Datenpanik

Unsere Daten werden aufgezeichnet. Google, Bing, Amazon und wie sie alle heissen, zeichnen unser Surfverhalten auf. Speichern, welche Bücher wir gekauft haben, welche Musik.

Alles in der Zwischenzeit breit akzeptiert. Vielleicht nicht toll, aber einigen hilft es. So wie mit der Werbung im Briefkasten. Einige wollen das, andere nicht.

Aber natürlich nicht bei der SBB. Das sind ja diese Überwachungskraken, welche mich mit dem Swisspass sogar noch beim Schlafen ausforschen wollen… 😱

Aber nun zur Geschichte.

Da kaufte ein Mensch über die App der SBB ein Billett von A nach B. Dazu muss er sich einloggen und mit seiner Kreditkarte bezahlen. So und nicht anders geht es.

Am nächsten Tag erhält der Mensch eine Umfrage von einem von der SBB beauftragten Marktforschungsunternehmen. Und der Mensch wundert sich, dass die SBB seine Bewegungsdaten aufzeichnen.

Die Diskussion fand auf Twitter statt und wurde schnell «interessant». Es haben sich ein paar übliche Verdächtige in die Diskussion eingebracht… ;-)

Nun ist es wirklich nicht so, dass die SBB Bewegungsdaten aufzeichnen. Im genannten Fall handelt es sich um eine gemäss den AGB mögliche Marktforschungsbefragung. Siehe hier die AGB im Detail.

AGB-Auszug

Die meisten Firmen haben Marktforschungsabteilungen, welche solche Umfragen definieren. Meist führen die eigentlichen Befragungen aber spezialisierte Firmen durch. Diese werden durch Verträge eingebunden und dürfen die Daten selbstverständlich nicht selbst verwerten. Diese Firmen tun das auch nicht, weil sie ihr Geld ja nicht mit Daten, sondern mit Umfragen verdienen. Die wollen sich ja nicht selbst aus dem Markt kicken.

Diese spezialisierten Befragungsfirmen haben ausgefeilte Umfragetools und können die Daten dann in einer ansprechenden Form (Reports etc.) bereitstellen. Eine Arbeit, welche die firmeneigene Abteilung nicht so effizient erledigen könnte.

Es gibt aber auch Befragungsfirmen, welche in bestimmten Bereichen tätig sind und die anonymisierten Umfragewerte behalten dürfen. Das kann einen Sinn ergeben, wenn diese Befragungen Firmenvergleiche ermöglichen. Ich kenne einen Fall, wo es um Zufriedenheit mit der IT-Leistung (Support etc.) geht. Diese zeigt dann auf, welche Ergebnisse man erzielt hat und zeigt Vergleichswerte aus der selben oder anderen Branche (Vergleich zum Besten, zum Schwächsten, zum Median etc.). Also interessante Vergleichswerte, die einer Firma zeigen, wo man es gut macht und wo man sich bessern könnte.

Und… man muss die Umfragen wirklich nicht beantworten, wenn man Angst hat, dass man damit zu viel offenlegt. Einfach Mail löschen. Und im Falle der SBB kann man sich sogar via Opt-Out von Befragungen ganz austragen lassen.

Urs Donnerstag 07 April 2016 - 10:21 pm | | default
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sechs Kommentare

Tin
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