschen sind.
Danach ging es mit dem Zügli (Muh, Jolidu und so) ins Terminal E, wo ich noch kurz in der Lounge war.
Flug
Bald ging ich zum Gate 18, wo das Boarding gerade begann. Ich war so einer der Ersten an Bord des A330 mit dem Namen «Fribourg» und konnte mich in Ruhe einrichten. Ich hatte mir beim Online-Checkin am Vortag noch den Platz 7K, anstelle 12K, reservieren können und sass somit vor dem Flügel. Allerdings auch in der zweiten Reihe, d.h. nur eine Reihe hinter dem Ehepaar mit dem Baby!
Wir blieben dann noch etwas am Gate und auf dem Rollfeld stehen, da es Rush-Hour oder so war. Kurze Zeit hatten wir noch Angst, dass wir wegen der anstehenden Flugshow der Patrouille Suisse noch länger stehen bleiben könnten, aber so gegen 13:45 Uhr ging es doch noch los.
Guten Flug @Jackobli , cu in Pismo pic.twitter.com/rlIXtHaVUp
— Thomas Ragaz (@dockweiler69) 1. September 2018
Nach dem Start begann auch mein iPhone an der eingebauten Steckdose zu laden. Ich kaufte mir für ein paar Franken noch ein WLAN-Angebot, um während der Reise noch ein wenig twittern zu können.
Für die Geeks, hier noch ein kurzes Video kurz nach dem Start.
Ich wechselte dann bei der Kommunikation mit dem Flight Attendant auf Hochdeutsch, da er der hiesigen Dialekte nicht so mächtig schien. Er war jedoch sehr freundlich, verstand auch ein wenig Humor und ich konnte sonst nicht klagen. Die Bewirtung war ausgezeichnet (ich dokumentiere hier nicht alles bildlich) und Sitz-/Schlafkomfort, wie auch das Filmangebot waren tadellos.
Die Zeit verging wie im Flug, ach nein, der ist platt! Aber die Zeit ging schnell vorbei. Das Baby brüllte nicht laut, sie plapperte eher in Babysprache und die Mutter, wie auch der Vater gaben sich wirklich Mühe und beschäftigten die Kleine recht gut. Allerdings habe ich den Verdacht, dass die ersten Worte der Kleinen «Schschsch!» sein könnten.
Die Landung war etwas hart, mir schien, der Pilot hätte nochmals kurz etwas Schub geben müssen, um nicht zu früh aufzukommen. Danach stieg er dafür zünftig in die Eisen. Egal, alles gut und das Taxiing zum Gate ging auch rasch von statten.
Einreise
Nach dem Aussteigen war es ein rund zehnminütiger Fussmarsch. Laufbänder meide ich, wenn ich Zeit habe, man ist ja genügend lang gesessen. Dann kam eine gute Signalisation für die Einreise aufgeteilt in, Diplomaten, Crew, Einwohner (inkl. Ureinwohner) und andere mit Visa oder ESTA. Ich folgte dem Weg «E». Liess mich dann kurz von einer Angestellten aufklären, was «First Entry» bedeutet (First im selben Jahr oder First ever?) und stand wenige Minuten nachher an so einem Selbstbedienungs-Einreiseterminal.
Da ich das schon mal in Seattle hatte, wusste ich, dass ich den Pass ganz auffalten und stark hineindrücken musste. Die Touchscreen-Bedienung war leidlich kalibriert, so dass ich die Tasten einigermassen traf. Beim Foto checkte ich erst nicht, dass man die Kamera per Tastendruck schwenken kann und linste deshalb erst gebeugt etwas doof in die Kamera. Auf jeden Fall klappte alles, man kann sogar das Zollformular hier ausfüllen und braucht das im Flugzeug abgegebene Papierformular nicht mehr.
Danach konnte ich zu einem Einreisebeamten, der mich nuschelnd etwas fragte. Ich dachte, er frage wohl, wie lange ich bleibe. Deshalb gab ich mal eine Antwort in Wochen und er schien zufrieden. Das war es auch schon.
Und beim Rollband angekommen, kam mein Koffer bereits als erster um die Ecke. So war ich fünfundzwanzig Minuten nach der Landung auf der Rollbahn bereits mit meinem Koffer unterwegs zum Airtrain.
Eigentlich fast zu schnell, denn als ich kurz mein Handy checkte, sah ich eine Nachricht von Kollege Remo, welcher seit einigen Jahren in New York lebt und am Flughafen bei Lufthansa arbeitet. Eigentlich hatten wir uns am Sonntag treffen wollen, aber eine unwillige Agenda und das Labor-Day-Weekend kamen dazwischen.
Er konnte mich gerade noch einholen und begleitete mich dann mit dem Airtrain bis zur Station «Federal Circle». Dort fahren eigentlich regelmässig Shuttles zu den Hotels. Da gerade längere Zeit keines kam, versuchte sich Remo als mein Telefon-Agent und kämpfte mit den Gratis-Telefonen in der Station.
Bevor dann ein Shuttle-Bus kam, hatten wir noch ein wenig die Gelegenheit zu plaudern. Ich muss mir mal wirklich eine Woche Zeit für New York nehmen und seine Frau Yvonne kennenlernen!
Im Hotel Crown Plaza, Jamaica, war es dann etwas weniger lustig. Irgendwie hatte sich da etwas mit der Buchung bei Hotels.com verheddert. Man fand meine vorbezahlte Reservation nicht. Nach ungefähr einer Dreiviertelstunde Abklärungen und Diskussionen hatte ich dann ein Zimmer, welches mich aber nochmals 600 Dollar kostete. Ich gehe mal davon aus, dass sich das Regeln lässt und die weiteren, über diesen Service gebuchten Hotels dann klappen.
Ich gönnte mir noch ein Bier (geschenkt von der Reception für die «inconvenience») und einen Willkommensburger, bevor ich mich früh zur Ruhe begab. Also ungefähr Ruhe, denn das Hotelzimmer liegt genau zum «Belt Parkway» einer vielbefahrenen Schnellstrasse.
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