Oyo? Oje! Ojemine!!

Meine ältere Schwester war sich des Bücherschleppen leid und wollte sich deshalb einen eBook-Reader kaufen. Die Schweizer Buchandlungen machen ja gross Werbung für ihr Produkt «Oyo».

Die Buchhandlung war latürnich extrem in Computertechnik bewandet und hat ihr das Gerät gerne verkauft. Der Hinweis meiner Schwester auf das fehlende WLAN wurde nicht wirklich gehört. Also ging sie nochmals zurück zur Buchhandlung und aktivierte das Dinges dann dort im WLAN.

Irgendwie können ja die Bücher auch über den USB-Anschluss auf den Oyo wandern… Dachte sie und dachte auch ich nach ihren Hilfemails. Mehr als eine Stunde und unzählige Google-Treffer später war die Erkenntnis dann langsam durch. Ohne WLAN ist das Oje nicht wirklich praktisch und nur für versierte PC-Anwender bedienbar.

Mein Rat, zurückbringen und den Leuten um den Kopf hauen!

Ein Test bei Stauffacher in Bern mit Versuch, sich ziemlich blöd zu stellen (was mir in Computersachen eher etwas schwer fällt), liess nach gezielten Rückfragen eine einigermassen gute Beratung erkennen, so in etwa… dann kaufen sie das Oyo besser nicht.

Wen es Wunder nimmt, man kann das Oyo wirklich ohne WLAN benutzen. Und so geht es:

  • Das Oyo im WLAN des Shop aktivieren (Thalia-Shop mit Adobe-ID)
  • Zu Hause das Programm (Flash-Würgzeugs) Adobe Digital Editions installieren
  • Eine Adobe Digital ID erzeugen (gleiche email-Adresse wie bei Oyo-Aktivierung vermutlich zwingend)
  • Bücher erwerben
  • Bücher herunterladen und direkt mit Adobe Digital Editions öffnen (speichern unter… erzeugt nur eine XML acsm-Datei mit den Download-Infos des effektiven Buchs)
  • Die Bücher landen jetzt im Adobe Digital Editions und andererseits nach dem fertigen Download unter den «Eigene Dateien\My Digital Editions» (je nach OS eventuell leicht anders) als *.epub - Datei
  • Den Oyo per USB anschliessen und jetzt die *.epub - Dateien aus den eigenen Dateien auf das gemappte Laufwerk des Oyo schmeissen. Bei meiner Schwester klappte das nur ins Root, in einem der bestehenden Ordner wurden die Bücher nicht erkannt
  • Ach ja, klappt latürnich nur mit Windoofs und Mäck, keine sottigen dreckigen Opensource-Betriebsysteme. Schlussament ist ja die ePub-Datei jetzt ganz fest mit dem Adobe DRM verknüpft. Deshalb sollte man auch nicht testeshalber das Buch auf dem PC des Bruders herunterladen und in einem nicht aktivierten Adobe Digital Editions speichern. Sonst geht es bei der Schwester nicht mehr.  Und beim Bruder nach der Aktivierung des Adobe Digital Editions auch nicht mehr.
  • Also nochmals kaufen? Hmm, nicht kaufen? EIN PAPIERBUCH KAUFEN! Das kann man auch ausleihen… Grr…
  • Ach ja, ich habe mich jetzt noch gar nicht über das Gerät ausgelassen, habe es ja auch nur kurz in den Fingern gehabt und es hat mich nicht wirklich überzeugt. Blättert recht langsam und hat mit 800x600 nicht gerade meine Wunschauflösung, gerade gut liegt es auch nicht in der Hand. Ach lest doch selber das Gemaule im Netz ;-)
Urs Mittwoch 29 Dezember 2010 - 10:40 pm | | default
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