gedankenschweifend Sonntagsspazieren
Ausnahmsweise um Viertel nach Eins an einem Sonntag bereits angezogen hatte ich zwei Möglichkeiten, einmal meinem latenten Sternzeichen nachgeben und bei Sonnenschein Fenster putzen, oder die Kamera schnappen und mich auf einen lauen Sonntagsspaziergang einlassen.
Ich habe mich für zweitere Variante entschieden und bin losgezottelt. Wohlig in einen Soundteppich eingewebt und mit offener Jacke, damit ich an der Wärme nicht gleich zu schmelzen begann, ging es in Richtung Stadtrand. Kollege und Nachbar Markus kam mir dort mit Veloanhänger und seinen Modell-Flugzeugen entgegen. Ich klagte ihm, dass mich alle rundherum in Richtung Ferien verlässen und ich mir auch schon Gedanken zu Weihnachten/Neujahr und (un)möglichen Destinationen mache. Er machte mich auf ein Dutzend weitere Möglichkeiten aufmerksam. Naja, gucken wir mal.
Ich ging weiter in Richtung Gümligen und zückte immer mal wieder die Kamera um die letzten Herbstfarben einzufangen.
Beim gehen, abgeschirmt durch die Kopfhörer und die Musik, stellt sich bei mir nach einer gewissen Zeit immer eine gewisse Losgelöstheit ein und meine Gedanken schweifen. Rückwärts oder in ferne Länder, was gerade ansteht. Der Wald mit seinem Geruch nach Blättern, Moder oder feuchtem Waldboden löste intensive Erinnerungen an die Kindheit aus. Es wäre wohl spannend, wieder einmal die Stätten meiner Kindheit aufzusuchen. Sändele am Ufer der Limmat (diesmal ohne Dreirad) oder das Velo durch den Untersiggenthaler Wald schieben (Religionsunterricht schwänzen)…
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